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Das Cockpit Theatre auch nur kurz Cockpit genannt war ein kleines Theater in London Es existierte in der Zeit von 1616 bis ungefahr 1665 Es war das erste Theater das an der Drury Lane lag Nach einer Zerstorung 1617 wurde es zwar The Phoenix genannt zitiert wird es in allen Quellen aber weiter als Cockpit Theatre Cockpit TheatreLageAdresse Cockpit Alley abgegangen mundend in Dury LaneStadt LondonKoordinaten 51 30 52 N 0 7 14 W 51 514432 0 12064 Koordinaten 51 30 52 N 0 7 14 WArchitektur und GeschichteBauzeit 1530 1532Eroffnet als Theater 9 November 1616Zuschauer weniger als 600 1 PlatzeArchitekt Inigo Jones ungewiss Benannt nach fruherem Verwendungszweck als Hahnenkampfarena 1616 Alternativname ab 1617 The Phoenix Nach 1665 nicht mehr bespielt heute abgegangen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Christopher Beeston 1 2 Generationswechsel 2 Ende 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Das Cockpit Theatre ganz links als schwarzer Gebaudeumriss an der Dury laneDas ursprungliche Gebaude war tatsachlich ein Cockpit also eine Arena fur Hahnenkampfe von Cock Hahn und Pit Grube Anzunehmenderweise war der Platz wie hierfur ublich rund und hatte einen Durchmesser von 12 Metern 40 Fuss Vermutlich besass er ein Spitzdach Der Cockpit war Teil eines Vergnugungsareals und wurde ungefahr zu Anfang der 1530er Jahre in der Zeit Heinrich VIII errichtet Aufzeichnungen berichten von einer grosseren Restaurierung 1581 1582 und Renovierungen in den Jahren 1589 1590 1602 1603 und 1608 1609 letztere unter John Best Cockmaster unter Henry Frederick Stuart Prince of Wales altester Sohn und Erbe von Jakob I 2 3 4 Christopher Beeston Bearbeiten Im August 1616 ubernahm der Schauspieler und Impresario Christopher Beeston die Pacht des Gebaudes und wandelte es in ein geschlossenes Theatergebaude um 5 Am 7 Februar 1617 Fastnachtsdienstag versuchten hunderte Jugendliche das Theater zu zerstoren Vermutlich aus Verargerung weil ihre Lieblingsstucke aus dem deutlich gunstigeren und unbedachten Red Bull Theatre 1 Penny in das neue Cockpit Theatre 6 Penny verschoben wurden Es gab ein Handgemenge mit den Schauspielern Schranke und Bestande wurden geplundert zerrissen und verbrannt Einer der Jugendlichen wurde durch einen Kopfschuss aus der Pistole eines Schauspielers getotet 6 Die rasche Wiederherrichtung des Theaters mag der Grund dafur sein weswegen das Haus auch Phoenix Theatre genannt wurde 7 Ahnlich fruherer Theaterhauser wie das The Theatre in Shoreditch und The Globe in Southwark befand sich der Ort ausserhalb der gerichtlichen Zustandigkeit der City of London Christopher Beeston erweiterte das kleine Gebaude deutlich Neubauten waren zu der Zeit in London aber untersagt sodass nur grossere Umbauten zulassig waren 8 In den Aufzeichnungen jener Zeit finden sich Beschwerden der Nachbarn uber die Bauarbeiten So wurde im September 1616 sein Maurer John Shepherd aufgrund der Arbeit an einem neuen Fundament verhaftet und wenige Wochen spater wurde Beeston beschuldigt anstatt einer Erweiterung ein Mietshaus errichten zu wollen 9 Das fertige Theater mass schatzungsweise 16 m 52 ft mal 11 m 37 ft deutlich kleiner als Blackfriars 10 Wer mit der Umgestaltung beauftragt wurde ist nicht gesichert aber einige Indizien deuten auf Inigo Jones hin Zwei von Jones signierte Blatter die die Innen und Aussengestaltung eines Theater zeigen sind erhalten geblieben Der Theaterhistoriker John Orrell halt es jedoch ohne dies belegen zu konnen fur moglich dass es sich bei diesem Theater um das Cockpit Theatre handelt 11 1629 entwarf Inigo Jones indes ein anderes Cockpit Theater eine kleine privates Spielstatte im Palace of Whitehall genannt Cockpit in Court oder Royal Cockpit Beeston wollte das Cockpit Theatre als geschlossenes Komplement zum offenen Wetterunbill ausgesetzten Red Bull Theatre in welchem seine Theaterkompanie Queen Anne s Men bislang auftrat Um mit dem Blackfriars Theatre und seinem Ensemble der King s Men mithalten zu konnen wurde eine weitere Spielstatte fur den Winter benotigt Nach einem holprigen Start bewahrte sich die Kompanie an ihrem zweiten Zuhause recht erfolgreich Wickham schreibt den Erfolg jedoch weniger den Schauspielern und ihrer Arbeit zu als vielmehr der Ortslage dem Komfort des Theaters und der Ausstrahlung seines Intendanten Beeston 12 Beeston beaufsichtigte bis zu seinem Tod 1639 mehrere verschiedene Truppen im Cockpit Seine Queen Anne s Men spielten dort von 1617 bis 1619 und als diese sich aufgrund des Todes Anna von Danemark auflosten wurde ihr Platz 1619 bis 1622 von den Prince Charles s Men eingenommen Die Lady Elizabeth s Men gastierten anschliessend von 1622 bis 1624 dort Die Queen Henrietta s Men welche 1625 folgten hatten eine lange Zeit am Cockpit Theatre welche bis 1636 wahrte Die letzte Theatertruppe die das Cockpit unter Beeston belegte stellte er selbst zusammen das Knabenensemble der King and Queen s Young Company es war die letzte erfolgreiche Zusammenstellung einer Boy oder Children Company dieser Zeit Die auch als Beeston s Boys bekannte Truppe spielte noch in der Zeit seines Nachfolgers seinem Sohn William 13 Generationswechsel Bearbeiten Trotz tatkraftiger Unterstutzung seiner Stiefmutter bewies William Beeston ca 1610 1682 jedoch kein gutes Handchen in der Fuhrung So brachten seine Beeston s Boys im Fruhjahr 1640 ein Theaterstuck auf die Buhne welches beleidigende Inhalte gegenuber dem Umfeld von Konigin Henrietta darbot Namentlich sollen in der Auffuhrung es wird vermutet dass es sich um das Stuck The Court Beggar von Richard Brome handelte der Hofling und Poet John Suckling und William Davenant satirisch kritisiert worden sein 14 Anderen Quellen zufolge soll die Niederlage des Konigs bei der Niederschlagung der schottischen Presbyterianer im sogenannten Bischofskrieg 1639 Ziel des Spotts gewesen sein Obgleich Beeston seit Langerem den fur das Theater und Zensurwesen zustandigen Behordenleiter Master of the Revels Henry Herbert mit Zuwendungen bedachte u a ein Paar Samthandschuhe fur seine Frau zu 20 Schillingen kam dieser nicht umhin Beeston am 5 Mai 1640 ins Marshalsea Gefangnis zu uberstellen Am 27 Juni 1640 setzte er per koniglichem Dekret William Davenant der sich zuvor schon vergeblich um einen Theaterneubau in der Fleet Street bemuhte als Leiter des Cockpit Theaters ein Jedoch war der konigsergebene Davenant auch politisch recht umtriebig plante sogar eine Gefangenenbefreiung und die gewaltsame Besetzung des Towers siehe Army Plots 1641 und hatte wenig Zeit fur die Leitung des Theaters Folgerichtig waren die Vorstellungen der Beeston s Boys nicht so erfolgreich wie unter ihrem Namensgeber 15 Die Behorden sahen dies naturlich nicht voraus Als Davenant im Jahr darauf aus England fliehen musste waren die Behorden gezwungen William Beeston wieder einzusetzen Gegen Kaution wurde dieser aus dem Gefangnis entlassen und ubernahm wieder die Geschafte des Phoenix Cockpit Kurz danach jedoch im Jahr 1642 wurden alle Theater Londons auf Anordnung des Parlaments geschlossen Das Cockpit wurde als gelegentlich als Schule genutzt jedoch fanden gelegentlich noch illegale Theaterauffuhrungen statt William wurde von dem neuen Ehemann Lewis Kirke ein Offizier und Bruder von David Kirke seiner Stiefmutter welche ebenfalls Teile des Theaters von Christopher Beeston geerbt hatte aus dem Cockpit herausgekauft Das Geld benotigte William auch fur den Erwerb und Umbau des Salisbury Court Theatre Dieses wurde jedoch bei einer der klandestin aufgefuhrten Theatervorstellung 1649 von Soldaten der Puritaner gesturmt und die Schauspieler verhaftet sowie das Theater unbespielbar zerstort Nun wandte er sich 1651 wieder dem dereinst vaterlichen Cockpit Theatre zu erreichte eine Wiederbeteiligung und zahlte auch 200 Pfund um das Theater zu renovieren Jedoch erwies sich die Hoffnung dass die Theater bald wieder offnen wurden als Illusion 16 In den letzten Jahren des englischen Interregnums wurde in der verbreiteten Ansicht dass Musik ja kein Schauspiel sei Davenant erlaubt zwei lizenzierte Opern im Cockpit Theatre aufzufuhren Ab Juli 1658 The Cruelty of the Spaniards in Peru und 1659 Sir Francis Drake 17 Im Fruhjahr 1660 gelang es unter den tolerierenden Augen des konigstreuen Generals George Monck nach langer Zeit wieder eine echte Theaterauffuhrung im Cockpit zu geben Der Buchhandler John Rhodes erhielt hierzu eine Erlaubnis zumindest die Tolerierung Er mietete und renovierte das Cockpit Theatre und castete eine Truppe junger Schauspieler Seine Produktion von Perikles Prinz von Tyrus war die erste Shakespeare Wiederbelebung jener neuen Ara Der spatere Star und Schauspielleiter Thomas Betterton gab hier sein Buhnendebut in der Titelrolle 18 Das Theaterverbot wurde ganzlich in der englischen Restauration von 1660 aufgehoben als Karl II an zwei Theaterkompanien das Letters Patent vergab um legitimes Theaterschauspiel in London aufzufuhren Dies waren die Duke s Company gefuhrt von Davenant und die King s Company unter der Fuhrung Thomas Killigrews Beide Kompanien nutzten kurzerhand alte bestehende Theaterhauser wie das Cockpit Theatre und das Salisbury Court Theatre zogen aber rasch in eigene neue und modernere Spielstatten Davenant 1661 in ein umgebautes Ballhaus dem spateren Lincoln s Inn Fields Theatre und Killigrew 1660 in den Gibbon s Tennis Court in der Vere Street Aber auch andere Kompanien bespielten das Cockpit Theatre so auch eine Truppe von George Jolly Samuel Pepys beschrieb in seinem Tagebuch mehrere Besuche des Theaters zwischen 1660 und 1663 Ende BearbeitenIm Jahre 1663 eroffnete Killigrews King s Company das nahe gelegene Theatre Royal Drury Lane Das Cockpit Theatre war ab dann nicht in der Lage mit diesem neuen Theater mitzuhalten und wurde zusatzlich dadurch gehindert weitere Stucke auf die Buhne zu bringen da das Theatermonopol ganz bei den beiden Patentgesellschaften lag Es gibt keine Aufzeichnungen daruber dass nach 1665 noch ein Stuck im Cockpit gespielt wurde Das weitere Schicksal des Gebaudes ist unbekannt Das Cockpit Theatre befand sich in einem Areal das heute von den Strassenfuhrungen von Drury Lane Great Queen Street Great Wild Street und Kemble Street umgrenzt wird Der Eingang zum Theater war in der heute abgegangenen Cockpit Alley welche von der Drury Lane zur Great Wild Street verlief heute markiert die gegenuber befindliche Einmundung der Martlett Court ungefahr die Stelle an der die Cockpit Alley war 19 Einzelnachweise Bearbeiten Schatzung aufgrund der Beschreibung dass es deutlich kleiner als das Blackfriars Theatre 600 2000 Zuschauer gewesen sei John H Astington Herbst 1982 The Whitehall Cockpit The Building and the Theater im Journal English Literary Renaissance Band 12 Ausgabe 3 S 307 John Orrell The Theatres of Inigo Jones and John Webb Cambridge University Press Cambridge 1985 ISBN 978 0 521 25546 2 S 90 Gurr Andrew mit John Orrell 1989 Rebuilding Shakespeare s Globe New York Routledge S 142 Wickham S 117 Andrew Gurr Hrsg Shakespeare s Workplace Essays on Shakespearean Theatre Cambridge University Press 2017 ISBN 978 1 316 73924 2 S 138 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Andrew Gurr The Shakespearean Stage 1574 1642 S 15 Beschreibung in Map of London Bentley G E The Jacobean and Caroline Stage 2 Bande Oxford Clarendon Press 1941 The Shakespearean Stage 1574 1642 von Andrew Gurr in der Google Buchsuche Shakespeare Survey 30 S 157 Wickham S 118 Thomson S 225 Harbage S 356 Andrew Gurr The Shakespearean Stage 1574 1642 Dritte Auflage Cambridge University Press Cambridge 1992 S 64 Gerald Eades Bentley The Jacobean and Caroline Stage Band 1 Clarendon Oxford 1941 Gurr and Orrell S 146 Thomson S 225 Bawcutt The Control and Censorship of Caroline Drama The Records of Sir Henry Herbert Master of the Revels 1623 73 Oxford University Press Oxford 1996 ISBN 978 0 19812 246 3 S 222 Herbert Berry The Phoenix In Glynne Wickham Herbert Berry und William Ingram Hrsg English Professional Theatre 1530 1660 Cambridge Cambridge University Press 2000 Seiten 623 637 Literatur BearbeitenAndrew John Gurr mit John Orrell 1989 Rebuilding Shakespeare s Globe New York Routledge Andrew Gurr 1992 The Shakespearean Stage Dritte Ausgabe Cambridge Cambridge University Press Alfred Harbage et al 1989 The Annals of English Drama 975 1700 London Routledge John Orrell 1977 Inigo Jones at The Cockpit in Kenneth Muir Hrsg Shakespeare Survey Taschenbuchausgabe S 30 Thomson Peter 1995 Cockpit Theatre Banham Martin The Cambridge Guide to Theatre Cambridge University Press S 225 Wickham Glynne 1972 Early English Stages 1300 to 1660 Volume Two 1576 to 1660 Part II London RoutledgeWeblinks Bearbeiten Drury Lane Theatre Old and New London Band 3 1878 Seiten 218 227 The Diary of Samuel PepysElisabethanische Theaterhauser Bell Savage Inn Blackfriars Theatre Boar s Head Inn Cockpit Theatre Cross Keys Inn Curtain Theatre Fortune Playhouse Globe Theatre Hope Theatre Newington Butts Theatre Red Lion The Rose The Swan The Theatre Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cockpit Theatre amp oldid 235522415