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Clemens Ernst Benda 30 Mai 1898 in Berlin 18 April 1975 in Munchen war ein deutschamerikanischer Neurologe und Psychiater Benda wurde u a bekannt durch seine Beitrage zur Erforschung des Down Syndroms Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Forschung 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 WeblinksLeben und Tatigkeit BearbeitenBenda war ein Sohn des Carl Benda eines Professors fur Pathologie und seiner Ehefrau Louise geb Rhode Nach dem Schulbesuch studierte er von 1919 bis 1921 Medizin an den Universitaten Rostock Jena und Heidelberg 1922 promovierte er in Berlin zum Dr med Seine Approbation erhielt er im selben Jahr Zu seinen Lehrern gehorten Karl Jaspers und Ludwig Binswanger Von 1922 bis 1923 arbeitete Benda als Assistent an der psychiatrischen Universitatsklinik in Heidelberg von wo aus er in die Schweiz ubersiedelte In den Jahren 1924 bis 1927 war er als Assistent an der psychiatrischen Klinik von Ludwig Binswanger in Kreuzlingen Sanatorium Bellevue tatig Anschliessend wurde er von 1927 bis 1928 in der neurologischen Abteilung der Hamburg Barmbeck Klinik und dann von 1928 bis 1929 an der Universitat Hamburg beschaftigt 1929 wechselte Benda an die Charite in Berlin Von 1929 bis 1935 war er dort Leiter der Neurologischen Abteilung des Rot Kreuz Krankenhauses und der Augusta Heilanstalt in Berlin Neben seiner medizinischen Tatigkeit betatigte er sich als Herausgeber der Fachzeitschrift Medizinische Welt Nach der Machtergreifung der Nazis in Deutschland 1933 entschied sich Benda aufgrund seiner judischen Abstammung Mitte der 1930er Jahre zur Emigration in die Vereinigten Staaten 1935 kam er nach Boston im US Bundesstaat Massachusetts wo er eine Stelle als Research Fellow fur Psychiatrie und Neuropathologie bei Stanley Cobb dem Leiter der Abteilung fur Neurologie am Massachusetts General Hospital erhielt Im Folgejahr 1936 wurde er auf Empfehlung Cobbs zum Direktor des Wallace Research Laboratory for the Study of Mental Deficiency ernannt einem an der Wrentham State School for Retarded Children angesiedelten Forschungszentrum Damit wurde er die erste Person die den Posten eines Forschungsdirektors in einer Institution fur geistig Zuruckgebliebene in den Vereinigten Staaten bekleidete 1947 wurde Benda Forschungsdirektor und klinischer Psychiater an der W E Fernald School of Retarded Children in Waverly Massachusetts Zeitweise lehrte er auch als Gastprofessor in Munchen 1963 ging Benda als Hochschullehrer und Forscher in den Ruhestand betrieb aber weiterhin eine psychiatrische Praxis In diesen Jahren veroffentlichte er zwei Bucher in denen er die Grundlagen des von ihm entwickelten Konzeptes einer existentialistischen Psychiatrie ausbreitete Im Mittelpunkt dieser Schriften standen psychologische und psychiatrische Aspekte zu den Komplexen Gewissen und Schuld die er auf Fragestellungen der Philosophie der Religion des Rechtes und der Politik anwandte Bendas nachgelassene Papiere werden heute in der Countway Medical Library der Harvard Medical School verwahrt Benda war Mitglied zahlreicher berufsstandischer Organisationen So war er Mitglied des Rates der Association of Existential Psychology and Psychiatry der American Neurological Association beigeordnetes Mitglied der Royal Society of Medicine of Great Britain Des Weiteren Fellow der America Psychiatric Association Mitglied der American Association of Neuropathologists im Jahr 1952 zudem Prasident derselben der American Academy of Mental Retardation im Jahr 1960 zudem Prasident der American Association of Mental health und der American Medical Association Ferner war er diplomat des American Board of Psychiatry and Neurology Forschung BearbeitenDie Hauptforschungsgegenstande mit denen Benda sich befasste waren Kretinismus geistige Zuruckgebliebenheit existentielle Psychologie und Psychiatrie sowie insbesondere das Down Syndrom Den Grossteil seiner Beitrage zur Erforschung des Down Syndroms leistete Benda knapp zwei Jahrzehnte bevor Jerome LeJeune und andere Forscher chromosomale Abnormitaten als Ursache des Down Syndroms identifizierten Seine erste Studie uber das Down Syndrom legte Benda 1946 vor In dieser Arbeit verglich und kontrastierte er den Mongolismus Down Syndrom und den Kretinismus als zwei verschiedene Formen geistiger Zuruckgebliebenheit Sein Hauptinteresse galt dabei dem Ziel die Grunde dafur festzustellen weshalb das Down Syndrom bei hiervon betroffenen Personen auftritt wobei er zu der Auffassung gelangte dass eine fotale Wachstumsstorung der diese Fehlentwicklung auslosende Faktor sei Anatomisch erblickte er im Down Syndrom eine Wachstumsverkummerung und damit mithin das Gegenteil der Akromegalie Eine uberarbeitete Fassung dieses Werkes veroffentlichte er 1960 unter dem Titel The Children with Mongolism Congenital Acromicria Bendas Theorien zur Atiologie des Down Syndroms gelten heute in der Forschung weitgehend als uberholt Demgegenuber werden seine detaillierten Berichte zu den klinischen anatomischen und pathologischen Eigenschaften des Down Syndroms in der einschlagigen Forschung und Literatur bis heute vielfach referenziert In der letzten Fassung dieses Werkes anerkannte er daher die atiologische Bedeutung von chromosomaler Abnormitat als Ursache des Auftretens des Down Syndroms verteidigte aber zugleich die wissenschaftliche Validitat seiner klinischen anatomischen und pathologischen Beobachtungen In der dritten Fassung seines Werkes Down s Syndrome Mongolism and its Management befasste Benda sich zudem mit den besten Formen um vom Down Syndrom betroffene Kinder zu betreuen Ob eine Betreuung zu Hause oder eine Institutionalisierung als Methode zu bevorzugen seien war nach seiner Auffassung vom Einzelfall abhangig Schliesslich betonte er die gesellschaftliche Integrierbarkeit von Down Kindern bzw ihre Fahigkeit innerhalb der Gesellschaft funktionieren zu konnen sofern sie in richtiger Weise hierauf vorbereitet werden Ein Lehrbuch uber geistige Entwicklungsstorungen disorders of mentation and cerebral palsies das Benda 1952 vorlegte war lange Jahre ein vielgenutztes Werk In diesem versucht er zu einem besseren Verstandnis der neuropsychiatrischen Aspekte von geistigen Storungen bei Kindern zu gelangen indem er klinische neurologische physiologische und pathologische Entdeckungen in das bisherige Paradigma einbezieht Ehrungen BearbeitenFur seine Beitrage zur neurologischen und neuropsychologischen Erforschung zahlreicher Krankheitsbilder wurde Benda vielfach geehrt 1949 erhielt Benda den Preis der Association for the Help of Retarded Children fur seine Leistungen auf dem Gebiet der Erforschung von verschiedenen Formen geistiger Zuruckgebliebenheit 1969 wurde Benda mit der Heinrich Hoffmann Medaille fur Leistungen auf dem Gebiet der Kinderpsychiatrie ausgezeichnet Schriften BearbeitenDer Wille zum Geist uber die Freiheit des Willens und den Aufbau der geistigen Welt 1932 Mongolism and Cretinism 1946 Developmental Disorder of Mentation and Cerebral Palsies 1952 The Image of Love Modern Trends in Psychiatric Thinking 1961 The Child with Mongolism Congenital Acromicria 1960 Der Mensch im Zeitalter der Lieblosigkeit 1961 Down s Syndrome Mongolism and Its Management 1969 Gewissen und Schuld 1970 Literatur BearbeitenGwendolyn R Hogan Clemens Benda in Stephen Ashwal Hrsg The Founders of Child Neurology S 420 425 P I Yakovlev Clemens Ernst Benda in Journal of Neuropathological Exp Neur Jg 34 1975 S 549f The National Cyclopaedia of American Biography Being the History of the United States as Illustrated in the Lives of the Founders Builders and Defenders of the Republic and of the Men and Women who are Doing the Work and Moulding the Thought of the Present Time Bd 61 S 53 DBE 1995 S 413 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Clemens Ernst Benda im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 10474815X lobid OGND AKS LCCN no99081125 VIAF 7828640 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benda Clemens ErnstKURZBESCHREIBUNG deutschamerikanischer NeurochirurgGEBURTSDATUM 30 Mai 1898GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 18 April 1975STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clemens Ernst Benda amp oldid 238621440