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Ein Chip ist in der digitalen Informationsubertragung ein einzelner elementarer Modulationszustand im Rahmen von Direct Sequence Spread Spectrum DSSS und darauf aufbauenden Codemultiplexverfahren CDMA Die Abfolge verschiedener Chips wird bestimmt sowohl vom Spreizcode als auch von den ubertragenen Symbolen wobei die Chiprate des Spreizcodes typischerweise weit hoher ist als die Symbolrate und die Bitrate Allgemeines BearbeitenPro Symbol wird eine Folge von Chips ubertragen wobei die Folge zur Frequenzspreizung bestimmte Eigenschaften wie Pseudozufallsrauschen aufweisen muss Fur den Einsatz bei Codemultiplexverfahren werden pro Teilnehmer die gemeinsam einen Ubertragungskanal wie ein Frequenzband zur Funkubertragung benutzen unterschiedliche Folgen von Chips eingesetzt Diese Folgen mussen dann neben der Frequenzspreizung weitere Eigenschaften wie ein moglichst kleines periodisches Kreuzkorrelationsmaximum zueinander aufweisen In binaren DSSS Systemen wird ein einzelner Chip ublicherweise als ein Rechteckimpuls mit einer Dauer t und der Amplitude 1 oder 1 ausgedruckt die Folge der einzelnen Chips wird zeitlich aneinandergereiht und zur Ubertragung auf eine Tragerfrequenz moduliert Zur Reduzierung der Intersymbolinterferenz wird die Impulsform der einzelnen Chips vor der Modulation mit Impulsformungsfilter wie dem Raised Cosine Filter geformt Die Chiprate abgekurzt cps fur chips per second ist die Anzahl der Chips pro Sekunde welche gesendet oder empfangen werden Die Chiprate c c displaystyle c c nbsp ist zwecks Frequenzspreizung immer grosser als die Symbolrate c s displaystyle c s nbsp des Ubertragungssystems Das Verhaltnis zwischen Chiprate und Symbolrate wird als Spreizfaktor SF englisch spreading factor bezeichnet und ist definiert als SF c c c s 1 displaystyle mbox SF frac c c c s gg 1 nbsp Der Spreizfaktor ist je nach Anwendung verschieden typische Werte liegen uber 1000 So betragt bei dem zivilen Global Positioning System GPS der Spreizfaktor 20 460 Dieser Wert ergibt sich aus der im zivilen C A Code verwendeten Chiprate von 1 023 Mcps und der bei GPS verwendeten Nutzdatenrate in diesem Fall gleich der Symbolrate von 50 bps Die im Rahmen von Codemultiplexverfahren CDMA eingesetzten Folgen zur Erzeugung der Chips sollen dabei ein relativ kleines periodisches Kreuzkorrelationsmaximum zueinander aufweisen das heisst sie stehen fast orthogonal zueinander Codes die diese Eigenschaft aufweisen und sich zur Erzeugung von Chips besonders gut eignen sind die Kasami Folgen und die Gold Folgen Letztere werden unter anderem im zivilen GPS eingesetzt Literatur BearbeitenAlois M J Goiser Handbuch der Spread Spectrum Technik Springer Wien 1997 ISBN 3 211 83080 4 Gerard Maral Michel Bousquet Satellite Communications Systems Systems Techniques and Technology 4 Auflage John Wiley amp Sons 2002 ISBN 978 0 471 49654 0 Don Torrieri Principles of Spread Spectrum Communication Systems 4 Auflage Springer 2018 ISBN 978 3 319 70568 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chip Datenubertragung amp oldid 220042815