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Der Ausdruck Chintz engl aus Hindi bezeichnet ursprunglich ein wachsuberzogenes dunnes glanzendes Baumwollgewebe in einer Leinwandbindung Der Chintz wird heute vor allem als Dekostoff verwendet Heute werden Kunstharze und Friktionskalander genutzt um einen solchen Hochglanzeffekt bei besserer Strapazierfahigkeit des Gewebes zu erreichen Jacke und Schal aus Chintz 1770 1800 MoMu Fashion Museum bei Antwerpen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bestandteile und Verarbeitung 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 BelegeGeschichte BearbeitenIndien hat eine sehr lange Tradition des Baumwollanbaus Bereits im 16 Jahrhundert waren die indischen Regionen Bengalen Punjab Coromandel und Gujarat Zentren der Baumwollverarbeitung 1 Eine besondere Bedeutung kam Gujarat zu dessen Baumwollprodukte uber verschiedene Handelsrouten bis in die Zentren des Nahen Ostens gehandelt wurden Um 1600 war Baumwolle dabei noch ein Luxusgut das nicht weniger als Seide geschatzt wurde Grund des hohen Wertes war der hohe Arbeitseinsatz bei der Verarbeitung Arbeitsintensiv waren vor allem das Entfernen der Samenkapseln und das muhselige Kardieren der im Vergleich zu Wolle und Seide sehr kurzen Fasern 2 Um ein Pfund verarbeitungsfahige Baumwollfaden zu gewinnen war ein Einsatz von 13 Arbeitstagen notig Um eine vergleichbare Menge an Seide zu gewinnen waren dagegen nur sechs Arbeitstage notwendig wahrend man fur Leinen zwei bis funf und fur Wolle ein bis zwei Tage brauchte 3 Vor 1750 waren englische Spinner nicht in der Lage Baumwollfaden zu spinnen die ausreichend fest waren um reine Baumwollgewebe herzustellen Reine Baumwollgewebe wurden nur in Indien hergestellt 4 Die Britische Ostindien Kompanie machte im England des 17 Jahrhunderts vor allem Chintz popular der sich sehr stark in Dicke und Farbefahigkeit von Wolle unterschied Gegen Ende des 17 Jahrhunderts war Chintz bereits in der wohlhabenderen englischen Mittelklasse als Kleidungsstoff popular geworden da dieser Stoff den teuersten Seiden glich die von der Aristokratie getragen wurden 5 Bestandteile und Verarbeitung BearbeitenChintz ist heute ein leinwandbindiges dichtes Gewebe aus Baumwolle Polyester oder Mischgarnen und erhalt seinen starken Glanz durch das Kalandern also das Walzen und Glatten unter hohem Druck und bei hoher Temperatur Chintz wird vor allem einfarbig oder traditionell mit Blumenmotiven gestaltet Chintz ahnelt optisch der Seide neigt aber wie Leinen zur Faltenbildung und ist in seiner einfachen Form nicht waschmaschinenfest Mittlerweile werden deshalb auch Mischgewebe auf Polyester Basis hergestellt die waschbestandig sind aber den typischen Chintz Glanz behalten Dafur wird das Gewebe mit Kunstharzen aus der Gruppe der Duroplaste impragniert vorgetrocknet friktioniert und schliesslich nachgehartet 6 Siehe auch BearbeitenIndo agyptische BaumwollindustrieWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Chintz Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenBelege Bearbeiten William Bernstein A Splendid Exchange How Trade shaped the World Atlantic Books London 2009 ISBN 978 1 84354 803 4 S 253 Bernstein S 253 Bernstein S 253 Bernstein S 254 Bernstein S 254 und S 255 Chintz im Mobel Glossar Memento vom 12 September 2012 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chintz amp oldid 190691909