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Das Chemag Haus ist ein Burogebaude an der Ecke von Senckenberganlage Hausnummern 10 12 und Westendstrasse Hausnummer 106 im Stadtteil Westend von Frankfurt am Main Es entstand Anfang der 1950er Jahre im Stil der Nachkriegsmoderne und steht als einer seiner bedeutendsten erhaltenen Vertreter unter Denkmalschutz Chemag Haus von Sudwesten Marz 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Grundstuck an der Ecke von Senckenberganlage und Westendstrasse war bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bebaut ein 1947 veroffentlichter Kriegsschadenplan weist diese Bebauung als schwer beschadigt aus Anfang der 1950er Jahre beschloss die in Kassel ansassige Wintershall Holding GmbH der heute grosste deutsche Erdol und Erdgasproduzent auf dem Gelande ein neues Verwaltungsgebaude fur seine Tochterfirmen Chemag und Nitag zu errichten Den Entwurf fur den Neubau lieferte der Frankfurter Architekt Ernst Balser das Gebaude fur 250 Mitarbeiter konnte 1952 nach nur einjahriger Bauzeit eroffnet werden Bemerkenswert war die kostensparende Verwendung der Fundamente der Vorgangerbebauung Bereits die 1986 erstmals veroffentlichte Denkmaltopographie von Frankfurt am Main wies das Gebaude als denkmalgeschutzt aus Damit gehort es zu den wenigen Frankfurter Bauten der Nachkriegszeit die bereits so fruh als Baudenkmale anerkannt waren Gegenwartig 2022 dient das Gebaude als Geschafts und Verwaltungssitz mehrerer Unternehmen Eigentumer ist die Gloram Real Estate 1 Architektur BearbeitenDen Grundriss des Gebaudes bilden zwei rechtwinklig zueinander und zugleich parallel zu den Strassen gestellte rechteckige Trakte Der sudliche an der Westendstrasse weist eine etwas geringere Lange als der nordliche auf und springt zugleich im Westen etwas gegenuber der Senckenberganlage zuruck In seiner nordwestlichen Ecke ist ein etwas hoherer nach Osten gerade nach Westen halbrund abschliessender Trakt eingestellt der das Treppenhaus beinhaltet und den Versatz der beiden Haupttrakte optisch uberbruckt Das gesamte Gebaude besitzt ein das Bodenniveau etwa um einen halben Meter uberragendes Kellergeschoss mit dem Erdgeschoss drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss unter dem vorspringenden Flachdach Die Fassaden sind bis auf die Nordseite des Nord und die Ostseite des Sudtraktes flachenhaft durchfenstert Eine klassische Anordnung ist zugunsten eines grossen rechteckigen Feldes aufgegeben in denen die einzelnen tief eingeschnittenen und betont hochformatigen Fenster im Zusammenspiel mit den Gewanden ein strenges Raster bilden Dabei stehen die Brustungen die etwa ein Drittel der Fensterflache ausmachen aus glanzendem schwarzem Gussglas in starken Kontrast zu den ansonsten hellweiss verputzten Oberflachen des Gebaudes Von besonderer Gestaltung ist das Treppenhaus das aufgrund des hoher gelegenen Kellergeschosses und somit auch hoher gelegenen Erdgeschosses von der Senckenberganlage her uber eine Treppe erschlossen ist Sie wird ab etwa halber Tiefe von Gelandern der Bauzeit mit typischer Wellenornamentik begleitet Uber dem etwas aus dem Treppenhaus vorspringenden Haupteingang der seinerseits eine leichte Kreisform beschreibt befindet sich ein vorkragendes von einer leichten Stahlkonstruktion getragenes Pultdach das dadurch fast schwerelosen Charakter hat Die halbzylinderformige Strassenseite des eigentlichen Treppenhauses ist ahnlich dem Chor einer Kirche durch hervortretende Stutzen in mehrere uber die gesamte Hohe ohne Unterbrechung vollverglaste Achsen zerschnitten Sie geben den Blick auf das Innere frei in dem eine frei um eine Lichtspindel geschwungene Wendeltreppe mit schlichtem aber fur die Bauzeit charakteristischem Gelander die einzelnen Geschosse erschliesst Neben einem Wechsel in der Hohe der Fensterformate wird in den Fenstergewanden der Treppenhausverglasung abermals mit dem Kontrast von Schwarz und Weiss gespielt Eine fur die Erbauungszeit bedeutende Neuerung war dass das verwendete Glas dem runden Grundriss des Gebaudes folgt also tatsachlich gekrummt gefertigt wurde Literatur BearbeitenWilhelm Opatz und Deutscher Werkbund Hessen Hrsg Frankfurt 1950 1959 Niggli Verlag 2014 ISBN 978 3 7212 0906 8 Heinz Schomann Volker Rodel Heike Kaiser Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main Uberarbeitete 2 Auflage limitierte Sonderauflage aus Anlass der 1200 Jahr Feier der Stadt Frankfurt am Main Societats Verlag Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7973 0576 1 Materialien zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main 1 S 378 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Chemag Haus In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Chemag Haus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Frankfurt Dokumentation zur Nachkriegszeit Modernes Bauen in Frankfurt 1949 1953 Memento vom 18 Juli 2011 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Chemag Haus auf der Website der Gloram Real Estate50 11593 8 65291 Koordinaten 50 6 57 3 N 8 39 10 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chemag Haus amp oldid 226962791