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Sir Charles Stuart KB Januar 1753 in Kenwood House London 25 Marz 1801 in Thatched House Lodge Richmond Park Surrey war ein britischer General und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Militarische Karriere und Einsatz im amerikanischen Unabhangigkeitskrieg 3 Tatigkeit als Abgeordneter und Reisen durch Europa 4 General wahrend der Koalitionskriege 5 Familie und Nachkommen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Jugend BearbeitenStuart entstammte einer alten Nebenlinie des Hauses Stuart Er war der vierte Sohn von John Stuart 3 Earl of Bute und dessen Frau Mary Wortley Montagu 1 Baroness Mount Stuart der einzigen Tochter von Edward Wortley Montagu und Lady Mary Wortley Montagu Zu seinen Geschwistern gehorten John Stuart 1 Marquess of Bute William Stuart Erzbischof von Armagh und die Schriftstellerin Lady Louisa Stuart Charles erhielt Privatunterricht und besuchte Dr Graffiani s Academy in Kensington Er galt als Lieblingssohn seines Vaters der personlich seine Erziehung uberwachte und mit dem er bis zu dessen Tod in regelmassigen Briefkontakt stand Militarische Karriere und Einsatz im amerikanischen Unabhangigkeitskrieg BearbeitenSein Vater nahm ihn 1768 auf eine Reise auf das europaische Festland mit anschliessend trat er als Ensign des 37rd Regiment of Foot in die British Army ein Er wurde 1770 zum Lieutenant des 7th Regiment of Foot und 1773 zum Captain des 35th Regiment of Foot befordert 1775 wurde er als Major des 43rd Regiment of Foot nach Nordamerika versetzt und traf einen Tag nach der Schlacht von Bunker Hill in Boston ein Nach der Raumung Bostons wurde er nach Halifax verlegt und nahm anschliessend an den Landungen in Staten Island und Long Island und der anschliessenden Eroberung New Yorks teil Er erkannte dabei dass die Plunderungen durch die britischen und hessischen Soldaten den Briten viele Sympathien in der Bevolkerung kosteten ebenso wie die Unfahigkeit der lokalen Gouverneure weshalb er in Briefen an seinen Vater den Oberbefehlshaber General Howe kritisch beurteilte Obwohl er um Ablosung und Versetzung nach Grossbritannien bat wurde er in den Feldzugen nach New Jersey und Pennsylvania eingesetzt wo er wahrend der Schlacht von Brandywine fast getotet wurde 1777 kehrte er als Lieutenant Colonel des 26th Regiment of Foot nach Grossbritannien zuruck und heiratete am 19 April Anne Louisa eine Tochter von Lord Vere Bertie und Enkelin des Robert Bertie 1 Duke of Ancaster and Kesteven Im Mai 1778 wurde er erneut nach Nordamerika abkommandiert wo er sich uber die mangelnde Versorgung und die schlechte Organisation im Hauptquartier in New York beklagte Bereits im November 1778 kehrte er krank nach Grossbritannien zuruck wobei er vertrauliche Schreiben von General Clinton mitnahm der Howe als Oberbefehlshaber abgelost hatte Diese ubergab er in Grossbritannien wahrend einer Unterredung mit Kolonialminister Germain der jedoch die Lage in Irland als bedrohlicher als die in Nordamerika einschatzte und Clintons Warnungen nicht ernst nahm Im Juli 1779 kehrte er wieder nach Amerika zuruck wo er ein Vertrauter des verzweifelten Clinton wurde Stuart drangte ihn Reformen innerhalb der Armee durchzufuhren lehnte aber den Posten eines Adjutanten ab Er verliess Amerika bereits wieder im November in der Uberzeugung dass im Krieg in Amerika keine Ehre mehr zu gewinnen sei 1 Tatigkeit als Abgeordneter und Reisen durch Europa BearbeitenWahrend er noch als Offizier in Nordamerika kampfte wurde er 1776 als Abgeordneter fur Bossiney in Cornwall in das House of Commons gewahlt Im House of Commons zahlte er jedoch weder zum Regierungslager noch zur Opposition und galt als unentschlossen Er nahm nur unregelmassig an den Unterhaussitzungen teil und da sein Vater beim Konig in Ungnade gefallen war und er kein neues militarisches Kommando erhielt zog er sich auf seinen Landsitz nach Schottland zuruck Von Februar 1783 bis zum Fruhjahr 1784 unternahm er eine Reise nach Italien wo er unter anderem Venedig besuchte Nachdem er noch 1782 zum Colonel befordert worden war wechselte er 1784 auf einen Dienstposten als Lieutenant Colonel des 101st Regiment of Foot Er tat dies da dieses Regiment noch im selben Jahr demobilisiert wurde und er so eine Freistellung von aktiven Militardienst unter Halbsold erreichte In den nachsten Jahren unternahm er weitere Reisen unter anderem nach Italien nach Genf in die Niederlande und wieder nach Italien wobei er mehrmals kurz nach Grossbritannien zuruckkehrte und gelegentlich an den Unterhaussitzungen teilnahm Er hoffte dass er in den diplomatischen Dienst aufgenommen wurde doch wurde diese Hoffnung nicht erfullt Nachdem er bis 1790 Abgeordneter fur Bossiney geblieben war wurde er durch Beziehungen seines Vaters 1790 als Abgeordneter fur den schottischen Wahlkreis Ayr Burghs in das House of Commons gewahlt doch blieb er politisch weiterhin meist inaktiv General wahrend der Koalitionskriege BearbeitenErst nach dem Tod seines Vaters 1792 und dem Beginn der Koalitionskriege wurde er wieder zum aktiven Militardienst einberufen 1793 zum Major General befordert und erhielt 1794 ein Kommando uber Truppen im Mittelmeerraum wofur er sein Abgeordnetenmandat niederlegte 1794 wurde er auch Colonel des 68th Regiment of Foot Im Juli 1794 eroberte er mit Unterstutzung durch Nelson Calvi den letzten franzosischen Stutzpunkt auf Korsika Seine Tatkraft und seine Tapferkeit erregten die Bewunderung seines Stellvertreters John Moore doch schon bald geriet er mit Admiral Hood dem Befehlshaber der Mittelmeerflotte in Streit Auch mit dem Vizekonig von Korsika Gilbert Elliot hatte er Differenzen da er sich von ihm als Zivilist keine Befehle erteilen lassen wollte Stattdessen stellte er sich mit dem korsischen Fuhrer Pasquale Paoli gegen Elliot und legte schliesslich im Februar 1795 sein Kommando nieder Er legte 1795 auch sein Amt als Colonel des 68th Regiment of Foot nieder und erhielt stattdessen das des Colonels 26th Regiment of Foot das er fortan bis zu seinem Tod innehatte 1796 wurde er aufgrund einer Abmachung von 1794 als Abgeordneter fur Poole in das House of Commons gewahlt Im November 1796 erhielt er den Befehl uber eine Streitmacht mit der er Portugal gegen eine befurchtete franzosische oder spanische Invasion verteidigen sollte Dazu konnte unter seiner Fuhrung die Ausbildung der portugiesischen Streitkrafte erheblich verbessert werden Nachdem sein Einsatz in Portugal Ende 1797 beendet war erhielt er im nachsten Jahr die Beforderung zum Lieutenant General und den Auftrag mit einer 3000 Mann starken Streitmacht von Gibraltar aus Menorca zu erobern Trotz zahlenmassiger Unterlegenheit konnte er die Insel am 7 November 1798 ohne Verluste besetzen Fur diesen Erfolg wurde er als Knight Companion des Order of the Bath geadelt und wurde zum Gouverneur der Insel ernannt In seiner kurzen Amtszeit reformierte er radikal die Inselverwaltung 1799 organisierte er die Verteidigung von Sizilien gegen einen befurchteten franzosischen Angriff Bei einem Besuch vor Malta sah er eine lange Dauer der Belagerung des von franzosischen Truppen besetzten Vallettas voraus Nachdem von ihm vorgeschlagene Angriffsplane im Mittelmeerraum nicht verwirklicht wurden legte er schliesslich im April 1800 aus Protest gegen die geplante Ubergabe Maltas an Russland sein Kommando nieder Er kehrte krank nach Grossbritannien zuruck und starb am 25 Marz 1801 in seiner Wohnung in Surrey und wurde in Petersham beigesetzt In Westminster Abbey erinnert eine von Joseph Nollekens geschaffene Gedenktafel an ihn 2 Der britische Admiral St Vincent beurteilte ihn 1798 als besten britischen General seiner Zeit 3 Allgemein galt Stuart als tapferer und fahiger Offizier der sowohl Talent als Kommandeur wie auch als Organisator besass Bei seinen Soldaten war er beliebt denen von ihm gefuhrten Einheiten wurde eine hervorragende Disziplin bescheinigt 4 Er galt jedoch auch als eigensinnig und schwierig und wegen seines Stolzes und seines heftigen Temperaments geriet er mehrmals mit anderen Militars in Streit Sein mangelndes diplomatisches Geschick gegenuber Politikern und Zivilisten verhinderte eine grossere Karriere als Diplomat oder Militar Familie und Nachkommen BearbeitenAus seiner Ehe mit Anne Louisa Bertie hatte er zwei Sohne Charles Stuart 1 Baron Stuart de Rothesay 1779 1845 John James Stuart 1782 1811 Captain der Royal Navy 1807 Albinia Sullivan Weblinks BearbeitenDesmond Gregory Stuart Sir Charles 1753 1801 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 Edith Haden Guest STUART Hon Charles 1753 1801 of Branser Bute History of Parliament Online Ref Volumes 1754 1790 D G Henry STUART Hon Charles 1753 1801 of Branser Bute and Stone Lodge Richmond Park Surr 1790 1801 History of Parliament Online Ref Volumes 1790 1820 Lt Gen Hon Sir Charles Stuart auf thepeerage com abgerufen am 16 Oktober 2015 Einzelnachweise Bearbeiten History of Parliament Online STUART Hon Charles 1753 1801 of Branser Bute Abgerufen am 11 September 2014 Westminster Abbey Sir Charles Stuart Abgerufen am 11 September 2014 A prime minister and his son from the correspondence of the 3rd Earl of Bute and of Lt General the Hon Sir Charles Stuart K B Murray London 1925 S 284 Michael Barthorp Napoleon s Egyptian Campaigns 1798 1801 Osprey London 1992 ISBN 978 0 85045 126 9 S 20Normdaten Person GND 133843912 lobid OGND AKS LCCN n88140383 VIAF 72594449 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stuart CharlesKURZBESCHREIBUNG britischer General und PolitikerGEBURTSDATUM Januar 1753GEBURTSORT Kenwood House LondonSTERBEDATUM 25 Marz 1801STERBEORT Thatched House Lodge Richmond Park Surrey Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Stuart General 1753 amp oldid 236360564