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Charles Godfrey Leland 15 August 1824 in Philadelphia 20 Marz 1903 in Florenz war ein amerikanischer Abenteurer Kunstler Dichter Kritiker Folklorist Mythenforscher Philologe Archaologe Journalist Humorist Columnist Soldat Herausgeber Reformer und Erzieher Charles Godfrey LelandEr wurde in Philadelphia Pennsylvania geboren und studierte an der Princeton University sowie in Heidelberg und Munchen Leland arbeitete als Journalist reiste intensiv und war interessiert an Folklore und Linguistik veroffentlichte Bucher und Artikel uber amerikanische und europaische Sprachen und folkloristische Traditionen Leland veroffentlichte uber 24 Bucher war als Autor der Komodie Hans Breitmann Ballade bekannt hatte an zwei militarischen Konflikten aktiv teilgenommen und das Buch Aradia Die Lehren der Hexen 1 geschrieben Dieses Buch ist die Urquelle des rund 50 Jahre spater auftretenden Neopaganismus und hat die englische Literatur insbesondere Gerald Gardner zum Thema Hexen und Wicca massgebend beeinflusst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einflusse 3 Bibliographie Auswahl 4 Literaturempfehlung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenLeland ist das Kind von Charles Leland einem Handler und Charlotte Godfrey geboren am 15 August 1824 in Philadelphia Pennsylvania Angeblich trug Lelands Hebamme eine alte hollandische Hexe namens Van der Poel 2 kurz nach seiner Geburt das Kind auf den Dachboden und fuhrte ein Ritual durch mit einer Bibel einem Schlussel und einem Dolch auf seiner Brust sowie brennenden Kerzen Geldmunzen und einer Schale Salz neben seinem Kopf um ihm ein langes Leben als Gelehrter und Zauberer zu bescheren Lelands Biografin seine Nichte Elizabeth Robins Pennell sieht darin die Ursache fur sein ausgepragtes Interesse an Folkloristik und Magie 3 Im zweiten Lebensjahr uberlebte er eine schwere Gehirnhautentzundung 2 Lelands fruhe Erziehung erfolgte in den USA er besuchte 1842 bis 1846 das College an der Princeton University Nach dem College setzte Leland seine Studien 1846 in Heidelberg und Munchen fort Er studierte Sprachen schrieb Gedichte und verfolgte viele andere Interessen einschliesslich Hermetik Neuplatonismus und die Schriften von Rabelais und Villon 1848 besuchte Leland die Sorbonne wurde in die Revolution von 1848 in Frankreich hineingezogen und kampfte als Hauptmann mit den Arbeitern auf den Barrikaden von Paris Als Leland das Reisegeld das er von seinem Vater erhalten hatte ausgegangen war kehrte er 1848 in die USA nach Philadelphia zuruck und studierte Jura Anstatt den Beruf des Anwalts zu ergreifen begann er eine Karriere als Journalist Er schrieb 1849 fur Sartain s Union Magazine 1850 fur International Monthly Magazine ab 1851 fur Philadelphia Bar ab 1853 fur Barnum s Illustrated News New York und ab 1856 fur Philadelphia Evening Bulletin 1856 heiratete er Eliza Bella Isabel Fisher Ab 1857 schrieb er fur Graham s Illustrated Magazin ab 1858 fur New York Times ab 1862 fur The Continental Monthly eine der Nordstaaten Armee freundlich gesinnte Zeitung Er trat der Nordstaaten Armee 1863 bei und kampfte bei der Schlacht von Gettysburg im Amerikanischen Burgerkrieg als Artilleriesoldat 1865 war er als Erdolprospektor in Tennessee tatig Ab 1866 arbeitete er fur die Philadelphia Press Leland kehrte 1869 nach Europa zuruck und wohnte in London Dort gewann er das Vertrauen von Matty Cooper dem damaligen Zigeunerkonig in England Auf seinen Reisen studierte er die Zigeuner Folklore der Sinti und Roma und schrieb daruber mehrere Bucher Leland begann eine Anzahl von ethnographischen Buchern zu veroffentlichen 1881 kehrte Leland in die USA zuruck und grundete die Industrial Art School in Philadelphia Ab 1884 erneuter Aufenthalt in Europa Leland liess sich mit seiner Familie 1888 in Florenz nieder wo er 1903 verstarb Sein Ruhm zu Lebzeiten beruhte hauptsachlich auf der Figur Hans Breitmann 1856 fur Graham s Magazine erfunden dessen Heldentaten in einer englisch deutschen Mischsprache humoristisch besungen wurden Hans Breitmann Ballads 1868 Seine Schriften uber die Kultur der nordamerikanischen Algonkin Indianer und uber die Kultur der Roma und Sinti waren Teil seines standigen Interesses am Heidentum Paganismus Er beanspruchte die Entdeckung einer funften keltischen Ursprache der Vagabunden und Diebessprache Cant in Grossbritannien gesprochen noch von irischen Nomaden Er nannte diese Sprache Shelta bzw Ogham Diese Idee Lelands wurde allerdings nie anerkannt Lelands Zigeunerforschungen dagegen waren serios und er wurde 1888 zu Recht Prasident der English Gypsy Lore Society In der Toskana lernte er Weissagerinnen kennen die ihm ihre Folklore mitteilten Aradia or the Gospel of the Witches 4 enthalt die Lehren italienischer Hexen vor allem von einer Frau namens Maddalena 5 Taleni oder Zaleni Sie heiratete spater Lorenzo Bruciatelli und wanderte nach Amerika aus Eine weitere Informantin Lelands war ihre Assistentin Marietta Einflusse BearbeitenIn spateren Zeiten uberdeckten seine Schriften uber das Heidentum seine nahezu vergessenen Breitmann Balladen und beeinflussten die Entwicklung der Wicca Religion und des modernen Neopaganismus Den meisten Einfluss hatte das Buch Aradia Die Lehren der Hexen 1 Uber die Echtheit dieser Lehren wird noch heute diskutiert andere benutzen sie zur Studie der italienischen Hexen Kunst Aradia ist eine der Hauptquellen fur das Wiederaufleben des Hexenkultes in den angelsachsischen Landern In diesem Werk ist Aradia die messianische Tochter der romischen Gottin Diana und des romischen Gottes Luzifer die auf die Erde entsandt wurde um die Lehren der Hexen zu verbreiten Lelands Schlussel zur Mond und Schattenwelt der italienischen Hexen war seine von 1886 andauernde Freundschaft mit Maddalena einer florentinischen Wahrsagerin und Magierin Durch Maddalena erhielt er das gesamte Material Teile der hier dargestellten Mythen Zauberspruche Weisheiten und Bilder sollen auf etruskische Tradition zuruckgehen Wie magisch Aradias Bilderwelt und Gesange auch erscheinen mogen sie stellen sich dennoch in einen radikalgesellschaftlichen Zusammenhang 1 Tu sarai sempre la prima strega la prima strega divenuta nel mondo tu insegnerai l arte di avvelenare di avvelenare tutti i signori di farli morti nei loro palazzi die legare il spirito del oppressore Und du sollst die erste unter den Hexen sein und dein Name soll an erster Stelle in der ganzen Welt stehen und du sollst die Kunst des Giftmordes lehren jene zu vergiften die sich grosse Herren uber alles dunken ja in ihren Palasten sollst du sie sterben lassen und die Seele des Unterdruckers sollst du fesseln 6 Leland hatte auch Einfluss auf die britisch amerikanische Arts and Crafts Bewegung Ausserdem grundete Leland eine Handwerkerschule fur behinderte Kinder in Philadelphia die durch eine lobende Erwahnung von Oscar Wilde landesweit bekannt wurde Bibliographie Auswahl Bearbeiten nbsp Titelseite der Originalausgabe von Aradia Leland s Komodie Hans Breitmann Balladen war zu Lebzeiten sein grosster Erfolg Aber seine meisten Bucher handelten von den Sprachen und Traditionen der Leute die er studierte Heutzutage ist er am meisten bekannt fur Aradia Die Lehren der Hexen eines seiner drei Bucher uber die italienischen Folklore Traditionen 1855 Meister Karl s Sketch book 1857 Hans Breitmann s Barty 1864 Legends of Birds 1868 Hans Breitmann Ballads 1872 Pidgin English Sing Song 1873 The English Gipsies 1879 The Minor Arts 1879 Johnnykin and the Goblins 1882 Industrial Art in Schools 1884 Algonquin Legends 1886 Snooping Comic Anecdotes about People who Peep over other People s Shoulders 1889 A Dictionary of Slang 1891 The Works of Heinrich Heine 1891 Gyspsy Sorcery and Fortune Telling 1892 The Hundred Riddles of the Fairy Bellaria 1892 Etruscan Roman Remains in Popular Tradition 1893 Memoirs 1896 Legends of Florence Collected from the People 2 Bande 1899 Unpublished Legends of Virgil 1899 Aradia or the Gospel of the Witches dt Fassung Aradia Die Lehren der Hexen 1899 Have You a Strong Will 1901 Legends of Virgil 1902 Flaxius or Leaves from the Life of an Immortal 1902 Kuloskap the Master 1902 The Alternate SexLiteraturempfehlung BearbeitenAngela Marie Varesano Charles Godfrey Leland The Eclectic Folklorist University of Pennsylvania 1979 Ph D Dissertation Thomas Parkhill Weaving Ourselves into the Land Charles Godfrey Leland Indians and the Study of Native American Religions State University of New York Press 1997 Massimiliano Di Fazio Un esploratore di subculture Charles Godfrey Leland In Archaeologiae Nr 2 1 2003 Charles G Leland Aradia Die Lehren der Hexen Goldmann Verlag 1988 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Charles Godfrey Leland Aradia Die Lehren der Hexen Goldmann Verlag Zitat aus Buchinnenumschlag 1988 a b The Project Gutenberg eBook Hrsg Memoirs by Charles Godfrey Leland London William Heinemann edition by David Price 1894 online Elizabeth Robins Pennell Charles Godfrey Leland a biography Houghton Mifflin Boston 1906 Charles Godfrey Leland Aradia or the Gospel of the Witches Hrsg Internetseite von John Bruno Haret 2006 online englisch Charles Godfrey Leland Aradia or the Gospel of the Witches David Nutt 1899 online Vergleiche Lelands Anhang Charles Godfrey Leland Aradia Die Lehren der Hexen Goldmann Verlag 1988 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charles Godfrey Leland Album mit Bildern Videos und Audiodateien Charles Godfrey Leland Ein Artikel uber Leland und italienische Hexenkunst in Englisch A Bibliography of the works of Charles Godfrey Leland In Penn State s Pennsylvania Magazine of History and Biography Band 49 Nummer 3 1925 S 261 288 Normdaten Person GND 118779354 lobid OGND AKS LCCN n80038484 NDL 00447317 VIAF 24729304 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leland Charles GodfreyKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Abenteurer Journalist und MythenforscherGEBURTSDATUM 15 August 1824GEBURTSORT PhiladelphiaSTERBEDATUM 20 Marz 1903STERBEORT Florenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Godfrey Leland amp oldid 239079077