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Als das Chaptalisieren oder die Chaptalisation von Franzosisch la chaptalisation bezeichnet man eine nach dem franzosischen Chemiker Jean Antoine Chaptal 1756 1832 benannte kellertechnische Massnahme zur Erhohung des endgultigen Alkoholgehalts von Wein durch Zugabe von Zucker zum Traubensaft oder Most vor bzw wahrend der Garung Diese auch als Trockenzuckerung bekannte Massnahme diente ursprunglich dazu die Qualitat schwacher Jahrgange anzuheben um damit das wirtschaftliche Uberleben der betroffenen Winzer zu garantieren Angewandt werden kann es von allen europaischen Weinbaugebieten es gibt von der EU festgelegte zulassige Maximalmengen die abhangig von der Lage des Weinbaugebietes sind Maximal durfen zwischen zwei und vier Volumenprozent Alkohol durch Chaptalisieren gewonnen werden in Abhangigkeit von der Weinbauzone der EU in der das Weinbaugebiet liegt Allerdings reglementiert das nationale Weinbaurecht einiger Mitgliedsstaaten das Chaptalisieren strenger als die EU es tut In Deutschland durfen nur Weine bis zur Stufe Qualitatswein dieser Massnahme unterzogen werden bei Pradikatsweinen also zum Beispiel Kabinett oder Spatlese ist das Chaptalisieren nicht erlaubt In den Weinbaulandern ausserhalb Europas ist das Chaptalisieren meist nicht erlaubt dort ist im Schnitt meist mehr Sonneneinstrahlung vorhanden jedoch ist dort vor allem die Azidifikation erlaubt und verbreitet Die Azidifikation ist eine Methode um dem Wein mehr Saure zu geben Entwickelt wurde das Chaptalisieren um Jahrgangsschwankungen auszugleichen und im 19 Jahrhundert sprachen die Winzer gerne von der Sonne aus dem Sack In Deutschland wurde um die Mitte des 19 Jahrhunderts durch den Trierer Chemiker Ludwig Gall unter der Bezeichnung Nasszuckerung ein anderes Verfahren eingefuhrt nachdem in den Weinbaugebieten an der Mosel viele Winzer infolge mehrerer schlechter Ernten hintereinander den Weinbau aufgeben mussten Bei diesem Verfahren wurde dem Wein der Zucker in Wasser gelost zugegeben um mit diesem Behandlungsschritt auch die Saure zu verdunnen In Rheinland Pfalz war dieses Verfahren noch bis zum 30 Juni 1979 erlaubt Das Zusetzen von Zucker Traubenmost Traubenkonzentrat oder rektifiziertem Traubenmostkonzentrat RTK wird mit dem Sammelbegriff Anreicherung oder Verbesserung bezeichnet Alle deutschen Anbaugebiete mit Ausnahme Badens sind Teil der Europaischen Weinbauzone A und durfen um max 24 Gramm Alkohol entspricht ca 60 g Zucker pro Liter Most anreichern Das Weinanbaugebiet Baden liegt in Weinbauzone B Dort darf nur um max 16 Gramm Alkohol pro Liter Most angereichert werden 1 Einzelnachweise Bearbeiten Anreicherung Vitipendium Abgerufen am 12 September 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chaptalisation amp oldid 236678773