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Mit Caspar David Friedrich in seinem Atelier betitelte der Maler Georg Friedrich Kersting drei Varianten eines Bildes die zwischen 1811 und 1819 entstanden sind Alle zeigen den Romantiker Caspar David Friedrich in seinem Atelier in Dresden Caspar David Friedrich in seinem Atelier Berliner Bild Georg Friedrich Kersting um 1812Ol auf Leinwand51 40 cmAlte NationalgalerieVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Frau am Fenster 1822 Inhaltsverzeichnis 1 Berliner Bild 2 Hamburger Bild 3 Mannheimer Bild 4 Georg Friedrich Kersting 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBerliner Bild BearbeitenDie Berliner Bild genannte Version zeigt den Maler auf einen Stuhl gestutzt wahrend er gerade das Bild betrachtet an dem er arbeitet Ein Blick auf das Bild ist nicht moglich da es auf der Staffelei von der Ruckseite gezeigt wird Friedrich wirkt gedankenverloren und halt in der rechten Hand seinen Pinsel in der linken die Palette einen Malstock und weitere Pinsel Da Friedrich als Landschaftsmaler bekannt ist uberrascht es dass in seinem Atelier jeder Hinweis auf die Aussenwelt fehlt Ein Fenster ist mit Holzladen vollig abgedunkelt beim anderen sind nur die oberen zwei Drittel geoffnet sodass lediglich ein Stuck Himmel zu sehen ist Das Atelier ist betont karg Nur an der Wand hangen zwei weitere Paletten eine Reissschiene und ein Zeichendreieck Caspar David Friedrich suchte Abgeschiedenheit damit er ungestort seiner Arbeit nachgehen konnte Kersting zeigt das Malen als einen Prozess der Kontemplation und Reflexion Dabei dient das Atelier als Ort reiner Konzentration Auf dem Berliner Bild verdeckt ein Stuhlbein die Fusse und das Schuhwerk Es ist keine Tur zu sehen wodurch der Raum noch abgeschlossener wirkt Durch die Drehung der Staffelei sieht der Betrachter nicht woran Friedrich gerade arbeitet Alles was ablenken konnte ist weggeraumt Die Leere suggeriert Meditation Der Maler Karl von Kugelgen schreibt dazu Sogar der so wohlberechtigte Malkasten nebst Olflaschen und Farblappen war ins Nebenzimmer verwiesen denn Friedrich war der Meinung dass alle ausseren Gegenstande die Bildwelt im Inneren storen 1 dd Der Arzt und Naturforscher Carl Gustav Carus beschreibt diesen Arbeitsprozess folgendermassen Er machte nie Skizzen Kartons Farbentwurfe zu seinen Gemalden denn er behauptete und gewiss nicht ganz mit Unrecht die Phantasie erkalte immer etwas durch diese Hilfsmittel Er fing das Bild nicht an bis es lebendig vor seiner Seele stand 1 dd Friedrich selbst erlauterte nichts und schloss sich ab Von seiner Arbeit im Atelier sprach und schrieb er von der geweihten Stunde bei der er nicht gestort werden wollte Kugelgen fragte sich was die Reissschiene solle die da als einziger Wandschmuck an der Wand hing und von der niemand begreifen konnte wie sie zu der Ehre kam Der Grund war dass Lineal und Dreieck zur Nuchternheit dieses Ateliers gehoren und zum Arbeitsverfahren Friedrichs in dem sich etliches an Mathematik verbarg Friedrichs Dresdner Atelier befand sich in der Pirnaischen Vorstadt an der Strasse An der Elbe die heute Terrassenufer heisst Hier arbeitet er bis zum Jahr 1820 Aus zwei Sepiablattern aus den Jahren 1805 06 ist ersichtlich dass die Fenster des Ateliers auf die Elbe hinausgingen Die Holzladen konstruierte Friedrich erst nach 1806 und nahm sie nachdem er verheiratet war und seine erste Tochter geboren war in die grossere Wohnung ein paar Hauser weiter mit Im neuen Atelierraum sind diese Fensterladen auf dem Bild Frau am Fenster von 1822 zu sehen Hamburger Bild Bearbeiten nbsp Hamburger Bild 1811In der Version von 1811 welche als Hamburger Bild bezeichnet wird sitzt Friedrich vor der Staffelei und malt wobei er den Arm auf den Malstock gestutzt hat In diesem Fall ist zu erkennen dass er an einer Gebirgslandschaft mit Wasserfall arbeitet Auf dem Hamburger Bild malt Friedrich sitzend tragt einen Hausrock und Pantoffeln wodurch das Bild etwas Privates hat Mannheimer Bild Bearbeiten nbsp Mannheimer Version des Hamburger Bildes von 1819Die Version von 1819 die sich heute in der Mannheimer Kunsthalle befindet ist eine Replik des Bildes in der Hamburger Kunsthalle mit abweichender Farbstimmung und einigen veranderten Details Georg Friedrich Kersting BearbeitenGeorg Friedrich Kersting gehorte zum Dresdner Freundeskreis Friedrichs stammte aus dem Mecklenburgischen und hatte von 1805 bis 1808 an der Kopenhagener Akademie unter den gleichen Lehrern studiert bevor er sich in Dresden niederliess Kersting begleitete Friedrich im Sommer 1810 auf einer Wanderung durch das Riesengebirge Er kommt vermutlich auch als Ruckenfigur auf Friedrichs Zeichnungen und Aquarellen vor Kersting wurde 1818 Leiter der Malereiabteilung an die Porzellanmanufaktur in Meissen hielt jedoch den Kontakt zu Friedrich noch fur eine Weile aufrecht Kerstings hat seine Portrats oft als Innenraumbilder angelegt und den Portratierten umgeben von ihm vertrauten Dingen dargestellt die etwas uber ihn aussagten Keines seiner Bilder war so karg wie das Portrat seines beruhmten Freundes Friedrich es unterscheidet sich enorm von dem chaotischen Arbeitszimmer des Malers Gerhard von Kugelgen das mit zahllosen Gegenstanden vollgestopft war Literatur BearbeitenWieland Schmied Hg Harenberg Museum der Malerei 525 Meisterwerke aus sieben Jahrhunderten Harenberg Lexikon Verlag Dortmund 1999 ISBN 3 611 00814 1 Wieland Schmied Caspar David Friedrich DuMont Buchverlag Koln 1992 ISBN 3 8321 7207 6 Norbert Wolf Caspar David Friedrich Der Maler der Stille Taschen Verlag Koln 2003 ISBN 3 82281957 3Einzelnachweise Bearbeiten a b Schmied Caspar David Friedrich Weblinks BearbeitenCaspar David Friedrich in seinem Atelier in der Online Datenbank der Staatlichen Museen zu Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caspar David Friedrich in seinem Atelier amp oldid 224673956