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Carrefour ist ein von deutschen Exilanten unter der Fuhrung von Kurt Bernhardt hergestelltes franzosisches Spielfilmdrama aus dem Jahre 1938 mit Charles Vanel in der Hauptrolle eines Ganoven mit neuer Existenz und Otto Wallburg in seiner letzten Filmrolle als deutscher Lazarettarzt der diesem unter Amnesie leidenden Kriegsversehrten wieder das Lesen Schreiben und Sprechen beibringt FilmTitel CarrefourProduktionsland FrankreichOriginalsprache FranzosischErscheinungsjahr 1938Lange 84 MinutenStabRegie Kurt BernhardtDrehbuch Robert LiebmannKurt BernhardtLilo Dammert ungenannt Andre Paul Antoine Dialoge nach einem Roman von Hans KafkaProduktion Eugen TuschererMusik Paul DessauKamera Leonce Henri BurelSchnitt Adolf LantzBesetzungCharles Vanel Roger de Vetheuil Jules Berry Lucien Sarroux Suzy Prim Michele Allain Tania Fedor Anna de Vetheuil Marcelle Geniat Madame Pelletier Jean Claudio Paul de Vetheuil Otto Wallburg Dr Otto Breithaupt Annie France Animierdame Palau der Herzog Marcel Melrac ein Gendarm Paul Amiot der Prasident Christian Argentin ein Anwalt Eddy Debray ein Angeklagter Jean Tissier Angestellter der Agentur Auguste Boverio Pierre Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenRoger de Vetheuil ein ebenso erfolgreicher wie wohlhabender Fabrikant leidet unter Amnesie seit er 1917 an der Somme Front unter Granatfeuer geriet Seitdem qualt ihn seine Vergangenheit weiss er doch nicht wirklich wer er ist Eines Tages aber holt ihn seine Vergangenheit ein und die scheint nicht sonderlich rosig zu sein Man wirft ihm vor ein gesuchter Verbrecher namens Jean Pelletier zu sein Pelletier und Vetheuil verschwanden zur selben Zeit im Dezember 1917 an ein und demselben Frontabschnitt Als es zu einem Prozess gegen Pelletier kommt belastet die Aussage einer gewissen Michele Allain ihn schwer Diese schwort Stein und Bein dass Vetheuil in Wahrheit Pelletier und sie damals seine Geliebte gewesen sei Der zwiespaltige Lucien Sarroux wiederum sagt aus dass er Pelletier in einem Hospital in Marokko wo Pelletier als Fremdenlegionar gedient hatte sterben sah So kommt es zum Freispruch und de Vetheuil glaubt sich als Sieger und meint wieder in sein wohlanstandiges gutburgerliches Ambiente zuruckkehren zu konnen und seine Familie geschutzt zu haben Doch er irrt denn Sarroux ist ein Ganove und ehemaliger Komplize Pelletiers Er macht dem verdutzten Vetheuil klar dass er Sarroux ihn selbstverstandlich sofort als Pelleter wieder erkannt habe und nunmehr fur sein Schweigen eine ordentliche finanzielle Entlohnung verlange Nun begibt sich Vetheuil selbst auf Spurensuche um das verdrangte Dunkel seiner ersten Existenz aufzuhellen Er besucht Pelletiers Mutter die sehr aufgewuhlt erscheint und auch Michele die ihn vor Gericht schwer belastet hatte Schliesslich beginnt er sich zu erinnern und beichtet seine Vergangenheit Ehefrau Anna Beide sind seit zehn Jahren in Liebe zusammen und daher steht Anna zu ihrem Mann auch um beider gemeinsamen Sohn zu schutzen Sarroux beginnt erneut Geld zu fordern und schliesslich kommt es deswegen zu einem Kampf beider Manner Sarroux will mit Michele seiner Komplizin fliehen doch die Polizei stellt das Ganovenparchen Sarroux ist nun alles egal er will vor der Polizei Vetheuils wahre Identitat als Pelletier luften wird aber kurz zuvor von Michele die Pelletier noch immer liebt und daher seine jetzige Existenz nicht zerstort sehen will erschossen Anschliessend richtet sie sich selbst Auf dem Sterbebett revidiert sie ihre vor Gericht abgegebene wahre Aussage und sagt nunmehr gegenuber dem sie befragenden Richter aus dass Pelletier tatsachlich bereits 1917 gestorben sei Nun endlich kann Pelletier alias Roger de Vetheuil ohne Sorge und Furcht fur sich und seine kleine Familie in die Zukunft schauen Produktionsnotizen BearbeitenGedreht wurde im April Mai 1938 in Paris die Urauffuhrung erfolgte am 26 Oktober 1938 ebenfalls in der franzosischen Hauptstadt Angesichts der Fulle an diesem Film beteiligten deutschen Fluchtlingen aus Hitler Deutschland wurde Carrefour fur eine Auffuhrung im Reich nicht zugelassen Die Filmbauten stammen von Jean d Eaubonne und Raymond Gabutti Carrefour gilt als der wichtigste franzosische Exilantenfilm deutsch judischer Fluchtlinge vor dem Hitler Regime Beteiligt daran waren der Wormser Regisseur Kurt Bernhardt sein ursprunglich aus Bohmen stammender Schwager Eugen Tuscherer der den Film produzierte der verfemte Komponist Paul Dessau der die Filmmusik schrieb der seit vier Jahren beschaftigungslose einstige Starautor Robert Liebmann der sich am Drehbuch beteiligte sowie der Kollege Adolf Lantz der hier als Schnittmeister untergebracht wurde und Berlins einstiger Starkomiker Otto Wallburg Fur ihn Lantz und Liebmann sollte Carrefour die letzte Beschaftigung bei einem Film bedeuten Liebmann und Wallburg die anders als der nach England ubersiedelnde Lantz anschliessend auf dem europaischen Festland blieben wurden wahrend des Zweiten Weltkriegs Opfer des Holocausts Kritiken Bearbeiten Das Doppelgangermotiv die gespaltene Psyche des Helden erinnert an den deutschen expressionistischen Film der zwanziger Jahre wie auch an den amerikanischen film noir der vierziger Jahre den CARREFOUR vorwegzunehmen scheint Dennoch ist dieser melancholische Film ein franzosisches Melodram und doch auch wieder nicht Produziert wurde CARREFOUR von Eugene Tuscherer der bis zu seiner Emigration 1933 in Deutschland als Produktionsleiter tatig gewesen war Sein Schwager Kurt Bernhardt fuhrte Regie Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten hatte Bernhardt erfolgreich in Deutschland als Regisseur gearbeitet und einige Filme zusammen mit Tuscherer gedreht Fur das Drehbuch von CARREFOUR zeichnete der Journalist Hans Kafka verantwortlich und als ungenannter Co Autor Robert Liebmann ein versierter Drehbuchschreiber Ein weiterer Berliner Adolf Lantz besorgte den Schnitt Alle drei hatten bis 1933 in der deutschen Filmindustrie gearbeitet und waren dann emigriert Christopher Horak in filmportal de 1 The tale unfolds with the interest of a well planned mystery film and the mounting suspense of a man hunt which is no less inexoraable because the hunter and the hunted are one De Vetheuil is his own Javert his own Valjean his own crime Were it not for his author s pity for the relentless truth seeker he had created he should also have served as his own judge and executioner As it is he is saved by the narrowest of melodramatic margins and by one of the most familiar But that may be for the best Too much logic might have destroyed the film The drama has been played as interestingly as it deserves Charles Vanel as de Vetheuil is a model hound of destiny driven relentlessly by his conscience tortured by an unreasoning yet psychologically natural sense of guilt Jules Berry plays the blackmailer Sarrou with the proper degree of rascality and there are admirable portrayals of the wife by Tania Fedor the mistress by Suzy Prim the attorneys by Boverio and Jean Tissier and the German physician by some alas unidentified player 2 Frank S Nugent in The New York Times vom 14 Marz 1939Einzelnachweise Bearbeiten Horak In der Fremde auf filmportal de Dieser vom US Kritiker nicht erkannte Darsteller unidentified player war Otto WallburgWeblinks BearbeitenCarrefour in der Internet Movie Database englisch Carrefour bei filmportal de ausfuhrliche Kritik in The New York Times Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carrefour Film amp oldid 207677598