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Carl Strehl 27 Juli 1886 in Berlin 18 August 1971 in Marburg war ein deutscher Philologe Er war seit 1907 erblindet Mitbegrunder des Vereins blinder Akademiker Deutschlands Mitgrunder und Direktor der Deutschen Blindenstudienanstalt in Marburg sowie Honorarprofessor fur Blindenwesen an der Philipps Universitat Marburg Carl Strehl Plakette Inhaltsverzeichnis 1 Leben und berufliche Laufbahn 2 Ehrungen 3 Sonstiges 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und berufliche Laufbahn BearbeitenCarl Strehl wurde als drittes von vier Kindern des koniglich preussischen ersten Brandinspektors zu Berlin und Privatdozenten fur Feuerloschwesen an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg Carl Strehl und seiner Ehefrau Helene geb Keilmann geboren Bedingt durch den Beruf des Vaters als Beamter des preussischen Staates musste die Familie haufig umziehen so dass Strehl Schulen in Berlin Altona Gera Insterburg Koslin und Berlin Lichterfelde besuchte Als Carl Strehl 8 Jahre alt war starb sein Vater und die Mutter sandte ihn in die Preussische Hauptkadettenanstalt Doch sah er seine Zukunft nicht als Offizier und brach 1900 die militarische Schule vorzeitig ab ging mit 14 Jahren zur See und fuhr die folgenden 5 Jahre als Schiffsjunge oder Matrose auf deutschen englischen und amerikanischen Schiffen Carl Strehl erblindete im Dezember 1907 bei einem Unfall in einem chemischen Betrieb in New York und kehrte 1908 nach Insterburg zuruck Fur 1 Jahre besuchte er das Johanneum in Hamburg Nach Ablegung der Reifeprufung 1913 studierte er an der Marburger Universitat Philologie und Volkswirtschaft 1915 wurden vom damaligen Direktor der Marburger Universitats Augenklinik Alfred Bielschowsky Kurse fur Kriegsblinde zum Erlernen von Blindentechniken eingerichtet er beauftragte Strehl mit der Leitung Sie grundeten gemeinsam den Verein der blinden Akademiker Deutschlands heute Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf der dafur sorgte dass 1916 die Deutsche Blindenstudienanstalt in Marburg gegrundet werden konnte Bielschowsky wurde deren ehrenamtlicher Vorsitzender Strehl ihr Syndikus 1921 erfolgte die Promotion zum Dr phil mit einer Arbeit zum Thema Die Kriegsblindenfursorge Ein Ausschnitt aus der Sozialpolitik 1 1927 wurde Strehl zum Direktor der Marburger Blindenstudienanstalt dessen Vorstand ab 1933 auch Wilhelm Pfannenstiel angehorte ernannt dieses Amt bekleidete er bis zum Eintritt in den Ruhestand Ab 1931 nahm er Lehrauftrage an der Universitat fur Blindenwesen und Blindenfursorge wahr 1940 wurde er zum Honorarprofessor fur Blindenwesen als Untergebiet fur Augenheilkunde an der Medizinischen Fakultat der Universitat Marburg ernannt Strehl hatte vorgeschlagen Blinde als Gutachter an den Sterilisierungsgerichten einzusetzen da dadurch den betroffenen Blinden ein Teil ihres unberechtigten Misstrauens genommen werden wurde 2 3 Ehrungen BearbeitenVerdienstkreuz Steckkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1953 Grosses Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1956 Dr med h c der Philipps Universitat Marburg 1961 Verdienstmedaille der Stadt Marburg 1966 Grosses Bundesverdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland 1966 Die Ausbildungsstatte der Blindenstudienanstalt in Marburg tragt den Namen Carl Strehl Schule In Marburg gibt es eine Carl Strehl Strasse Die Deutsche Blindenstudienanstalt und der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf verleihen gemeinsam die Carl Strehl Plakette Sonstiges BearbeitenCarl Strehl engagierte sich auch kommunalpolitisch er kandidierte noch im April 1933 auf einer unabhangigen Burgerliste fur die Marburger Stadtverordnetenversammlung Seit 1923 war er Mitglied in der Freimaurerloge Marc Aurel zum flammenden Stern in Marburg 4 Schriften Auswahl BearbeitenDie Blindenstudienanstalt in Marburg Lahn Ihre Grundung und Entwicklung 1916 1958 Festschrift zur Einweihung der Carl Strehl Schule Marburg 1958 Gedenkschrift 25 Jahre Blindenstudienanstalt Marburg Lahn Von der Grundung bis zum heutigen Tage Hrsg v Carl Strehl Marburg Blindenstudienanstalt 1942 Schulische berufliche und nachgehende Fursorge fur Blinde und Sehschwache Ein Nachschlagewerk fur Behorden Fursorger Arzte Erzieher Blinde und deren Angehorige Leipzig Thieme 1939 Die Kriegsblindenfursorge der Marburger Blindenstudienanstalt von 1915 1932 Marburg 1932 Die hohere Bildung der Blinden und ihre Verwendungsmoglichkeiten Berlin 1931 Die Kriegsblindenfursorge Ein Ausschnitt aus der Sozialpolitik Berlin Springer 1922 Die Fursorge fur blinde Akademiker Marburg Verein der Blinden Akademiker Deutschlands ca 1918 Literatur BearbeitenInge Auerbach Hrsg Catalogus professorum academiae Marburgensis 2 Band 1911 1971 Marburg 1979 S 396 397 Freimaurerei Hans Ludwig Carl Strehl Ein Leben im Dienste der Blinden Bad Godesberg 1969 Mohammad Reza Malmanesh Blinde unter dem Hakenkreuz eine Studie uber die Deutsche Blindenstudienanstalt e V Marburg und den Verein der Blinden Akademiker Deutschlands e V unter dem Faschismus Dt Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf DVBS Marburg 2002 Johannes Jurgen Meister Vergangenheitsbewaltigung ein dunkles Kapitel der Geschichte des DVBS und der Deutschen Blindenstudienanstalt In horus 4 2003 Heinrich Scholler Carl Strehl im Spiegel der Briefe von Rudolf Kraemer In horus 5 2007 Heinrich Scholler Professor Carl Strehl und seine internationale Arbeit auf dem Gebiet des hoheren Blindenbildungswesens In 200 Jahre Blindenbildung in Deutschland 1806 2006 edition Bentheim Wurzburg 2006 Weblinks BearbeitenStrehl Carl Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Als Buchveroffentlichung s Schriften Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 99 100 zitiert Martin Jaedicke Wolfgang Schmidt Block Hrsg Blinde unterm Hakenkreuz Marburg 1991 S 147 H Keiler Freimaurer Dokumentation Marburg Giessen 1980 UB Marburg Normdaten Person GND 128386002 lobid OGND AKS VIAF 28121804 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strehl CarlKURZBESCHREIBUNG deutscher HochschullehrerGEBURTSDATUM 27 Juli 1886GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 18 August 1971STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Strehl amp oldid 234449611