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Carl Ferdinand Fabritius 1637 in Warschau 21 Januar 1673 in Wien 1 war ein deutscher Maler der im dritten Viertel des 17 Jahrhunderts in Wien Mainz und Paderborn wirkte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Der Vedutenzyklus 4 Rezeption 5 Erhaltungszustand 6 Literaturhinweise 7 Einzelnachweise 8 WeblinksLeben Bearbeiten1637 in Warschau geboren gelangte Fabritius fruh in die Lehre des Malers Johann Ludwig Kegl in Wien Dort lernte er auch die Gemaldesammlung der Wiener Hofburg kennen und scheint sie ausfuhrlich studiert zu haben Nach seiner Heirat im Stephansdom 1659 ubersiedelte er vermutlich durch Kontakt mit dem Mainzer Domherrn Theodor Dietrich Caspar von Furstenberg der sich 1658 und 1661 am Wiener Hof aufhielt nach Mainz wo er auch Vater eines Sohnes wurde Theodor Caspars Bruder Ferdinand von Furstenberg Bischof von Paderborn holte Fabritius wohl um die Jahreswende 1663 64 nach Paderborn wo er bis 1667 im furstbischoflichen Schloss Neuhaus als Maler nachweisbar ist Seit 1670 wohnte er in der Wiener Leopoldstadt wo er sich am 21 Januar 1673 erschoss Werke Bearbeiten nbsp SchwalenbergFabritius Werk ist nicht zuletzt durch die Namensgleichheit mit der etwa zeitgenossischen niederlandischen Malerfamilie Fabritius noch unzureichend erforscht Drei Werkgruppen sind erkennbar Altargemalde erhalten in Paderborn Schloss Neuhaus Warburg und Schloss Herdringen bei Arnsberg Historienbilder uberwiegend im Schloss in Munster bis 1945 zerstort sowie Landschaften Sie gliedern sich in eine Reihe von Ideallandschaften Mainz Landesmuseum Wien Kunsthistorisches Museum Attendorn Burg Schnellenberg Privatbesitz sowie als sein bekanntestes Werk einen Zyklus von 63 Veduten von Orten im Hochstift Paderborn die in der Theologischen Fakultat Theodorianum in Paderborn erhalten sind Der uberwiegende Teil seiner Gemalde ist signiert aber nur die Veduten sind von Ausnahmen abgesehen auch datiert Der Vedutenzyklus BearbeitenDie Landschaftsportrats aus dem Hochstift Paderborn bilden in der Regel die altesten Darstellungen der Stadte Dorfer Kloster und Adelssitze in Ostwestfalen Entstanden zwischen 1664 und 1667 bilden sie die Objekte im Zustand nach dem Dreissigjahrigen Krieg ab der substanziell nahezu ausnahmslos mit dem des Spatmittelalters identisch ist allerdings mit Kriegszerstorungen die Welle der baulichen Erneuerungen setzte 1666 67 ein Fabritius hat vor Ort Zeichnungen erstellt was zum einen durch zwei Selbstportrats auf Veduten dokumentiert ist Warburg und Brakel sich zum anderen aus der bemerkenswerten Detailtreue der Darstellungen erschliesst die durch erhaltenen Baubestand belegt ist Seine heute noch erkennbaren Standorte fur die Vorzeichnungen zeigen auch dass er in geringem Bereich objektparallel hin und her ging um in der Realitat einander verdeckende Einzelheiten in den Darstellungen nebeneinander aufzureihen Die nach dem Tod Ferdinands von Furstenberg 1683 erstellten Inventarlisten des Schlosses in Neuhaus zeigen dass die Gemalde nicht etwa in barocker Manier dicht gedrangt hingen wie z B in der Wiener Hofburg bzw in Brussel sondern dass wenige Gemalde jeweils einen Raum schmuckten fast ausschliesslich nicht in den Privatgemachern Ferdinands sondern in den allgemein zuganglichen Bereichen Das erklart die sehr unterschiedlichen Formate die sich nach den Schmalseiten in vier Gruppen gliedern Die grosste Vedute ist die von Paderborn mit 300 181 cm die kleinsten messen etwa 104 85 cm Rezeption BearbeitenOffenbar begannen besonders die dargestellten Stadte fruh sich Kopien von anderen Malern erstellen zu lassen Als in den Jahren zwischen 1782 und 1785 der Paderborner Maler Ferdinand Woltemuth Woltemate einige offenbar schwer beschadigte Veduten erneuerte scheint er dabei zahlreiche Kopien hergestellt und verkauft zu haben Auch fur Buchillustrationen dienten die Veduten als Vorlagen Johann Conrad Pyrach vor allem aber verwendete Johann Georg Rudolphi zahlreiche von Fabritius Gemalden fur die zweite 1672 erschienene Auflage der Monumenta Paderbornensia einer Art Landesgeschichte von Ferdinand von Furstenberg wobei er sie zum Teil frei umgestaltete Erhaltungszustand BearbeitenDer uberwiegende Teil aller bislang bekannten Gemalde von Fabritius die offentlich prasentiert werden ist in gutem Zustand Das gilt inzwischen auch fur den Vedutenzyklus dessen durch die Sakularisation bedingt unklaren Eigentumsrechte entschieden werden konnten Daran schloss sich 2002 03 eine Restaurierung der Gemalde an die besonders die Schaden durch eine Restaurierung 1910 kompensieren konnte Literaturhinweise BearbeitenGehrken Franz Joseph Verzeichniss der vom Schlosse Neuhaus im Jahre 1803 in das Universitatshaus uberfuhrten Gemalde In Westfalische Zeitschrift 43 II 1885 S 158 161 Sigismund Ernst Ein wiederentdeckter Landschaftsmaler In Repertorium fur Kunstwissenschaft 28 1905 S 512 515 Pieper Roland Die Veduten von Carl Fabritius Landschaftsportrats aus dem Hochstift Paderborn zur Zeit Ferdinands von Furstenberg In Norbert Borste Jorg Ernesti Hrsg Friedensfurst und Guter Hirte Ferdinand von Furstenberg Furstbischof von Paderborn und Munster Paderborner Theologische Studien 42 Paderborn 2004 465 487 u Farbtafeln Ernesti Jorg Ferdinand von Furstenberg Geistiges Profil eines barocken Furstbischofs Studien und Quellen zur westfalischen Geschichte 51 Paderborn Bonifatius Verlag 2004 Pieper Roland Carl Ferdinand Fabritius Veduten und Altargemalde fur den Paderborner Furstbischof Ferdinand von Furstenberg 1664 1667 Studien und Quellen zur westfalischen Geschichte 55 Paderborn Bonifatius Verlag 2006 248 S 88 S grossenteils farbige Abbildungen Einzelnachweise Bearbeiten H Dollmayr Gustav Gluck A Schaeffer W von Wartenegg Die Gemaldegalerie Alte Meister Adolf Holzhausen Wien 1907 S 372 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Ferdinand Fabritius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 132417987 lobid OGND AKS LCCN no2007021055 VIAF 14542392 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fabritius Carl FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 1637GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 21 Januar 1673STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Ferdinand Fabritius amp oldid 232148478