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Das Canning Reservoir ist ein Stausee im Sudwesten des australischen Bundesstaates Western Australia Es ist ein wichtiger Trinkwasserspeicher fur die Stadt Perth und liegt in der Darling Range im Verlauf des Canning River Die Beton Schwerkraftstaumauer besass zur Zeit ihres Baus besonders moderne Konstruktion und hydraulische Auslegung 1 Bis in die 1960er Jahre war das Canning Reservoir die wichtigste Susswasserquelle fur Perth erst dann legte man weitere Stauseen an Heute liefert das Reservoir etwa 20 des Susswassers fur die Stadt Der Zulauf zum Canning Reservoir wird auf 22 Mio m Jahr geschatzt und die Speicherkapazitat auf 90 352 Mio m Canning ReservoirStaumauer des Canning Reservoirs mit Auslauf Staumauer des Canning Reservoirs mit AuslaufLage Western Australia AustralienZuflusse Canning River Canning River East Poison GullyAbfluss Canning RiverGrossere Orte in der Nahe Roleystone ByfordCanning Reservoir Westaustralien Westaustralien AustralienKoordinaten 32 10 12 S 116 8 34 O 32 17008 116 14287 Koordinaten 32 10 12 S 116 8 34 ODaten zum BauwerkBauzeit 1933 1940Hohe der Bauwerkskrone 66 mKronenlange 466 mDaten zum StauseeHohenlage bei Stauziel 279 mWasseroberflache 5 01 km Stauseelange 11 5 kmStauseebreite 1 2 kmSpeicherraum 90 352 Mio m Einzugsgebiet 804 km Seit seiner Fertigstellung 1940 hat das Canning Reservoir eine Vielzahl okologischer Probleme wie haufigere Algenblute Verlust von Lebensraumen und Sedimentation verursacht Dennoch ist das Canning Reservoir mit seiner Umgebung als Erholungsgebiet beliebt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hydrologie 3 Bau 3 1 Reparaturarbeiten 4 Umweltprobleme 5 Freizeitaktivitaten 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Ausbau des Canning River als Susswasserquelle fur Perth wurde erstmals 1896 vom ersten Metropolitan Water Works Board of Perth vorgeschlagen 1 Die Standortuntersuchungen begannen 1897 als der Bauingenieur Thomas Hodgeson den Standort der heutigen Staumauer vermass und als moglichen Standort vorschlug 2 Trotz den Forderungen nach weiteren Untersuchungen und einer extremen Wasserknappheit in einigen Jahren konnte man bis zur Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren kein Geld fur den Bau der Staumauer aufbringen 1924 wurde ein kleines Wehr 6 km unterhalb der heutigen Canning Staumauer gebaut Es war nur als schnelle Losung fur die Probleme in der Wasserversorgung von Perth gedacht und bald wurde klar dass man einen grosseren Stausee benotigte Dennoch dauerte es noch neun Jahre bis zum Baubeginn der heutigen Staumauer 1940 wurde der Stausee zum Preis von 1 1 Mio AU fertiggestellt 3 Bauingenieur Russell Dumas entwarf die Staumauer und uberwachte den grossten Teil des Baus 1 1951 wurde als Verbesserung ein betonbefestigter Kanal gebaut um den Wasserfluss vom Einzugsgebiet des nahegelegenen Kangaroo Gully umzuleiten Das Canning Reservoir war bis zur Boom Wachstumsphase von Perth in den 1960er Jahren und bis zum Bau des Serpentine Reservoirs 1961 die wichtigste Susswasserquelle der Stadt 1 1975 wurde der Stausee durch den Canning Tunnel an das Integrated Water Supply Scheme von Perth angeschlossen 2 Vor dessen Eroffnung war das Wasser durch den Canning Contour Channel nach Gosnells geflossen 1 Heute liefert das Canning Reservoir immer noch etwa 20 des Trinkwassers von Perth und spielt in der Entwicklung der Stadt eine wichtige Rolle Das Canning Reservoir dient auch als Speicher fur das kurzlich fertiggestellte Kwinana Desalienation Plant Umkehrosmosewerk 4 Das entsalzte Wasser aus dem Werk kann von der Forrestdale Pumping Station in den See gepumpt werden Hydrologie BearbeitenDas Einzugsgebiet des Stausees liegt in der Darling Range die Teil des Schildes darstellt das vorwiegend aus Granit mit einigen linearen Einlagerungen von verandertem Sedimentgestein und Vulkangestein besteht 5 Die Staumauer liegt in einem engen Tal das in Ost West Richtung verlauft mit Felsabsturzen zum Flussbett hin Hinter der Staumauer mundet der Canning River South in den Hauptfluss So formte das Wasser einen Stausee der drei Hauptarme nach Osten Sudosten und Suden besitzt 5 nbsp Canning Staumauer bei 34 4 Fullgrad des StauseesDer Einzugsbereich ist 804 km gross Der Stausee liegt auf 200 m Hohe und hochste Punkt im Einzugsbereich der Mount Cooke ist 582 m hoch 5 Die jahrlichen Regenfalle liegen bei ca 900 mm der meiste Regen fallt von Mai bis September 5 Die Verteilung der Regenfalle im Einzugsgebiet variiert aber stark zwischen 700 mm und 1300 mm pro Jahr 5 Seit 1975 haben die langfristig durchschnittlichen Regenfalle am Stausee um 20 abgenommen und der Wasserfluss in das Einzugsgebiet um ca 60 der jahrliche Wasserzufluss von 1948 bis 1974 betrug 52 Mio m wahrend er von 1975 bis 2004 nur noch 22 Mio m betrug 5 6 Bau Bearbeiten nbsp Bau der Staumauer 1939 Der Bau des Canning Reservoirs beendete eine lange Zeit der unzureichenden Wasserversorgung fur Perth Es gab in dieser Zeit sowohl Qualitatsmangel Salzgehalt oder bakterielle Belastung oder beides als auch Quantitatsmangel 1 Das Projekt das grosste offentliche Bauprogramm der Dekade fuhrte zu einem merklichen Wachstum der ortlichen Wirtschaft und sorgte fur ca 500 dringend benotigte Arbeitsplatze 3 Viele innovative Konstruktionsprinzipien und Baumethoden die neu in Australien waren wurden bei diesem Projekt angewandt Erprobte Methoden die man beim Bau des nahegelegenen Wellington Reservoir anwandte wurden verbessert Bei der Canning Staumauer musste wie bei allen Staumauern darauf geachtet werden Leckagen zwischen dem Felslager und der Staumauer zu vermeiden 1 An der Canning Staumauer sah man zusatzlich zur Abtragung der Felslager bis auf dem festen Stein ohne Bruche einen Graben auf der Wasserseite der Staumauer vor der mit einer felsgefullten Drainage mit offenen verbundenen Rohren kombiniert war um jede Undichtigkeit zwischen den Felslagern und dem Beton der Staumauer zu begegnen Der Einbau eines internen Drainagesystems galt damals als neuartig 1 Fast vertikale 200 mm starke Drainagerohre wurden in 1 52 m Abstand entlang der Staumauer angebracht um interne Leckagen durch den Beton abzufuhren Neben Arbeitsmethoden auf dem damaligen Stand der Technik wurden in einigen Fallen auch arbeitssparende Maschinen eingesetzt um die Arbeitsleistung zu verbessern Hilfspersonal wurde vornehmlich fur Vorortbauten den Strassenbau Erdarbeiten fur die Grundung der Staumauer das Abholzen der Flachen des spateren Seebeckens und fur einige Betonarbeiten eingesetzt Gelernte Arbeiter wurden auf der Staumauer den Bau der Schalung in die der Beton eingefullt wurde benotigt Diese Arbeiter wurden vermutlich zu normalen Tagessatzen angestellt wie dies bei diesem Projekt ublich war 1 Die Lagerung von Zement in Silos wurde hier auch erstmals auf einer australischen Baustelle eingesetzt was gegenuber dem damals ublichen Umgang mit Zementsacken eine wesentliche Zeitersparnis brachte Im Allgemeinen schritten die Arbeiten wie geplant fort und es gab nur wenige Ruckschlage aus der Sicht der Ingenieure 2 Ein wesentliches Problem allerdings trat bald nach Baubeginn auf Im Marz 1934 brachte ein schlimmes Unwetter 130 mm Regen in weniger als zwei Tagen In der Folge stieg der Fluss schnell an und uberschwemmte die Baustelle der Dammgrundung Es mussten Pumpen installiert werden und drei Tage spater wurden die Arbeiten fortgesetzt Im September 1940 wurde die Staumauer fertiggestellt Es war damals die langste Beton Schwerkraftstaumauer in Australien 1 und auch der zweithochste nach dem Burrinjuck Staudamm in New South Wales 1997 war die Canning Staumauer unter 90 grossen Beton und Mauerwerk Schwerkraftstaumauern in Australien immer noch die funfthochste und sechstlangste 1 Es ist die grosste Betonstaumauer in Western Australia nach Kronenlange und Mauervolumen Die Baukosten lagen deutlich unter der geplanten Summe 2 und die Arbeiten wurden rechtzeitig fertiggestellt Die Bauzeit betrug 7 Jahre Reparaturarbeiten Bearbeiten Im oberen Teil und an der Krone trat am Damm deutliche Rissbildung auf Untersuchungen zeigten dass diese auf alkalische Reaktionen im Beton zuruckzufuhren sind 7 Diese Reaktionen fuhren zu einem Aufquellen des Betons was zu einer Zunahme sekundarer Druckspannungen und lokalen Rissen fuhren kann Letztendlich fuhrt dies zu Rissen in der Struktur der Betonmauer Zusatzlich nehmen die Zugfestigkeit und die Elastizitat des Betons deutlich ab Viele alte Betonstaumauern leiden unter diesen alkalischen Reaktionen u a auch der Fontana Damm in Tennessee und der Pian Telessio in Italien 8 In den Jahren 1999 bis 2001 wurden ausgedehnte Reparaturarbeiten zur Verstarkung der Staumauer unternommen 9 Die oberen 3 8 m der vorhandenen Staumauer wurden entfernt und Bohr und Sprenglocher in die Staumauer und bis zu 70 m in die Felsgrundung darunter eingebracht Der obere Teil der Staumauer wurde dann aus bewehrtem Beton wieder aufgebaut Schliesslich wurden permanente nachspannbare Grundanker durch die gebohrten und gesprengten Locher bis in die Felsgrundung eingebracht Zur Zeit des Abschlusses dieser Arbeiten waren dies die langsten und starksten permanenten Grundanker die jemals eingebaut wurden 10 Eine neue Bohr und Sprengtechnik namens Penetrating Cone Fracture PCF wurde bei diesen Reparaturarbeiten eingesetzt PCF wurde konventionellen Bohr und Sprengtechniken wegen des geringeren Risikos einer Schadigung der vorhandenen Struktur durch Vibrationen und des geringeren Auftretens von Schadgasen und Staub vorgezogen 11 Umweltprobleme BearbeitenDurch den Bau des Canning Reservoirs wurde wie bei ahnlichen Trinkwasserstauseen der Wasserstand im Canning River um bis zu 96 gesenkt 12 Einige Susswasserfischarten die endemisch in den Gewassern des Sudwestens von Western Australia vorkommen finden sich im Canning River aber Studien uber Fische und ihre Lebensraume in der Gegend zeigten dass die Anzahl der Fische wegen des Verlustes des Lebensraumes und des Verlustes der Verbindung zu den Laichgrunden wegen des geringen Wasserstandes klein ist Die Wanderung der Fische flussaufwarts zu den Laichgrunden ist stark behindert 13 Stehendes Wasser das durch zu geringen Wasserstand entsteht hat einen Lebens und Laichraum fur eine eingeschleppte Fischart den Koboldkarpfling Gambusia affinis geschaffen 14 Das Aufstauen des Canning River hat eine dramatische Absenkung des Wasserstandes verursacht die unterhalb der Staumauer den Besatz mit Mikroorganismen deutlich verandert hat 15 Der Wassermangel hat auch zu einem verminderten Spuleffekt unterhalb der Staumauer gefuhrt Eine riesige Menge an Nahrstoffen aus Dungern und Tierexkrementen hat Algenblute und Eutrophierung verursacht 16 Viele Pools im Fluss die wichtige Ruckzugsgebiete fur die aquatische und terrestrische Flora und Fauna darstellten gingen durch Sedimentation und Veranderung des Wasserflusses verloren die durch das Aufstauen des Canning River verursacht wurden 14 Das periodische Fluten des Canning River vom Stausee aus ist notwendig um Saatgut zu verteilen die Keimung anzuregen sicherzustellen dass die Setzlinge uberleben niedrige Grundwasserstande wieder aufzufullen was in Durrezeiten besonders wichtig ist und den Wuchs von Unkraut einzudammen 14 In Zeiten geringer Regenfalle wird das Fluten aber reduziert Freizeitaktivitaten BearbeitenAm Stausee und in der Umgebung gibt es verschiedene Freizeitmoglichkeiten 5 Man findet dort eine Reihe von Picknickplatzen mit Gasgrills Aussichtspunkten und Wanderwege viele davon mit Zugang fur Rollstuhlfahrer 17 Wandern kann man im gesamten Einzugsgebiet besonders den Bibbulum Track entlang der etwa 10 km flussaufwarts der Staumauer durch den Einzugsbereich fuhrt Verschiedene Mountainbike Wege durchziehen die Monadnocks Conservation Reserve am Canning River und angrenzende Staatsforste 18 Im Canning Reservoir im Canning River und seinen Nebenflussen wird illegal nach Marron Flusskrebsen Cherax tenuimanus bzw Cherax cainii gefischt vor allen Dingen im Sommer Bootfahren Fischen und Schwimmen sind aus hygienischen Grunden im Stausee verboten Wildes Campen einschliesslich Ubernachtungen ausserhalb ausgewiesener Bereiche und die unerlaubte Anlage von Wanderwegen kommen im Einzugsgebiet des Stausees immer haufiger vor Auch fahren viele Leute mit Autos in das Gebiet fischen und jagen Schwarzwild 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Canning Reservoir Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Canning Reservoir WA ExplorOz com Map of Canning Reservoir WA Bonzle comLiteratur BearbeitenSteve Parish Australian Touring Atlas Steve Parish Publishing Pty Acherfield QLD 2007 ISBN 978 1 74193 232 4 S 78 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Canning Dam and Reservoir McNess Drive Roleystone Western Australia Australian Heritage Database Government of Australia a b c d heritage wa gov au Register of Heritage Places Assessment Documentation Memento vom 22 Juli 2008 im Internet Archive PDF 256 KB englisch a b watercorporation com au The Canning Dam Memento vom 7 September 2008 im Internet 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von https de wikipedia org w index php title Canning Reservoir amp oldid 238200592