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Canidia ist eine von Horaz mehrfach wegen ihres Treibens angegriffene und auch verspottete fiktive Hexe Sie ist die Hauptfigur in Satire 1 8 sowie der funften und siebzehnten Epode Ausserdem wird sie in den Satiren 2 1 und 2 8 und in der dritten Epode erwahnt In der Satire 1 8 grabt sie zusammen mit der Hexe Sagana auf einem alten Friedhof auf dem Esquilin der nun zu einem Garten umgestaltet ist nach Knochen Der Erzahler ist eine holzerne Priapusstatue die sich vor den Hexen so sehr furchtet dass sie schliesslich furzen muss und dadurch die Hexen vertreibt In Epode 5 hat Canidia mit ihren Helfershelferinnen Sagana Veia und Folia einen frei geborenen Jungen entfuhrt aus dessen Leber und Knochen sie einen Liebestrank brauen will um ihren Geliebten den alten Varus zuruckzugewinnen Das Gedicht endet damit dass der Knabe die Hexen aufs scharfste verflucht Die Epode 17 besteht aus einem Gesprach zwischen einem nicht naher definierten Sprecher und Canidia Der Sprecher beschreibt wie er von den Zaubern der Canidia schon ganz geschwacht sei und bittet sie ihn zu erlosen beleidigt sie aber unterschwellig dabei Canidia gibt sich daraufhin hart In Epode 3 die mit komisch ubertriebenen Metaphern Bauchschmerzen nach Knoblauchgenuss beschreibt wird rhetorisch gefragt ob etwa Canidia die offenkundig vergiftete Speise zubereitet habe Inwiefern die Figur der Canidia auf ein reales Vorbild zuruckgeht ist umstritten Der spatantike Horazkommentator Pomponius Porphyrio vermutete einen realen Hintergrund und identifizierte Canidia mit einer aus Neapel stammenden Apothekerin namens Gratidia Wie alle solchen Vorschlage fur lateinische Klarnamen ist auch dieser Vorschlag prosodisch mit dem Namen im Text identisch Gesichert ist jedoch dass es im Rom der damaligen Zeit zumindest den Glauben an Hexerei gab wie etwa gesetzliche Verbote gegen Hexerei belegen 1 Literatur BearbeitenPaul Gensel Canidius 3 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band III 2 Stuttgart 1899 Sp 1476 Bernhard Kytzler Frauen der Antike Von Aspasia bis Zenobia Artemis Munchen amp Zurich 1994 ISBN 3 7608 1224 4 S 44 Anmerkungen Bearbeiten Plinius der Altere Naturalis historia 30 12 Cassius Dio 49 43 5 52 36 2 3Normdaten Person GND 113189880X lobid OGND AKS LCCN n2016049674 VIAF 65147663059060551951 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Canidia amp oldid 218029675