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Der Canal du Centre in Belgien deutsch Zentrumskanal niederlandisch Centrumkanaal verbindet den Canal Nimy Blaton Peronnes mit dem von Seneffe kommenden Arm des Canal Charleroi Brussel Uberregional bekannt geworden ist der Kanal hauptsachlich wegen seiner vier hydraulischen Schiffshebewerke die 1998 ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen wurden Schiffshebewerk von Strepy ThieuNeuer Abschnitt des Canal du CentreSchiffshebewerk von Strepy ThieuSchiffshebewerk Nr 1Schiffshebewerk Nr 3Schiffshebewerk Nr 4 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung 1 2 Eroffnung in mehreren Etappen 1 3 Ausbau fur 1350 Tonnen 2 Verlauf 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts plante man den 1832 zwei Jahre nach der Unabhangigkeit Belgiens fertiggestellten Kanal Charleroi Brussel mit dem bereits 1817 eroffneten Canal de Mons a Conde zu verbinden um der Binnenschifffahrt die Uberquerung der Wasserscheide zwischen Maas und Schelde zu ermoglichen Dabei stellte sich das Problem dass zwischen Thieu und Houdeng Gœgnies auf einer Entfernung von nur knapp sieben Kilometern ein Niveauunterschied von 66 Metern uberwunden werden musste Dafur wurden vier hydraulische Schiffshebewerke geplant Hauptartikel Schiffshebewerke des belgischen Canal du Centre Eroffnung in mehreren Etappen Bearbeiten Das erste und hochstgelegene dieser Hebewerke bei Houdeng Gœgnies wurde am 4 Juni 1888 durch den belgischen Konig Leopold II feierlich eroffnet Damit erhielten die Kohlebergwerke bei La Louviere Anschluss an das Wasserstrassennetz Anschliessend entbrannten jedoch angesichts der hohen Kosten fur den Bau der Schiffshebewerke heftige Debatten uber die Wirtschaftlichkeit des Projekts Der Weiterbau verzogerte sich dadurch bis 1910 Vier Jahre spater wurde der Bau erneut gestoppt als wenige Tage nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 die Deutschen in Belgien einmarschierten Allerdings erachtete die deutsche Besatzungsmacht den Kanal als strategisch wichtig weshalb sie den Weiterbau anordnete 1917 konnten dann diesmal kriegsbedingt ohne jeglichen Pomp die ubrigen drei Hebewerke in Betrieb genommen werden womit der Kanal auf voller Lange befahrbar war Ausbau fur 1350 Tonnen Bearbeiten 1957 verabschiedete das belgische Parlament ein Gesetz in dem festgelegt wurde welche Wasserstrassen fur 1350 Tonnen Schiffe sog Europaschiffe ausgebaut werden sollten Dazu gehorte neben dem Canal Charleroi Brussel auch der Canal du Centre Da ein Ausbau der bestehenden Hebewerke fur diese Schiffsmasse nicht moglich war entschied man sich 1976 fur eine vollige Neutrassierung zwischen Seneffe und Thieu wobei die vier bisherigen Hebewerke und eine Schleuse durch ein neues Schiffshebewerk bei Strepy Thieu ersetzt werden sollte Diese Neutrassierung erforderte uberdies den Bau einer Kanalbrucke bei Sart im Norden von La Louviere 1982 begannen die Bauarbeiten am neuen Schiffshebewerk 1990 wurde der Abschnitt Mons Thieu des neuen Kanals fertiggestellt und uber eine Schleuse unterhalb des Hebewerks Nr 4 mit der alten Trasse verbunden Wie schon beim Bau der alten Hebewerke wurde auch der wirtschaftliche Nutzen des neuen Werks stark in Zweifel gezogen Hauptsachlich dadurch verzogerten sich die Bauarbeiten mehrfach Am 6 November 2001 passiert schliesslich das erste Frachtschiff das Schiffshebewerk Zu diesem Zeitpunkt war allerdings die Kanalbrucke von Sart noch nicht fertiggestellt durchgehender Schiffsverkehr konnte also nach wie vor nur uber den alten Kanal stattfinden Am 17 Januar 2002 kam es im alten Hebewerk Nr 1 zu einem Unfall bei dem ein Schiff und das Hebewerk selbst stark beschadigt wurden Damit war der durchgehende Schiffsverkehr bis zur Eroffnung des neuen Kanalabschnitts unterbrochen Am 10 Juni 2002 begann man damit die Kanalbrucke Sart zu fluten und am 2 September wurde schliesslich nach mehrtagigen Feierlichkeiten der neue Kanal fur den Verkehr freigegeben Verlauf BearbeitenDie heute nur noch 18 Kilometer lange Wasserstrasse beginnt auf einem Hohenzug zwischen Maasbecken und Scheldebecken Sie wird durch Pumpwasser aus dem Canal Charleroi Brussel gespeist Der Kanal zweigt bei Seneffe vom Canal Charleroi Brussel ab Nach knapp funf Kilometern zweigt links der alte Kanalabschnitt ab Nach weiteren vier Kilometern folgt die Kanalbrucke bei Sart und nochmal 2 5 Kilometer weiter das neue Schiffshebewerk Der alte Kanal verlauft in diesem Abschnitt uber Houdeng Gœgnies Houdeng Aimeries und Strepy Bracquegnies Bei Thieu verlaufen beide Kanale parallel und sind durch eine Schleuse miteinander verbunden Ab hier wird der alte Kanal zur Sackgasse er wird als Sportboothafen und fur Freizeitzwecke genutzt Ab Ville sur Haine verlauft dann der neue Kanal im alten Bett Zwei neue Schleusen eine bei Obourg mit 5 0 Metern und eine bei Havre mit 10 Metern Hub ersetzen hier insgesamt vier alte Schleusen mit jeweils 4 2 Metern Hub Bei Nimy endet der Canal du Centre in einem 45 Hektar grossen kunstlichen See genannt Le Grand Large Dieser dient zur Regulierung des Wasserstandes im anschliessenden Kanal Nimy Blaton 1 Die vier Hebewerke zwischen Houdeng Gœgnies und Thieu sind seit 2002 nach zwanzigjahriger Bauzeit durch das neue Schiffshebewerk von Strepy Thieu ersetzt das den Hohenunterschied in einem Schritt uberwindet und zudem 1 350 Tonnen Schiffe sogenannte Europaschiffe passieren lasst Die Schiffe werden in zwei von Seilen bewegten Becken von 112 m Lange und 12 m Breite befordert Der Anschluss an den oberen Erdkanal erfolgt uber zwei 168 m lange Kanalbrucken Die vier alten Hebewerke sind jedoch aus touristischen Grunden auch weiterhin in Betrieb wobei das Hebewerk Nr 1 nach einer Havarie repariert wurde womit der historische Zentrumskanal wieder durchgehend befahrbar ist 1998 wurden die vier Hebewerke in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen Literatur BearbeitenMichel Maigre Le canal du Centre a 1350 tonnes Carnets du patrimoine Band 155 Agence wallonne du patrimoine Namur 2018 ISBN 978 2 39038 008 5 Michel Maigre Le canal du Centre historique Carnets du patrimoine Band 141 Agence wallonne du patrimoine Namur 2017 ISBN 978 2 87522 189 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Canal du Centre Belgien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz des Kanals Canal du Centre Belgien In Structurae Ubersichtskarte Wasserstrassen in Belgien PDF Datei 231 kB Einzelnachweise Bearbeiten visithainaut be Henegouwen bezoeken Le Grand Large Memento vom 20 Juni 2008 im Internet Archive 50 478055555556 4 11 Koordinaten 50 29 N 4 7 O Normdaten Geografikum GND 1197764852 lobid OGND AKS VIAF 1144648120626369014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Canal du Centre Belgien amp oldid 234298079