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Dieser Artikel behandelt die Insel und Provinz Camiguin Zur gleichnamigen Insel in der Provinz Cagayan siehe Camiguin Babuyan Inseln Camiguin ist eine Insel und eine Inselprovinz der Philippinen im sudlichen Teil des Landes und befindet sich in der Mindanaosee CamiguinSatellitenbild der Insel Satellitenbild der InselGewasser MindanaoseeInselgruppe Mindanao Philippinen Geographische Lage 9 10 N 124 43 O 9 1719444444444 124 71611111111 Koordinaten 9 10 N 124 43 OCamiguin Philippinen Lange 33 kmBreite 14 kmFlache 238 6 km Einwohner 88 500 2015 1 371 Einw km Hauptort MambajaoLage der Provinz CamiguinKarte mit Camiguin im sudlichen Teil der Boholsee Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Verwaltungsgliederung 3 Sprache und Bevolkerung 4 Geschichte 5 Vulkane 6 Veranstaltungen und Sehenswurdigkeiten 7 Tourismus 8 Verkehr 9 Wirtschaft 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Insel Camiguin liegt 10 Kilometer nordlich von Mindanao der sudlichsten Insel der Philippinen Von der Nordkuste Camiguins aus kann man die Silhouette der 54 Kilometer entfernten nordwestlich liegenden Insel Bohol erkennen Zur Provinz zahlen noch einige nah gelegene Inseln etwa Mantigue Camiguins weiteste Abmessungen sind 33 und 14 Kilometer Die Insel umlauft eine 64 2 Kilometer lange Ringstrasse die mit Ausnahme eines 240 m langen Asphaltabschnitts durchgehend betoniert ist 2 Der Bau der Strasse wurde von der spanischen Regierung mit 600 Millionen Pesos 2005 umgerechnet rund 10 Millionen Euro unterstutzt Die Insel bevolkern etwa 88 500 Camiguenos 1 auf einer Flache von 238 6 km Der Inselname leitet sich von dem einheimischen Wort Kamagong ab mit dem ein Baum bezeichnet wird der zur Ebenholz Familie gehort 3 Knapp 10 der Flache Camiguins stehen unter Naturschutz und bilden das 22 27 km grosse Schutzgebiet Timpoong and Hibok hibok Natural Monument Verwaltungsgliederung BearbeitenDie Provinz Camiguin ist Teil der Region 10 Northern Mindanao ist nach Batanes die zweitkleinste Provinz der Philippinen und in funf Stadtgemeinden englisch Municipalities Filipino Bayan untergliedert Catarman Guinsiliban Mahinog Mambajao SagayDie Hauptstadtgemeinde Mambajao sprich Mambachau beherbergt etwas uber 40 der Gesamtbevolkerung Camiguins und ist auch flachenmassig die grosste Gemeinde der Provinz 4 Der alte Name ist eine Verballhornung und entstammt der Gewohnheit fruherer Segelschiffbesatzungen an dieser Stelle das Fruhstuck pamahaw sprich pamahau einzunehmen bevor man zu den Inseln Mindanao oder Bohol zuruckkehrte Sprache und Bevolkerung BearbeitenDie ursprunglichen Bewohner waren Manobos aus der Gegend von Surigao an der Nordostspitze Mindanaos Einige wenige Einwohner rund um Sagay und Guinsiliban sprechen noch heute die alte Stammessprache Kinamiguing hauptsachlich wird aber Cebuano und Hiligaynon vermischt mit Englisch gesprochen 1598 liessen sich die ersten auswartigen spanischen Siedler in Guinsiliban nieder 5 Diese haben sich inzwischen mit der ansassigen Bevolkerung vermischt Heute hat Camiguin etwa 88 500 Einwohner Stand Zensus 2015 1 Das Bevolkerungswachstum der Insel lag im Zeitraum von 1990 bis 2010 bei durchschnittlich 1 34 pro Jahr und hat damit eine der niedrigsten Raten des Landes 6 Geschichte Bearbeiten nbsp Regenwald im Inneren der InselAlte spanische Dokumente uberliefern dass 1521 Ferdinand Magellan und 1565 Miguel Lopez de Legaspi auf der Insel anlandeten 7 Die erste grossere spanische Siedlung entstand ab 1679 im Nordwesten der Insel unter dem Namen Katagman woraus sich spater der Name der heute weiter sudlich gelegenen Stadt Catarman ableitete Der Ort befand sich an der Stelle des heutigen Barangays Bonbon wurde jedoch im Jahr 1871 beim Ausbruch des Mount Vulcan komplett zerstort Von damals ubrig geblieben sind an jener Stelle nur noch Uberreste der dicken Steinmauern der alten spanischen Kirche Guiob und die Ruine des separat stehenden Glockenturms Der unweit entfernt liegende Friedhof von Catarman Viejo dem alten Catarman sackte bei Erdbewegungen im Zuge des Vulkanausbruchs ins Meer und ist heute als der versunkene Friedhof von Camiguin bekannt Mambajao die heutige Hauptstadt der Provinz wurde 1855 zur Stadt ernannt Anfang des 20 Jahrhunderts entwickelte sich der Ort zum meistfrequentierten Hafen in Nord Mindanao und erlangte dadurch regionale Bedeutung 5 Im Zuge des Spanisch Amerikanischen Krieges wurde Camiguin 1901 von amerikanischen Truppen besetzt Spater wahrend des Zweiten Weltkrieges folgte eine Besatzung durch die kaiserliche japanische Armee welche grosse Teile Mambajaos zerstorte Nach Ende der Kriegswirren erlangte das Land am 4 Juli 1946 mit Grundung der Republik der Philippinen die Unabhangigkeit Die Insel war anfangs Teil der Provinz Misamis Oriental bis Camiguin im Jahr 1968 eine eigenstandige Provinz mit Mambajao als Hauptstadt wurde 5 Zu Beginn der 1950er Jahre lebten bereits etwa 69 000 Einwohner in Camiguin Nach dem gewaltigen Ausbruch des Vulkans Mt Hibok Hibok am 4 Dezember 1951 setzte eine Abwanderung von der Insel ein welche die Bevolkerung schliesslich bis auf etwa 34 000 schrumpfen liess 5 Erst kurz vor der Jahrhundertwende wurde wieder die vorherige Bevolkerungszahl erreicht und schliesslich uberschritten Vulkane Bearbeiten nbsp Vulkan Hibok Hibok im Vordergrund White Island vor der nordwestlichen Kuste nbsp PHIVOLCS Observatorium am Mt Hibok HibokIn einem Observatorium des Philippine Institute of Volcanology and Seismology PHIVOLCS werden in 396 Meter Hohe nahe der Hauptstadt die Aktivitaten der sieben Inselvulkane Mount Vulcan letzte Eruption 1871 Mount Guinsiliban Mount Tres Marias Mount Uhay Mount Mambajao 1240 Meter der mit 1580 Meter von allen hochste Mount Timpoong vor allem aber der zuletzt aktive der Mount Hibok Hibok 1332 Meter 8 uberwacht dessen Hauptkrater knapp 5 Kilometer entfernt ist Sein Name ist lautmalend und hangt mit dem Gerausch zusammen das eine kochende Lava verursacht hi bok hi bok Zu dem Monitoring gehoren neben der Registrierung der Daten des seismologischen Netzes Veranderungen der Gas und Dampfaustritte Temperaturanderungen qualitative und quantitative chemische Analysen von Seen und heissen Quellen Seine bisher starkste bekannte aktive Phase seit Beginn der Aufzeichnungen hatte der Hibok Hibok vom September 1948 bis 1953 Die kleine Eruption 1948 hinterliess keine Schaden jedoch wurde der Schwefelabbau im Krater eingestellt 1949 starben 79 Menschen bei einem Erdrutsch der durch einen heftigeren Ausbruch ausgelost worden sein soll 5 Am Morgen des 4 Dezembers 1951 brach der Vulkan erneut unerwartet aus Lava floss den Hang hinab und loste Erdrutsche aus Vor allem ein 800 C heisser pyroklastischer Strom der auf Mambajao zuschoss forderte zahlreiche Menschenleben Die Angaben zur Zahl der Todesopfer schwanken stark Der philippinische Prasident Elpidio Quirino nannte im Dezember 1951 206 Tote und rund 800 Vermisste die vermutlich tot seien 9 Der Regierung der Provinz Camiguin zufolge starben 3000 Menschen 5 Nach wissenschaftlichen Untersuchungen betrug die Zahl der Toten 68 10 Die Eruptionen verwusteten fast 19 km Land Viele fluchteten von der Insel deren Bevolkerung sich halbierte und erst 1995 fast wieder den alten Stand erreichte Eine Bildersammlung in der Messstation mit Zeitungsausschnitten gibt Vorstellung uber die damalige Katastrophe Die kleine Ausstellung enthalt auch einige Modelle zu Vulkanismusmechanismen 13 Kilometer westlich von Mambajao im Nordwesten der Insel fallt der Mount Vulcan ein Lavadom steil ins Meer ab An der Ringstrasse stehen etliche Souvenirladen denn an dieser Stelle beginnt ein Kreuzweg mit 14 Stationen weissen Steinstatuetten hinauf zum Vulkan der beim Ausbruch 1871 neu entstand Hier findet die jahrliche Osterprozession Panaad 64 Kilometer rund um die Insel ihren Abschluss Etwas weiter sudlich liegt die Gui ob Kirchenruine des damals als Cotta Bato bezeichneten Ortes heute als Kotabato bekannt Sie wurde durch verheerende Erdbeben bei der grossen Eruption des Mt Vulcan Daan 1871 zerstort bei der fast die gesamte 200 Jahre alte spanische Siedlung ausgeloscht wurde Die Berichte zur Zahl der getoteten Menschen sind widerspruchlich Einerseits wird eine betrachtliche Zahl von Opfern genannt andererseits sollen die Bewohner gewarnt durch vorherige Erdbeben geflohen sein so dass nur sehr wenige Menschen starben 11 Der nahegelegene Friedhof versank beim begleitenden Erdbeben bis zu 6 Meter tief im Meer bei besonders niedrigem Wasser sollen noch Grabsteine sichtbar sein 1982 wurde ein Kreuz vor der Kuste errichtet das die Stelle markiert Mit Booten sich an Seilen entlang hangelnd kann man zur Plattform gelangen In der zweiten Maiwoche jeden Jahres findet eine Meeresprozession statt bei der die Caminguenos Blumen auf der See ausstreuen und Kerzen fur die begrabenen Vorfahren und in Erinnerung an die vielen Opfer treiben lassen Veranstaltungen und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Der versunkene Friedhof CamiguinsDie San Juan sa Hibok Hibok Feier findet am 24 Juni zu Ehren von Johannes dem Taufer statt Attraktionen sind die Wassersportwettbewerbe und die Wahl der Miss Hibok Hibokan Besonders im Monat Mai werden viele einfache aber sehenswerte Dorffeste gefeiert Im Monat Oktober findet das Lanzones Festival statt eine Art Erntedankfest Neben den Vulkanen die mit Fuhrer bestiegen werden konnen sind Mountainbike Touren durch das Inselinnere Tauchen und Schnorcheln ein Besuch der vielen heissen und kalten Quellen sowie der Wasserfalle fur den Touristen interessant Wenige hundert Meter vor der Nordostkuste Camiguins befindet sich White Island Diese winzige Insel besteht lediglich aus weissem Sand und ist ganzlich frei von Vegetation Im Nordwesten der Insel findet man die Ruine der alten spanischen Guiob Kirche und unweit davon entfernt den versunkenen Friedhof von Camiguin Tourismus BearbeitenDie Insel ist touristisch noch wenig bekannt Unterkunfte auf unterschiedlichem Niveau sind ausreichend vorhanden Seit einigen Jahren ist Camiguin auch zu einem Geheimtipp fur Taucher geworden Aufgrund der verkehrstechnisch schlechten Anbindung ist dieser Wirtschaftszweig bis jetzt noch sehr schwach Aus diesem Grund kann man dort noch ungestort in kleinen Gruppen tauchen und trifft auf eine grosse Artenvielfalt wie die seltene Schwarze Koralle Es gibt auf der Insel mehrere Resorts an die meistens auch eine Tauchbasis angeschlossen ist Sehr schone Spots sind Old Volcano White Island und auch das nahe gelegene Unterwasser Schutzgebiet Mantigue Island Verkehr Bearbeiten nbsp Fahre auf dem Weg nach Mindanao im Hintergrund der Suden CamiguinsCamiguin ist auf dem Seeweg und per Flugzeug erreichbar Linienfluge gibt es von Manila und Cebu City Camiguin verfugt uber drei Seehafen in Balbagon Benoni und Guinsiliban Am meisten frequentiert wird der Hafen von Benoni im Sudosten Von hier gibt es taglich rund zehn Fahrabfahrten nach Balingoan 12 welches die kurzeste Verbindung zwischen Festland und Camiguin darstellt Ausserdem verkehrt ab Benoni taglich eine Schnellfahre nach Cagayan de Oro sowie dreimal pro Woche ein Katamaran nach Jagna in Bohol Weitere Fahren verbinden Benoni mit Cagayan de Oro und Guinsiliban mit Balingoan sowie Balbagon mit Jagna und Cebu City Nordwestlich von Mambajao liegt ein kleiner regionaler Flughafen Die nachstgelegenen grosseren Flughafen befinden sich in Butuan und Cagayan de Oro sowie die internationalen Flughafen in Cebu City und Davao City Der offentliche Personentransport auf Camiguin findet hauptsachlich mit Kleinbussen und Tricycles statt Die Kleinbusse uberwiegend Multicabs konnen hierbei sowohl fur Individualfahrten mitsamt Fahrer gemietet werden verkehren aber auch auf festen Routen etwa zwischen Mambajao und Catarman Daruber hinaus fahren auch regelmassig Kleinbusse im Linienverkehr auf der Ringstrasse um die ganze Insel Diese unterscheiden sich in westwarts west bound und ostwarts east bound verkehrende Fahrzeuge Wirtschaft BearbeitenDie Inselbewohner leben hauptsachlich vom Fischfang und der Landwirtschaft Hier spielt besonders der Reis und Kokosnussanbau eine Rolle sowie die Frucht Lanzones Lanzones einheimischer Name buahan Lansium domesticum sind kleine kugelige hellbraune Fruchte die buschelartig wachsen und in ihrem durchsichtigen Fruchtfleisch in Segmenten eingeschlossene Samen tragen Sie sind auf Grund ihres besonderen Aromas und der starken Susse ein Exportschlager in den gesamten Philippinen Hierfur gibt es alljahrlich mit dem Lanzones Festival eine viertagige Ernte Dank Feier in der dritten Oktoberwoche 13 Der nationale und seit einigen Jahren auch der internationale Tourismus nimmt eine zunehmend wichtige Stellung ein Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Camiguin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Daten aus Zensus 2015 englisch abgerufen am 5 August 2017 Department of Works and Highways Camiguin Memento vom 6 August 2017 im Internet Archive englisch POPCOM Commission on Population eine zur nationalen Wirtschaft und Entwicklungsbehorde der Philippinen gehorende Agentur Province of Camiguin Profile Memento vom 5 August 2017 im Internet Archive englisch camiguin gov ph Province Memento vom 29 Mai 2012 im Internet Archive englisch a b c d e f camiguin gov ph Know the History Memento vom 10 Juli 2013 im Internet Archive englisch Bevolkerung und Wachstumsraten der Philippen PDF engl abgerufen am 5 August 2017 tourism gov ph Region X Northern Mindanao Camiguin Memento vom 13 Juli 2015 im Internet Archive englisch volcanolive englisch abgerufen am 20 Mai 2012 Philippines Disasters Heavy Toll In The West Australian 17 Dezember 1951 Eintrag in The Significant Volcanic Eruption Database der NOAA englisch abgerufen am 20 Februar 2013 Eintrag in The Significant Volcanic Eruption Database der NOAA englisch abgerufen am 21 Februar 2013 Fahrfahrplan Balingoan Benoni englisch abgerufen am 5 August 2017 Lanzones Festival 2017 englisch abgerufen am 5 August 2017 Inseln und Inselgruppen der Philippinen ab einer Landflache von 200 km Inselgruppe Luzon Burias Catanduanes Luzon Marinduque Masbate Mindoro Polillo Sibuyan Tablas Babuyan Inseln Polillo InselnInselgruppe der Visayas Balabac Biliran Bohol Busuanga Cebu Culion Dumaran Guimaras Leyte Negros Palawan Panaon Panay Samar Siquijor Ticao Calamian InselnInselgruppe Mindanao Basilan Camiguin Dinagat Jolo Mindanao Samal Siargao Tawi Tawi Sulu InselnRegionen und Provinzen von Mindanao Zamboanga Peninsula Zamboanga del Norte Zamboanga del Sur Zamboanga SibugayNord Mindanao Bukidnon Camiguin Lanao del Norte Misamis Occidental Misamis OrientalDavao Region Davao del Norte Davao del Sur Davao de Oro Davao Occidental Davao OrientalSOCCSKSARGEN Cotabato Sarangani South Cotabato Sultan KudaratCaraga Agusan del Norte Agusan del Sur Dinagat Islands Surigao del Norte Surigao del SurBangsamoro Basilan Lanao del Sur Maguindanao Sulu Tawi Tawi historisch Shariff Kabunsuan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Camiguin amp oldid 233966115