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Die CT gefuhrte interstitielle Brachytherapie ist eine spezielle Unterform der Brachytherapie CT gefuhrte interstitielle Brachytherapie eines ausgedehnten intrahepatischen Gallengangskarzinoms a prainterventionelles MRT der Leber b Katheteranlage zur interstitiellen Brachytherapie im CT c MRT der Leber 3 Monate nach Brachytherapie d MRT der Leber 3 Jahre nach Brachytherapie Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Wirkungsweise 3 Indikationen 4 Therapieablauf 5 Nebenwirkungen und Limitationen 6 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenDie bildgefuhrte interstitielle HDR High Dose Rate Brachytherapie in Afterloadingtechnik ist eine Therapiemoglichkeit verschiedener maligner Erkrankungen 1 Der Schwerpunkt der CT gefuhrten Brachytherapie liegt in der minimalinvasiven Behandlung primarer und sekundarer Tumoren der Leber 2 Lunge 3 Nieren und Nebennieren 4 sowie Lymphknoten 5 Zu den haufigsten Tumorerkrankungen zahlt hierbei das hepatozellulare Karzinom cholangiozellulare Karzinom und Nierenzellkarzinom sowie Metastasen des kolorektalen Karzinoms Mammakarzinoms Nierenzellkarzinoms Bronchialkarzinoms sowie neuroendokriner Tumoren Angewendet werden kann die bildgefuhrte Brachytherapie einzeln oder als Erganzung zu systemischer Chemotherapie Immuntherapie und Chirurgie Verwandte Verfahren in der interventionellen lokalablativen Therapie sind die Radiofrequenzablation Mikrowellenablation und Laserablation sowie im weiteren Sinne die transarterielle Chemoembolisation und Radioembolisation Wirkungsweise BearbeitenDie Wirkung der interstitiellen Brachytherapie beruht auf einer einmaligen Hochdosisbestrahlung welche die Abtotung aller erfassten Tumorzellen zum Ziel hat Aufgrund der physikalischen Gegebenheiten fallt die Dosis zur Umgebung hin sehr steil ab umgebendes gesundes Gewebe kann daher geschont werden In Abhangigkeit von der Tumorart mit seiner jeweiligen Strahlensensibilitat betragt die Zieldosis um den Tumor 15 25 Gray hiermit kann in den meisten Fallen eine Ablation erreicht werden Indikationen BearbeitenEntsprechend der Wirkungsweise kann die CT gefuhrte Brachytherapie grundsatzlich bei allen Formen solider Tumoren und deren Metastasen angewendet werden Typischerweise erfolgt die Behandlung wenn eine chirurgische Entfernung klinisch oder technisch nicht moglich ist sowie haufig erganzend zu einer Chemotherapie oder wenn sich diese nicht mehr als wirksam erweist Seit 2016 wurde die bildgefuhrte Brachytherapie in die Europaische Leitlinie zum therapeutischen Management des metastasierten kolorektalen Karzinoms aufgenommen und wird in dieser gleichrangig mit anderen minimalinvasiven Verfahren zur Therapie nicht resektabler Metastasen aufgefuhrt 6 Im Falle des hepatozellularen Karzinoms kann die Anwendung alternativ oder erganzend zur transarteriellen Chemoembolisation ublicherweise im Erkrankungsstadium BCLC B erfolgen Weiterhin wird die bildgefuhrte Brachytherapie als Alternative zur Radiofrequenzablation oder transarteriellen Chemoembolisation bei der Bridgingbehandlung bis zur Lebertransplantation diskutiert 7 Therapieablauf BearbeitenDie Anlage der Bestrahlungskatheter in die zu behandelnden Tumoren erfolgt zunachst uber eine Punktion von aussen welche mit Hilfe der Computertomographie seltener auch Magnetresonanztomographie oder Sonographie durchgefuhrt wird Hierbei erfolgt eine Lokalanasthesie im Bereich der Einstichstelle sowie zusatzliche Analgosedierung mit der Gabe von Schmerz und Beruhigungsmitteln Nach Anlage und Befestigung der Bestrahlungskatheter wird der Patient in die Strahlentherapie verbracht und dort erfolgt uber die Katheter die Hochdosisbestrahlung der Tumoren von innen mit einer Iridium 192 Quelle Nach Abschluss der Bestrahlung werden die Strahlenquelle sowie im Anschluss die Katheter vollstandig entfernt Nebenwirkungen und Limitationen BearbeitenAkute Komplikationen stehen typischerweise im Zusammenhang mit der Anlage der Katheter Wie bei anderen bildgefuhrten Punktionsverfahren konnen Blutungen Infektion oder Gewebeschaden auftreten Chronische Schadigungen gehen auf die Strahlenwirkung zuruck und betreffen sowohl das Zielorgan als auch strahlensensible Nachbarorgane wie Magen oder Darm deren Nahe gelegentlich die applizierbare Strahlendosis begrenzen konnen Einzelnachweise Bearbeiten Tina Bretschneider Jens Ricke Bernhard Gebauer Florian Streitparth Image guided high dose rate brachytherapy of malignancies in various inner organs technique indications and perspectives In Journal of Contemporary Brachytherapy Band 8 Nr 3 Juni 2016 ISSN 1689 832X S 251 261 doi 10 5114 jcb 2016 61068 PMID 27504135 PMC 4965506 freier Volltext Jens Ricke Peter Wust Computed tomography guided brachytherapy for liver cancer In Seminars in Radiation Oncology Band 21 Nr 4 Oktober 2011 ISSN 1532 9461 S 287 293 doi 10 1016 j semradonc 2011 05 005 PMID 21939858 J Ricke P Wust S Hengst G Wieners M Pech CT guided interstitial brachytherapy of lung malignancies Technique and first results In Der Radiologe Band 44 Nr 7 Juli 2004 ISSN 0033 832X S 684 686 doi 10 1007 s00117 004 1077 x PMID 15221154 K Mohnike K Neumann P Hass M Seidensticker R Seidensticker Radioablation of adrenal gland malignomas with interstitial high dose rate brachytherapy Efficacy and outcome In Strahlentherapie Und Onkologie Organ Der Deutschen Rontgengesellschaft et Al Band 193 Nr 8 August 2017 ISSN 1439 099X S 612 619 doi 10 1007 s00066 017 1120 2 PMID 28341865 F Collettini A C Schippers D Schnapauff T Denecke B Hamm Percutaneous ablation of lymph node metastases using CT guided high dose rate brachytherapy In The British Journal of Radiology Band 86 Nr 1027 Juli 2013 ISSN 1748 880X S 20130088 doi 10 1259 bjr 20130088 PMID 23659925 PMC 3922177 freier Volltext E Van Cutsem A Cervantes R Adam A Sobrero J H Van Krieken ESMO consensus guidelines for the management of patients with metastatic colorectal cancer In Annals of Oncology Official Journal of the European Society for Medical Oncology Band 27 Nr 8 August 2016 ISSN 1569 8041 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