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Eine Brucke bezeichnet in der Verslehre eine Position zwischen zwei Verselementen in einem Versmass an der ein durch ein Wortende entstehender Einschnitt also Zasur bzw Diharese sehr selten bzw unerwunscht oder unzulassig ist In der metrischen Notation wird eine Brucke durch einen Bogen uber oder zwischen den betreffenden Elementen markiert Bekannte Beispiele sind im homerischen Hexameter Hermannsche Brucke nach der ersten Kurze des vierten Metrons bzw nach dem vierten Trochaus altgriechisch katὰ tetarton troxaῖon kata tetarton trochaion dd Sie ist benannt nach dem Leipziger Philologen Gottfried Hermann der auf diese metrische Gesetzmassigkeit hinwies 1 wurde allerdings bereits vor diesem von Johann Heinrich Voss beschrieben 2 Ein Beispiel fur eine Zasur an dieser Stelle bietet Ilias 9 394 falls man nicht Aristarchos von Samothrake folgt sondern der Lesart der Handschriften Bukolische Brucke nach der zweiten Lange bei Spondeus im vierten Metrum dd Der Name bezieht sich auf die Bukolische Diharese nach dem Ende des vierten Metrums wo ein Wortende haufig ist Beide Regeln zusammen ergeben dass ein Einschnitt nach der zweiten Silbe des vierten Metrums unerwunscht ist Als unerwunscht gilt auch die Mitteldiharese nach dem Ende des dritten Metrums Literatur BearbeitenBernhard Zimmermann Anne Schlichtmann Handbuch der griechischen Literatur der Antike Bd 1 Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 57673 7 S 18 Einzelnachweise Bearbeiten Gottfried Hermann De metris poetarum graecorum et romanorum Leipzig 1796 S 273 Rudolf Kassel Kleine Schriften de Gruyter Berlin u a 1991 ISBN 3 11 012757 1 S 106f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brucke Verslehre amp oldid 216088973