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Bryan Douglas Caplan 8 April 1971 in Northridge Kalifornien ist ein US amerikanischer Okonom Bryan Caplan 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeit 2 1 The Myth of the Rational Voter 2 2 Weitere Bucher 3 Schriften 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCaplan schloss 1993 seinen B A in Okonomie an der University of California Berkeley ab Seinen Ph D absolvierte er 1997 an der Princeton University Seitdem ist er Professor an der George Mason University Er und seine Frau Corinna haben zusammen vier Kinder Er hat bisher drei Sachbucher und einen Non Fiction Comic veroffentlicht Er arbeitet am Think Tank Mercatus Center der George Mason University in Fairfax Virginia und ist dort auch Professor am Department fur Wirtschaftswissenschaften zudem ist er als freier Mitarbeiter am Cato Institute tatig Arbeit BearbeitenCaplan beschaftigt sich mit Public Economics Public Choice auf deutsch manchmal genannt Neue Politische Okonomie Verhaltensokonomik Offentlicher Meinungsforschung Haushaltstheorie und weiteren Theorien der Marktwirtschaft Auf seiner Homepage schreibt er auch zu Themen wie dem Anarchokapitalismus und dem Kommunismus Er bezeichnet sich als neoklassischer Okonom und kritisiert die Schiften von Ayn Rand und der Osterreichischen Schule der Okonomie die er als dogmatisch betrachtet 1 The Myth of the Rational Voter Bearbeiten In seinem 2007 veroffentlichten Buch The Myth of the Rational Voter schreibt Caplan dass Wahler irrational handeln und systematische Fehler zu okonomischen Sachverhalten begehen Caplan erklart die Irrationalitat der Wahler mit der These der Rational Irrationality Einerseits erscheinen Wahlerentscheidungen irrational und gegen die eigenen Interessen Andererseits wissen Wahler dass ihre einzelnen Stimme keinen Einfluss haben Selbst in swing states sind die Chancen circa 1 zu 10 Millionen dafur dass die einzelne Wahlerstimme einen Unterschied macht Es hat aber hohe Kosten eine informierte politische Meinung zu haben man muss viel Zeit damit verbringen Bucher zu lesen und Experten zuzuhoren Diese so betrachtet rationale Rechnung geht nicht auf weshalb Menschen entweder nicht wahlen oder Kandidaten danach wahlen wenn sie lieber mogen d h nach Charisma oder Personlichkeit und nicht nach Inhalten Beispielsweise kann fast kein US Burger seine ihre zwei Kongressabgeordneten nennen geschweige denn deren vergangenen oder jungste Wahlentscheidungen Wahlen sind also nicht effektiv darin Politiker zur Rechenschaft fur deren Entscheidungen zu ziehen Wenn eine Reprasentative Demokratie effektive Entscheidungen treffen soll dann mussen Wahler zumindest ein Grundverstandnis haben und wissen was Politiker uberhaupt tun und wie sie abgestimmt haben Caplan meint dass die Wahler und Lobbyisten oft dieselben Sachen wollen Lobbyisten manipulieren nicht die offentliche Meinung sondern sie nutzen sie geschickt fur ihre Zwecke aus z B um Freihandel zu verhindern Durch Wahler und Lobbyisten in Kombination ergeben sich laut Caplan in der Demokratie daher suboptimale wirtschaftspolitische Entscheidungen Caplan unterscheidet zwischen vier zentralen Tendenzen oder Biases die dazu fuhren dass Wahler systematisch die falsche Politik bevorzugen Anti Market Bias Wahler verstehen die Vorteile des Marktes nicht z B des Freihandels 2 Anti Foreign Bias Wahler berucksichtigen die Interessen von Fremden z B Auslandern nicht Make Work Bias Wahler bevorzugen Arbeitsplatze anstatt Effizienz Pessimism Bias Wahler schatzen den Stand der Wirtschaft schlechter ein als er tatsachlich ist 3 Als Losung verweist Caplan darauf dass es moglich ware Wahler vor ihrer Stimmabgabe zu testen und dass Besitzer von Unternehmen mehr Stimmen erhalten konnten 3 Caplan schlagt zudem vor mehr Entscheidungen aus der demokratischen Politik auszulagern und privaten Organisationen zu uberlassen Caplan sieht trotzdem Demokratie besser als andere Regierungsformen z B Autokratien Er nimmt auch Politiker in Schutz wenn sie es so machen wurden wie die Wahler es wollen dann ware das Ergebnis katastrophal das wurde sie schlecht aussehen lassen Also lassen Politiker es nur so scheinen dass sie den Wahlerwillen berucksichtigen finden aber oftmals moderate Kompromisse im Hinterzimmer die es am Ende nicht so schlimm machen Dadurch ist das Ergebnis am Ende besser als bei Autokraten die gar nicht effektiv kontrolliert werden Das Buch wurde empfohlen vom bekannten Okonomen und Bush Berater Gregory Mankiw 3 Der Journalist Nicholas D Kristof bezeichnete es in seiner Kolumne der New York Times als bestes politisches Buch des Jahres bisher Caplan verletze auf bemerkenswerte Weise die Wahler 2 Rupert Read University of East Anglia verweist in der wissenschaftlichen Zeitschrift European Review darauf dass das Buch in einer langen Tradition antidemokratischer Schriften entspricht die sich fur die Herrschaft einer kleinen Schicht aussprechen Viele der Behauptungen im Buch widersprechen jedoch laut Read empirisch belegten Erkenntnissen 4 Weitere Bucher Bearbeiten Nach seinem Buch The Myth of the Rational Voter schrieb er Bucher zu den Themen Geburtenrate und Bildung In The Case Against Education von 2018 spricht sich Caplan gegen offentliche Finanzierung von Universitaten aus Er baut hier auf der so genannten Signalling Hypothese auf die Idee dass viele menschliche Handlungen nicht das offentlich erklarte Ziel haben sondern nur ein Signal an andere sind 5 Das erklarte Ziel der Universitat ist es zum Beispiel die Studenten fur ein Leben als fahige Burger vorzubereiten oder ihnen Fahigkeiten beizubringen die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind Aber beides tun Universitaten laut Caplan nicht wirklich Stattdessen sind sie ein Zertifikat also ein Signal an Arbeitgeber dass die Person Intelligenz Ausdauer und Konformitat vorweisen kann Caplan meint dass dieses Signal zu teuer ist und offentliche Finanzierung daher Verschwendung ist Bildung fur Alle zu finanzieren sei somit so als wenn man allen Burgern einen Diamantring kaufen wurde 6 Zusammen mit Zach Weinersmith veroffentlichte er 2019 das Comic Open Borders Caplan spricht sich fur offene Grenzen aus 7 In diesem Buch fuhrt Caplan moralische und okonomische Grunde gegen Grenzen an Er zitiert Einschatzungen von Okonomen dass offene Grenzen das weltweite BIP verdoppeln konnten aus dem Grund dass Menschen dorthin auswandern konnen wo ihre Arbeitskraft mehr Wert ist Als Beispiel eine ungelernte Arbeiterin in Haiti wurde kaum 500 im Jahr verdienen In den USA konnte sie als Nanny 10 000 im Jahr verdienen Damit ware sie unter der Armutsgrenze in den USA hatte aber ihr Einkommen im Vergleich zu Haiti um 20 erhoht und konnte ein besseres Leben fuhren Ausserdem sei es moralisch falsch es Menschen zu verweigern dorthin auszuwandern wo sie Zuflucht vor Verfolgung und besser bezahlte Arbeit finden wurden Auch wenn Caplan prinzipiell kritisch gegenuber Wohlfahrtsstaaten ist so fugt er an dass sie trotzdem mit offenen Grenzen vereinbar waren z B wenn Einwanderer erst nach funf Jahren staatliche Hilfeleistungen bekommen wurden Caplan sieht offene Grenzen als Massnahme gegen Armut in Entwicklungslandern und fuhrt den Schengenraum innerhalb der Europaischen Union EU als positives Beispiel fur offene Grenzen innerhalb eines Territoriums an Eines der grossen politischen Wunder im 20 Jahrhunderts dass es so gekommen ist 8 Schriften BearbeitenBucherThe Myth of the Rational Voter Why Democracies Choose Bad Policies Princeton University Press Princeton 2007 ISBN 0 691 12942 8 Selfish Reasons to Have More Kids Why Being a Great Parent Is Less Work and More Fun Than You Think Basic Books April 2011 ISBN 0 465 01867 X The Case against Education Why the Education System Is a Waste of Time and Money Princeton University Press Januar 2018 ISBN 0 691 17465 2 ComicOpen Borders The Science and Ethics of Immigration First Second Oktober 2019 ISBN 1 250 31696 0 AufsatzeThe Austrian Search for Realistic Foundations April 1999 Southern Economic Journal 65 4 823 838 Rational Irrationality A Framework for the Neoclassical Behavioral Debate Fruhling 2000 Eastern Economic Journal 26 2 191 211 When Is Two Better Than One How Federalism Amplifies and Mitigates Imperfect Political Competition April 2001 Journal of Public Economics 80 1 99 119 Rational Ignorance versus Rational Irrationality 2001 Kyklos 54 1 3 26 Leitartikel Has Leviathan Been Bound A Theory of Imperfectly Constrained Government with Evidence from the States April 2001 Southern Economic Journal 67 4 825 847 Libertarianism Against Economism How Economists Misunderstand Voters and Why Libertarians Should Care Fruhling 2001 Independent Review 5 4 539 563 Rational Irrationality and the Microfoundations of Political Failure June 2001 Public Choice 107 3 4 311 331 Probability Common Sense and Realism A Reply to Hulsmann and Block Sommer 2001 Quarterly Journal of Austrian Economics 4 2 69 86 Standing Tiebout on His Head Tax Capitalization and the Monopoly Power of Local Governments Juli 2001 Public Choice 108 1 2 101 122 What Makes People Think Like Economists Evidence on Economic Cognition from the Survey of Americans and Economists on the Economy Oktober 2001 Journal of Law and Economics 44 2 395 426 How Does War Shock the Economy 2002 Journal of International Money and Finance 21 145 162 Systematically Biased Beliefs About Economics Robust Evidence of Judgemental Anomalies from the Survey of Americans and Economists on the Economy April 2002 Economic Journal 112 479 433 458 Sociotropes Systematic Bias and Political Failure Reflections on the Survey of Americans and Economists on the Economy June 2002 Social Science Quarterly 83 2 416 435 Stigler Becker versus Myers Briggs Why Preference Based Explanations Are Scientifically Meaningful and Empirically Important April 2003 Journal of Economic Behavior and Organization 50 4 391 405 Leitartikel The Logic of Collective Belief Mai 2003 Rationality and Society 15 2 218 42 The Idea Trap The Political Economy of Growth Divergence Juni 2003 European Journal of Political Economy 19 2 183 203 Probability and the Synthetic A Priori A Reply to Block Herbst 2003 Quarterly Journal of Austrian Economics 6 3 61 7 Networks Law and the Paradox of Cooperation mit Edward Stringham Dezember 2003 Review of Austrian Economics 16 4 309 26 Is Socialism Really Impossible 2004 Critical Review 16 1 33 52 Do We Underestimate the Benefits of Cultural Competition mit Tyler Cowen May 2004 American Economic Review 94 2 402 7 Mises Bastiat Public Opinion and Public Choice What s Wrong With Democracy mit Edward Stringham Januar 2005 Review of Political Economy 17 1 79 105 From Friedman to Wittman The Transformation of Chicago Political Economy April 2005 Econ Journal Watch 2 1 1 21 Leitartikel Rejoinder to Wittman True Myths August 2005 Econ Journal Watch 2 2 165 85 Toward a New Consensus on the Economics of Socialism Rejoinder to My Critics 2005 Critical Review 17 1 2 S 203 20 Terrorism The Relevance of the Rational Choice Model Juli 2006 Public Choice 128 1 2 91 107 The Economics of Szasz Preferences Constraints and Mental Illness August 2006 Rationality and Society 18 3 333 66 How Do Voters Form Positive Economic Beliefs Evidence from the Survey of Americans and Economists on the Economy September 2006 Public Choice 128 3 4 367 81 Behavioral Economics and Perverse Effects of the Welfare State mit Scott Beaulier November 2007 Kyklos 60 4 485 507 Mises Democracy Dictatorship Equivalence Theorem Marz 2008 Review of Austrian Economics 21 1 45 59 Privatizing the Adjudication of Disputes mit Edward Stringham 2008 Theoretical Inquiries in Law 9 2 503 528 Reply to My Critics 2008 Critical Review 20 3 377 413 Majorities Against Utility Implications of the Failure of the Miracle of Aggregation Winter 2009 Social Philosophy and Policy 26 1 198 211 The Literature of Nonviolent Resistance and Civilian Based Defense 1994 Humane Studies Review 9 1 1 7 10 12 Autocratic Ghosts and Chinese Hunger A Review Essay of Autocratic Tradition and Chinese Politics by Zhengyuan Fu and Hungry Ghosts by Jasper Becker 2000 Independent Review 4 3 431 38 Have the Experts Been Weighed Measured and Found Wanting Review Essay on Philip Tetlock s Expert Political Judgment How Good Is It How Can We Know 2007 Critical Review 19 1 80 91 Economists Versus the Public on Economic Policy Rational Ignorance and Rational Irrationality in Rowley Charles and Friedrich Schneider Hrsg 2004 The Encyclopedia of Public Choice Boston Kluwer Academic Publishers Frederic Bastiat Competition Libertarian Fascism and Ayn Rand in Syed Hussain Hrsg 2004 Encyclopedia of Capitalism NY Facts on File Ayn Rand and Public Choice The Obvious Parallels in Edward Younkins Hrsg 2007 Ayn Rand s Atlas Shrugged A Philosophical and Literary Companion Burlington Vermont Ashgate Publishing Company S 225 34 Communism and Externalities in David Henderson Hrsg 2008 The Concise Encyclopedia of Economics Indianapolis IN 66 9 169 72 The Totalitarian Threat in Nick Bostrom und Milan Cirkovic Hrsg Global Catastrophic Risks Oxford Oxford University Press 504 519 Weblinks BearbeitenWebsite von Caplan bei der George Mason University EconLog Blog von Caplan David Handerson Scott Sumner und anderen Einzelnachweise Bearbeiten Why I Am Not an Austrian Economist Abgerufen am 14 Januar 2022 a b Opinion The Voters Speak Baaa Published 2007 In nytimes com 30 Juli 2007 abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch a b c Clueless Published 2007 In nytimes com 23 Mai 2007 abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Economist kings A Critical Notice on Caplan The Myth of the Rational Voter Why Democracies Choose Bad Policies European Review Cambridge Core In cambridge org 18 Dezember 2020 doi 10 1017 S1062798710000426 englisch cambridge org abgerufen am 19 Dezember 2020 Overview signalling hypothesis auf oxfordreference com The Washington Post In washingtonpost com 1 Januar 1970 abgerufen am 19 Dezember 2020 englisch Open Borders The Science and Ethics of Immigration 2019 Dylan Matthews The case for open borders 13 September 2014 abgerufen am 14 Januar 2022 englisch Normdaten Person GND 133678202 lobid OGND AKS LCCN nr97017866 VIAF 38113785 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Caplan BryanALTERNATIVNAMEN Caplan Bryan Douglas vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer OkonomGEBURTSDATUM 8 April 1971GEBURTSORT Northridge Kalifornien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bryan Caplan amp oldid 237370257