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Die Brauerei Hurlimann AG war eine Schweizer Bierbrauerei mit Sitz in Zurich Das Markenzeichen von Hurlimann war ein weisser funfzackiger Stern auf rotem Grund mit dem weissen Schriftzug Hurlimann darunter Hurlimann Areal von der Brandschenkestrasse aus gesehen 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Firmenpatrons 3 Literatur 4 Film 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Hurlimannhaus in Feldbach Inschrift am Hurlimannhaus in FeldbachHans Heinrich Hurlimann ein wohlhabender Mullerssohn grundete die gleichnamige Brauerei 1836 in Feldbach in der Gemeinde Hombrechtikon Sein Sohn Albert der das Brauerhandwerk in Bayern erlernt hatte verlegte die Brauerei 1866 in die damalige Gemeinde Enge bei Zurich Das dortige Firmengelande auf dem alten Bauerngut zum steinernen Tisch an welches heute noch die Steinentischstrasse erinnert verfugte im Gegensatz zu Feldbach uber einen Bahnanschluss 1867 konnte die neue Brauerei in Betrieb genommen werden Sie umfasste nicht nur die Brauerei sondern auch dazugehorige Pferdestalle und die typischen Gar und Lagerkeller darunter Dank einer neuen fur damalige Verhaltnisse bahnbrechenden Lindeschen Eismaschine konnte die Produktion massiv ausgebaut werden so dass die Hurlimann Brauerei bereits 1880 die grosste der Schweiz war In der Folge konnten zahlreiche kleinere Konkurrenten durch Aufkauf in den Betrieb integriert werden insbesondere die Brauerei Uetliberg die bis 1921 die zweitgrosste Brauerei von Zurich war 1897 1898 liess sich Albert Hurlimann auf dem direkt an das Fabrikgelande angrenzenden Sihlberg die Villa Sihlberg bauen Nach der Etablierung des schweizerischen Bierkartells im Jahre 1935 liess der enorme Konkurrenzdruck auf dem Biermarkt stark nach Das Bierkartell kontrollierte die Absatzkanale und diktierte die Preise fur das Bier in den Restaurants und im Detailhandel Auch die Regionen der Schweiz wurden von den verschiedenen Biermarken praktisch untereinander aufgeteilt Jedes Restaurant hatte einen fest etablierten Lieferanten der meist uber langjahrige Vertrage seinen Absatz sicherte Fremde Biere zu verkaufen war verboten und zog strenge Strafen des Bierkartells nach sich wie Lieferboykotte Auslandische Biere hatten unter diesen Bedingungen und dank Importrestriktionen keine Chance Noch Ende der 1980er Jahre betrug der Marktanteil des auslandischen Bieres nur 1 Seit Mitte der 1960er Jahre kampfte der Denner Chef Karl Schweri so lange gegen das Bierkartell bis dieses schliesslich 1991 zusammenbrach 1 Dadurch verscharfte sich die Konkurrenzsituation fur die Schweizer Brauereien dramatisch Wahrend gleichzeitig auslandisches Bier neu als Modeerscheinung reissenden Absatz fand sank der Bierkonsum insgesamt Dadurch stieg gegen Mitte der 1990er Jahre der Druck auf die Schweizer Bierbrauereien durch Fusionen bzw Erhohung des Bierabsatzes die Kosten zu senken 1965 lancierte Hurlimann unter dem Namen Oro ab 1972 Birell ein alkoholfreies Bier Nachdem der Hurlimann AG noch 1984 der Aufkauf und die Schliessung eines weiteren grossen Konkurrenten in Zurich der Brauerei Lowenbrau Zurich AG gelungen war wurde das Unternehmen 1989 in eine Holdinggesellschaft umgewandelt und die Familie Hurlimann zog sich aus dem Betrieb zuruck 1996 folgte die Fusion mit der Feldschlosschen Holding der grossten Konkurrentin auf dem Schweizer Biermarkt 1997 folgte die Stilllegung der Produktion auf dem Brauereigelande in Zurich Enge Mit dem letzten gebrauten Bier blickte die Brauerei Hurlimann auf insgesamt 130 Jahre des Bierbrauens zuruck Eine Spezialitat der Hurlimann Brauerei war die Verwendung von Mineralwasser fur den Brauprozess 1976 war das Unternehmen bei einer Tiefenbohrung auf eine Quelle gestossen die aussergewohnlich reich an Mineralien war Das Unternehmen vertrieb in der Folge auch ein entsprechendes Mineralwasser mit dem Namen Aqui Das fur die Brauerei verwendete Mineralwasser stammte allerdings aus einer anderen weniger mineralhaltigen Quelle Das geologische Interesse des letzten Patrons Martin Hurlimann Schmidheiny war auch der Anlass fur Heinrich Jacklis Publikation Geologie von Zurich Kurz nach der Stilllegung 1997 fand ein Planungswettbewerb statt der uber die Nutzung des Firmenareals entscheiden sollte Das Architekturburo Althammer Hochuli setzte sich schliesslich durch und definierte ein Arealentwicklungsleitbild welches die industrielle Nutzung umfasste Nach dem folgenden Umbau wurden im Areal Wohnungen ein Thermalbad Buros und ein Markt bereitgestellt Nach 2007 folgten dann der Zuzug der grossen Internetfirma Google und der der Anwaltskanzlei Bar amp Karrer welche ihren Zurcher Sitz dorthin verlegte 2008 kam ein weiterer Umbau durch die PSP Immobiliengesellschaft hinzu der vor allem Spa und Thermalbad betraf Inzwischen wird das Spa von der Aqua Spa Resorts AG betrieben welche Dach und Lagergewolbe der ehemaligen Brauerei in eine Wellness Oase verwandelt hat 2012 entwickelte letztlich die Turicum Hotel Management AG das B2 Konzept Boutique und Bookmark Hotel Das unter anderem von Innenarchitektin Ushi Tamborriello gestaltete Konzept soll Industriecharme und urbanen Schlafgenuss vereinen dessen Herzstuck die Wine Library des Hotels darstellt Die Marke Hurlimann ist heute im Besitz der Feldschlosschen Getranke AG die wiederum der danischen Firma Carlsberg Breweries gehort Die Brauerei Hurlimann in Zurich um 1876 Die Brauerei auf dem Engemer Gemeindeplan von 1878 Die Brauerei Hurlimann und die Villa Sihlberg um 1900Firmenpatrons BearbeitenHans Heinrich Hurlimann Bleuler 1803 1872 Albert Hurlimann Muller 1828 1888 Albert Heinrich Hurlimann Hirzel 1857 1934 Hans Hurlimann Huber 1891 1974 Heinrich Hurlimann Hofmann 1893 1963 Martin Hurlimann 1924 2000 Literatur BearbeitenEsther Hurlimann Adrian Stahli Die letzten Hurlimanner Orell Fussli Zurich 2000 Paul Knobel Hurlimann Funf Generationen im Zeichen des Bierbrauens In Pioniere Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik Hrsg vom Verein fur wissenschaftliche Studien Meilen 1999 Matthias Wiesmann Hurlimann In Historisches Lexikon der Schweiz Matthias Wiesmann Das Bierkartell als Innovationsbarriere Einflusse der Marktform auf die Innovationsprozesse der Brauerei Hurlimann In Beatrice Veyrassat Rudolf Jaun Hans Jorg Gilomen Margrit Muller Hrsg Innovationen Voraussetzungen und Folgen Antriebskrafte und Widerstande Schweizerische Gesellschaft fur Wirtschafts und Sozialgeschichte Band 17 Chronos Zurich 2001 ISBN 3 0340 0518 0 Film BearbeitenBrauerei Hurlimann Aufstieg und Ende eines Familienunternehmens Dokumentarfilm Schweiz 2007 41 Min Buch und Regie Arabelle Frey Produktion SRF DRS Erstausstrahlung 15 Januar 2007 Brauerei Hurlimann Aufstieg und Ende eines Familienunternehmens des SRFDer Dokumentarfilm wurde innerhalb der Sendereihe Spuren der Zeit des Schweizer Fernsehens gesendet und lasst die Geschichte dieses Unternehmens Revue passieren Weblinks Bearbeiten Commons Brauerei Hurlimann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Marke Hurlimann im Carlsberg Konzern Website des Hurlimann ArealsEinzelnachweise Bearbeiten Denner Geschichte abgerufen am 2 August 2010 47 364508 8 525728 Koordinaten 47 21 52 2 N 8 31 32 6 O CH1903 682117 246531 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brauerei Hurlimann amp oldid 231342604