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Die Brauerei Geismann war eine von 1722 bis 1967 bestehende Brauerei in Furth Brauerei GeismannRechtsform OHG AG 1901 GmbH 1942 Grundung 1722Auflosung 1 Juni 1967Auflosungsgrund FusionSitz FurthBranche Bier Getranke Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauten 3 Siehe auch 4 Einzelnachweis 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Brauerei geht auf die im Jahr 1722 von der Familie Lederer gegrundete Brauerei an der heutigen Baumenstrasse zuruck Mitte der 1860er Jahre kam sie in den Besitz der Familie Geismann die ihr ihren Namen gab Im Besitz der Familie Geismann wurden die Branntweinbrennerei und die Landwirtschaft aufgegeben das Unternehmen ganz auf das Bierbrauen eingestellt Ein grosser Durchbruch gelang Johann Georg Geismann 1884 im Alter von 25 Jahren mit der Einfuhrung des Doppelbockes Poculator der zuerst Salvator hiess und das erste Starkbier Frankens markiert 1895 errichtete die Brauerei den Geismannsaal zeit seines Bestehens grosster Saalbau der Stadt Furth Im Geismannsaal wurde ab dem Jahr 1896 uber viele Jahrzehnte der legendare Poculator ausgeschenkt der zahlreiche Besucher nach Furth lockte In der Nachbarstadt Nurnberg wurde mit den Luitpold Salen eigens ein weiterer Saalbau erworben um eine Dependance fur die Further Salvator Feste zu schaffen Aber auch weiter ausserhalb Furths zum Beispiel in Wurzburg Schweinfurt und Berlin wurde dieses Bier auf eigenen Festen zum Ausschank gebracht Geismann ist jedem Further Kind unvergesslich denn er braute ein Fruhlings Doppelbier einen Salvator der den Munchener nach Urteil von Kennern an Wohlgeschmack und Bekommlichkeit ubertraf und die Grosseltern alljahrlich in den Zustand freudig verklarter Begeisterung versetzte Das Getrank war von leicht abfuhrender Wirkung und man war es seiner Gesundheit schuldig den Salvator mitzumachen wie der Ausdruck lautete Hermann Glockner Bilderbuch meiner Jugend Erinnerungen H Bouvier u Co Verlag Bonn 1970 nbsp Brief der Maschinenfabrik L A Riedinger Augsburg an die Brauerei GeismannAngesichts dieser Expansion geriet die Munchner Paulaner Brauerei Schmederer in Zugzwang und nutzte die Gunst der Stunde sich entwickelnder Markenschutz Rechte indem man Salvator als Wortmarke eintragen liess und gegen die Further Wettbewerber Klage erhob wahrend die Gebruder Geismann in der Bezeichnung Salvator eine reine Typenbezeichnung ahnlich dem noch heute gebrauchlichen Pils erkannten Tatsachlich gab es neben Zacherl noch eine grossere Zahl anderer Brauereien die ein Starkbier namens Salvator brauten Die Gerichte folgten der Munchner Auffassung und die Gebr Geismann OHG unterlag im zum Furth Munchner Bierkonfessionskrieg hochstilisierten Prozess von 1897 1 Das zwischenzeitlich sehr umstandlich mit Geismanns Fruhlingsdoppelbier beworbene Further Starkbier erhielt 1912 schliesslich die Bezeichnung Poculator 1901 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft 1903 04 wurde der Lokalrivale Gruner AG im Bierabsatz uberholt und bis zum Ersten Weltkrieg komplett abgehangt Als erste Brauerei Bayerns wurde von Geismann ein Pilsener Bier eingefuhrt nach der zweiten damals noch gebrauchlichen Bezeichnung fur diesen Biertyp Geismann Bayrisch Pilsener getauft Auch in den 1920er Jahren gehorte die Brauerei Geismann zu den besteingerichteten Bayerns erst durch die Weltwirtschaftskrise die in der Arbeiterstadt Furth eine immense Arbeitslosigkeit und damit der Brauerei grosse Absatzschwierigkeiten bescherte kam es zu einer vorubergehenden Schwachung Zudem gerieten viele judische Aktionare in der Zeit des Nationalsozialismus zunehmend in Bedrangnis Diese Gunst der Stunde nutzte der Versandhandelsunternehmer Gustav Schickedanz Quelle mit Hilfe der Dresdner Bank zum Einstieg in das produzierende Gewerbe die Anteile ubernahm er in grosserer Menge auch von judischen Aktionaren Anfang der 1940er wandelte er die Brauerei in eine GmbH um als deren Geschaftsfuhrer er fortan eingetragen war 1967 wurde die Brauerei Geismann aus Grunden der Kapazitatserweiterung mit der Brauerei Humbser zusammengelegt und ging dann 1971 in der Patrizier Brauerei auf Bauten Bearbeiten nbsp Furth City Center Hallstrasse ehem Fassadenrest der Brauerei GeismannArchitektonisch besonders beachtenswert und in der Ausfuhrung besonders hochwertig war das 1899 nach Planen des bekannten Further Architekten Fritz Walter erbaute Brauerei Hauptgebaude mit Sudhaus und Geismann Braustuberl in der Further Baumenstrasse Diese Bauten mussten Anfang der 1980er Jahre dem Bau des City Center Furth heute Flair weichen bei dessen Errichtung nur drei einzelne Fensterbogen des einstigen Portals der Brauerei als Spolie in die Neubebauung einbezogen wurden Hallstrasse Baumenstrasse in der Nahe des Theaters Letzteres wurden ebenfalls fur den Neubau einer Shopping Mall im Jahr 2020 endgultig entfernt der aktuelle Verbleib der letzten Spuren der Geismann Brauerei ist aktuell nicht geklart Eine der zugehorigen schmiedeeisernen Gitterbekronungen ist in der Dauerausstellung des neuen Further Stadtmuseums zu sehen Siehe auch BearbeitenGeismannsaalEinzelnachweis Bearbeiten K Bernhard Man muss die Feste feiern wie sie fallen In Bayerland Band 64 Sonderheft Furth 1962 Weblinks BearbeitenFelix Geismann Solche Kunst ehrt ihren Meister Beitrag zum 100 Todesjahr Johann Gg Geismanns auf www fuerther freiheit info Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brauerei Geismann Furth amp oldid 236284923