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Der Braathens S A F E Flug 253 Flugnummer BU253 Funkrufzeichen BRAATHENS 253 war ein Inlandslinienflug der Braathens S A F E von Trondheim nach Oslo Am 7 November 1956 ereignete sich auf diesem Flug ein schwerer Flugunfall bei dem die eingesetzte de Havilland DH 114 Heron 2B zerstort wurde und 2 von 12 Insassen an Bord ums Leben kamen In Norwegen ist der Zwischenfall auch als Hummelfjell Ungluck norwegisch Hummelfjell ulykken bekannt Braathens S A F E Flug 253Eine De Havilland Heron 1B der BraathensUnfall ZusammenfassungUnfallart Bruchlandung auf Berghang nach Auftriebsverlust durch Vereisung und starken AbwindOrt Hammalsfjellet Norwegen NorwegenDatum 7 November 1956Todesopfer 2Uberlebende 10LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigtes Konigreich de Havilland DH 114 Heron 2BBetreiber Norwegen Braathens S A F E Kennzeichen Norwegen LN SURName LarsAbflughafen Flughafen Trondheim Norwegen NorwegenZielflughafen Flughafen Oslo Norwegen NorwegenPassagiere 10Besatzung 2Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Maschine 2 Passagiere und Besatzung 3 Unfallhergang 4 Nach dem Unfall 5 Ursache 6 Bedeutung 7 Gedenken 8 Weiteres 9 QuellenMaschine BearbeitenBei der betroffenen Maschine handelte es sich um eine 1956 gebaute und neu an die Braathens S A F E ausgelieferte de Havilland DH 114 Heron 2B mit der Werknummer 14093 die das Luftfahrzeugkennzeichen LN SUR und den Taufnamen Lars trug Der Flugzeugtyp war 1952 bei der Braathens S A F E eingefuhrt worden und wurde bei dieser Fluggesellschaft bis 1960 betrieben Die Erstzulassung der betroffenen Maschine war am 8 Februar 1956 erfolgt Das viermotorige Zubringerflugzeug war mit vier 6 Zylinder Reihenmotoren de Havilland Gipsy Queen ausgerustet und bei der Lloyd s of London versichert Passagiere und Besatzung BearbeitenDen Flug von Trondheim nach Oslo hatten zehn Passagiere angetreten Es befand sich zudem eine zweikopfige Besatzung an Bord bestehend aus einem Flugkapitan und einem Ersten Offizier Auf dem Regionalflug waren keine Flugbegleiter vorgesehen Unfallhergang BearbeitenDie Maschine startete um 08 30 Uhr von Trondheim zu einem eineinhalbstundigen Inlandsflug nach Oslo Die Heron stieg auf die Reiseflughohe von 8000 Fuss und erreichte um 09 12 Uhr das Funkfeuer Tolga Beim Passieren von Roros trat eine erste leichte Vereisung an der Maschine auf die jedoch rasch zunahm Der Flug wurde wahrend eines Schneesturms durchgefuhrt wobei die schlechte Sicht die Navigation erschwerte Eisansatze an den Cockpitfenstern und der Funkantenne behinderten die Sicht und schnitten die Maschine vom Funkverkehr ab Zudem geriet die Maschine in einen Abwind Obwohl das Enteisungssystem unter Volllast lief verlor die Heron an Hohe Der Kapitan beschloss nach Trondheim zuruckzukehren was jedoch nicht mehr gelang Um 09 50 Uhr setzte die Maschine in einer Hohe von ca 1 350 Metern auf dem Berg Hammalsfjellet auf Die Maschine setzte zuerst mit dem Heck auf bei dem Aufprall mit einer Geschwindigkeit von 300 km h rissen daraufhin die Triebwerke ab Die Maschine prallte nochmals vom verschneiten Hang ab und fiel in eine Schneedune die die Aufprallkrafte abdampfte Sie schlitterte mit der Rumpfunterseite uber den Schnee und kam schliesslich zum Stehen Nach dem Unfall Bearbeiten nbsp Rolf Kirkvaag im September 1955Zehn Menschen uberlebten den Absturz der der erste todliche Unfall einer Maschine der Braathens S A F E war Unter den Uberlebenden war Rolf Kirkvaag vom Norsk rikskringkasting welcher zu der damaligen Zeit der beliebteste Radiomoderator Norwegens war Die Maschine war in einer entlegenen Region verunfallt die fur Rettungsmannschaften nur schwierig zu erreichen war Die Such und Rettungsaktion wurde zudem durch einen Schneesturm und schlechte Sicht stark behindert Der Kapitan wurde beim Aufprall getotet ein Passagier starb wenig spater an einem Herzinfarkt in Zusammenhang mit dem erlittenen Stress wahrend des Unfalls Die Passagiere verblieben einen Tag bei dem Wrack und warteten auf ihre Rettung Kirkvaag war sich der Gefahr eines Kaltetodes fur die verletzten Passagiere bewusst wenn diese einschlafen sollten Er improvisierte alle zehn Minuten ein Radioprogramm um eine hoffnungsvolle Grundstimmung aufrechtzuerhalten Der Unfall und die Rettungsaktion stiessen auf grosses mediales Interesse nachdem bekannt geworden war dass sich ein prominenter Fluggast an Bord befunden hatte Die Unfallstelle war verschneit und es herrschte Nebel was die Such und Rettungsaktion erheblich erschwerte Die Sicht war so schlecht dass die Suchtrupps direkt auf die Maschine hatten zulaufen mussen um diese uberhaupt zu finden Die Sichtweiten wurden auf etwa 20 Meter geschatzt Mit Flugzeugen durchgefuhrte Suchfluge erwiesen sich als nicht zweckdienlich da wegen der eingeschrankten Sicht keinerlei Trummer sich aus der Luft erkennen liessen Die Behorden hatten zunachst keine prazisen Angaben zum Unfallort Zunachst war nur bekannt geworden dass sich das Flugzeug irgendwo zwischen Trondheim und Oslo befunden hatte wahrscheinlich in Osterdalen Spater wurden Berichte aus der Gegend um Hummelfjell bekannt bei denen Bewohner angaben einen Aufprall gehort zu haben sodass sich die Suche anschliessend auf diese Gegend konzentrierte Am 8 November brach ein 28 kopfiger Suchtrupp nach Hummelfjell auf um nach der Maschine zu suchen Auf einem Bauernhof in Brend wurde eine Einsatzleitstelle eingerichtet auf der die gesamte Gruppe von militarischen Suchmannschaften und Freiwilligen verpflegt und untergebracht werden konnten Die Retter verfugten uber zwei Kettenfahrzeuge vom Typ M29 Weasel welche jedoch unbrauchbar waren Alle Uberlebenden verblieben zunachst 24 Stunden am Wrack Als sich weder ein baldiges Ende des Schneesturms noch die Aussicht auf eine zugige Rettung abzeichneten brachen Kirkvaag welcher zwei Frakturen an seinem Bein erlitten hatte und ein anderer Mann nach einem Tag auf um Hilfe zu holen Kirkvaag ausserte spater dass er die Unfallstelle aufgrund der Befurchtung dass er dort sterben konnte verlassen habe Da den Mannern keine Laufski zur Verfugung standen mussten sie durch den Tiefschnee waten Als sie auf ein Flusstal stiessen folgten sie diesem in der Hoffnung jemandem zu begegnen Das Duo stiess jedoch auf zwei Retter die aus Hodalen mit Laufski aufgebrochen waren Kirkvaag gab spater an dass er zu diesem Zeitpunkt dermassen desorientiert war dass er dachte er ware beim Skifahren sodass er beiseite getreten sei Die Retter verstandigten die Rettungsleitstelle und eine erste Rettungsmannschaft traf um 12 30 Uhr 27 Stunden nach dem Unfall am Wrack ein Es dauerte Stunden die Rettung abzuschliessen Mehrere Personen wurden auf provisorisch als Krankentragen genutzten Wrackteilen von der Unfallstelle weggetragen Ursache BearbeitenZur Aufklarung des Unfalls wurde eine Kommission einberufen welcher Vertreter der Norwegischen Luftstreitkrafte und der De Havilland Aircraft Company angehorten Ein vorlaufiger Unfallbericht wurde am 20 November 1956 veroffentlicht der Abschlussbericht folgte am 9 Mai 1957 Als Ursachen des Unfalls wurden eine ungewohnlich starke Vereisung und ein starker Luftstrom nach unten ermittelt Obwohl die Heron mit einem leistungsfahigeren Enteisungssystem ausgestattet war als die meisten anderen Verkehrsflugzeuge zu dieser Zeit habe es den vorherrschenden extremen Vereisungsbedingungen nicht standhalten konnen Es wurde festgestellt dass kein zu dieser Zeit auf dem Markt befindliches Flugzeugenteisungssystem in der Lage gewesen ware die Maschine unter den gegebenen Bedingungen zu enteisen Die Untersuchung ergab dass weder technische Fehler am Flugzeug noch Pilotenfehler eine Rolle bei dem Vorfall spielten und dass es nicht moglich war die Wetterbedingungen vorherzusagen die die Vereisung verursacht hatten Die Ermittler stellten fest dass das Flugzeug so stark vereist war dass es selbst wenn die Piloten es vom Hummelfjell weggelenkt hatten innerhalb kurzer Zeit zur Notlandung gezwungen gewesen und ansonsten abgesturzt ware Die Vereisung erfolgte extrem schnell die Entscheidung der Piloten zur Umkehr hatte nicht fruher hatte getroffen werden konnen Die Wetterdaten die die Piloten in Vaernes erhalten hatten sagten nicht die Bedingungen voraus die zur Vereisung fuhrten Es stellte sich jedoch heraus dass die Bedingungen moglicherweise im Voraus vorhergesagt worden waren wenn die Piloten personlich mit einem Meteorologen uber das Wetter auf der gesamten Strecke gesprochen hatten Die Kommission empfahl die Entwicklung solcher Verfahren Die Unfallermittler empfahlen infolge des Unfalls Fluggesellschaften Flugzeuge mit einer zusatzlichen Erste Hilfe Ausrustung auszustatten Bedeutung BearbeitenEs handelte sich um den dritten Totalverlust einer Heron sowie um den zweiten todlichen Zwischenfall mit einer Maschine dieses Typs Der Unfall war der erste todliche Zwischenfall der Braathens S A F E Gedenken BearbeitenAn der Absturzstelle wurde ein Denkmal errichtet Weiteres BearbeitenTeile der Maschine wurden zur Wiederinstandsetzung einer am 26 Januar 1957 beschadigten Heron LN NPI sowie der Heron LN SUL verwendet Quellen BearbeitenUnfallbericht DH 114 Heron LN SUR im Aviation Safety Network Unfallbericht DH 114 Heron LN SUR ICAO Circular 56 AN 51 S 10 14 62 404 11 281 Koordinaten 62 24 14 4 N 11 16 51 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braathens S A F E Flug 253 amp oldid 237163241