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Das Boxberg sche Palais war ein Palais an Sudseite der Dresdner Waisenhausstrasse zwischen Prager Strasse und Trompeterstrasse im Stadtteil Seevorstadt Es wurde 1752 erbaut und 1899 abgebrochen Das Gebaude entstand vermutlich nach Entwurfen von Julius Heinrich Schwarze an der Innendekoration wirkten Adam Friedrich Oeser und spater Johann Gottfried Panse mit Palais Boxberg Hauptfassade mit SeitenansichtMittelrisalitDeckengemalde von A F OeserGartensaalVestibul Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Kunstgeschichtliche Bedeutung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenJohann Christian Hasche beschreibt das Gebaude als Neumanns Haus Es habe durch seine Baukosten den Erbauer ins Elend gesturzt und sei fast immerzu die Wohnung des russischen Gesandten gewesen und werde vom Fursten Beloselsky bewohnt Das Haus gehorte nach Hasche dem Juden Wolf Benjamin Eibeschutz Sohn von Jonathan Eybeschutz der den Titel Baron von Adlersthal fuhrte Es liess den Garten mit Statuen Grotten Fontanen und einem Teich ausschmucken 1 2 1799 lautete die Adresse Festungsgraben Sth Vst 417 Freiherr von Adlersthal 3 1840 wird als Eigentumer des Hauses Justizrat Ferdinand August Meissner erwahnt 4 1865 wohnte August Adolph von Berlepsch in dem Haus der 1867 verstarb Beschreibung BearbeitenDie Fassade war in elf Achsen unterteilt Uber dem Untergeschoss erhoben sich die beiden Obergeschosse Den mittleren funf Achsen waren Pilaster vorgelegt Die drei mittleren Fenster waren oval vorbauchend und zeigten als Abschluss Stichkappen Daruber erhob sich ein Dachhaus mit geschwungenem und gekurvtem Giebel Eine von Putten flankierte Vase war sowohl Schmuck als auch Bekronung des Giebels 5 Der bedeutende dekorative 6 Fassadenschmuck zwischen den Obergeschossen bestand aus den Reliefs romischer Krieger auf Medaillons eingefasst von offenen Lorbeerkranzen Im reichen schmiedeeisernen Rokokogitter befand sich ein von einem Perlstab umrahmter Casarenkopf auf einem ovalen Medaillon Auf der Ruckseite des Palais befand sich ein Gartensaal mit noch ganz in den Formen der Barockmalerei 7 gehaltenen allegorischen Darstellungen von Adam Friedrich Oeser unter der Decke Die vor 1756 entstandene Arbeit bestand aus drei Fresken deren Felder untereinander durch Wolken verbunden waren Der Kunsthistoriker Cornelius Gurlitt beschreibt das Ensemble so Fliegende Gruppen und Einzelgestalten von lebhaftester Bewegung von einer grau in grau gehaltenen den Blick in eine Luft freilassender Architektur 8 Die an den hinteren Ecken abgerundeten Wande des Gartensaals waren durch eine ionische Pilasterordnung gegliedert In den Nischen standen Postamente mit Vasen vor denen sich spielende Kinder befanden das Material war Gips Neben den Turen und vor den Interkolumnen der Fensterseite befanden sich Medaillons Die Wand war mit Olgemalden geschmuckt In der Mitte war ein Kamin aus Porzellan zu sehen in spaten Rococoformen von reicher Ausbildung Die Stuckdecoration zeigte ein Gemisch von Rococoformen und solchen antikisierender Art 9 Die Stuckreliefs uber den Bildern und den Fenstern der Gartenseite zeigten an Stabe aufrankende Blumen zudem Embleme der Jagd und Gartenbaukunst Bandschleifen Palmblatter sowie Laubgewinde Der Gartensaal wurde laut dem Kunsthistoriker Fritz Loffler beim Umbau nach 1780 durch Johann Gottfried Panse fruhklassizistisch verandert 10 Kunstgeschichtliche Bedeutung BearbeitenFritz Loffler schreibt das Gebaude dem Dresdner Architekten des Rokoko zu von unbekanntem Architekt vielleicht J H Schwarze in Rokokoformen errichtet 5 Loffler bemerkt als Stilmerkmal Schwarzes vor allem die oval ausbauchende Form des Mittelrisaliten die an seinen bedeutendsten Bauten zu erkennen sei Die Qualitat des Baus lasst nur einen ersten Architekten in Frage kommen Wir wurden es gerne Schwarze zuschreiben dem es stilistisch am nachsten kommt Das Palais wiederholte mit seinem ausbauchenden dreigeschossigen dreiachsigen Mittelrisalit und dem aufgipfelnden geschwungenen Giebel eine Form die Schwarze mit der Gartenfront des Palais Mosczynska in die Dresdner Rokokoarchitektur eingefuhrt hatte und die in Hubertusburg sowie im Fassadenplan fur Friedrichsstadt von 1745 wiederkehrte 10 Literatur BearbeitenFritz Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten E A Seemann Leipzig 1981 ISBN 3 363 00007 3 S 120 249 272 273 393 431 Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen Band 23 Stadt Dresden Teil 2 In Commission bei C C Meinhold amp Sohne Dresden 1903 S 565 569 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palais Boxberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 1903 S 565 Das Gebaude das nach Hasche Bd I S 422 zumeist von der Russischen Gesandtschaft bewohnt wurde gehorte 1783 dem Juden Eibeschutz der sich Baron von Adlerstahl nannte Johann Christian Hasche Naumanns Haus hinter dem Seethore ein steinern sehr zierliches Gebaude 1750 im Italianischen Geschmack erbaut mit guter Bildhauerarbeit geschmuckt Er brachte durch seine unermessliche Kosten seinen Erbauer ins Elend Es ist fast immerzu die Wohnung des Russ Gesandtens gewesen auch wohnen des jetzigen Fursts Beloselsky Durchl darinnen Es hat einen vortrefflichen Garten den sein jetziger Besitzer Jude Eibeschutz auf eine splendide Art verschonern und mit Statuen Grotten Fontainen Teich und Sommerpallais schmucken lasst Es ist elf Fenster lang davon sich aber funf als ein doppelter Vorsprung vorwarts in die Runde schweifen Der mittelste Vorsprung hiervon hat drey Fenster wo in der Hohe des Gurtsimmses ein schoner freyer Austritt auf Consolen ruhend vorspringet unter dem der Thorweg hineingehet Johann Christian Hasche Umstandliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen aussern und innern Merkwurdigkeiten historisch und architektonisch Band 1 Leipzig 1781 S 421 423 Dresden zur zweckmassigen Kenntniss seiner Hauser und deren Bewohner 1799 Seite 54 Online Justizrat Meissner ist im Adressbuch von 1840 Hauserbuch S 26 als Eigentumer eingetragen a b Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten S 272 Objektnr 337 Das Palais Boxberg Waisenhausstrasse 33 Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten S 272 f Objektnr 338 Das Palais Boxberg Ausschnitt aus dem Mittelrisalit Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 1903 S 566 Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 1903 S 566 Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 1903 S 567 a b Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten S 249 51 046736 13 736204 Koordinaten 51 2 48 2 N 13 44 10 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boxberg sches Palais amp oldid 229881727