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Boston ist ein nach der nordamerikanischen Stadt Boston benanntes historisches Kartenspiel das im 18 Jahrhundert zur Zeit des amerikanischen Freiheitskampfes erfunden worden sein soll wahrscheinlich ist das Spiel aber schon etwas alter und franzosischen Ursprungs Boston enthalt Elemente des Whist aber auch der Quadrille und war vor allem im 19 Jahrhundert sehr popular Die Popularitat von Boston war relativ kurzlebig doch es war sehr einflussreich fur die Entwicklung der Kartenspiele als zweites bedeutendes Spiel nach der L Hombre Familie das das Prinzip des Reizens oder Bietens verwendete Im Gegensatz zu L Hombre wurde beim Bieten auch das Spielziel verandert beispielsweise keinen Stich zu machen nicht nur die Bedingungen das Spielziel zu erreichen Dies hatte insbesondere Einfluss auf Spiele der Tarock Familie 1 Inhaltsverzeichnis 1 Die Regeln 1 1 Allgemeines 1 2 Die Spiele 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseDie Regeln BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Boston wird mit einem Paket Whistkarten d h franzosischer Spielkarten zu 52 Blatt unter vier Personen gespielt ein zweites Paket dient zum Farbe Couleur machen Das aufgedeckte Blatt gibt die beste Farbe an Ist es z B rot so ist die andere rote Farbe die zweitbeste und die beiden schwarzen stehen in dritter Reihe Der Wert der Karten ist der naturliche und die vier hochsten Blatter werden als Honneurs bezahlt wie im Whist Jeder erhalt dreizehn Blatter in zwei oder drei Wurfen Das Ziel des Spiels ist es je nach Gebot so viele Stiche wie moglich zu machen oder gar keine Die Vorhand hat das Recht als Erster zu bieten Die Spiele Bearbeiten Die Gebote lauten in aufsteigender Reihenfolge Boston Der Spieler verpflichtet sich mindestens funf Stiche zu machen Gross Boston Der Spieler verpflichtet sich mindestens sechs Stiche zu machen Petite misere Grande misere Independance Der Spieler verpflichtet sich mindestens sieben Stiche zu machen Grande Independence acht Stiche Philadelphia neun Stiche Die hochsten Spiele heissen Souveraine elf Stiche Grande Souveraine zwolf Stiche und Concordia alle dreizehn Stiche Die Farbe in der sie spielen will sagt sie aber erst dann an wenn ihr das Spiel gelassen ist Die Hinterhand kann entweder mit gleicher Stichzahl in hoherer Farbe oder mit grosserer Stichzahl uberbieten Spielt man wie es meist der Fall ist allein so muss man es gleich melden widrigenfalls man nicht mehr das Recht hat einen anderen der Whist sagt d h sich zum Gehilfen anbietet zuruckzuweisen Der Gehilfe muss wenn funf Stiche Boston angesagt sind drei Stiche machen Sind sechs Stiche sieben Stiche oder acht Stiche angesagt so muss der Gehilfe vier Stiche gewinnen Werden neun Stiche oder mehr angesagt so muss der Ansager alleine spielen Die Farbe in welcher derjenige spielt der die meisten Stiche ansagt hat ist Trumpf Man muss Farbe bedienen es herrscht aber kein Stichzwang Ausser den schon genannten Spielen kann nun auch Petite Misere ouverte Grande Misere ouverte Misere troquante Misere a quatre as und Revolutionangesagt werden Alles dies sind Spiele bei denen es darauf ankommt keinen Stich zu machen Bei Petite Misere legt der Spieler eine Karte weg bei Misere troquante vertauscht er eine aus der Hand bei Misere a quatre as zeigt er die vier Asse auf und braucht dann nur die drei letzten Stiche zu bedienen bei Revolution decken alle vier die Karten auf und drei beraten sich wie dem Spieler ein Stich beizubringen sei Es erhellt dass Misere a quatre as am leichtesten zu gewinnen ist Noch wird im Fall dass alle vier gepasst haben Misere generale gespielt wobei derjenige verliert der die meisten Stiche bekommt Literatur BearbeitenBoston In Spielkartenfabrik Altenburg Hrsg Erweitertes Spielregelbuchlein aus Altenburg Verlag Altenburger Spielkartenfabrik Leipzig 1983 S 48ff Ausfuhrliche Darstellung des Kartenspiels Boston zum Selbstunterrichte Digitalisat Neuestes Spielbuch Enthaltend L Hombre Whist Boston Piquet Tarok nebst allen andern beliebten Kartenspielen Alles kurz und fasslich auf Erfahrung gegrundet dargestellt und beschrieben fur Jung und Alt S 95ffWeblinks BearbeitenMeyers Grosses Konversations Lexikon Online Artikel zum Spiel Pierer s Universal Lexikon Online Artikel zum Spiel Herders Conversations Lexikon Online Artikel zum SpielEinzelnachweise Bearbeiten Michael Dummett The Game of Tarot 1980 Seite 498 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boston Kartenspiel amp oldid 210716910