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Borphosphorsilicatglas ist ein mit je 3 bis 5 Bor und Phosphor dotiertes Silicat Glas das in der Halbleitertechnik unter anderem zur Planarisierung der Oberflache eingesetzt wird Anwendung in der Halbleitertechnik BearbeitenBei der Herstellung integrierter Schaltungen werden durch die Abscheidung und Strukturierung von verschiedenen Materialien Hohenunterschiede und steile Flanken erzeugt Diese beeinflussen aufgrund der geringen Scharfentiefe der Fotolithografieanlagen nachfolgende fotolithografische Prozesse negativ Daher ist es notwendig diese Hohenunterschiede und Flankenwinkel zu reduzieren Hierfur wurden im Laufe der Geschichte der Halbleitertechnik unterschiedliche Verfahren entwickelt Das Verfahren der Planarisierung durch Aufschmelzen Reflow Technik von dotiertem Silicatglas kam bis ungefahr Mitte der 1990er Jahre vor allem in der ersten Metallisierungsebene 1 zum Einsatz Dabei wird mittels chemischer Gasphasenabscheidung beispielsweise LPCVD bei 400 C eine dotierte Siliziumdioxidschicht auf der strukturierten Oberflache abgeschieden Nach der Abscheidung wird die beschichtete Oberflache bei hohen Temperaturen in einem Diffusionsofen aufgeschmolzen die Silicatschicht zerfliesst und bildet eine planarisierte Oberflache Um eine unerwunschte Diffusion der Fremdatome in das Silizium zu verhindern wird vor der dotierten Silicatglasschicht eine undotierte Siliciumoxidschicht abgeschieden die als Diffusionsbarriere wirkt 2 Dotierte Silicatglaser werden verwendet da sich durch die Beimischung der Schmelzpunkt von reinem Siliziumdioxid 1200 C deutlich absenken und somit die thermische Belastung des Substrats verringern lasst Dies ist wichtig da bei Temperaturen um 1000 C die Dotieratome in Silizium deutlich diffundieren sich somit die notwendigen flachen Dotierprofile verschieben und die elektrischen Eigenschaften der Transistoren verandern 1 Die Schmelzpunktverringerung wird moglich da sich die Fremdatome sich in das Silicatnetzwerk einfugen aber im Gegensatz zu Silicium nur drei statt vier Bindungen zu Sauerstoffatomen aufbauen konnen und so ein weniger starr gebundenes Netzwerk bilden 2 Zunachst wurde daher ein Phosphorsilikatglas PSG mit einem Anteil von bis zu 8 Phosphor eingesetzt Damit kann eine Schmelzpunktverringerung auf bis zu 950 C erreicht werden Der Phosphoranteil kann nicht weiter erhoht werden da PSG dann stark hygroskopisch wird und der Phosphor zusammen mit Feuchtigkeit korrosive Phosphorsaure bilden kann Durch eine zusatzliche Bordotierung kann der Schmelzpunkt des entstehenden Borphosphorsilicatglases auf unter 900 C gesenkt werden Der maximale Boranteil betragt jedoch auch hier ca 4 da sich ansonsten Borsaure bilden kann 2 Mit der Einfuhrung des chemisch mechanischen Planarisierens CMP hat die Planarisierung mittels Silicatglasverflussigung an Bedeutung verloren Einzelnachweise Bearbeiten a b Dietrich Widmann Hermann Mader Hans Friedrich Technologie hochintegrierter Schaltungen Springer 1996 ISBN 3 642 61415 9 S 71 a b c Jan Albers Grundlagen integrierter Schaltungen Bauelemente und Mikrostrukturierung Hanser 2007 ISBN 978 3 446 40686 5 S 190 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Borphosphorsilicatglas amp oldid 237348342