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Boris Schreiber geb am 29 Mai 1923 in Berlin Deutschland gest am 11 Februar 2008 in Neuilly sur Seine Frankreich war ein franzosischer Schriftsteller Seine wichtigsten Werke waren La Rencontre des absents 1963 Prix Combat La Traversee du dimanche 1987 Prix Sainte Beuve Un silence d environ une demi heure 1996 Prix Renaudot Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk 3 Werke von Boris Schreiber 4 Literatur 5 WeblinksBiografie BearbeitenBoris Schreiber wurde am 29 Mai 1923 in Berlin geboren wo seine Eltern Wladimir Schreiber und Eugenie Markowitch als Fluchtlinge der russischen Revolution lebten Sein Vater arbeitete fur die Deutsch Russische Transport Aktiengesellschaft Derutra und spater fur ein deutsches Import Export Unternehmen die Familie lebte in Wohlstand Als sein Vater sechs Jahre spater seinen Arbeitsplatz verlor verliessen die Schreibers Berlin und fanden in Antwerpen Unterschlupf wo sie in grosster Armut lebten Spater wurden sie von Eugenies Familie in Riga aufgenommen 1930 zogen sie nach Paris wo Boris Schreiber der von seiner Tante in Riga Franzosisch gelernt hatte in verschiedene Institutionen eingeschult wurde 1937 begann er sein Leben in einem Tagebuch aufzuzeichnen und versuchte mit verschiedenen Schriftstellern in Kontakt zu treten Romain Rolland Georges Duhamel Francis Carco Er hielt sich stets uber die neusten Bewegungen in der literarischen Welt auf dem Laufenden und entdeckte Werke von anderen judischen Autoren die aus dem Osten immigriert waren unter anderem Irene Nemirovsky und Jean Malaquais 1938 empfing ihn Andre Gide dem er Auszuge aus seinem Tagebuch und eine Novelle vortrug Wahrend der deutschen Besetzung lebte die Familie in Marseille In dieser Zeit besuchte Boris Schreiber Gide in Cabris wo er auch Roger Martin du Gard Henri Thomas und Jean Schlumberger kennenlernte Nach seinem Gymnasialabschluss schrieb er sich an der juristischen Fakultat an der Universitat Aix Marseille ein 1942 43 Obwohl er von den Behorden in Vichy als russischer Staatenloser ausgewiesen wurde entkam er den anti judischen Gesetzen weil unter Konfession Russisch Orthodox angegeben worden war Um nicht den Pflichtarbeitsdienst fur junge Franzosen antreten zu mussen arbeitete er 1944 fur die deutsche Organisation Todt Im Vorfeld der Befreiung von Marseille trat er der Widerstandsgruppe Forces francaises de l interieur bei und arbeitete fur die Zeitung Rouge Midi Spater kehrte er zu seinen Eltern nach Paris zuruck wo er Simone kennenlernte die er ein paar Jahre spater heiratete 1947 erhielt er die franzosische Staatsburgerschaft und schrieb sich an der Universitat Sorbonne ein um Literaturwissenschaften und Russisch zu studieren In dieser Zeit begann er seinen ersten Roman zu schreiben Le Droit d asile eine Erzahlung von seiner Zeit in Marseille wahrend des Krieges Der Roman wurde 1957 herausgegeben Boris Schreiber unterrichtete einige Jahre lang Dank der finanziellen Unterstutzung seiner Eltern konnte er sich dann aber wieder voll und ganz dem Schreiben widmen Sein Vater hatte in der Zwischenzeit ein erfolgreiches Erdolgeschaft aufgebaut Schreiber erhielt den Prix Combat fur La Rencontre des absents 1963 und gab bei mehreren Verlegern ein Dutzend Romane heraus die zwar sehr viel Achtung fanden nie aber das grosse Publikum erreichten Fur La Traversee du dimanche 1987 erhielt er den Prix Sainte Beuve 1968 trennte er sich von Simone um fortan mit Lucienne zu leben Aus dieser Trennung entstand 1975 der Roman Le Cratere Einige Jahre nach dem Tod seines Vaters 1976 reiste er ins Ausland und lebte zeitweise in den Vereinigten Staaten in Long Island NY Nach dem Ableben seiner Mutter 1985 begann er mit dem autobiografischen Teil seines Werks und erhielt 1996 den Prix Renaudot fur Un silence d environ une demi heure Sein letztes Werk Faux titre eine Sammlung von Kurzgeschichten erschien einige Wochen vor seinem Tod Schreiber starb am 11 Februar 2008 im Amerikanischen Krankenhaus Paris Werk Bearbeiten nbsp Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Im Alter von 13 Jahren begann Boris Schreiber sein Leben in einem Tagebuch aufzuzeichnen Eine Tatigkeit der er bis zu seinem Lebensende nachging Er stellte sich selbst folgendermassen vor Fremder vor dem Krieg Jude wahrend des Krieges und abgewiesener Schriftsteller nach dem Krieg Sei es nun das Zeitalter der Mann oder sein Werk auf diese drei Komponenten grundete sein Leid Seine literarische Arbeit entwickelte sich stets zwischen zwei Polen Einerseits basierend auf der literarischen Gattung des Romans auf die er zum ersten Mal 1957 mit Le Droit d asile zuruckgriff und zum letzten Mal 2008 mit Faux titre andererseits auf autobiografischen Werken deren Einzigartigkeit auf der Verweigerung die erste Person Singular zu verwenden begrundet ist Le Lait de la nuit 1989 Le Tournesol dechire 1991 Un silence d environ une demi heure 1996 Hors les murs 1998 Diese beiden Pole fliessen ineinander Leben und Fiktion nahren sich gegenseitig mittels einer Matrix dumpf und tief wie sein Tagebuch bisher unveroffentlicht und durch die Aufarbeitung der Erinnerungen an die Gesamtheit der Ereignisse und Gefuhle eines judischen Jugendlichen die er zu Kriegszeiten nicht hatte niederschreiben konnen Schreiber lebte einzig fur die Literatur und musste stets dafur kampfen einerseits gegen einen Vater der seine Leidenschaft mit kritischem Auge betrachtete andererseits gegen Verlage deren Abweisungen er als Demutigung empfand Und dennoch gab ihm sein Vater die Mittel die ihm erlaubten sich dem Schreiben zu widmen Zudem unterstutzte ihn seine Mutter bedingungslos wahrend er sich immer auf Abstand zur literarischen Welt hielt wo er auch nur wenige Freunde fand Alain Bosquet Pierre Drachline Obwohl er in seinen Werken die zeitgemassen Trends ignorierte lassen sich bei den Fragestellungen und der literarischen Produktion Ubereinstimmungen mit mehreren seiner Zeitgenossen finden Jean Malaquais Romain Gary Jean Cayrol Einerseits aufgrund der Themen die ihn beschaftigten der Krieg das Judentum andererseits aufgrund gewisser formaler Innovationen komplexe narrative Schemata unzuverlassiger Erzahler Sich seines Werts bewusst inszenierte sich Schreiber in seinen Romanen und autobiografischen Werken gerne mal als den verdammten Schreiber der sich als grossenwahnsinniger und menschenfeindlicher Autor darstellt der nur an seine Werke und das Ansehen das sie ihm verleihen sollen denkt Dieses Bild das manchmal bis ins Groteske getrieben wird tragt dazu bei dass Kritiker und Leser sich von seinen Werken abwenden Dieser Mann den die Geschichte hatte ausloschen sollen der wahrend eines Jahres fur diejenigen arbeitete die sein Volk vernichteten hat keinen anderen Weg des Uberlebens gefunden als die Literatur und die Tatigkeit als Schriftsteller Eine literarische Arbeit heimgesucht von Erinnerungen an den Krieg bevolkert mit Figuren deren Identitat verleugnet wird Daher war seine Arbeit Gegenstand seines Uberlebens selbst besteht aber auch aus Erzahlungen des Uberlebens wovon der erste Satz in seinem ersten Roman Le Droit d asile 1957 zeugt Der Tag an dem ich uberlebte war ein hasslicher Tag Mit diesem Satz unterbrach er sein Schweigen das gut funf Jahre angehalten hatte Ein Schweigen zu dem der judische Jugendliche unter der deutschen Besetzung gezwungen war Schreibers Arbeiten gehoren zu den eindringlichsten seiner Zeit derer die es gewagt haben die dunkelsten Stunden des 20 Jahrhunderts zu Blatt zu bringen Werke von Boris Schreiber BearbeitenLe Droit d asile Denoel Paris 1957 Les Heures qui restent Denoel Paris 1958 La Rencontre des absents Calmann Levy Paris 1962 Prix Combat L Evangile selon Van Horn Belfond Paris 1972 Les Premiers jours de Pompei Belfond Paris 1973 L Oiseau des profondeurs Luneau Ascot Paris 1987 Repris sous le titre de La traversee du dimanche Fleuve noir Paris 1998 Prix Sainte Beuve Le Cratere Grasset Paris 1975 Les Souterrains du soleil Grasset Paris 1977 L Organeau Jean Jacques Pauvert Paris 1982 La Descente au berceau Luneau Ascot 1984 Le Lait de la nuit F Bourin Julliard Paris 1989 Gallimard Folio Paris 1991 Le Tournesol dechire F Bourin Julliard Paris 1991 Gallimard Folio Paris 1993 Un silence d environ une demi heure Le Cherche Midi Paris 1996 Gallimard Folio Paris 1998 Prix Renaudot Hors les murs Le Cherche Midi Paris 1998 Gallimard Folio Paris 2000 L Excavatrice Le Cherche Midi Paris 2000 Gallimard Folio Paris 2001 La Douceur du sang Le Cherche Midi Paris 2003 Gallimard Folio Paris 2004 La Mille et unieme nuit Sables editions Pin Balma 2005 Faux titre Le Cherche Midi Paris 2008 Literatur BearbeitenCazenobe Colette La Passion juive selon Boris Schreiber Travaux de litterature Nr XIII 2000 S 338 60 Clancier Anne Les Blessures du narcissisme les œuvres autobiographiques de Boris Schreiber Ecriture de soi et narcissisme sous la direction de Jean Francois Chiantaretto Eres 2002 S 61 65 Pernot Denis Les Heures qui restent de Boris Schreiber ratage et oubli Romans exhumes 1910 1960 Contribution a l histoire litteraire du vingtieme siecle EUD 2014 ISBN 978 2 36441 082 4 Pernot Denis Herausgeber Boris Schreiber une oeuvre dans les tourments du siecle Editions Universitaires de Dijon 2013 ISBN 978 2 36441 052 7 Labouret Denis Litterature francaise du XXe siecle Editions Armand Colin Paris 2013 ISBN 978 2 200 27601 0 Drachline Pierre Borinka Le Cherche Midi Paris 2010 Roman mit dem Autor als Hauptfigur Weblinks BearbeitenWebsite zu Boris Schreiber Boris Schreiber une œuvre dans les tourments du siecle sur FabulaNormdaten Person GND 121862682 lobid OGND AKS LCCN n89673690 VIAF 22148592 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schreiber BorisALTERNATIVNAMEN Absents La Rencontre des Du dimanche La Traversee Environ une demi heure Un silence d KURZBESCHREIBUNG franzosischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 29 Mai 1923GEBURTSORT Berlin DeutschlandSTERBEDATUM 11 Februar 2008STERBEORT Neuilly sur Seine Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boris Schreiber amp oldid 237637673