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Die Feuerkugel vom 21 September 2012 war ein unerwartetes spektakulares Himmelsereignis das in den spaten Abendstunden zahlreiche Menschen in Mittel und Nordeuropa erschreckte und faszinierte Noch ist unklar ob es sich nicht eventuell auch um vergluhenden Weltraummull gehandelt haben konnte Daruber hinaus wurde ein Zusammenhang zu einem ahnlichen Phanomen in Nordamerika wenige Stunden spater untersucht von dem vermutet wurde dass es sich um dasselbe Objekt gehandelt haben konnte Inhaltsverzeichnis 1 Beobachtungen 2 Herkunft Verbleib und Zusammenhang 3 Einzelnachweise 4 WeblinksBeobachtungen BearbeitenGegen 23 34 Uhr alle Angaben MESZ wurde von zahlreichen Augenzeugen und stationaren Kameras in den sudlichen Landesteilen Finnlands eine schnell in westliche Richtung ziehende Feuerkugel registriert Sie bewegte sich dabei nach Angaben des finnischen Mathematikers Esko Lyytinen in einer anfanglichen Hohe von ungefahr 80 Kilometern 1 Gesichtet wurde sie zwischen Helsinki im Suden Oulu im Norden Turku im Westen und Kerimaki im Osten 1 Spater tauchte der Bolide auch am Nachthimmel uber Norddeutschland auf und wurde beispielsweise in Bremen Osnabruck und Lingen Ems gesichtet Er prasentierte sich dabei gelb grunlich leuchtend mit einem langen weiss orangefarbenen Schweif Es ist davon auszugehen dass er etwa in Hohe der Elbmundung die Kustenlinie passierte und gen Nordwesten weiter uber die Nordsee zog Nachdem aus den Niederlanden etwa aus Almelo Rhenen und Uden ebenfalls entsprechende Observationen gemeldet wurden uberquerte der Feuerball in der Folge Nordengland die Isle of Man und gegen 23 55 Uhr Irland wo schliesslich die mit Abstand meisten Sichtungen erfolgten Zu diesem Zeitpunkt war das Objekt jedoch bereits in zahlreiche Fragmente zerbrochen die zunachst noch im Verbund flogen und sich dann immer weiter voneinander entfernten Der Bolide konnte uberall auf den Britischen Inseln wahrgenommen werden seine Sichtbarkeit reichte bis zu den Shetlands Je nach Standort variierte die Dauer der Sichtbarkeit des Boliden teilweise erheblich Tim O Brian vom Jodrell Bank Radioobservatorium veranschlagte sie auf zirka 40 Sekunden 2 Herkunft Verbleib und Zusammenhang Bearbeiten I have never seen anything like it before in my life David Moore Vorsitzender von Astronomy Ireland 3 Besonders im Vereinigten Konigreich sowie in Irland wo das Ereignis zahllose Anrufe besorgter Burger bei Behorden und Rettungsdiensten zur Folge hatte und eine breite Medienrezeption erfuhr meldeten sich binnen weniger Stunden mehrere Experten mit ihren Hypothesen hinsichtlich der Herkunft des Objektes zu Wort Der Astronom und Moderator der BBC Two Sendung Stargazing Live Mark Thompson zum Beispiel ausserte es hatte sich hochstwahrscheinlich um Weltraummull etwa einen absturzenden alten kunstlichen Satelliten gehandelt Als Argument fuhrte er unter anderem die Farbung an die nicht charakteristisch fur einen Meteor beziehungsweise Meteoroiden sei die sonst in der Regel eine weissliche Schweifspur besassen 4 Die gleiche Meinung vertrat auch Tim O Brian der der BBC sagte die Feuerkugel hatte sich mit einer Geschwindigkeit von ungefahr 18 000 Kilometern pro Stunde fortbewegt Ihre verhaltnismassig lange Sichtbarkeit deute seiner Meinung nach auf vergluhenden Weltraumschrott hin 2 David Moore Vorsitzender des popularen Astronomie Clubs Astronomy Ireland gab O Brian insofern Recht als dass auch er anmerkte dass das Phanomen fur gewohnliche atmospharische Niedergange zu langsam gewesen sei Er wies aber auch darauf hin dass es fur die Aufrechterhaltung der Weltraumschrott Hypothese in die falsche Richtung gezogen sei 2 Dies stimmt allerdings nur falls es sich nicht um einen der seltenen Satelliten auf retrograden Umlaufbahnen gehandelt hat Esko Lyytinen ist sich sicher die Bruchstucke des Boliden hatten zumindest uber Europa nicht die Atmosphare bis zu einem moglichen Einschlag auf der Erdoberflache durchdrungen 1 sondern waren vielmehr nach Westen weiter gezogen Er halt es fur moglich dass es sich bei einer Feuerkugel die 155 Minuten spater uber den Vereinigten Staaten und Kanada 5 auftauchte um ein und dasselbe Objekt gehandelt habe Demnach sei der Bolide uber Europa mit verhaltnismassig langsamen 13 km s in die Atmosphare eingetreten was nur geringfugig mehr als der Fluchtgeschwindigkeit entspricht Das Abbremsen und Angluhen durch die Reibung der Atmosphare verringerte die Geschwindigkeit auf 9 2 km s Lyytinen berechnete dass das Objekt an seinem erdnachsten Punkt eine Hohe von 53 Kilometern erreichte Die niedrige Geschwindigkeit in Kombination mit dem Eintrittswinkel fuhrte zu einer Krummung der Trajektorie durch die Erdgravitation Dies ermoglichte eine aussergewohnlich lange Atmospharenpassage Laut Lyytinen verliess der Bolide westlich von Irland wieder die Atmosphare verblieb aber in einem Erdorbit Moglicherweise absolvierte er anschliessend eine komplette Erdumrundung bevor uber Nordamerika der Wiedereintritt erfolgte Dort konzentrierte sich die Mehrzahl der Sichtungen auf Neuengland und die kanadische Provinz Quebec aber auch aus Florida und von der Westkuste kamen entsprechende Meldungen Unterstutzt wird diese Hypothese unter anderem vom Luft und Raumfahrttechniker und Meteorexperten Robert D Matson der unabhangig vom Finnen ebenfalls berechnete dass der Bolide am Ende der in Europa zu beobachtenden Bahn wieder an Hohe gewann 6 Am 7 Oktober gleichen Jahres gab Matson bekannt dass man ubereingekommen sei dass zwischen beiden Himmelsereignissen doch kein Zusammenhang bestehe Einzelnachweise Bearbeiten a b c Esko Lyytinen Breaking News Finland Bolide Fireball Meteor 21SEP2012 am 23 September 2012 auf lunarmeteoritehunters blogspot de Abgerufen am 1 Oktober 2012 a b c Genevieve Carbery Fireball may have been space junk am 23 September 2012 auf irishtimes com The Irish Times Abgerufen am 1 Oktober 2012 Meteor Blazes Across Ireland and UK Memento vom 27 September 2012 im Internet Archive am 22 September 2012 auf astronomy ie 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