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Die Bodmer Eiche war ein beeindruckender Baum im Wald von Fontainebleau Sie wurde beruhmt durch Gemalde von Karl Bodmer und Claude Monet Adolphe Andre Wacquez Le Bodmer au Bas Breau Glasklischeedruck spiegelbildlich 1860 Musee d art et d histoire Genf Inhaltsverzeichnis 1 Karl Bodmer und der Wald von Fontainebleau 2 Claude Monet 3 Fotografien 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKarl Bodmer und der Wald von Fontainebleau BearbeitenKarl Bodmer war 1849 ins Dorf Barbizon gezogen etwa 50 km sudlich von Paris am westlichen Rand des grossen Waldes von Fontainebleau gelegen Hier schloss er sich den Malern der Schule von Barbizon an die sich um eine realistische Naturdarstellung bemuhten 1850 stellte er im Salon de Paris ein Gemalde aus mit dem Titel Interieur de foret pendant l hiver Waldpartie im Winter Die darin dargestellte Eiche wurde durch dieses Werk bekannt und mit Bodmers Namen verbunden 1 Der Baum befand sich im Bas Breau einem Bereich des Waldes in unmittelbarer Nahe von Barbizon wo Camille Corot bereits um 1832 Eichen gemalt hatte Wie die weiteren Bilder erkennen lassen widmete sich Bodmer keineswegs immer derselben Eiche Er war allgemein fasziniert von den machtigen alten Baumen im Wald von Fontainebleau nbsp Karte des Waldes von Fontainebleau 1895 nbsp Le Bas Breau Die Bodmer Eiche befand sich im Zentrum dieses Kartenausschnitts 2 nbsp Camille Corot Fontainebleau Chenes noirs du Bas Breau schwarze Eichen 1832 33 Metropolitan Museum of Art New York nbsp Karl Bodmer Interieur de foret pendant l hiver 1850 Ol auf Leinwand 82 101 cm Musee du Louvre Paris nbsp Foret de Fontainebleau 1850 Spiegelbildliche Lithografie von Eugene Le Roux nach Bodmers Gemalde 23 29 cm nbsp Karl Bodmer Foret de Fontainebleau Radierung nbsp Karl Bodmer Au Bas Breau Foret de Fontainebleau nbsp Vielle futaie alter Hochwald du Bas Breau Foret de Fontainebleau 1850 Holzstich nbsp Karl Bodmer Waldlandschaft mit Reh hinter einem Baum Ol auf Platte 33 24 cmClaude Monet BearbeitenClaude Monet hielt sich von April bis Oktober 1865 in Chailly en Biere auf einem Nachbardorf von Barbizon das er bereits von fruheren Besuchen her kannte 3 Er war damals knapp 25 jahrig und erst seit kurzem als Kunstler selbstandig Auch Monet suchte Motive im Wald von Fontainebleau Wie die Maler der Barbizon Schule legte er grossten Wert auf genaue Beobachtung und naturgetreue Wiedergabe von Landschaft Baumen und Licht Wahrend aber die alteren Kollegen lediglich vorbereitende Skizzen im Freien anfertigten malte Monet in freier Natur direkt auf die Leinwand anschliessend uberarbeitete und vervollstandigte er die Bilder im Atelier Auch seine Maltechnik unterschied sich von derjenigen der Kollegen Monet grundierte seine Leinwande hell statt dunkel benutzte reine Farben und reicherte die Schatten mit zusatzlichen Farbtonen an 4 Monet arbeitete im Wald von Fontainebleau unter anderem an Vorstudien fur das geplante Monumentalwerk Le Dejeuner sur l herbe das Fruhstuck im Grunen Er studierte die Wirkung des Lichts das durch Blattwerk einfallt und des Schattens der Baume In dieser Zeit malte er mehrere Bilder die noch deutliche Bezuge zu den Werken von Camille Corot Theodore Rousseau Jean Francois Millet und Gustave Courbet erkennen lassen Das grossere der beiden Eichenbilder welches dem Metropolitan Museum gehort entstand vermutlich als letztes dieser Werkgruppe Die orange braunen violetten blauen und grunen Farbschattierungen sind im Vergleich zur bisherigen Maltradition kuhn gewahlt der lockere Farbauftrag und der luftige Gesamteindruck weisen auf die grosse Freilichtszene des Dejeuner hin 5 Im Dejeuner dominiert aber das Licht im Eichenbild hingegen liegt der Waldboden uberwiegend im Schatten wahrend die Sonne das Blattwerk der Baumwipfel aufleuchten lasst Bemerkenswert ist wie Monet die Eiche durch dunkle Farbe und genauere Ausgestaltung vom Vorder und vom Hintergrund abhob In den Ankaufslisten des Kunsthandlers Paul Durand Ruel der das grossere Eichenbild 1873 von Monet erwarb ist das Werk unter dem Titel Le Bodemer arbre de la Foret de Fontainebleau aufgefuhrt Monets Freund Arsene Alexandre nannte das Bild 1921 in einem Buch uber Monet Un Chene au Bas Breau Er wies darauf hin Monet habe das Bild 1866 aus Verzweiflung uber seine finanzielle Lage beschadigt und tatsachlich weist die Leinwand Spuren eines langen senkrechten Schnitts auf 5 Ein zweites Bild einer Eiche welches Monet ebenfalls 1865 malte wird in franzosischer Sprache genau gleich benannt Un chene au Bas Breau le Bodmer 6 Dieses Werk ist wesentlich kleiner und der Bildausschnitt beschrankt sich auf den Stamm einer machtigen Eiche Die Farbgebung steht der Barbizon Tradition naher als im grosseren Gemalde doch hat sich Monet in dieser Studie intensiv mit der Wirkung der Sonnenstrahlen auseinandergesetzt die auf die Borke der Eiche treffen Ob dieses kleinere Bild wirklich den Stamm derselben Eiche zeigt erscheint fraglich Sicher ist dass die gewaltigen Eichen im Bas Breau auch Monet faszinierten und die Bodmer Eiche war fur die Kunstler und die Kunstinteressierten zum Inbegriff eines malerischen Baumes geworden 7 nbsp Claude Monet Foret de Fontainebleau 1863 65 50 65 cm Kunst Museum Winterthur nbsp Claude Monet The Bodmer Oak Fontainebleau Forest Un chene au Bas Breau le Bodmer 1865 96 129 cm Metropolitan Museum of Art nbsp Claude Monet Un chene au Bas Breau le Bodmer 1865 54 41 cm Privatbesitz nbsp Claude Monet Le Dejeuner sur l herbe Vorstudie 1866 130 181 cm Puschkin Museum MoskauFotografien BearbeitenNeben den Malern suchten auch Fotografen gerne Sujets im Bas Breau Die Fotografie von William Drooke Harrison 1893 mit dem Titel Le chene Bodmer Foret de Fontainebleau zeigt den Baum von der gleichen Seite wie Bodmers Gemalde Andere Fotografien sind zwar nicht mit einem Hinweis auf Bodmer versehen zeigen aber offensichtlich dieselbe Eiche wie das grosse Gemalde von Claude Monet und auch den weiter entfernten Baum der im Zentrum von Monets Bild steht Eugene Cuvelier schliesslich hat einen anderen Baum fotografiert diesen aber im Bildtitel als neben der Bodmer Eiche bezeichnet eine unbekannte Buche die gewissermassen im Schatten der beruhmten Eiche stand nbsp William Drooke Harrison Le chene Bodmer Foret de Fontainebleau um 1870 80 nbsp William Drooke Harrison Foret de Fontainebleau le nid d amour des peintres 8 Bas Breau um 1870 80 nbsp Theophile Chauvel au pied d un arbre 9 foret de Fontainebleau unbekannter Fotograf nbsp Eugene Cuvelier Hetre pres du Bodmer Buche neben der Bodmer um 1860 70Literatur Auswahl BearbeitenDouglas Cooper The Monets in the Metropolitan Museum In Metropolitan Museum Journal 3 1970 S 281 284 Laura Auricchio Claude Monet 1840 1926 In Heilbrunn Timeline of Art History The Metropolitan Museum of Art New York 2004 Daniel Wildenstein Monet Band 2 Catalogue raisonne Werkverzeichnis Nos 1 968 Taschen Koln 1996 S 30 32 Nr 60 und Nr 60a Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bodmer Eiche Sammlung von Bildern The Bodmer Oak Fontainebleau Forest auf der Website des Metropolitan Museum of Art Claude Monet Un Chene au Bas Breau le Bodmer Erlauterungen zu Monets kleinerem Eichenbild auf der Website des Auktionshauses Sotheby s in englischer Sprache Interieur de foret pendant l hiver von Karl Bodmer in SIKART The Bodmer Oak Chapters Umfangreiche Materialsammlung zum Thema Bodmer Eiche Claude Monet The Bodmer Oak Fontainebleau Forest Fachkundiges Referat uber Monets grosses Eichenbild auf YouTube in englischer Sprache Le Bas Breau auf fontainebleau photo frEinzelnachweise Bearbeiten Website des Metropolitan Museum of Art zum Gemalde von Claude Monet Die Nummer 44 bezeichnet gemass Kartenlegende Le nid d amour des peintres das Liebesnest der Maler frei die Lieblingsstelle der Maler und hier war die Eiche wie die weiter unten abgebildete Fotografie mit diesem Titel von William Drooke Harrison zeigt Anne Dayez Claude Monet Study for Dejeuner sur l herbe In Impressionism a centenary exhibition the Metropolitan Museum of Art December 12 1974 February 10 1975 The Metropolitan Museum of Art New York 1974 S 131 132 Laura Auricchio Claude Monet 1840 1926 In Heilbrunn Timeline of Art History The Metropolitan Museum of Art New York 2004 a b Douglas Cooper The Monets in the Metropolitan Museum In Metropolitan Museum Journal 3 1970 S 281 284 Daniel Wildenstein Monet Band 2 Catalogue raisonne Werkverzeichnis Nos 1 968 Taschen Koln 1996 S 32 Nr 60a Die folgenden relativ dunklen Fotografien der beiden Eichenbilder geben Monets Werke mit hoher Wahrscheinlichkeit getreu wieder denn sie stammen vom Metropolitan Museum welches das grossere Bild besitzt und vom Auktionshaus Sotheby s welches das kleinere Bild im Jahr 2008 versteigert hat Fotos in hellen leuchtenden Farben die im Internet und auch auf Wikimedia Commons zu finden sind wurden impressionistisch aufbereitet das Liebesnest der Maler frei die Lieblingsstelle der Maler Theophile Chauvel am Fusse eines Baumes 48 44333 2 62583 Koordinaten 48 26 36 N 2 37 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bodmer Eiche amp oldid 239258230