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Der Glasklischeedruck auch Diaphanradierung oder Cliche verre genannt ist eine grafische Technik die besonders in der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts bei franzosischen Kunstlern recht beliebt war Es handelt sich hierbei um ein Hybrid aus Photographie und Handzeichnung Die Blatter sind photographisch erstellte Abzuge von einem manuell angefertigten Negativ Entgegen einer immer wieder vertretenen Meinung ist das Medium kein einfacher Ersatz fur andere Techniken wie Radierung Lithographie oder Kupferstich Die Erstellung der Negativplatte ist zwar relativ einfach jedoch erfordert die Herstellung der Abzuge hohes technisches Konnen um saubere Blatter zu erhalten die weder zu hell noch zu dunkel sind Ein geubter Photograph kann ahnlich einem geubten Drucker im Druckgraphikbereich die Qualitat der Abzuge beeinflussen Schiffe auf dem Kanal nach Camille Corot cliche verre von Charles Desavary 1837 1885 Vor allem im Kreis der Landschaftsmaler in Barbizon einem Ort im Wald von Fontainebleau in Frankreich war dieses Medium sehr beliebt Seine Blutezeit wahrte nur kurz Schnell verschwand das Medium wieder aus den Repertoires der Maler und es scheint als sei es in erster Linie Experimentierfreude gewesen die sie zur Verwendung des Cliche verre animierte Die wichtigsten Kunstler die sich dieser Technik zuwandten sind Camille Corot ca 66 Blatter in der Technik Charles Francois Daubigny ca 18 Blatter in dieser Technik Jean Francois Millet zwei Blatter in dieser Technik Eugene Delacroix 1 Blatt in dieser Technik Im 20 Jahrhundert experimentierten Kunstler wie Picasso Man Ray oder Brassai mit dem Medium Zur Herstellung eines Cliche verre wird eine Glasplatte mit einer lichtundurchlassigen Deckschicht oftmals dunkle Farbe Druckerschwarze oder Kollodium bestrichen Sie kann obendrein hell eingefarbt und auf einen dunklen Untergrund gelegt werden um den Entstehungsprozess besser uberblicken zu konnen Die Zeichnung ritzt man mit einer Radiernadel in die Beschichtung dieser Glasplatte Beim Zeichnen erscheinen die Linien durch den freigelegten dunklen Untergrund schwarz auf weiss An den gravierten Stellen wird die Platte lichtdurchlassig Belichtet man diese Platte auf eine lichtempfindlich beschichtete Glasplatte oder ein Fotopapier erscheint die eingeritzte Zeichnung als positive seitenverkehrte Linienzeichnung und kann auf diese Art fotochemisch beliebig vervielfaltigt werden Literatur BearbeitenThomas Ketelsen Hrsg Vom Licht gezeichnet Camille Corot und das Experiment Cliche verre Der un gewisse Blick Bd 1 Wallraf Richartz Museum Koln 2010 ISBN 3 938800 03 8 Ausstellungskatalog Vlado amp Maria Ondrej Atelier fur Radierung Leipzig Hrsg Cliche verre erschienen im MMKoehn Verlag Berlin Leipzig 2014 ISBN 978 3 944903 01 9 Ausstellungskatalog Weblinks BearbeitenHinweise zur Herstellung eines Glasklischees Diaphanradierung Cliche verre Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glasklischeedruck amp oldid 209165733