www.wikidata.de-de.nina.az
Blaugas war eine ab 1903 zuerst in Deutschland produzierte Variante des Stadtgases und das erste Flussiggas Inhaltsverzeichnis 1 Erfindung 2 Eigenschaften 3 Gewinnung 4 Vertrieb 5 Altlasten 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseErfindung BearbeitenErfinder war der Apotheker und Chemiker Hermann Blau Schuler von Adolf von Baeyer nach dem das Gas benannt wurde Er unternahm Versuche zur Trennung von Gasgemischen und stellte ein Leuchtgas her das im Gegensatz zum Stadtgas keine giftigen Bestandteile in Form von Kohlenstoffmonoxid hatte Es wurde in Stahlflaschen versendet und diente der Beleuchtung dem Kochen und Heizen ahnlich Propangasflaschen von denen es nach dem Ersten Weltkrieg schliesslich verdrangt wurde als Propan als Nebenprodukt der Benzinherstellung vermarktet wurde 1903 erhielt Blau auf seine Erfindung ein Patent 1 und die erste Fabrik entstand in Augsburg Oberhausen in der Auerstrasse in Gemeinschaft mit dem Unternehmer Ludwig August Riedinger Eigenschaften BearbeitenDas Gas hat mit rund 62 8 MJ pro Kubikmeter einen hoheren Brennwert als Steinkohlegas und besteht zur Halfte aus Olefinen zu 37 aus Methan und Paraffinen zu 6 aus Wasserstoff und aus Luft 2 Eine Flasche kostete 1916 anderthalb Reichsmark Eine Stahlflasche fasste 212 m Gas bei etwa 100 bar Druck und reichte ungefahr fur vierzehn Tage als Leuchtmittel Besondere Vorteile hatte es an Orten an denen Stadtgas nicht uber Leitungen gelangte wie abgelegenen Schlossern Berghutten Leuchtturmen und Bojen in Eisenbahnen Schiffen und auf Kraftwagen Gewinnung BearbeitenEs wurde aus thermischer Zersetzung von Kohlenwasserstoffen besonders Destillate aus Braunkohle und Olschiefer aber auch anderen Mineralolen gewonnen Im Gegensatz zum Vorgehen bei Olgas das ab 1909 von der Firma Pintsch hergestellt wurde ebenfalls in Stahlflaschen versandt wurde und Destillationstemperaturen von 900 bis 1000 Grad Celsius hatte um das Ol moglichst vollstandig zu vergasen benutzte das Blaugas Verfahren niedrigere Temperaturen von 550 C bis 600 C und eine starkere Vorverdichtung Leicht kondensierbare benzinartige Kohlenwasserstoffe wurden dabei abgeschieden anfangs noch durch zusatzliche Kuhlung bevor die Endverdichtung in den Flussiggasflaschen erfolgte 3 Vertrieb Bearbeiten1908 wurde die Deutsche Blaugasgesellschaft in eine GmbH umgewandelt und es entstanden Fabriken in Wien Budapest Bukarest St Petersburg in den USA Kanada und Kuba In Holland und Danemark entstanden Fabriken speziell fur Leuchtturme Es gab auch schon bald ahnliche Verfahren und Produkte in Konkurrenz zu Blaugas so ab 1909 Olgas Durch Elektrizitat und Propangas vom Markt verdrangt schloss die Augsburger Fabrik 1933 der Hauptbetrieb wurde nach Norddeutschland verlegt Blaugas fand aber noch einmal Verbreitung als Treibgas fur Zeppelinmotoren weshalb 1929 eine Fabrik in Friedrichshafen entstand Das Gas war etwa so dicht wie Luft und hatte deshalb grosse Vorteile als Treibstoff fur Zeppeline siehe Auftriebsausgleich Es wurde 1928 bis 1937 im LZ 127 verwendet teilweise in Mischung mit Butan und Propan Altlasten Bearbeiten2013 machte die ehemalige Blaugasfabrik in Augsburg Schlagzeilen als Altlasten Belastung des Bodens mit PAKs auf dem ehemaligen Fabrikgelande bekannt wurden 4 Weblinks BearbeitenWebseite zum Blaugas bei Gaswerk AugsburgEinzelnachweise Bearbeiten Patent DE158198 Verfahren zur Herstellung eines hochwertigen versandfahigen Leuchtgases aus Destillationsgasen Angemeldet am 3 November 1903 veroffentlicht am 11 Februar 1905 Erfinder Hermann Blau Nach der Webseite Gaswerk Augsburg siehe Weblinks Nach Bernhard Neumann Lehrbuch der Chemischen Technologie und Metallurgie Springer 1939 S 156 bestand es aus 48 schweren und 36 leichten Kohlenwasserstoffen 6 Wasserstoff 2 Kohlensaure und 8 Luft Sander Ueber die Gewinnung und Verwendung von Blaugas In Polytechnisches Journal 331 1916 S 155 162 Nach dem Aufsatz von Hugo Lieber in Metallurgical and Chemical Engineering Band 12 S 153 Klaus Utzni Bei Blaugas sehen Umweltschutzer rot 80 Jahre nach Stilllegung einer Fabrik ist das Grundwasser in Gefahr Augsburger Allgemeine Zeitung 5 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blaugas amp oldid 237128284