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Bildungsstandards Mathematik bezeichnen in Deutschland verbindliche Vorgaben fur den Unterricht im Fach Mathematik als einem der Hauptfacher Diese Bildungsstandards wurden 2003 durch die deutsche Kultusministerkonferenz als Folge der PISA Studie eingefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Konzeption der Bildungsstandards Mathematik 2 Mathematische Kompetenzen 3 Mathematische Leitideen 4 Anforderungsbereiche 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKonzeption der Bildungsstandards Mathematik BearbeitenDie Konzeption der Bildungsstandards Mathematik greift die in der PISA Studie verwendete Unterscheidung in prozessbezogene und inhaltsbezogene Kompetenzen auf und generiert diesbezuglich drei sogenannte Dimensionen Die Prozessdimension formuliert sechs allgemeine mathematische Kompetenzen die im Lernprozess erworben werden sollen Diese lassen sich jeweils in drei Anforderungsbereiche Anspruchsdimension auffachern Die Inhaltskompetenz wird durch funf Leitideen konkretisiert und geordnet Mathematische Kompetenzen BearbeitenDiese Kompetenzen beschreiben zentrale Aspekte mathematischen Arbeitens Sie treten in der Regel im Verbund auf und erheben keinen Anspruch zueinander trennscharf formuliert zu sein Mathematisch argumentieren K1 Hierbei geht es um das Verstehen Verbinden und Bewerten mathematisch logischer Argumentationsketten Probleme mathematisch losen K2 Wenn eine Losungsstruktur nicht offensichtlich ist bedarf es eines strategischen Vorgehens zur Auffindung mathematischer Losungsideen wie beispielsweise Analogie systematisches Probieren Veranschaulichung welche in Hinblick auf ihre Brauchbarkeit hin im Losungsprozess angewendet uberpruft und bewertet werden mussen Mathematisch modellieren K3 Realitatsbezogene Fragestellungen gilt es in mathematische Modelle als reduzierte vereinfachte Abbilder zu uberfuhren das Problem mit mathematischen Mitteln zu losen und dieses Resultat vor dem realen Kontext zu bewerten Mathematische Darstellungen verwenden K4 Diese Kompetenz umfasst sowohl das Entwickeln geeigneter mathematische Darstellungen Diagramme Graphen Formeln etc als auch das reflektierte Umgehen mit vorgegebenen mathematischen Reprasentationen Mit symbolischen formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen K5 Diese Kompetenz bezieht sich auf den Gebrauch mathematischer Fakten Wissen dass oder mathematischer Fertigkeiten Wissen wie und beinhaltet unter anderem das Kennen und Anwenden mathematischer Definitionen und Regeln das formale Arbeiten mit Variablen Termen und Funktionen sowie die Verwendung von Hilfsmitteln wie Formelsammlung und Taschenrechner Mathematisch kommunizieren K6 Dies bezieht sich zum einen auf das Verstehen von Texten oder mundlichen Ausserungen zur Mathematik und zum anderen auf das verstandliche schriftliche oder mundliche Darstellen und Prasentieren von Uberlegungen Losungswegen und Ergebnissen In Abgrenzung zur Kompetenz K1 wird hier Wert auf das verstandliche Darstellen Prasentieren und Erlautern eines Losungsweges gegenuber einem auch fiktiven sogenannten externen Adressaten gelegt Mathematische Leitideen BearbeitenDie genannten sechs mathematischen Kompetenzen lassen sich funf Leitideen zuordnen Diese Leitideen versuchen die Phanomene zu erfassen die man sieht wenn man die Welt mit mathematischen Augen betrachtet L1 Zahl bzw Oberstufe des Gymnasiums L1 Algorithmus und Zahl L2 Messen L3 Raum und Form L4 Funktionaler Zusammenhang L5 Daten und ZufallAnforderungsbereiche BearbeitenDiese Bereiche konkretisieren das kognitive Anspruchsniveau auf dem die Schulerinnen und Schuler die jeweilige Kompetenz erreichen sollen Es werden drei Anforderungsbereiche unterschieden Anforderungsbereich I ReproduzierenHier geht es um reine Wiedergabe und Anwendung von Begriffen Satzen und Verfahren in einem klar abgegrenzten Rahmen der im Unterricht behandelt wurde Anforderungsbereich II Zusammenhange herstellenBekannte im Unterricht thematisierte Sachverhalte und dort erworbene Kompetenzen sollen miteinander und mit anderen teilweise unbekannten Gebieten verknupft werden Anforderungsbereich III Verallgemeinern und ReflektierenEs gilt in diesem Bereich exemplarisch erworbene Kenntnisse Fahigkeiten und Fertigkeiten zu verallgemeinern auf unbekannte Gebiete zu ubertragen sowie eine personliche kritisch reflektierende Position zu entwickeln und argumentativ zu vertreten Als Richtschnur gilt dass der Bereich I dann Anwendung findet wenn eine Tatigkeit in nur einem Schritt hergestellt werden kann Je komplexer die Art und Weise des Losungsprozesses desto hoher der Anforderungsbereich Den Anforderungsbereichen werden sogenannten Operatoren fur das Fach Mathematik zugeordnet 1 Dies sind Anforderungsverben die als Schlusselworter fachspezifisch im jeweiligen Fachkontext moglichst genau die erwartete Schulerleistung konkretisieren sollen und fur Abiturprufungen verbindlich verwendet werden mussen 2 Die Anforderungsbereiche lassen sich in Beziehung zu den Lernzielebenen und der Lernzieltaxonomie nach Bloom setzen Den Lernzielebenen zugeordnete Verben korrelieren mit den Operatoren fur das Fach Mathematik die den einzelnen Anforderungsbereichen zugeordnet werden 3 Literatur BearbeitenWerner Blum Christina Druke Noe Ralph Hartung Olaf Koller Hrsg Bildungsstandards Mathematik konkret Sekundarstufe I Aufgabenbeispiele Unterrichtsanregungen Fortbildungsideen Cornelsen Verlag Berlin 2006 ISBN 3 589 22321 9 Rudolf Vom Hofe Werner Blum Reinhard Pekrun Hrsg Mathematik heute Band 1 Kompetenzorientierte Aufgaben und Kommentare PALMA Schroedel Braunschweig 2007 ISBN 978 3 507 83094 3 Weblinks BearbeitenKultusministerkonferenz zu Bildungsstandards allgemein Bildungsstandards MathematikEinzelnachweise Bearbeiten Kultusministerkonferenz Operatoren fur das Fach Mathematik PDF Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 19 September 2014 abgerufen am 31 Dezember 2014 Hessisches Kultusministerium Operatoren in den Fachern Biologie Chemie Informatik Mathematik und Physik PDF Nicht mehr online 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