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Bildungssparen ist ein zweckgebundenes Sparen Es kann staatlich subventioniert werden etwa in Form einer Sparzulage wie sie aus dem Funften Vermogensbildungsgesetz bekannt ist Bildungspramie Die Idee des Bildungssparens zielt auf die Moglichkeit Liquiditat uber einen Zeitraum aufzubauen damit sie dann zur Verfugung steht wenn ein Bildungsangebot wahrgenommen wird Dabei gibt es grundsatzlich zwei Arten von Bildungssparen Bildungssparen fur die Erstausbildung wie bspw das Studium Hier sollten attraktive Angebote entwickelt werden damit Eltern Verwandte und Freunde wahrend der Kindheit eines Menschen fur diesen sparen Angespartes und Zinsen stunden dem jungen Erwachsenen dann bspw zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten oder von Studiengebuhren wahrend seines Studiums zu Verfugung Einige Banken bieten solche Produkte an von einer flachendeckenden Verbreitung kann jedoch nicht gesprochen werden Bildungssparen fur Weiterbildung Lebenslanges Lernen Hierbei geht es um ein Ansparen zur Finanzierung der eigenen Weiterbildung Hieraus konnen dann je nach Modell Teilnahmeentgelte auswartige Ubernachtung auswartige Essenskosten Kinderbetreuungskosten etc uber einen langeren Zeitraum angespart werden Inhaltsverzeichnis 1 Kritik 2 Diskussion und Umsetzung in Deutschland 2 1 Das Gutachten von Prof Rurup und Anabell Kohlmeier 2 2 Gutachten des FiBS 2 3 Das Drei Saulen Modell des FiBS 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseKritik BearbeitenDie Kritik am Bildungssparen zielt auf die Problematik dass zum Sparen eine gewisse Sparfahigkeit d h ein gewisses Einkommen oder Vermogen vorhanden sein muss und daher bestimmte Personengruppen die nicht sparen konnen nicht zur Verfugung steht Diese Personen konnen dann nicht an Bildung Weiterbildung teilnehmen wenn es keine weiteren Finanzierungsinstrumente wie etwa das BAfoG gibt Ferner richtet sich die Kritik dahingehend dass schon die kapitalgedeckte Altersvorsorge als Sparmotiv vorhanden ist und damit eine Konkurrenz zwischen diesen Sparmotiven auftritt was zu vermeiden ist Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert an Stelle des Bildungssparens daher ein Erwachsenen BAfoG 1 Diskussion und Umsetzung in Deutschland Bearbeiten Hauptartikel Bildungspramie Das Gutachten von Prof Rurup und Anabell Kohlmeier Bearbeiten Im Gutachten wird begrundet warum die Finanzierung von Weiterbildung auch eine offentliche Aufgabe ist Das Gutachten von Rurup und Kohlmeier weist hierbei vor allem auf die volkswirtschaftlich positiven Effekte hin Durch die demografische Entwicklung sei Deutschland mehr denn je auf qualifizierte Arbeitskrafte angewiesen da nur eine hohere Produktivitat Wirtschaftswachstum in Zeiten einer abnehmenden Erwerbsbevolkerung sichern konne Hierzu gehoren explizit auch gut qualifizierte altere Arbeitnehmer Daher hatten der Staat und der Einzelne die Verpflichtung sich an der Finanzierung von Weiterbildung zu beteiligen Dieser Rahmen sei durch das Gutachten des FiBS Forschungsinstituts fur Bildungs und Sozialokonomie gut abgebildet Gutachten des FiBS Bearbeiten Im Gutachten des FiBS wird darauf hingewiesen dass das vorgelegte Modell durch die Forderung nach Haushaltsneutralitat im Koalitionsvertrag eine starke Einschrankung darstellt und durch das vorgelegte Gutachten nicht ausreichendes etwa fur Arbeitslose getan werden kann Dennoch ist das Drei Saulen Modell ein erster Schritt insbesondere erfordere dieses nicht zwangslaufig eine hohe Sparfahigkeit des Individuums und sei so auch weniger gut verdienenden Personen zuganglich Das Drei Saulen Modell des FiBS Bearbeiten Das Forschungsinstitut fur Bildungs und Sozialokonomie hat im Auftrag des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung BMBF ein konkretes Modell ausgearbeitet das Grundlage fur eine gesetzliche Verankerung sein soll Die Autoren Dieter Dohmen Vera de Hesselle und Klemens Himpele schlagen ein Drei Saulen Modell vor wobei die Saulen die Eigenbeteiligung des Individuums und das Dach die staatliche Kofinanzierung darstellt Erste Saule Eigenes Einkommen und VermogenDie Eigenbeteiligung kann so finanziell moglich aus eigenem Einkommen und Vermogen finanziert werden Zweite Saule Zulagenunschadliche Entnahme aus dem Funften VermogensbildungsgesetzDie Autoren schlagen vor dass Personen die nach dem Funften Vermogensbildungsgesetz sparen dass dort angesparte Geld vor Ablauf der Sperrfrist zulagenunschadlich entnehmen konnen sofern zur Finanzierung von Teilnahmeentgelten beruflicher Weiterbildung genutzt wird Damit soll ermoglicht werden dass gerade Einkommensschwachere auf vorhandene Liquiditat zugreifen konnen Dritte Saule WeiterbildungsdarlehenInsbesondere sehr kostenintensive Massnahmen wie etwa ein Aufbaustudium konnen dazu fuhren dass die vorhandene Liquiditat nicht ausreicht Daher soll ein zinsgunstiges Darlehen bereitgestellt werden Voraussetzung ist dass keine Bonitatsprufung erfolgen kann da ansonsten genau diejenigen nicht an Darlehen kommen die das Geld im Falle einer Weiterbildung am notigsten brauchten Das Dach Steuerliche Regelungen und WeiterbildungspramieSchon heute konnen Ausgaben der beruflichen Weiterbildung unter bestimmten Voraussetzungen als Werbungskosten geltend gemacht werden Davon profitieren jedoch nur diejenigen die erstens Steuern bezahlen je hoher der Grenzsteuersatz ist desto hoher ist auch die Steuerersparnis und deren Werbungskosten den Arbeitnehmerpauschbetrag von 1000 im Jahr uberstiegen Daher schlagt das FiBS eine Weiterbildungspramie von 500 vor Diese soll gewahrt werden wenn es sich um die Teilnahmegebuhren einer beruflichen Weiterbildungsmassnahme handelt die betreffende Person nicht mehr als 25 600 bzw 51 200 bei gemeinsam Veranlagten zu versteuerndes Einkommen hat die Halfte der Kosten selbst getragen werden Zudem gilt eine Bagatellgrenze von 30 d h die ersten 30 mussen immer individuell getragen werden Beispiel Teilnahmegebuhren von 300 Die ersten 30 muss der sich Weiterbildende selbst tragen Die verbleibenden 270 konnen zur Halfte durch die Weiterbildungspramie finanziert werden so dass das Individuum 165 selbst tragt der Staat 135 Literatur BearbeitenBildungssparen ein Gutachten Im Auftr d Bundesministers fur Bildung u Wiss unter d wiss Leitung von Achim Zink Domus Verlag Bonn 1986 ISBN 3 87169 321 9 Weiterbildung K eine Frage des Alters Demografische Entwicklung und lebenslanges Lernen Dokumentation des Jahreskongresses der Konzertierten Aktion Weiterbildung e V KAW vom 11 Mai 2006 in Berlin KAW Bonn Juli 2006 netzwerk weiterbildung info PDF 988 kB abgerufen am 7 Juli 2011 Weblinks BearbeitenSchlussbericht der unabhangigen Expertenkommission Finanzierung Lebenslangen Lernens Der Weg in die Zukunft Memento vom 9 Januar 2007 im Internet Archive PDF 2 19 MB Bert Rurup Anabell Kohlmeier sowie Dieter Dohmen Vera de Hesselle Klemens Himpele Wirtschaftliche und sozialpolitische Bedeutung des Weiterbildungssparens Analyse moglicher Modelle und Entwicklung eines konkreten Konzepts zum Bildungssparen Memento vom 26 Mai 2013 im Internet Archive PDF 4 98 MB Kurzfassung der beiden Studien Memento vom 15 Mai 2013 im Internet Archive PDF 153 kB Website des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung Vita von Prof Dr de Hesselle an der FH Gelsenkirchen Memento vom 24 Juli 2007 im Internet Archive Website des Forschungsinstituts fur Bildungs und Sozialokonomie FiBS Koalitionsvertrag von CDU CSU und SPD Memento vom 25 November 2011 im Internet Archive PDF 1 96 MB Einzelnachweise Bearbeiten gew de Bildungssparen ist Konzept fur gehobene Mittelschicht Memento vom 11 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bildungssparen amp oldid 224786888