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Eine Bezirkskulturakademie war eine in der Deutschen Demokratischen Republik eingerichtete Kulturinstitution fur kulturelle Massenarbeit in der Volks und Laienkunst in den Kultur und Klubhausern in den Stadten und Gemeinden sowie in den volkseigenen Betrieben Die Ausbildung an der BKA schloss mit dem Abschluss der Spezialschule fur Leiter des bildnerischen Volksschaffens ab Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausbildung von Laienkunstlern 3 Ausstellungen Aufrufe zu gesellschaftlichen Hohepunkten 4 Auszeichnungen 5 Sparten in den Akademien 6 Zeitschriften und Publikationen 7 Akademien in den Bezirken 8 Lehrplane und Beispiele 9 Schulungsobjekte der Bezirkskulturakademien 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1952 legte die Kommission fur Kunstangelegenheiten der DDR fest die Volks und Laienkunst zu fordern Das Ministerium fur Kultur d h die Staatliche Kommission fur Kulturangelegenheiten StaKuKo plante eine breite Forderung auf dem Gebiet der Laienkunst durch Wettbewerbe und Festspiele in der Volkskunst Hierzu wurden in folge in den Kunsthoch und Kunstfachschulen aufgebaut und in den Bezirken die Bezirkskulturakademien geschaffen Nachgeordnet waren Kreiskulturkabinette und Stadtkabinette fur Kulturarbeit Die Anfange der 1950er Jahre wurden 1968 konkret mit einem Staatsratsbeschluss durchgesetzt Die Bezirkskulturakademien wurden gemass der Weisung des Ministers fur Kultur vom 1 Juni 1968 in Durchfuhrung des Staatsratsbeschlusses vom 30 November 1967 sowie in Durchsetzung des Beschlusses der Volkskammer uber die Grundsatze der Aus und Weiterbildung der Werktatigen vom 16 September 1970 gebildet Die Bezirkskulturakademien waren der Abteilung Kultur der Rate der Bezirke nachgeordnet Im Rechtsverkehr wurden sie durch die Rate der Bezirke vertreten Die Leiter der Abteilung Kultur der Rate der Bezirke beriefen die Leiter der Bezirkskulturakademien sowie zur Unterstutzung der Arbeit der Kulturakademien ehrenamtliche Beirate unter Vorsitz der Leiter der Kulturakademien Die Bezirkskulturakademien waren Leiteinrichtung fur die kulturpolitische und kulturell asthetische Aus und Weiterbildung im Bezirk und als solche verantwortlich fur die Aus und Weiterbildung der Kulturfunktionare und der Berufskunstler im Bezirk sowie fur die standige Qualifizierung von ehrenamtlichen Kulturfunktionaren Als wissenschaftlich methodische Zentren fur alle Formen der Qualifizierung auf kulturellem Gebiet unterstutzten sie die staats und wirtschaftsleitenden Organe bei der kulturellen Bildung der Leitungskader Die Bezirkskulturakademien sollten Kenntnisse auf dem Gebiet der Philosophie der politischen Okonomie der Kulturpolitik der Kulturwissenschaft des Kulturrechts der Kulturokonomie der Erwachsenenpadagogik der Sozialpsychologie und der Leitungswissenschaften vermitteln Sie arbeiteten dabei eng mit den Bezirkskabinetten fur Kulturarbeit zusammen Die Bezirkskulturakademien wirkten auf der Grundlage von Lehrplanen die nach Abstimmung mit den gesellschaftlichen Organisationen durch die Leiter der Abteilung Kultur der Rate der Bezirke bestatigt wurden 1 Der Bitterfelder Weg zeigte seit 1959 auf wie die vorhandene Trennung von Kunst und Leben und die Entfremdung zwischen Kunstler und Volk uberwunden werden sollte und die Arbeiterklasse am Aufbau des Sozialismus auch kulturell umfassender beteiligt werden kann Dazu sollten u a Kunstler und Schriftsteller in den Fabriken arbeiten und Arbeiter bei deren eigener kunstlerischer Tatigkeit unterstutzen Hiernach wurden viele kunstlerisch wirkende Zirkel gegrundet die dann Laienkunstler anleiteten Ausbildung von Laienkunstlern BearbeitenIn den Bezirkskultur Kreiskultur und Stadtkulturkabinetten wurden begabte Laienkunstler die sich zuvor in Ausstellungen Wettbewerben u a hervorgehoben hatten durch Aufbaukurse gefordert Durch eine Jury der Bezirkskulturakademie in der Berufskunstler und Funktionare sassen wurden fur die verschiedenen Spezialklassen Absolventen nominiert und delegiert Das politische Ziel bestand darin hauptsachlich kunstlerisch sozialistisch agierende Zirkelleiter fur die 861 Kunst und Kultureinrichtungen des Arbeiter und Bauernstaates zu gewinnen Uber die Gewerkschaftsleitung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes FDGB der Betriebe konnten diese zu den verschiedenen Spezialklassen delegierten Werktatigen bezahlte Freizeit bis zu 20 Tagen pro Jahr beantragen In der Regel wurden die Absolventen fur die zehntagigen Kurse von der Arbeit bezahlt freigestellt und deren Fahrkosten ubernommen Den BKA ubergeordnet war das Zentralhaus fur Laienkunst 1952 Seit 1962 umbenannt in Zentralhaus fur Kulturarbeit der DDR fungierte es gemeinsam mit den untergeordneten Kreis und Bezirkskabinetten fur die kulturelle Breiten und Jugendarbeit Die gesetzlichen Grundlagen waren die Anordnung uber Aus und Weiterbildung von Leitern im kunstlerischen Volkskunstschaffen vom 30 April 1971 und eine Entscheidung des Ministers fur Kultur vom 26 Februar 1974 Die bezahlte Freistellungen von der Arbeit erfolgte auf Grundlage des 150 des GBA Gesetzbuch der Arbeit der DDR Ein Studienforderungsvertrag zwischen dem Betrieb Arbeitgeber und dem Teilnehmer am Spezialstudium wurde abgeschlossen Das Ministerium fur Kultur hatte hierfur ein mehrstufiges Qualifizierungssystem unter der Bezeichnung Spezialschule fur Leiter des kunstlerischen Volksschaffens eingerichtet GBI II Nr 97 vom 16 Februar 1962 Ausstellungen Aufrufe zu gesellschaftlichen Hohepunkten BearbeitenEin Beispiel wie es im Bezirk Schwerin verlief Aufruf zur Vorbereitung einer Ausstellung zum 60 Jahrestages der russischen Oktoberrevolution 1977Die Bestenauswahl der Kunstwerke der Laienkunstler sollte in zwei Stufen ermittelt werden Erstens Stadtausstellungen unter Leitung des Stadtkabinetts Dieser folgend eine Ausstellung des Bezirkskabinettes im Museum Schwerin Durch eine Jury wurden ausgezeichnete und ausgewahlte Laienkunstler zur Bezirkskulturakademie delegiert Nach dieser Prozedur bekam man quasi eine Aufforderung an der Bezirkskulturakademie die Lehrgange zu besuchen Die Forderklasse fur Malerei und Grafik II wurde gegrundet Aufruf zur Ausstellung zu Ehren des 30 Jahrestages der Grundung der DDR 1979 nbsp Aufruf zur Ausstellung des bildnerischen Volksschaffens in der Stadt Schwerin zum 30 Jahrestag der Grundung der DDR 1979 Vorderseite nbsp Aufruf zur Ausstellung 30 Jahre DDR 1979 Ruckseite nbsp Aufruf der DSF zur Ausstellung 30 Jahre DDR Jahre der Freundschaft Vorderseite nbsp Aufruf der DSF zur Ausstellung 30 Jahre DDR Jahre der Freundschaft RuckseiteDazu wurde um die politischen Direktiven vorzugeben vom Stadtkabinett fur Kulturarbeit ein Schreiben an die Laienkunstler im Fruhjahr 1979 verschickt Zitat Die Arbeiten sollen Zeugnis ablegen vom Sieg der sozialistischen Revolution auf den Lande vom Wachstum der Industrie und der AKL Arbeiterklasse im damaligen Agrarbezirk vom Aufschwung der Wissenschaft Bildung und Kultur unter sozialistischen Bedingungen vom geschichtlich Neuem und vom Wesen der revolutionaren Umgestaltung in unserer Gesellschaft und der Klassenauseinandersetzung in der Welt vom Grossen und Schonen unserer sozialistischen Wirklichkeit uber die Veranderungen im Betrieb im Dorf in der Stadt in der Familie und im Kollektiv vom proletarischen Internationalismus und der Solidaritat Gedanken zum UNO Jahr des Kindes und nicht zuletzt Konflikte und Kampfe aus uberlebte Anschauungen in Form der politischen Grafik oder der Karikatur durch satirische und ironische Gestaltung kunstlerisch widerspiegeln Wahrend der Ausstellung wird eine Jury die Auswahl der Exponate die der angestrebten Grundaussage in hoher Qualitat entsprechen fur die Bezirksausstellung im Staatlichen Museum im Monat Dezember 1979 auswahlen Auszeichnungen BearbeitenFur besondere Leistungen wurden Volkskunstkollektiven zu besonderen Anlassen mit Auszeichnungen geehrt Medaille ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv der Deutschen Demokratischen RepublikDas untergeordneten Stadtkabinett fur Kulturarbeit zeichnete Zirkel mit folgenden Titel aus Hervorragendes Volkskunstkollektiv der DDR Definition 2 Medaille 3 Sparten in den Akademien BearbeitenMalerei und Grafik 4 Fotografie Plastik Keramik Textilgestaltung Schreibende Werktatige Schreibender Arbeiter Volkstanz Liedermacher Musikfolklore Bewegung Folkszene Tanzmusik Schallplattenunterhalter Discothekveranstalter Zeitschriften und Publikationen BearbeitenEs gab Monatsschriften Volkskunst in den Sparten Wort und Spiel Dramatische Zirkel Kabarett Puppenspiel und kunstlerisches Wort Volksmusik Chore Musikgruppen und gemischte Ensembles Der Volkstanz Choreographie Tanzforschung Korper und Bewegungsschule Bildnerisches Volksschaffen Schnitzerei Plastik Malen und Zeichnen und alle Gebiete der textilen Volkskunst Beispielheft Heft 2 1967 Zeitschrift fur Zirkel und Arbeitsgemeinschaften der Bildenden und Angewandten Kunst mit Beilage Herausgeber Zentralhaus fur Kulturarbeit der DDR Bilden und Gestalten Wegweiser fur das bildnerische Schaffen in der Volkskunst Hrsg Zentralhaus fur Volkskunst Leipzig 1956 Beispielheft 1 Jahrgang Heft 1Akademien in den Bezirken BearbeitenDie Bezirkskulturakademien BKA hatten verschiedene Spezialschulen und Spezialklassen in den Laienkultursparten Die Klassenstarken waren ca 10 bis 12 Personen Die Ausbildung in den Spezialklassen wurden auch bezirksubergreifend organisiert BKA Berlin Dozenten Jurgen Nagel Oscer Pioppi bzw HOW Toppel Joachim Bayer Spezialschule Fotografie u a Micha Winkler Spezialklasse fur Malerei und Grafik u a Siegfried Maske Eberhard Hartwig Radierung Spezialklasse fur Schallplattenunterhalter u a Jens HerrmannBKA Dresden 1969 von Wolfgang Zimmer gegrundet 5 Hagen Bachler Redakteur der Dresdner Hefte Herausgeber Bezirkskulturakademie Dresden Spezialklasse fur Schallplattenunterhalter Andreas Hofmann alias DJ Happy Vibes 1986BKA Frankfurt OderBKA Halle Saale Leiter 1969 bis 1972 Herbert KellerBKA Karl Marx Stadt u a Uwe AdamczykBKA Leipzig Ein Schwerpunkt in Leipzig lag in der Ausbildung Schreibender Arbeiter einige talentierte Zirkelleiter absolvierten am Literaturinstitut Johannes R Becher ein Fernstudium Laienkabarettisten aus der ganzen Republik wurden ausgebildet BKA Magdeburg Schallplattenunterhalter Musikredaktion und Dramaturgie Rhetorik usw Dozent DJ Wolf Spezialklasse Malerei und Grafik Michael Schwill Hans BothBKA Neubrandenburg Sitz Puchow 6 BKA Potsdam Spezialklasse Malerei Heide Marlis Lautenschlager Cornelia Felsch Spezialschule fur Kunstlerische Textilgestaltung Leiterin Ingeborg Bohne FiegertBKA Rostock Spezialklasse fur Malerei und Grafik u a Hugo Knobloch Spezialklasse fur KeramikNeben der BKA gab es fur die drei Nordbezirke noch das Mecklenburgische Folklorezentrum MFZ BKA Rudolstadt Dozent Herbert Enke Spezialklasse Textilgestaltung Gobelingestalter Dora ClaussnerBKA Schwerin Dozenten waren Fritz Eisel Paul Eisel Carl Hinrichs Karlheinz Effenberger Inge Wolfram Christine Staps Helga Kaffke Horst Holinski Horst Fritsch Gerhard Floss Stefan Thomas Winfried Wolk Christian Reder Spezialklasse fur Malerei und Grafik 1967 u a Joachim Matz Spezialklasse fur Malerei und Grafik I u a Marianne Flindt Heidi Lankow Burkhard Richter Horst Schmedemann Spezialklasse fur Malerei und Grafik II u a Lilian Bremer Peter Klitta Mario Frohlich Jurgen Gerner 7 Dieter Muller Peter Opfer Monika Scheffler Christa Schenk Erika Uerckwitz Jens Peter Boddin Udo Jensen Spezialklasse fur Plastik u a Klaus IllnerBKA Suhl Spezialschule fur kunstlerische Textilgestaltung Thea Kessler Ruth PeterLehrplane und Beispiele BearbeitenMalerei und Grafik PlastikSchulungsobjekte der Bezirkskulturakademien BearbeitenBezirk Schwerin nbsp Gutsschloss Severin 2008 ehemalige Ausbildungsstatte der BKA SchwerinDas Gutsschloss Severin wurde 1945 enteignet es gehorte Gunther Quandt dem ersten Ehemann von Magda Goebbels Es ist ein im Stil der Neorenaissance in den 1880er Jahren errichtetes Backstein Gutsherrenhaus Nach 1950 diente es als Wohnhaus und als Bildungseinrichtung des Kulturbundes der DDR Die kulturelle Nutzung durch die Schweriner Kulturakademie dauerte bis 1996 Im Gutsschloss wurden Ateliers eingebaut die grossen Empfangsraume waren Studios fur Tanz Ubungsraume und Zeichensale Die mittlere Etage diente als Schlafunterkunft Im Keller gab es Kuchenraume und Werkstatten Die Vollverpflegung der Akademieschuler wurde durch mitbenutzen der im Haus befindlichen LPG Betriebskuche realisiert Das Gutsschloss mitten in einer durch Wiesen und Teiche gepragten Landschaft war eine ideale Statte fur verschiedene kunstlerische Ausbildungen und Studien Bezirk LeipzigZentrum der Leipziger Arbeiter und Laientheater Haus der Volkskunst HdV am Lindenauer Markt war eine uberregionale Ausbildungsstatte fur Laienkabaretts der DDR Literatur BearbeitenDresdener Hefte Redakteur Hagen Bachler Herausgeber Bezirkskulturakademie Dresden Das Zentralhaus fur Laien bzw Volkskunst in Leipzig 1952 1962 von Miriam Normann Deutsche Kulturgeschichte nach 1945 Zeitgeschichte Kultur als politisches Werkzeug Kunstlerische Textilgestaltung Ingeborg Fiegert VEB Fachbuchverlag Leipzig 1977 Bezug Lehrplan zur Ausbildung von Leitern von kunstlerischer Kollektive der Textilgestaltung Den Zirkel Lehrgangs und Spezialschulteilnehmern gewidmet lt Einleitung Weblinks BearbeitenBezirkskulturakademie Frankfurt Oder 1973 1990 Bezirkskulturakademie Potsdam 1970 1991 Bezirkskulturakademie SuhlEinzelnachweise Bearbeiten Brandenburgisches Landeshauptarchiv zur Geschichte der Einrichtung der BKA Auszeichnung Abgerufen am 12 Januar 2022 Medaille Hervorragendes Volkkunstkollektiv der DDR Abgerufen am 12 Januar 2022 Autorenkollektiv Mal und Zeichenzirkel in der DDR Berlin 1978 bis 1990 Abgerufen am 12 Januar 2022 BKA Dresden Studienmaterial der Kulturakademie In Studienmaterial der Jahre 1968 bis 1980 Im Hauptstaatsarchiv Sachsen in Dresden 1968 abgerufen am 2 November 2020 BKA Neubrandenburg Rahmenlehrprogramm 1973 74 In Archivmaterial 1973 abgerufen am 2 November 2020 Ausstellung Kunst Heute MV 2020 Nicht mehr online verfugbar KunstWasserWerk Schwerin 2020 archiviert vom Original am 28 September 2020 abgerufen am 2 November 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kunstheute mv de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bezirkskulturakademie amp oldid 239405980