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Der Beschleunigungswiderstand ist eine Tragheitskraft die der Beschleunigung einer Masse entgegengerichtet ist Sie bestimmt den Leistungs und Energiebedarf fur die Beschleunigung Der Beschleunigungswiderstand wird verursacht durch das physikalische Prinzip der Tragheit nach dem jeder mit einer Masse behaftete Korper in seinem Bewegungszustand verharrt solange keine aussere Kraft auf ihn einwirkt Inhaltsverzeichnis 1 Translatorischer Anteil 2 Rotatorischer Anteil 3 Zusammenfassung der Beschleunigungsanteile 4 Literatur 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseTranslatorischer Anteil Bearbeiten nbsp Am Fahrzeug wirkende translatorische TragheitskraftDie sich bei einer translatorischen Beschleunigung ergebende Kraft erhalt man mit dem Ansatz fur Tragheitskrafte nach d Alembert F T m a x displaystyle F T m cdot a x nbsp Mit der Tragheitskraft ergibt sich die translatorische Widerstandskraft F a t r a n s displaystyle F a trans nbsp zu F a t r a n s F T m a x displaystyle F a trans F T m cdot a x nbsp mit m m F m Z u displaystyle m quad m F m Zu nbsp m F Fahrzeugmasse displaystyle m F quad text Fahrzeugmasse nbsp m Z u Zuladung displaystyle m Zu quad text Zuladung nbsp a x Beschleunigung des Fahrzeugs displaystyle a x quad text Beschleunigung des Fahrzeugs nbsp dd Rotatorischer Anteil Bearbeiten nbsp Am Antriebsrad wirkende rotatorische WiderstandskraftBei der translatorischen Beschleunigung des Fahrzeugs mussen die sich drehenden Teile des Antriebsstrangs Wellen Rader Zahnrader im Getriebe etc rotatorisch beschleunigt werden Hierzu ist zusatzlich eine rotatorische Widerstandskraft zu uberwinden die sich aus dem Massentragheitsmoment sowie der Winkelbeschleunigung des jeweiligen Bauteils ergibt 1 Zur Bestimmung der sich hieraus ergebenden Gesamtkraft werden die Massentragheitsmomente der sich drehenden Teile auf die Antriebsachse reduziert Analog zur translatorischen Berechnung gilt M T 8 r e d f displaystyle M T Theta red cdot ddot varphi nbsp Daraus ergibt sich die rotatorische Widerstandskraft zu F a r o t M T r d y n 8 r e d f r d y n displaystyle F a rot frac M T r dyn frac Theta red cdot ddot varphi r dyn nbsp mit 8 r e d Tr a gheitsmoment aller rotierenden Teile auf die Antriebswelle reduziert displaystyle Theta red quad text Tr ddot a text gheitsmoment aller rotierenden Teile auf die Antriebswelle reduziert nbsp f Winkelbeschleunigung des Antriebsrades displaystyle ddot varphi quad text Winkelbeschleunigung des Antriebsrades nbsp r d y n dynamischer Radhalbmesser displaystyle r dyn quad text dynamischer Radhalbmesser nbsp dd Aus der Beziehung f x r d y n displaystyle varphi frac x r dyn nbsp ergibt sich durch zweimalige Differenzierung nach der Zeit f x r d y n displaystyle ddot varphi frac ddot x r dyn nbsp Damit folgt unter Verwendung von x a x displaystyle ddot x a x nbsp F a r o t 8 r e d r d y n 2 a x displaystyle F a rot frac Theta red r dyn 2 cdot a x nbsp Fur das reduzierte Massentragheitsmoment sind folgende Tragheitsmomente zu berucksichtigen Zu berucksichtigende Tragheitsmomente Bauteil Fahrzeugkomponente Tragheitsmoment Bezeichnung Motor 8 m o t displaystyle Theta mot nbsp Kupplung 8 K displaystyle Theta K nbsp Getriebe mit jeweiliger Ubersetzung i bezogen auf die Getriebeeingangswelle 8 G i displaystyle Theta G i nbsp Antriebswelle Differential 8 A n t r displaystyle Theta Antr nbsp Rader meistens einschliesslich Bremsscheiben sowie Achswellen 8 R displaystyle Theta R nbsp Bei dem Massentragheitsmoment der Rader ist darauf zu achten dass alle Rader des Fahrzeugs zu berucksichtigen sind unabhangig davon ob die Vorderrader die Hinterrader oder alle Rader angetrieben werden Unter der Berucksichtigung der Ubersetzungen im Getriebe i G i displaystyle i G i nbsp fur den jeweiligen Gang und der Achsubersetzung i h v displaystyle i h v nbsp fur Hinter bzw Vorderradantrieb ergibt sich das auf die Antriebsachse reduzierte Massentragheitsmoment fur einen Gang i mit der Forderung nach dynamischer Gleichwertigkeit von Ausgangs und Ersatzsystem 8 r e d i 8 R i h v 2 8 A n t r i h v 2 i G i 2 8 M o t 8 K 8 G i displaystyle Theta red i Theta R i h v 2 cdot Theta Antr i h v 2 cdot i G i 2 cdot Theta Mot Theta K Theta G i nbsp Zusammenfassung der Beschleunigungsanteile BearbeitenDer Gesamtbeschleunigungswiderstand ergibt sich aus der Addition der translatorischen und der rotatorischen Widerstandskraft zu F a F a r o t F a t r a n s displaystyle F a F a rot F a trans nbsp F a 8 r e d i r d y n 2 m F m Z u a x displaystyle F a left frac Theta red i r dyn 2 m F m Zu right cdot a x nbsp dd Zur Vereinfachung und der besseren Handhabbarkeit wegen wird nun ein Massenfaktor e i displaystyle e i nbsp eingefuhrt e i 8 r e d i m F r d y n 2 1 displaystyle e i frac Theta red i m F cdot r dyn 2 1 nbsp dd der nur noch fahrzeugspezifische Daten enthalt Damit ergibt sich fur den gesamten Beschleunigungswiderstand F a e i m F m Z u a x displaystyle F a e i cdot m F m Zu cdot a x nbsp dd Da die Getriebeubersetzung in die Ermittlung des reduzierten Massentragheitsmomentes quadratisch eingeht kann der Massenfaktor in einem breiten Bereich streuen So ist beispielsweise bei Gelande oder Nutzfahrzeugen mit extrem hoch ubersetztem Kriechgang ein hoherer Kraftbedarf fur die Beschleunigung der rotierenden Massen erforderlich als fur die rein translatorische Beschleunigung des Fahrzeugs e i gt 2 displaystyle e i gt 2 nbsp Literatur BearbeitenHans Hermann Braess Ulrich Seiffert Vieweg Handbuch Kraftfahrzeugtechnik 2 Auflage Friedrich Vieweg amp Sohn Braunschweig Wiesbaden 2001 ISBN 3 528 13114 4Siehe auch BearbeitenLosbrechwiderstandEinzelnachweise Bearbeiten Karlheinz H Bill Einfuhrung in die Kraftfahrzeugtechnik Vorlesungsskript FHTW Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beschleunigungswiderstand amp oldid 237903395