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Berthold Schneider 18 August 1932 in Bamberg ist ein deutscher Biometriker und emeritierter Hochschullehrer Er gilt als einer der Pioniere der Biometrie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Veroffentlichungen 4 Belege 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchneider besuchte von 1943 bis 1952 in seiner Heimatstadt das humanistische Neue Gymnasium und schloss es als Jahrgangsbester des Freistaates Bayern ab Anschliessend studierte er bis 1957 an den Universitaten Bamberg Erlangen Giessen und Wien Mathematik Physik Philosophie und Biologie 1956 erlangte Schneider an der Justus Liebig Universitat Giessen mit seiner Arbeit zum Thema Ein stochastisches Modell fur den Reiz und Erregungsprozess einen Studienabschluss als Diplom Mathematiker Im Jahr darauf wurde er dort zum Dr phil nat promoviert Zwischen 1958 und 1960 war Schneider mit dem DFG Forschungsauftrag Statistik feinverteilter Partikel am von Hans Rumpf geleiteten Institut fur Mechanische Verfahrenstechnik der Technischen Hochschule Karlsruhe tatig Danach wirkte Schneider bis 1963 als wissenschaftlicher Assistent am Mathematischen Institut der Universitat Giessen Von 1963 bis 1965 war Schneider in Giessen als Kustos und Leiter der Abteilung fur Biometrie an der Landwirtschaftlichen Fakultat tatig 1964 erhielt er die Lehrbefugnis fur Biometrie und Biomathematik an der Universitat Giessen 1965 folgte Schneider einem Ruf als Professor fur Biometrie und Dokumentation an die neu gegrundete Medizinische Hochschule Hannover MHH wo er zugleich die Leitung des Instituts fur Biometrie und Medizinische Informatik spater Institut fur Biometrie und Dokumentation ubernahm Zu Beginn der 1970er Jahre hatte das Institut mehr als 150 Mitarbeiter In der Mitte der 1970er Jahre liess sich Schneider fur einige Zeit von seinem Lehrstuhl beurlauben und ubernahm die Leitung des II Datenverarbeitungs Forderungsprogramms fur Medizin der Bundesregierung on dem mit 0 5 Mrd DM fur den Aufbau medizinischer Informationssysteme zur Verfugung gestellt wurden Im Jahre 2000 wurde Schneider an der MHH emeritiert Schneider war von 1967 bis 1968 und von 1987 bis 1988 Vorsitzender der Deutschen Region der Internationalen Biometrischen Gesellschaft IBS DR Von 1970 bis 1971 stand er der IBS als Prasident vor Schneider war zudem Mitglied der Kommission fur Rechenanlagen der Deutschen Forschungsgemeinschaft Der Katholik unternahm nach seiner Abschiedsvorlesung von Juni bis August 2000 eine Pilgerreise von Kleinburgwedel nach Santiago de Compostela uber die er ein Tagebuch veroffentlichte 1 Wirken BearbeitenSchneider nahm in den 1950er Jahren als Student an den ersten Biometrischen Kolloquien in Bad Nauheim teil 1959 veroffentlichte er seinen ersten Artikel uber Methoden der Zeitreihentheorie in der Biometrie in der Erstausgabe der Biometrischen Zeitschrift In den 1960er Jahren entwickelte Schneider zusammen mit Eduard von Boguslawski das Boguslawski Schneider Ertragsgesetz zur praktischen Vorhersage landwirtschaftlicher Ertrage das als Meilenstein auf diesem Gebiet gilt In den Anfangsjahren der MHH liess Schneider auf dem Campus einen Probebau mit einer riesigen CDC Cyber Rechenanlage zur Auswertung von Biosignalen und wissenschaftlichen Fragestellungen sowie fur die Entwicklung von Systemen zur medizinischen Dokumentation errichten Als das Institut fur Biometrie und Medizinische Informatik zu Beginn der 1970er Jahre seine neuen Raumlichkeiten bezog ging in der MHH mit einem IBM 360 67 der seinerzeit grosste zentrale Klinikums Rechner an den mehrere Peripherie Rechner in einzelnen Instituten und Kliniken angeschlossen waren in Betrieb In einer Arbeitsgruppe der Fachvertreter Konferenz veranlasste Schneider die Anderung des Lehrfaches Biomathematik fur Mediziner in Medizinische Biometrie und war massgeblich an der Entwicklung eines Gegenstandskatalogs beteiligt spater entstand daraus das Fach Epidemiologie Medizinische Biometrie und Medizinische Informatik Als Mitglied einer internationalen Biometriker Gruppe war Schneider Ende der 1960er Jahre in den USA an der Planung und Auswertung des University Group Diabetes Program UGDP beteiligt Die erste multizentrische kontrollierte randomisierte klinische Studie zur objektiven Beurteilung der Wirksamkeit von Diabetes Therapien gilt bis heute als methodisches Vorbild fur medizinische Versuchsplanung sowie die Darstellung und Auswertung von Krankheitsverlaufen Uber die Kommission fur Rechenanlagen der Deutschen Forschungsgemeinschaft erreichte Schneider den Zufluss erheblicher Gelder des Bundes in die EDV Ausstattung der medizinischen Forschung 1972 war Organisator des Weltkongresses International Biometric Conference IBC in Hannover der damit erstmals in Deutschland abgehalten wurde Schneider veroffentlichte wissenschaftliche Aufsatze u a in den Fachzeitschriften Biometrics Metrika und The Lancet Veroffentlichungen BearbeitenStudie uber die Anwendung der Datenverarbeitung in der Medizin Zentralstelle fur Atomkernenergie Dokumentation 1972 Datenverarbeitung im Gesundheitswesen Springer 1976 Simulationsmethoden in der Medizin und Biologie Springer 1978 Medizinische Informatik Biometrie und Epidemiologie De Gruyter 1997Belege BearbeitenCV Prof Dr phil nat Berthold Schneider bei der MHH Uwe Feldmann Hartmut Hecker Laudatio auf Univ Prof Dr phil nat Berthold Schneider Ein Pionier der Biometrie feiert seinen 75 Geburtstag in Rundschreiben der IBS DR 3 2007S 18 20 Hartmut Hecker Iris Zollner Laudatio fur Herrn Prof Berthold Schneider zu seinem 75 Geburtstag in Mitteilungen der GMDS 3 Quartal 2007 S 7Einzelnachweise Bearbeiten Von Kleinburgwedel nach Santiago de Compostela Tagebuch einer PilgerreiseNormdaten Person GND 112367020X lobid OGND AKS LCCN n78089961 VIAF 69390536 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schneider BertholdKURZBESCHREIBUNG deutscher BiometrikerGEBURTSDATUM 18 August 1932GEBURTSORT Bamberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berthold Schneider Biometriker amp oldid 198456446