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Der sogenannte Berliner Rahmen ist ein Werk der mittelalterlichen Goldschmiedekunst Das Objekt dessen ursprungliche Verwendung unbekannt ist wird uberwiegend der sogenannten Egbert Werkstatt des Erzbischofs Egbert von Trier 977 993 zugeschrieben Aufbewahrt wird der Rahmen inzwischen im Berliner Kunstgewerbemuseum 1 Berliner Rahmen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Forschung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Berliner Rahmen der auch als Goldener Rahmen bezeichnet wird ist 12 5 cm hoch und 10 3 cm breit Er besteht aus vier in drei Zonen geteilten Leisten die ein leeres mittleres Feld umgeben Die innere Zone tragt ein einfaches Wellenbandmuster Die aussere und breiteste Rahmenzone besteht aus Filigranfeldern In den Ecken sassen ursprunglich vier Saphire in den Seitenmitten jeweils eine Perle Ursprunglich wiesen 16 Almandinherzen mit den Spitzen zu den Perlen und Saphiren Die mittlere Zone bestand aus ursprunglich 18 in Vollschmelztechnik gearbeiteten Emailtafelchen die ein identisches Motiv in zwei Farbvariationen zeigen einen weissen Kreis in den ein weisses eingebuchtetes Karo gesetzt ist und der mit den Ecken des Tafelchens durch tropfenformige Strahlen verbunden ist Die Innen und Aussenflachen sind grun oder blau wobei 10 der noch erhaltenen Plattchen blaue Innen und grune Aussenflachen aufweisen Bei den ubrigen funf sind die beiden Farben vertauscht Insgesamt kommen nur drei Farben bei den Emails vor wobei Blau und Grun durchscheinend sind wahrend das Weiss opak ist Die Emaillen sind handwerklich nicht uberragend gearbeitet einige der Karos sind schief teilweise enden die von den Kreisen ausgehenden Strahlen nicht sauber in den Ecken Die Glasflachen weisen an einigen Stellen Locher durch Lufteinschlusse auf bei einigen Emails gelangte auch Farbe in falsche Zellen Der Berliner Rahmen wurde im Zweiten Weltkrieg beschadigt Der Rahmen selbst ist verzogen ferner ging eine der Emailleisten der Schmalseiten mit drei Emails verloren ebenso einer der Saphire der ausseren Rahmenzone Geschichte BearbeitenDie Herkunft und ursprungliche Verwendung des Berliner Rahmens ist nicht bekannt Im 19 Jahrhundert befand er sich in der Sammlung von Christian Peter Wilhelm Beuth die der Staat Preussen 1854 als Grundstock fur das Beuth Schinkel Museum den Vorganger des Kunstgewerbemuseums erwarb Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Rahmen der mit anderen Bestanden des Kunstgewerbemuseums ausgelagert war durch Kriegseinwirkung beschadigt moglicherweise beim Brand im Flakbunker Friedrichshain Forschung BearbeitenUber den ursprunglichen Zweck des Berliner Rahmens kann nur spekuliert werden Vorgeschlagen wurde die Verwendung als Buchdeckel bei der das zentrale Feld eine Treibarbeit oder eine Elfenbeintafel enthalten haben konnte Tragaltar Paxtafel oder auch als Tafelreliquiar mit einem zentralen Bergkristall ahnlich dem Essener Kreuznagelreliquiar Der Berliner Rahmen wurde seit Otto von Falke uberwiegend der Egbert Werkstatt zugeschrieben 2 Ursachlich hierfur war die Verwendung von Goldemails die Filigranfuhrung sowie die Almandinherzen die in ahnlicher Form auch am Egbert Schrein und auf dem Buchdeckel des Codex aureus Epternacensis vorkommen Hermann Fillitz bezeichnet die Kombination von Stein und Perlenfassungen mit den an sie angesetzten herzformigen Almandinen und die Ornamentformen der Emails als charakteristisch fur die Egbert Werkstatt 3 Hiltrud Westermann Angerhausen bezeichnete die herzformigen Almadine mit den umgebenden Filigranranken als Leitfossil der Egbert Werkstatt 4 Zweifel an der Zuordnung des Rahmens zur Egbert Werkstatt ergeben sich aus der gegenuber anderen Werken der Egbert Werkstatt deutlich einfacheren Ausfuhrung insbesondere der Emails Die der Egbertwerkstatt sicher zuzuschreibenden Emails am Egbert Schrein Petrusstab und Buchdeckel des Codex Aureus wie auch das Stifteremail des Essener Otto Mathilden Kreuzes weisen deutlich mehr Farben auf die ornamentalen Emails sind gleichzeitig komplizierter aufgebaut wie auch besser ausgefuhrt so dass eine Schulerarbeit vorgeschlagen wird 5 Literatur BearbeitenHermann Fillitz Rahmen In Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen Katalog der Ausstellung Hildesheim 1993 Band 2 Katalog Nr IV 43 Franz J Ronig Hrsg Egbert Erzbischof von Trier 977 993 Gedenkschrift der Diozese Trier zum 1000 Todestag Selbstverlag des Rheinischen Landesmuseums Trier Trier 1993 ISBN 3 923319 27 4 Band 1 Katalog Nr 46 Sybille Eckenfels Kunst Goldemails Untersuchungen zu ottonischen und fruhsalischen Goldzellenschmelzen Pro Business Verlag Berlin 2008 Dissertation Stuttgart 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berliner Rahmen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rahmen auf Europeana collectionsEinzelnachweise Bearbeiten Inventarnummer 1967 24 Eckenfels Kunst Goldemails S 235 Katalog Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen Katalognr IV 43 Hiltrud Westermann Angerhausen Das Nagelreliquiar im Trierer Egbertschrein Das kunstlerisch edelste Werk der Egbertwerkstatte In Festschrift fur Peter Bloch zum 11 Juli 1990 1990 S 9 Eckenfels Kunst S 236 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berliner Rahmen amp oldid 222399557