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52 148055 9 927638 Koordinaten 52 8 53 N 9 55 39 O Die Bergstrasse Hildesheim ist eine historische Strasse im Westen von Hildesheim im Stadtteil Moritzberg in der sich neben zahlreichen Fachwerkhausern mehrere Sehenswurdigkeiten befinden die das Bild des Stadtteils entscheidend pragen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bauwerke und Besonderheiten 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Bergstrasse eine 620 m lange und streckenweise enge Einbahnstrasse fuhrt von der Dingworthstrasse der Hauptstrasse des Stadtteiles Moritzberg die sich als eine der am tiefsten gelegenen Strassen Hildesheims nur rund 70 m u d M befindet steil bergauf nach Westen 1 Die Kreuzung an der die Bergstrasse abzweigt heisst im Volksmund nach einer fruher hier befindlichen Gaststatte Guldener Lowe Nach einer sanften Biegung im Bereich des kleinen Platzes Am Bergbrunnen an dem sich mehrere sehr markante Bauwerke befinden und einer scharfen Rechtskurve am nach Suden abzweigenden Stiftskirchenweg erreicht die Bergstrasse mit dem Kamm des Krehlaberges eine Hohe von 110 m u d M Die Hausnummern reichen von Nr 1 bis Nr 80 Geschichte BearbeitenDie Bergstrasse ist eine der altesten Strassen des Hildesheimer Stadtteiles Moritzberg Am nordlichen Ende des Obere Bergstrasse genannten Abschnitts befand sich im Mittelalter das Krehlator mit seinem 25 Fuss hohen Turm das auch Schafertor genannt wurde 2 Das alteste heute noch erhaltene Gebaude der Bergstrasse ist Haus Nr 65 das 1645 erbaut wurde Mehrere Hauser stammen aus dem 18 und dem fruhen 19 Jahrhundert Die Bergstrasse erhielt ihren Namen offiziell 1855 damals wurde sie in Obere Bergstrasse Mittlere Bergstrasse und Untere Bergstrasse eingeteilt 3 Nach der Eingemeindung des Bergfleckens Moritzberg nach Hildesheim im Jahr 1911 wurden die drei Abschnitte unter der einheitlichen Bezeichnung Bergstrasse zusammengefasst Fur den am hochsten gelegenen Teil der Strasse der sich zwischen der Abzweigung des Stiftskirchenweges und dem nordlichen Ende der Bergstrasse erstreckt hat sich die Bezeichnung Obere Bergstrasse bis heute erhalten Den Zweiten Weltkrieg uberstand die Bergstrasse unbeschadigt Bauwerke und Besonderheiten BearbeitenJedes Jahr findet am Pfingstmontag in der Bergstrasse zwischen Haus Nr 1 und dem Platz Am Bergbrunnen der viel besuchte Pflockflotchenmarkt statt bei dem es sich moglicherweise um ein Relikt des Marktrechts handelt das dem Bergflecken Moritzberg 1652 verliehen wurde 4 Seinen Namen erhielt dieser Markt von den Floten aus Weidenholz die fruher hier verkauft wurden Keine andere Strasse des Moritzberges hat so viele Sehenswurdigkeiten aufzuweisen wie die Bergstrasse Mehrere von ihnen gruppieren sich um den kleinen abschussigen Platz Am Bergbrunnen der sich an der Ecke zur Bennostrasse befindet und von dem nach Sudwesten die 89 m lange Treppenstrasse Grosse Steuer abzweigt Eines der markantesten Bauwerke des ganzen Stadtteiles ist die 1882 1886 im neogotischen Stil erbaute und weithin sichtbare Villa Windthorst Bergstrasse 22 24 5 Nicht weniger pragend ist der 1913 1915 errichtete viergeschossige Bau der evangelischen Grund und Hauptschule der wegen des gelben Putzes seit Jahrzehnten in Hildesheim unter dem Namen Gelbe Schule bekannt ist 6 Da das Gelande sehr abschussig ist wurde die Schule von einer Stutzmauer aus Sandstein umgeben und auf einem Sockel aus Sandsteinquadern erbaut Der Bau wird durch Gurtgesimse gegliedert und ist von der Bergstrasse aus uber Treppen durch ein reprasentatives Portal zu erreichen dessen Baustil dem Barock nachempfunden ist Von dem Platz Am Bergbrunnen der seinen Namen erst nach dem Bau des Brunnens zu Beginn des 21 Jahrhunderts erhielt hat man einen schonen Blick durch die Treppenstrasse Grosse Steuer zur Mauritiuskirche Der turmartige Erker der Schule der in die Treppenstrasse hineinragt erinnert mit seinem Baustil an den Barock und stellt so eine Verbindung zum Barockturm der Kirche her An der Sudseite des Platzes fallt an der Ecke zur Bennostrasse eine Mauer aus Natursteinen auf auf der ein steinernes Relief mit einer Darstellung des Schutzheiligen des Bergfleckens Moritzberg St Mauritius aus dem Jahr 1730 zu sehen ist 7 Bei dem Fachwerkhaus hinter der Mauer handelt es sich um einen ehemaligen Stiftshof Ebenfalls an der Sudseite des Platzes erhebt sich das 1751 erbaute Alte Brauhaus uber dessen Eingang ein weiteres Steinrelief des Hl Mauritius angebracht ist 5 In dem Haus wurde bis in die 1970er Jahre hinein eine Gaststatte mit dem Namen Altes Brauhaus betrieben Vor der Eingemeindung nach Hildesheim im Jahre 1911 bestanden auf dem Moritzberg zahlreiche Gaststatten da im Bergflecken Moritzberg die Biersteuer erheblich niedriger war als in der Stadt Hildesheim Die Backsteinhauser an der Nordseite des Platzes Am Bergbrunnen Bergstrasse 61 63 wurden fast zeitgleich mit der Villa Windthorst errichtet Haus Nr 63 mit dessen Bau man 1887 begann wurde anfangs als Madchenschule genutzt und fallt durch ein Ziegeldekorband und einen grossen Mittelgiebel auf 8 Ostlich des Platzes Am Bergbrunnen sind sehenswert Das ehemalige Kuriengebaude Bergstrasse 65 1645 im Barockstil erbaut und nach dem letzten Besitzer Brenkenscher Hof genannt 5 Von der Strasse ist es uber eine zweiteilige Freitreppe zu erreichen Typisch fur die Epoche des Barock ist die symmetrische Fassadengestaltung mit dem genau in der Mitte befindlichen Portal uber dem verschiedene Ornamente angebracht sind Die ehemalige Vikarie Corpus Christi Bergstrasse Nr 17 wurde 1730 erbaut und im 20 Jahrhundert durch Umbauten verandert Gegenuber der ehem Vikarie fallt an der Fassade des Hauses Bergstrasse 68 der Kopf eines Lowen auf angefertigt gegen Ende des 19 Jahrhunderts Zahlreiche traufstandige Fachwerkhauser mit unterschiedlicher Firsthohe im unteren Teil der Bergstrasse Haus Nr 75 vermutlich um die Mitte des 18 Jahrhunderts erbaut fallt durch ein vorkragendes Obergeschoss Verzierungen an den Knaggen und einen geschnitzten Spruch an der Stockwerksschwelle auf Haus Nr 78 diente ursprunglich als Knabenschule wurde ebenfalls wahrscheinlich um die Mitte des 18 Jahrhunderts errichtet und fallt durch seine Breite und durch eine historische Eingangstur auf 7 Westlich des Platzes Am Bergbrunnen Das Pfarrhaus der Mauritiuskirche Bergstrasse 57 wurde 1905 als reprasentativer Putzbau mit zwei Geschossen auf einem Natursteinsockel mit einer Freitreppe erbaut 9 Zwei Risalite beherrschen die Fassade wobei der rechte einen auffallend grossen Giebel und der linke Fenster mit Kuppeln und Mittelsaulen besitzt Haus Nr 55 ist ein Neubau aus den 1980er Jahren der im Fachwerkstil erstellt wurde Auf dem Grundstuck stand bis 1979 das Kammerey Haus ein Fachwerkhaus das ursprunglich als Commende Sanctae Gertrudis erbaut worden war Im Bereich der Oberen Bergstrasse ist neben den beiden traufstandigen Fachwerkhausern Bergstrasse 33 und 34 die vermutlich gegen Ende des 18 oder zu Beginn des 19 Jahrhunderts erbaut wurden die ehemalige Stiftsschaferei bemerkenswert Bergstrasse 26 9 Eine Inschrift an den Sandsteinpfosten der Toreinfahrt gibt das Jahr 1712 an nbsp Bergstrasse Blick nach Westen nbsp Bergstrasse Nr 75 nbsp Bergstrasse Nr 78 nbsp Detail an Haus Nr 68 nbsp Blick zur ehem Vikarie Corpus Christi nbsp Blick zur Villa Windthorst nbsp Am Bergbrunnen rechts ehem Madchenschule nbsp Brenkenscher Hof 1645 nbsp Brenkenscher Hof Detail nbsp Gelbe Schule 1913 1915 nbsp Relief des Hl Mauritius 1730 nbsp Altes Brauhaus 1751 nbsp Altes Brauhaus Portal mit Relief des Hl Mauritius nbsp Pfarrhaus 1905 nbsp Bergstrasse Nr 55 nbsp Ehem Stiftsschaferei 1712 nbsp Bergstrasse 33 und 34Einzelnachweise Bearbeiten Dr Hager Hartmut Hildesheimer Strassen S 129 Hildesheim 2005 Hildesheimer Allgemeine Zeitung v 2 Februar 2008 S 16 Dr Zoder Rudolf Die Hildesheimer Strassen S 21 Segers Glocke Christiane Baudenkmale in Niedersachsen Bd 14 1 S 170 Hameln 2007 a b c Segers Glocke Christiane Baudenkmale in Niedersachsen Bd 14 1 S 176 Hameln 2007 Segers Glocke Christiane Baudenkmale in Niedersachsen Bd 14 1 S 178 Hameln 2007 a b Segers Glocke Christiane Baudenkmale in Niedersachsen Bd 14 1 S 175 Hameln 2007 Segers Glocke Christiane Baudenkmale in Niedersachsen Bd 14 1 S 177 Hameln 2007 a b Segers Glocke Christiane Baudenkmale in Niedersachsen Bd 14 1 S 179 Hameln 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergstrasse Hildesheim amp oldid 217870507