www.wikidata.de-de.nina.az
Benedikt Kreutz 15 Januar 1879 in St Peter Hochschwarzwald 25 Juli 1949 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher katholischer Geistlicher und zweiter Prasident des Deutschen Caritasverbandes Grab von Benedikt Kreutz auf dem Freiburger Hauptfriedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBenedikt Kreutz wurde als Sohn einer Handwerkerfamilie geboren Nach dem Abitur in Freiburg im Breisgau studierte er zunachst in Eichstatt Philosophie danach katholische Theologie in Freiburg 1902 wurde er zum Priester geweiht 1904 wurde er Mitglied der Studentenverbindung KDStV Hercynia Freiburg im Breisgau Zunachst war er in Birndorf Durlach und Freiburg als Kaplan seit 1910 als Pfarrer in der Industriegemeinde Untergrombach bei Bruchsal tatig Dort baute er ein soziales Zentrum mit Kindergarten Krankenpflegestation Volksbad Bibliothek und Schulungsraum Elisabethenhaus auf Seit 1915 war er vorwiegend als Feldgeistlicher im Einsatz 1919 wurde er mit der Einrichtung und Leitung der Hauptvertretung des Deutschen Caritasverbandes in Berlin beauftragt In dieser Zeit hat er auch dem Vorstand und der Geschaftsfuhrung des St Raphaels Vereins angehort Nebenbei studierte er an der Universitat Berlin Volkswirtschaft 1922 wurde er an der Universitat Munster mit dem Thema Wohlfahrtspflege im landlichen Raum zum Dr rer pol promoviert Korreferent war der Sozial und Caritaswissenschaftler Heinrich Weber der Kreutz starke wissenschaftliche Stutze im Deutschen Caritasverband wurde 1921 wurde er in die Zentrale des Deutschen Caritasverbandes nach Freiburg berufen um die Nachfolge von Lorenz Werthmann als Prasident anzutreten Dieses Amt ubte er bis zu seinem Tod aus Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus kam der Deutsche Caritasverband in Konflikt mit den nationalsozialistischen Machthabern sprach sich aber auch fur deren Ziele aus Kreutz konnte zwar die Gleichschaltung abwehren auch konnte die Caritas ihre Arbeit unter erschwerten Bedingungen fortsetzen es gelang ihr jedoch nicht die ihr anvertrauten Behinderten und so genannten Erbkranken vor den NS Krankenmorden zu bewahren zwischen 1939 und 1941 allein aus katholischen Anstalten etwa 12 000 Menschen Kreutz verortete jedoch speziell in der Wohlfahrtspflege drei aus Sicht der Caritas sehr begrussenswerte Ziele des Nationalsozialismus der neue Staat wolle als Wohlfahrtsstaat zurucktreten womit wieder die freie Liebestatigkeit in den Vordergrund rucke er betone die Selbsthilfe und wende sich gegen die standigen Anspruche an Staat und Sozialversicherung und schliesslich ube er lebendige Sorge fur den erbgesunden Familienaufbau und fur die kinderreiche Familie 1 Werk BearbeitenKreutz betrieb die fachliche Strukturierung des Verbands baute ein dichtes Netzes von Aus und Fortbildungsangeboten auf Er grundete in Freiburg das Seminar fur Wohlfahrtspfleger das Jugendleiterinnen Seminar und das Seminar fur Seelsorgehilfe Er war Mitbegrunder des Caritas Instituts fur Gesundheitsfursorge mit dem angeschlossenen St Elisabeth Lehrkrankenhaus in Koln Hohenlind und des Instituts fur Caritaswissenschaft an der Universitat Freiburg Als Prasident der Caritas gelang es ihm mittels zahlreicher Denkschriften und Gutachten die Wohlfahrtsgesetzgebung der Weimarer Republik mitzugestalten Ausserdem setzte er sich fur die Zusammenarbeit mit der Inneren Mission sowie den anderen Verbanden der Wohlfahrtspflege ein und war einer der Initiatoren zur Grundung der Deutschen Liga der Freien Wohlfahrtspflege Auch beim Aufbau der internationalen Caritas war Kreutz eine treibende Kraft Auszeichnungen Auswahl BearbeitenDer Einsatz von Kreutz erfuhr zu Lebzeiten zahlreiche kirchliche und staatliche Ehrungen 1925 Papstlicher Hauspralat 2 1926 Silbernes Halskreuz fur Verdienste um die Durchfuhrung des Heiligen Jahres 1925 3 1942 Apostolischer Protonotar 1947 Dr theol h c der Katholisch theologischen Fakultat der Universitat Freiburg Pralat Kreutz Strasse in Bruchsal Untergrombach Pralat Kreutz Strasse in Bous Benedikt Kreutz Rehabilitationszentrum in Bad Krozingen Kath Kindergarten Benedikt Kreutz in St PeterSchriften BearbeitenSiehe maschinenschriftliche Bibliographie B K bis 1939 zusammengestellt v H Rolfes 64 S im Archiv des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg Das Gemeindeheim auf dem Lande Eine Studie uber seine Geschichte soziale und okonomische Bedeutung und Durchfuhrbarkeit Dissertation Munster 1922 Caritas und Deutscher Caritasverband In Handworterbuch der Wohlfahrtspflege hrsg v O Karstedt unter anderem 1924 102 110 Die sozial caritative Bedeutung der Bodenreform 1925 Caritasarbeit im neuen Deutschland In Soziale Arbeit und Gemeinschaft hrsg v H Althaus 1936 244 255 zahlreiche Reden Referate Stellungnahmen Ansprachen und kurze Beitrage finden sich in der Zeitschrift Caritas 16 1910 1947 Literatur BearbeitenKarl Borgmann Hrsg Benedikt Kreutz zum Gedenken o J 1949 Karl Borgmann Dr Kreutz Benedikt In Freiburger Diozesan Archiv Jg 71 1951 S 233 236 Karl Borgmann Benedikt Kreutz Zur 10 Wiederkehr seines Todestages In Caritas Jg 60 1959 S 231 236 Karl Borgmann Benedikt Kreutz In Lexikon fur Theologie und Kirche LThK 2 Auflage Bd 6 Karthago Marcellino Herder Freiburg 1961 S 605 Eckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg und andere Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 2 Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945 Kassel University Press Kassel 2018 ISBN 978 3 7376 0474 1 S 104 f Online PDF 3 9 MB Manfred Hermanns Heinrich Weber Sozial und Caritaswissenschaftler in einer Zeit des Umbruchs Wurzburg 1958 insbesondere S 22 25 64 68 77 82 Manfred Hermanns Weltweiter Dienst am Menschen unterwegs Auswandererberatung und Auswandererfursorge durch das Raphaels Werk 1871 2011 Friedberg 2011 S 88 89 97 109 111 145 220 Gustav v Mann Tiechler Benedikt Kreutz 1879 1949 In ders Menschen als Helfer 1966 S 23 27 Hans Josef Wollasch Beitrage zur Geschichte der deutschen Caritas in der Zeit der Weltkriege Zum 100 Geburtstag von Benedikt Kreutz 1978 Hans Josef Wollasch Benedikt Kreutz 1879 1949 Prasident des Deutschen Caritasverbandes 1979 Hans Josef Wollasch Benedict Kreutz 1879 1949 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 5 Matthias Grunewald Verlag Mainz 1982 ISBN 3 7867 0990 4 S 118 133 Digitalisat Hans Josef Wollasch Benedikt Kreutz In Badische Biographien Neue Folge Bd 1 Kohlhammer Stuttgart 1982 ISBN 3 17 007118 1 S 193 195 Hans Josef Wollasch Kreutz Benedikt In Staatslexikon siebte Auflage Bd 3 Hoffmann Naturrecht Herder Freiburg 1987 S 701 703 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Benedikt Kreutz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Benedikt Kreutz in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Peter Hammerschmidt Die Wohlfahrtsverbande im NS Staat Die NSV und die konfessionellen Verbande Caritas und Innere Mission im Gefuge der Wohlfahrtspflege des Nationalsozialismus Opladen 1999 S 143 Karl Borgmann Kreutz Benedikt In Lexikon fur Theologie und Kirche Herder Freiburg 2 Auflage 1961 Band 6 Sp 605 Caritas Zeitschrift fur Caritaswissenschaft und Caritasarbeit hrsg vom Deutschen Caritasverband Freiburg 31 Jahrgang Heft 8 August 1926 S 257 Normdaten Person GND 118715984 lobid OGND AKS LCCN n79051126 VIAF 8182378 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kreutz BenediktKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Geistlicher zweiter Prasident des Deutschen CaritasverbandesGEBURTSDATUM 15 Januar 1879GEBURTSORT St Peter Hochschwarzwald STERBEDATUM 25 Juli 1949STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benedikt Kreutz amp oldid 239233171