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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Der Einleitung fehlt die Klarstellung dass es sich um eine These und somit Wortschopfung Hans Werner Sinns handelt die weder allgemein anerkannt ist noch als Begriff verwendet wird im Ubrigen sind die Ausfuhrung essayartig und weitschweifig somit enzyklopadisch unerwunscht WP WWNI zudem teils unbelegt erster Abschnitt Begrundung WinfriedSchneider Diskussion 13 47 4 Okt 2017 CEST Nun unter anderem klargestellt woher die These stammt wobei die anderen Probleme wie essayartig noch bestehen Casra Diskussion 22 58 21 Jun 2022 CEST Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Basarokonomie ist eine 2005 aufgestellte volkswirtschaftliche Hypothese von Hans Werner Sinn Sie besagt dass in bestimmten Volkswirtschaften insbesondere in Deutschland der Anteil der inlandischen Wertschopfung an der Industrieproduktion im Laufe der Zeit immer weiter zuruckgehe Im Gegenzug nehme der Anteil der aus dem Ausland bezogenen Vorleistungen zu Ausserdem geht Sinn von der Annahme aus dass Deutschland sich fur den Export uberspezialisiere und die Wertschopfung sich deswegen im Export schneller als die gesamtwirtschaftliche Wertschopfung erhohe Die Hypothese erhielt insbesondere in der Diskussion um den bis 2008 reklamierten Titel Exportweltmeister 1 fur Deutschlands Aussenhandel offentliche Aufmerksamkeit Inhaltsverzeichnis 1 Begrundung 2 Rezeption 3 Internationaler Vergleich 3 1 USA Japan und Deutschland 3 2 Basarokonomie China 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeBegrundung BearbeitenAls Begrundung seiner Hypothese erklart der Okonom Hans Werner Sinn in Deutschland habe es fur einfache Arbeit hohe und starre Lohne gegeben die der internationalen Niedriglohnkonkurrenz nicht nachgaben Man kann das Argument am besten verstehen wenn man zunachst die Reaktion einer wohlfunktionierenden Okonomie mit flexiblen Lohnen auf eine internationale Niedriglohnkonkurrenz betrachtet Fall des Eisernen Vorhangs Integration der ex kommunistischen Lander in den Welthandel Eine solche Okonomie wurde einen Teil der arbeitsintensiven Binnensektoren z B Textilien oder Leder schliessen und durch Importe ersetzen Das Kapital die qualifizierte Arbeit und die einfache Arbeit werden freigesetzt und wandern in die kapital und wissensintensiven Exportsektoren Wegen der hoheren Kapitalintensitat der Produktion in diesen Sektoren entstunde bei starren Lohnen Arbeitslosigkeit weil nicht alle einfachen Arbeiter mitgenommen werden Doch in einer wohlfunktionierenden Okonomie wird die Arbeitslosigkeit durch sinkende Lohne vermieden denn die sinkenden Lohne bremsen den Strukturwandel und verlangsamen in allen Sektoren den Ersatz einfacher Arbeit durch Maschinen Es findet nur eine massvolle Vernichtung der Wertschopfung in den Binnensektoren statt die durch die Erhohung der Wertschopfung im Export uberkompensiert wird Wenn nun im Gegensatz zu dieser Entwicklung die Lohne fur einfache Arbeit starr sind ist die Bremse fur den Strukturwandel blockiert Die Binnensektoren werden im Ubermass erodiert und zu viel Kapital und qualifizierte Arbeit wandern in den Export was eine ubermassige Verlagerung der Wertschopfung von den Binnensektoren in die Exportsektoren impliziert Der Anteil der Wertschopfung im Export am Bruttoinlandsprodukt steigt und es entsteht ein pathologischer Exportboom der mit Arbeitslosigkeit einhergeht weil in den Binnensektoren mehr einfache Arbeiter freigesetzt werden als in Exportsektoren neu eingestellt werden konnen Das Sozialprodukt also die Summe der Wertschopfungen aller Sektoren schrumpft gegen den Trend weil im Export weniger entsteht als in den Binnensektoren verloren geht Der ubermassige Strukturwandel hat eine horizontale und eine vertikale Komponente Erstens wandert zu viel Kapital von den klassischen Sektoren wie Textil oder Lederproduktion in die modernen Sektoren wie Automobilbau oder chemische Industrie Zweitens wandert zu viel Kapital von den kundenfernen und arbeitsintensiven Produktionsstufen der Exportindustrie in die kundennahen und kapitalintensiven Endstufen dieser Industrie Basar Effekt Die Folge ist dass sich die Wertschopfung im Export im Ubermass entwickelt und der Anteil der heimischen Wertschopfung an den Exportmengen fallt Zusammen genommen impliziert dies eine ubermassige Aufblahung der Exportmengen die die ubermassige Aufblahung der Wertschopfung im Export noch ubertrifft den der deutsche Warenhandel bis 2008Rezeption BearbeitenDie Hypothese der Basarokonomie ist umstritten Umstritten sind erstens die empirischen Daten der Hypothese zweitens die Interpretation der Daten im Sinne einer tatsachlichen Arbeitsteilung als Basar Okonomie und schliesslich die Bewertung der Standortqualitaten Deutschlands Der Sachverstandigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung fasst die Basarokonomiethese wie folgt zusammen Die gestiegenen Exporte spiegeln zwar die hohe Leistungsfahigkeit deutscher Exportunternehmen wider aber nicht die Leistungsfahigkeit der deutschen Exportwirtschaft da die Wertschopfung im Inland sinke und stattdessen zunehmend auf auslandische Vorleistungen zuruckgegriffen werde Diese These sieht der Sachverstandigenrat fur die betrachteten 1990er Jahre empirisch als widerlegt an Zum einen haben sich die inlandischen Wertschopfungsanteile aus der Exporttatigkeit verringert zum anderen hat der Mengeneffekt kraftig gestiegener Exporte insbesondere seit Mitte der neunziger Jahre trotz eines gesunkenen Wertschopfungsanteils die durch die Exporte induzierte Wertschopfung in der Gesamtwirtschaft und im Verarbeitenden Gewerbe relativ zu derjenigen der ubrigen Wirtschaftsbereiche erhoht Zwischen den Jahren 1991 und 2002 ist der auslandische Wertschopfungsanteil an den deutschen Exporten zwar von 26 7 Prozent auf 38 8 Prozent gestiegen Trotz sinkender inlandischer Wertschopfungsanteile hat sich die inlandische Wertschopfung aber erhoht da die Exporte in diesem Zeitraum stark gestiegen waren 2 Die Beschaftigtenzahl im produzierenden Sektor ist in den 1990er Jahren generell gesunken Die Zahl der exportabhangig Erwerbstatigen im produzierenden Sektor ist zwischen 1995 und 2000 allerdings entgegen dem Trend gestiegen 3 Zumindest mit Blick auf die Exporttatigkeit des Verarbeitenden Gewerbes liess sich zeigen dass sich die Befurchtungen nachteiliger Folgen fur die Beschaftigung im Inland nicht bestatigt haben sondern per saldo zusatzliche Arbeitsplatze generiert wurden 2 Peter Bofinger und Rudolf Hickel widersprechen der Basarhypothese siehe Weblinks mit dem Hinweis dass zwar die Wertschopfung im Export pro Stuck gesunken sei dass aber die Stuckzahl so stark zugenommen habe dass dadurch die inlandische Wertschopfung im Export gestiegen sei Auch das Institut der deutschen Wirtschaft bestreitet die Hypothese der Basarokonomie verweist jedoch in einer eigenen Studie auf einen bestehenden Basareffekt Darin wird erklart dass zwar der Anteil der importierten Vorleistungen am Export in Deutschland gestiegen sei was aber vollig normal sei in einer Welt der zunehmenden Arbeitsteilung Ausserdem sei der Beitrag der Exporte zur inlandischen Bruttowertschopfung nirgends so stark angestiegen wie in Deutschland was auf einer starken Wettbewerbsfahigkeit der deutschen Industrie beruhe In den vergangenen Jahren seien die Lohnkosten kaum noch gestiegen und die Standortbedingungen hatten sich relativ zu Landern wie Frankreich Grossbritannien und Italien stark verbessert Daher sei Deutschland keineswegs eine Basarokonomie meint das Institut Jedoch zweifelt das IW Koln die Wirkung der internationalen Arbeitsteilung auf die Fertigungstiefe der Industrie n nicht an Im Einklang zu Sinns Ausfuhrungen attestiert das IW Koln eine Zunahme der Wachstumsrate der exportinduzierten Importe exportabhangige Vorleistungsimporte aus dem Ausland in Deutschland Schweden den Niederlanden und Italien Fur Deutschland stufen das ifo Institut und auch das IW Koln diese Entwicklung im internationalen Vergleich als relativ hoch ein Allerdings wird diese beschaftigungsbedrohliche Entwicklung bisher uberkompensiert durch das Wachstum der exportinduzierten Wertschopfung 4 Das Institut der deutschen Wirtschaft schlussfolgert Dass die Erzeugnisse der hiesigen Fabriken auf dem Weltmarkt trotz der hohen Arbeitskosten weiter so gut mithalten konnen liegt nicht zuletzt daran dass die Unternehmen gunstig Vorleistungen in Niedriglohnlandern einkaufen konnen So gesehen ist das Etikett Basarokonomie eher als ein Kompliment fur eine gelungene internationale Arbeitsteilung zu verstehen denn als Kritik am Standort D eutschland 5 Das Statistische Bundesamt hat sich ebenfalls mit der Basarthese auseinandergesetzt Auch wenn man davon ausgeht dass sich der Importanteil der Exporte im Zeitraum 1995 bis 2002 dampfend auf das BIP ausgewirkt hat wurde dies uberkompensiert von der positiven Wirkung der stark gestiegenen Exportnachfrage nach heimischen Produkten Laut Bundesamt entwickelte sich der Anteil der Exporte aus inlandischer Wertschopfung von 1995 bis 2002 von 70 3 auf 61 2 Der Anteil der fur Exportguter erbrachten Wertschopfung an der Wirtschaftsleistung stieg von 1995 bis 2002 sogar von 16 2 auf 20 8 Das DIW kommt zu dem Ergebnis dass Deutschland ein Gewinner der Globalisierung sei Die Behauptung es werde zunehmend Wertschopfung aus Deutschland in wettbewerbsfahigere Lander verlagert ist nach Analyse des DIW falsch Die Wertschopfung in Deutschland nimmt sowohl absolut als auch relativ zum Bruttoinlandsprodukt aufgrund des Aussenhandels zu und stabilisiert damit zunehmend die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland 6 Das Handelsblatt kritisierte am 17 Oktober 2005 Sinns Hypothese einer Basarokonomie unter der Uberschrift Sinns Marchen vom Basar als falsch und gefahrlich 7 Dabei beruft sich der Verfasser Olaf Storbeck auf die Studien vom Sachverstandigenrat und vom Statistischen Bundesamt All diesen Kritikern warf Sinn in seinem 2005 veroffentlichten Buch Die Basarokonomie vor seine These falsch zu interpretieren Er habe nicht den Ruckgang der inlandischen Exportwertschopfung im Vergleich zur gesamtwirtschaftlichen Wertschopfung sondern einen Ruckgang der inlandischen Exportwertschopfung pro Exporteinheit festgestellt und dies sei durch die empirischen Fakten klar belegt 8 Nach Ansicht der Friedrich Ebert Stiftung ist die der Basarokonomiethese zugrundeliegende Modellannahme dass rigide zu hohe Lohne einen Exportboom verursachen theoretisch und praktisch unplausibel Die naheliegende alternative Erklarung sei das Deutschland an der hollandischen Krankheit leide dass namlich super wettbewerbsfahige Exportsektoren uber den Wechselkursmechanismus zu einer Aufwertung der Wahrung und damit einer Verbilligung von Importen fuhren wodurch binnenmarktorientierte Produktionssektoren an Wettbewerbsfahigkeit verlieren 9 Internationaler Vergleich BearbeitenUSA Japan und Deutschland Bearbeiten nbsp Exporte und Exportuberschusse im Verhaltnis zum BIPIn der Abbildung sind fur die Triadenlander also die drei grossten Volkswirtschaften der Welt die Exporte im Verhaltnis zum jeweiligen BIP dargestellt ausserdem der Nettoexport im Verhaltnis zum BIP Steigende Exportquoten deuten auf eine zunehmende Handelsverflechtung der Welt Globalisierung Demnach ist Deutschland fuhrend beim Verhaltnis zwischen Exporten an Waren und Dienstleistungen zum BIP auch erzielt Deutschland einen beachtlichen Exportuberschuss Exporte minus Importe Da aber definitorisch der Saldo von Exporten und Importen grossengleich jedoch mit entgegengesetztem Vorzeichen dem Kapitalfluss sein muss reflektiert dieser dauerhafte Exportuberschuss gleichzeitig auch den dauerhaften Kapitalzufluss in Form von Devisen Sinn interpretiert diese Bilanzgleichung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung so als ob dies die Inlandsinvestitionen und damit die Nachfrage nach Arbeit im Inland schwache Die USA dagegen sind seit Jahren im Aussenhandel Waren und Dienstleistungen zusammengenommen im Minus Entsprechend erzielen die USA einen erheblichen Kapitalabfluss Insofern liegt hier der Gegenpol zur deutschen Situation vor Die Importquote Importe im Verhaltnis zum BIP ergibt sich in der Abbildung als Differenz zwischen Export und Nettoexportquote Basarokonomie China Bearbeiten China hat gegenuber den USA einen grossen Aussenhandelsuberschuss gegenuber Japan Sudkorea und Taiwan aber ein hohes Aussenhandelsdefizit Die beiden letzteren Volkswirtschaften wiederum beziehen viele Vorprodukte aus Japan China mit seinen billigen Arbeitskraften wird zur Weiterverarbeitung von Vorprodukten genutzt die ursprunglich aus Japan kommen in Sudkorea und Taiwan eine erste Weiterverarbeitung erfahren im Billiglohnland China selbst dann vollends fertiggestellt werden und dann in die USA oder in die EU geliefert werden Literatur BearbeitenChristian Muller und Torsten Sundmacher 2006 Basar Okonomie Wirtschaftswissenschaftliches Studium WiSt 35 Jg S 217 220 Hans Werner Sinn 2005 Die Basar Okonomie Econ Verlag ISBN 343018536X Hans Werner Sinn 2006 Das deutsche Ratsel Warum wir Exportweltmeister und Schlusslicht zugleich sind Perspektiven der Wirtschaftspolitik Blackwell Publishing vol 7 1 S 1 18 Hans Werner Sinn 2006 The Pathological Export Boom and the Bazaar Effect How to Solve the German Puzzle in The World Economy Blackwell Publishing vol 29 9 pages 1157 1175 09 Lester Thurow 2004 Die Zukunft der Weltwirtschaft Aus dem Englischen von Bernd Rullkotter Campus Verlag Frankfurt New York ISBN 3 593 37401 3Weblinks BearbeitenKlaus Zimmermann vom DIW in der Welt am Sonntag vom 23 Oktober 2005 PDF Datei 215 kB Rudolf Hickel Deutschland keine Basarokonomie PDF Datei 133 kB Heiner Flassbeck Basar Okonomie oder Basar Okonomen PDF Datei 66 kB Michael Dauderstadt Sind unsere Lohne zu hoch Schlaflose Nachte in der Basarokonomie PDF Memento vom 6 April 2006 im Internet Archive Karl Mai Zur Logik der These von der deutschen Basarokonomie PDF 131 kB Deutschland nicht Basar Okonomie Nr 1 Handelsblatt 17 Mai 2007 zu Studie der Prognos AG GERMANY S GROWTH POTENTIAL STRUCTURAL REFORMS AND GLOBAL IMBALANCES ECONOMICS DEPARTMENT WORKING PAPERS No 780 By Isabell Koske and Andreas Worgotter OECD 8 Juni 2010 Box 1 The bazaar theory debate Belege Bearbeiten Exportweltmeister Deutschland Titel auf Zeit Memento vom 15 November 2010 im Internet Archive PDF des Statistischen Bundesamtes a b Sachverstandigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Jahresgutachten 2004 05 S 481 482 Rn 467 Sachverstandigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Jahresgutachten 2004 05 S 480 481 IW Koln 2005 Endbericht Institut der deutschen Wirtschaft Eigentlich ein Kompliment Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive Deutsches Institut fur Wirtschaftsforschung Wochenbericht des DIW Berlin 40 04 Deutschland ist keine Basarokonomie handelsblatt com Sinns Marchen vom Basar abgerufen am 9 Marz 2011 Die Basar Okonomie Deutschland Exportweltmeister oder Schlusslicht bspw Einleitung Friedrich Ebert Stiftung Michael Dauderstadt Sind unsere Lohne zu hoch Schlaflose Nachte in der Basarokonomie Februar 2006 S 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Basarokonomie amp oldid 224487651