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Barbara Lierheimer 23 Juli 1590 in Nordlingen war ein Opfer der Nordlinger Hexenverfolgung in der fruhen Neuzeit Barbara Lierheimer war von Kirchheim am Ries nach Nordlingen gezogen Dort wurde sie auch Kirchheimerin genannt In der Reichsstadt Nordlingen tat sie Dienst als Hebamme 1 Sie hatte einen Sohn der lutherischer Pfarrer war Im Verlauf der Nordlinger Hexenprozesse wurde Maria Marb verhaftet Diese beschuldigte im Verhor mehrere Frauen der Hexerei darunter Maria Holl und Barbara Lierheimer Nachdem erste Geruchte uber Lierheimers angebliche Hexerei kursierten drangte ihr Sohn sie die Stadt zu verlassen Lierheimer blieb trotzdem in der Stadt weil sie sich auf ihr gutes Gewissen und ihren guten Ruf als Hebamme verliess 2 Am 1 Juni 1590 wurde Lierheimer zusammen mit Katharina Kessler Rebekka Lemp Barbara Worlin Margaretha Hummel und Margarethe Frickinger gefangen genommen Ihre Leidensgenossinnen wurden spater alle wegen Hexerei verbrannt 3 Auch Lierheimer wurde der Hexerei angeklagt und gefoltert Der Nordlinger Scharfrichter hegte Vorbehalte gegen die Hebamme Lierheimer da sie seiner Frau in den Wehen nicht beigestanden hatte Lierheimer verteidigte sich gegen diesen Vorwurf mit einem Terminkonflikt sie habe bereits der Frau des Nordlinger Spitalpfarrers Hilfe zugesagt Der Scharfrichter war dagegen der Ansicht dass Lierheimer nicht helfen wollte weil der Kontakt mit Scharfrichtern und ihren Angehorigen entehrend war Am 9 Juli wies Lierheimer noch den Hexenwahn mit folgender Aussage von sich es konne auch nit sein daz der Boss den Menschen konne uberwunden 4 Unter fortwahrender peinlicher Befragung gestand Lierheimer jedoch immer mehr schauerliche Verbrechen Sie behauptete dem Teufel in Gestalt eines katholischen Monches begegnet zu sein Ein Festessen bei einer Freundin wurde im Verlauf des Verhors zu einer kannibalistischen Veranstaltung bei der ein gebratener Kinderfuss auf dem Tisch gewesen sein soll 5 Sie behauptete im Verhor ihren Mann auf Befehl des Teufels nach einem Tanz ermordet zu haben Wenn ihr Einfallsreichtum versiegte wurde sie erneut gefoltert Beim achten Verhor widerrief sie ihre Aussagen woraufhin der Scharfrichter herbeigerufen wurde Noch bevor der Scharfrichter eintraf hatte sie ihre Gestandnisse erneut bestatigt 6 Auch als sie gestandig war beharrte sie auf ihrer beruflichen Ehre als Hebamme und bestritt je einem Kind dessen Geburt sie begleitet hatte Schaden zugefugt zu haben 7 Lierheimer starb noch im Gefangnis an der Folter Am 23 Juli 1590 wurde ihr Leichnam verbrannt Siehe auch BearbeitenHexenprozesse Nordlingen Sebastian Rottinger Die schone Magelone Maria HollEinzelnachweise Bearbeiten zur Bezahlung der Hebamme Barbara Lierheimer Stadtarchiv Nordlingen Stadtrechnungen 1590 fol 174 Lyndal Roper Hexenwahn Geschichte einer Verfolgung C H Beck Munchen 2007 S 104 ISBN 978 3 406 54047 9 Eva Maria Wilhelm Lienert Die geschandete Ehre der Rebekka L oder Ein ganz normaler Hexenprozess Memento des Originals vom 23 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www historicum net Historicum net 2002 PDF 819 kB Dietmar Henning Voges Nordlingen seit der Reformation Aus dem Leben einer Stadt C H Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 43360 X S 67Stadtarchiv Nordlingen Hexenprozessakten Barbara Lierheimer 1590 Ratsprotokoll 1590 91 fol 78 95 148 Inventarbuch 1587 1590 fol 141 142 v Lyndal Roper Hexenwahn Geschichte einer Verfolgung S 103 Stadtarchiv Nordlingen Hexenprozessakten Barbara Lierheimer 14 Juli 1590 Stadtarchiv Nordlingen Hexenprozessakten Barbara Lierheimer beispielsweise 9 und 10 Juli 1590PersonendatenNAME Lierheimer BarbaraKURZBESCHREIBUNG Opfer der Nordlinger HexenverfolgungGEBURTSDATUM 16 JahrhundertSTERBEDATUM 23 Juli 1590STERBEORT Nordlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barbara Lierheimer amp oldid 237618601