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Die Badestuben in Leipzig auch Badehauser dienten wie in allen Stadten im Mittelalter und der fruhen Neuzeit als offentliche Einrichtungen nicht nur der Korperpflege sondern auch der medizinischen Behandlung und waren gesellschaftliche Treffpunkte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenObwohl nur wenige Badestuben fur Leipzig dokumentiert sind mussen sie doch zumindest so zahlreich gewesen sein dass die Leipziger Bader und Barbiere spatestens seit dem 15 Jahrhundert in einer Innung organisiert waren 1 Die alteste Kunde von einer Badestube in Leipzig datiert von 1301 als Johann Auriga diese dem Thomaskloster schenkte Sie lag vor der Stadt gegenuber dem Thomaspfortchen am Pleissemuhlgraben Weil sie ganz aus Ziegeln errichtet war hiess sie auch Ziegelstube Uber Verkaufe kam sie an den Ratsherrn Wilhelm Kramer und uber die Stadt 1624 an Friedrich Werner und 1642 an Hans Breitenfeld Da das Gebaude im Dreissigjahrigen Krieg zerstort wurde trennte Breitenfeld die Konzession von der Immobilie und verlegte die Badestube zunachst ans ostliche Ende des Bruhl etwa der spateren Stelle des Georgenhauses Als er 1645 das Haus Burgstrasse 16 erwarb kam die Baderei hierher Dieses Haus hiess fortan Thomas Baderei 2 Der letzte Thomas Bader starb 1724 und die Baderei ging langsam ein Es blieb der Name Alte Baderei der fur das Haus noch im Adressbuch von 1839 aufgefuhrt ist 3 1558 liess der Rat der Stadt durch Hieronymus Lotter 1497 1580 in der Nahe des Ranstadter Tores vor der Ecke zur Grossen Fleischergasse eine Badestube erbauen Benannt nach dem Tor hiess sie Rannische Badestube Diese wurde erst 1825 abgerissen als hier 1826 1832 durch Albert Geutebruck 1801 1868 das klassizistische Gebaude des Grossen Blumenbergs errichtet wurde 4 Eine weitere Badestube wird 1587 als St Katharinen Badestube erwahnt Sie lag am Bruhl in der spateren Hausnummer 23 gegenuber der Einmundung der Katharinenstrasse an der bis 1546 die Katharinenkapelle stand Spater stand an der Stelle der Badestube der Plauensche Hof 5 Zu Beginn des 19 Jahrhunderts entstand in Reichels Garten ein mehrstockiges Badehaus mit achteckigem Grundriss der Petersbrunnen Wahrend in Badestuben mitunter recht lockere Sitten herrschten bescheinigt Karl Grosse 1839 in seiner Geschichte der Stadt Leipzig nicht unbedingt schmeichelhaft den Leipzigern hohere Sittenhaftigkeit indem er bezogen auf die Badestuben schreibt Dagegen scheint Leipzig doch in seinen Sitten zu einfaltiglich gewesen zu sein 6 Mit der Verbesserung der medizinischen Versorgung verloren die Badestuben einen Teil ihrer Aufgaben Es blieb vor allem die Korperreinigung fur die unteren Schichten der Bevolkerung wofur ab Mitte des 19 Jahrhunderts grossere Wannen und Brausebader entstanden wie zum Beispiel in Leipzig das Sophien und das Dianabad gekoppelt mit Schwimmbassins sowie die stadtischen Volksbader Literatur BearbeitenHorst Riedel Stadtlexikon Leipzig von A bis Z PRO LEIPZIG Leipzig 2005 ISBN 3 936508 03 8 S 36 37 Ernst Muller Die Hausernamen von Alt Leipzig Schriften des Vereins fur die Geschichte Leipzigs 15 Band Leipzig 1931 Reprint Ferdinand Hirt 1990 ISBN 3 7470 0001 0 Karl Grosse Geschichte der Stadt Leipzig von der altesten bis auf die neueste Zeit Band 1 C B Polet Leipzig 1839 S 172 174 digitalisiert Weblinks BearbeitenBadestuben im Leipzig Lexikon Abgerufen am 31 Marz 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Leipziger Fehlgriffe Zum Konflikt zwischen Badern und Barbieren im 17 Jahrhundert Ciba Zeitschrift Die Hausernamen von Alt Leipzig S 14 Adressbuch 1839 S 109 Die Hausernamen von Alt Leipzig S 18 Die Hausernamen von Alt Leipzig S 4 Karl Grosse Geschichte der Stadt Leipzig S 174 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Badestuben in Leipzig amp oldid 232807729