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Die Buste eines jungen Mannes ist ein Olgemalde eines unbekannten Nachfolgers des niederlandischen Malers Rembrandt van Rijn das im fruhen 20 Jahrhunderts als authentisches Selbstportrat angesehen wurde Das schlecht erhaltene Bild ist als Hochformat auf Eichenholz ausgefuhrt und wurde zu einem unbestimmten Zeitpunkt zwischen 1625 und 1765 gemalt Das Portrat ist wahrscheinlich die Kopie eines verschollenen Prototyps der im 18 Jahrhundert als Werk Rembrandts galt aber nicht notwendigerweise von ihm stammte Buste eines jungen Mannesunbekannter Nachfolger von Rembrandt van Rijn zwischen 1625 und 1765Ol auf Eichenholz20 17 cmPrivatbesitzVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Hintergrund 3 Rezeption 4 Provenienz 5 Kopien 5 1 Gemalde 5 2 Drucke 6 Verschollener Prototyp 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDas Gemalde zeigt das Brustbild eines dreiviertel nach links gewandten jungen Mannes mit Gesichtszugen die denen des jungen Rembrandt ahneln Der Mann hat seinen Kopf zum Betrachter gedreht und schaut ihn an Er tragt mittellange nach hinten fallende Haare einen schmalen Oberlippenbart und einen dunnen Kinnbart Er ist mit einem dunkelbraunen Wams mit rundem Kragen bekleidet am Hals tritt darunter ein helles Hemd hervor Uber dem Wams scheint er einen Harnisch zu tragen dessen Brustpanzer eine Reihe von fast rechteckigen Aufsatzen und dessen Schulterstuck eine Reihe von Nieten aufweist Um den Hals tragt er eine goldene Kette mit einem unregelmassig geformten Anhanger Der Hintergrund des Gemaldes ist in neutralem Grau gehalten er scheint eine Mauer darzustellen Das Licht fallt von oben links auf den Mann so dass es seine rechte Gesichtshalfte starker als die linke ausleuchtet Es ist keine Signatur oder Datierung vorhanden Das Portrat hat das Format 20 17 cm und ist mit Olfarbe auf waagerecht gemasertes Holz gemalt wahrscheinlich Eichenholz Die Tafel besteht aus einem durchgehenden Brett das auf ein zweites ebenfalls waagerecht gemasertes und ruckseitig lackiertes Brett geleimt wurde Der ungewohnlich beschaffene Untergrund mit der Maserung in Richtung der Schmalseite spricht gegen eine Herkunft aus Rembrandts Umkreis Die Grundierung ist nicht klar erkennbar sie ist wahrscheinlich hellbraun 1 Das Gemalde hat durch das Abblattern der Farbschicht starken Schaden genommen Uber weite Teile der Oberflache befinden sich horizontale Streifen mit Farbverlusten und Ausbesserungen Die Nase und die Augen sind daher jungeren Datums Am Arm der Schulter und im Haar befindet sich feines Krakelee 1 Hintergrund BearbeitenVon Rembrandt sind ausserordentlich viele Selbstportrats uberliefert die er wahrend seiner gesamten kunstlerischen Tatigkeit malte zeichnete oder radierte Dazu gehoren zahlreiche Selbstportrats die er in Werken wie Historiengemalden als Nebenfiguren unterbrachte Insbesondere am Beginn seines Kunstlerlebens malte Rembrandt sich in Posen die starke Emotionen erkennen lassen Damit wollte er die Darstellung von Gefuhlsregungen fur die von ihm bevorzugten Historiengemalde uben Man geht davon aus dass von Rembrandts kleinformatigen Selbstportrats viele Kopien durch seine Schuler angefertigt wurden die an Besucher der Werkstatt verkauft wurden 2 Authentische fruhe Selbstportrats Rembrandts nbsp Selbstportrat als junger Mann 1628 Ol auf Holz 22 5 18 6 cm Rijksmuseum Amsterdam nbsp Selbstportrat mit offenem Mund Rembrandt van Rijn 1628 bis 1629 Zeichnung 12 7 9 5 cm British Museum London nbsp Jugendliches Selbstbildnis 1629 Ol auf Holz 15 5 12 7 cm Alte Pinakothek Munchen nbsp Selbstportrat mit Barett ca 1629 Ol auf Eichenholz 42 8 33 cm Indianapolis Museum of Art nbsp Selbstbildnis Rembrandts 1629 Radierung 17 4 15 4 cm Rijksprentenkabinet Amsterdam nbsp Selbstbildnis mit Halsberge ca 1629 Ol auf Eichenholz 38 2 31 0 cm Germanisches Nationalmuseum NurnbergRezeption BearbeitenDer englische Kunsthandler John Smith erwahnte bereits 1836 in seinem Catalogue raisonne der wichtigsten hollandischen flamischen und franzosischen Maler die Drucke von Worlidge und Martin Dabei gab er an dass sie nach einem Bild im Besitz des Duke of Argyll angefertigt worden sind 3 Cornelis Hofstede de Groot fuhrte das Gemalde in seinem 1915 erschienenen Werkverzeichnis als Selbstbildnis in jugendlichem Alter mit der Nummer 591 als authentisch auf 4 Wilhelm Reinhold Valentiner nahm 1923 in der zweiten Auflage seiner Monografie uber neu entdeckte Gemalde von Rembrandt eine Datierung auf etwa 1629 vor der spatere Autoren folgten 5 Auch Abraham Bredius akzeptierte es mit der Nummer 13 als authentisches Selbstportrat und gab an dass das Bild mit Hofstede de Groots Nummern 591 486 und 601 identisch sei 6 Kurt Bauch gab dem Gemalde 1966 die Nummer 296 7 Horst Gerson behielt in seiner Uberarbeitung des Bredius Katalogs die Nummer 13 bei verwarf aber die Datierung auf 1629 8 In spateren Werkverzeichnissen Rembrandts wurde das Portrat nicht mehr berucksichtigt Die Mitglieder des Rembrandt Research Project beschrieben das Portrat 1982 im ersten Band ihres Corpus of Rembrandt Paintings als ein sehr schlecht erhaltenes Gemalde das weder von Rembrandt noch aus seinem engeren Umkreis stammen konne Dagegen sprachen eine Vielzahl von Grunden namentlich die ungewohnliche Konstrukltion der Holztafel und die grobe Handhabung von Farbe und Form Mit dem ubertriebenen Haarschopf und dem dunnen Bartwuchs lasst sich die Darstellung nicht in die zweifelsfrei authentischen fruhen Selbstportrats Rembrandts einreihen Eine Goldkette wie eine Halsberge sind haufig von Rembrandt abgebildetes Accessoire aber niemals hat er eine Goldkette uber einer Halsberge gemalt 1 Provenienz Bearbeiten1836 befand sich das Gemalde den Angaben John Smith und Cornelis Hofstede de Groots zufolge im Besitz des Duke of Argyll 3 4 Das Rembrandt Research Project weist die Feststellung zuruck es handele sich um das Gemalde des Duke of Argyll Dieses sei bereits im 18 und 19 Jahrhunderts veraussert worden und nicht mit der Buste eines jungen Mannes identisch 1 1935 gab Bredius als Besitzer Onnes van Nijenrode aus Breukelen an Dabei handelte es sich um Michiel Onnes einen im Kaffehandel zu Reichtum gelangten niederlandischen Kaufmann der 1907 das Schloss Nijenrode bei Breukelen gekauft hatte und sich seither Michiel Onnes van Nijenrode nannte 1923 befand sich das Gemalde Valentiner zufolge bereits in der Kunstsammlung von Anton Frederik Philips dem Mitinhaber des Unternehmens Philips 5 9 Die 1935 von Bredius gemachte Angabe das Bild sei im Besitz von Onnes war nicht mehr aktuell 6 1970 gehorte es zur Kunstsammlung der Erbengemeinschaft von Philips Witwe Anna Philips de Jongh Sein gegenwartiger Besitzer ist nicht bekannt 10 Kopien Bearbeiten nbsp Portrat von Rembrandt Harmensz van Rijn unbekannter Nachfolger 1640 bis 1800 Ol auf Leinwand 21 17 cm Rijksmuseum AmsterdamGemalde Bearbeiten Am 11 bis 13 Dezember 1923 wurde in Amsterdam eine Kopie des Gemaldes versteigert Das Olgemalde auf Leinwand im Format 61 mal 47 5 Zentimeter ahnelte in den Grundzugen dem Stich von Worlidge mit Ausnahme des ebenso grob wie auf dem Gemalde dargestellten Harnischs Daher erscheint es ausgeschlossen dass es sich bei diesem Gemalde um den verschollenen Prototypen handelt 1938 befand sich das Gemalde in der Sammlung der Gebruder Evers in Antwerpen Der Verbleib dieser Kopie ist ungeklart 1 Das Rijksmuseum Amsterdam erhielt im Marz 1940 eine Schenkung von 84 Objekten aus dem Besitz des im Vorjahr verstorbenen Dominicus Antonius Josephus Kessler und seiner Ehefrau A C M H Kessler Hulsmann aus Kapelle op den Bos bei Mechelen Dazu gehorte ein Olgemalde auf Leinwand im Format 21 mal 17 Zentimeter uber dessen Provenienz nicht mehr bekannt ist Das Rijksmuseum datiert das Portrat auf 1640 bis 1800 11 Drucke Bearbeiten nbsp Rembrandts Selbstportrat Stich von Thomas Worlidge 1741 bis 1763 21 3 16 1 cm nbsp Rembrandt Mezzotinto von David Martin 1765 15 4 11 5 cm Zwischen 1741 und 1763 veroffentlichte der englische Maler und Graveur Thomas Worlidge einen Stich im Format 21 3 mal 16 1 Zentimeter Das Bild zeigt das Gemalde spiegelverkehrt mit dem nach rechts gewandten Rembrandt Die Bildunterschrift lautet Rembrandts Selbstportrat Kopiert nach dem Originalgemalde das sich jetzt in der Sammlung seiner Gnaden dem Herzog von Argyll befindet englisch Rembrandt s head by himself Copyed from the Original Painting now in the Collection of his Grace the Duke of Argyle by Thos Worlidge Painter in Bath Die Darstellung weicht im Wesentlichen durch den vergleichsweise langgestreckten Kopf von dem Gemalde ab Ausserdem zeigt Worlidge einen runden statt eines unregelmassig geformten Anhangers an der Kette und der Harnisch ist detaillierter ausgearbeitet Im Katalog der Drucke Worlidges die 1767 von seiner Witwe zum Kauf angeboten wurden hatte der Druck die Nummer 7 39 72 oder 111 1 12 13 Der schottische Maler und Grafiker David Martin fertigte 1765 ein Mezzotinto mit dem Titel Rembrandt das ebenfalls das Gemalde spiegelverkehrt wiedergibt Zudem sind die Augen unnaturlich weit aufgerissen und der Kopf leicht nach hinten gekippt so dass das Bild einen vollig anderen Eindruck macht Links unten tragt es die Inschrift Ipse pinxt rechts unten D Martin fect 1765 1 14 15 Verschollener Prototyp BearbeitenBasierend auf den Unterschieden des Gemaldes und seiner gemalten oder gedruckten Kopien nehmen die Mitglieder des Rembrandt Research Project an dass alle erhaltenen Ausfuhrungen auf einen heute verschollenen Prototypen zuruckgehen Der Prototyp wurde im 18 Jahrhundert Rembrandt zugeschrieben dieser kann aber aufgrund der stilistischen Mangel wahrscheinlich als Urheber ausgeschlossen werden 1 Im 18 Jahrhundert wurde in Den Haag zwei Mal ein Gemalde beschrieben bei dem es sich um den verschollenen Prototypen handeln konnte Ab dem 23 Juli 1743 wurde der Nachlass von Seger Tierens versteigert Als Los 229 wurde ein Gemalde Rembrandts ausgerufen Das Portrat im Harnisch franzosisch Un Portrait en Cuirasse wurde mit einem Format von etwa 62 5 mal 44 5 Zentimeter beschrieben und erloste 40 Gulden und 5 Stuber Am 13 August 1764 wurden der Nachlass von Benjamin da Costa versteigert Ein Soldat im Harnisch niederlandisch Een Krygsman in t Harnas 62 5 mal 50 Zentimeter wurde fur 60 Gulden anEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Stichting Foundation Rembrandt Research Project Hrsg A Corpus of Rembrandt Paintings I Kapitel C 39 Bust of a young man commonly called a self portrait of Rembrandt S 654 657 Stichting Foundation Rembrandt Research Project Hrsg A Corpus of Rembrandt Paintings IV Kapitel Summary The genesis of this volume and a survey of its contents S XXIII XXX a b John Smith A catalogue raisonne of the works of the most eminent Dutch Flemish and French painters part 7 Smith and Son London 1836 S 92 Werk Nr 236 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dcatalogueraisonn07smituoft MDZ 3D 0A SZ 3Dn166 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D a b Cornelis Hofstede de Groot Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten hollandischen Maler des XVII Jahrhunderts Sechster Band Paul Neff Esslingen a N Paris 1915 S 255 Digitalisat UB Heidelberg a b Wilhelm Reinhold Valentiner Rembrandt Wiedergefundene Gemalde 1910 1922 Zweite durchgearbeitete Auflage Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart u a 1923 S XIX und 7 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Drembrandtwiederg00rembuoft MDZ 3D 0A SZ 3Dn23 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D a b Abraham Bredius Rembrandt Schilderijen W de Haan Utrecht 1935 Digitalisat UB Heidelberg Deutsch Rembrandt Gemalde Phaidon Verlag Wien 1935 Englisch The Paintings of Rembrandt London 1937 zitiert als Bredius Werk Nr 13 Kurt Bauch Rembrandt Gemalde Walter de Gruyter Berlin 1966 Reprint 2018 ISBN 978 3 11 005007 3 Nr 295 Abraham Bredius Rembrandt The complete edition of the paintings Third edition Revised by Horst Gerson Phaidon London 1969 ISBN 0 7148 1341 9 Werk Nr 13 follower of Rembrandt Bust of a young man 17e of 18e eeuw auf der Website des RKD Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis abgerufen am 6 Oktober 2019 Horst Gerson Imitaties naar Rembrandt door Thomas Worlidge 1700 1766 In Netherlands Yearbook for History of Art Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek Online 1970 Band 21 S 301 307 doi 10 1163 22145966 90000425 Portret van Rembrandt Harmensz van Rijn Rembrandt van Rijn navolger van 1640 1800 auf der Website des Rijksmuseum Amsterdam abgerufen am 6 Oktober 2019 Thomas Worlidge after follower of Rembrandt Bust of a young man auf der Website des RKD Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis abgerufen am 6 Oktober 2019 Print Online Katalog des British Museum abgerufen am 6 Oktober 2019 David Martin after follower of Rembrandt Rembrandt 1765 gedateerd auf der Website des RKD Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis abgerufen am 6 Oktober 2019 Rembrandt Online Katalog des British Museum abgerufen am 6 Oktober 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buste eines jungen Mannes amp oldid 224718488