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Als Banderung oder auch Streifigkeit engl banding layering wird in der Geologie meist der Aufbau eines metamorphen Gesteins aus wechselnden Zentimeter bis Dezimeter machtigen mehr oder weniger scharf voneinander abgegrenzten Lagen unterschiedlicher Zusammensetzung bezeichnet Als Unterform der Foliation beschreibt sie daher die Textur eines Gesteins 1 Je nach Sichtweise kann der Begriff die metamorphe Uberpragung einer primaren Schichtung oder eines magmatischen Lagengefuges beispielsweise in Lavastromen aus 1 oder einschliessen 2 In letztgenanntem Fall wird eine Banderung die auf ein primares Lagengefuge zuruckgeht als reliktisch bezeichnet Handstuck eines Bandergneises des Paradebeispiels fur ein gebandertes metamorphes GesteinEntstehung BearbeitenEine nicht reliktische Banderung entsteht wenn infolge tektonischer Vorgange ein relativ hoher gerichteter Druck ca 1 Kilobar auf einen kompositionell heterogenen aber nicht primar lagig aufgebauten Gesteinskorper wirkt Dieser Druck fuhrt in Verbindung mit Temperaturen von mindestens 500 C zu einer duktilen Deformation des Gesteinskorpers und mithin zu einer mindestens mittelgradigen Regionalmetamorphose Hierbei konnen vorzugsweise die felsischen Mineralphasen in Losung gehen und im Kornzwischenraum in Bereiche mit bereits leicht erhohtem Anteil an felsischen Mineralen Quarz Feldspate einwandern wo sie schliesslich wieder auskristallisieren wahrend sich in den Abwanderungsbereichen die mafischen Mineralphasen meist Hornblende anreichern Dieser Prozess wird als metamorphe Segregation oder Differenziation bezeichnet Erzeugt der gerichtete Druck eine Scherspannung sorgt dies dafur dass die An und Abreicherung in parallel zur Scherrichtung orientierten Lagen stattfindet 3 Solche Banderungen treten fur gewohnlich bei Gneisen auf die dann entsprechend als Bandergneise bezeichnet werden Eine andere mogliche Ursache fur die Entstehung einer nicht reliktischen Banderung ist die extreme scherrichtungsparallele Auslangung von vormals im Gestein vorhandenen grosseren Mineral oder Gesteinseinschlussen 1 In beiden Fallen geht mit einer Erhohung der Scherverformung eine engstandigere Banderung einher das heisst es existiert ein fliessender Ubergang zum mylonitischen Gefuge 3 Banderung im weiteren Sinn BearbeitenEiner wesentlich inklusiveren Definition des Banderungsbegriffs genugt schon eine lagenweise wechselnde Farbung des Gesteins als Kriterium und sie bezieht neben der primaren Differenzierung wahrend der Bildung auch metasomatische und durch chemische Verwitterungsprozesse hervorgerufene Streifungen ein bei denen die Bander ehemalige chemische Reaktionsfronten markieren z B bei gebanderten Skarnen 3 oder Liesegang schen Bandern 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Roland Vinx Gesteinsbestimmung im Gelande 4 Auflage Springer Spektrum 2015 ISBN 978 3 642 55417 9 S 367 ff Wolfhard Wimmenauer Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine Enke Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 432 94671 6 a b c Andrew J Barker Introduction to Metamorphic Textures and Microstructures 2 Auflage Stanley Thornes Cheltenham UK 1998 ISBN 0 7487 3985 8 S 41 f Hans Murawski Wilhelm Meyer Geologisches Worterbuch 12 Auflage Spektrum Akademischer Verlag 2010 ISBN 978 3 8274 1810 4 S 14 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Banderung Geologie amp oldid 189277643