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Unter autokephalen Diozesen autokephal fur eigenstandig aus griechisch aὐto fur selbst und kefalh fur Haupt versteht man Diozesen die keinem Metropolitansitz unterstehen Entstehung BearbeitenBereits ab dem 5 6 Jahrhundert wurden bestimmte durch ihre Bedeutung ausgezeichnete Bischofssitze mit dem Titel eines Erzbistums bezeichnet ohne dass ihnen deshalb Suffraganbistumer unterstellt worden waren Sie waren daher unmittelbar dem jeweiligen Patriarchat unterstellt also im Verhaltnis zu den benachbarten Metropolitansitz autokephal Im Rang kamen sie nach den Metropolitansitzen jedoch vor Suffraganbistumern Ostkirchen BearbeitenDiese Verhaltnisse anderten sich in der ostlichen Christenheit soweit sie unter islamische Herrschaft geriet im Verlauf des Mittelalters durch den weitgehenden Verfall der fruheren Metropolitanverbande welche durch den allmahlichen Wegfall der Suffragansitze infolge des Abnehmens des christlichen Bevolkerungsanteils zusammenbrachen Im Effekt blieben daher in Kleinasien und dem Nahen Osten nur mehr Metropolien und ganz wenige schon fruher autokephale Erzbistumer ubrig wogegen Suffraganbistumer fast vollstandig verschwanden Konsequenterweise wurde z B in der Orthodoxen Kirche Griechenlands der fruhere Unterschied zwischen Metropoliten Erzbischofen und Suffragan Bischofen vollig aufgegeben und alle Bischofe Griechenlands mit dem Titel Metropolit bezeichnet unter denen nur der Erzbischof von Athen als Kirchenoberhaupt einen Ehrenvorrang genoss Ahnliche Verhaltnisse herrschen auch in verschiedenen altorientalischen Kirchen des Nahen Ostens deren Diozesanbischofe fast durchgehend als Metropolit oder Erzbischof tituliert werden und in denen einfache Bischofe nur mehr in Sonderfallen beispielsweise bei Missionsdiozesen vorkommen Lateinische Kirche BearbeitenIn der lateinischen Kirche hielt sich die Organisation in Kirchenprovinzen bis zum heutigen Tage unverandert Hier kam es jedoch ahnlich wie im Osten durch die Zusammenlegung von meist kleinen Suffragandiozesen mit ihrem Metropolitansitz des Ofteren zu autokephalen Erzbistumern Als Beispiel ist das italienische Erzbistum Chieti zu nennen welches mit seinem einzigen Suffragan Vasto zusammengelegt wurde Manchmal wurden auch zuvor exemte Bistumer wegen der zunehmenden Bedeutung der Bischofsstadt spater in den Rang von Erzbistumern erhoben wie in Barcelona oder Marseille Manchmal geschah dies auch wegen ihrer historischen Bedeutung Beispielsweise wurde das Bistum Udine eine der beiden Nachfolgediozesen des aufgelosten Patriarchats von Aquileja zum Erzbistum erhoben obwohl es anders als die andere Nachfolgediozese Gorz keine Suffragane hatte Solche autokephalen Erzbistumer wurden fruher wie auch einfache exemte Bistumer theoretisch als zur Kirchenprovinz von Rom gehorig angesehen und nahmen als solche auch an Romischen Provinzialsynoden teil Sie waren jedoch verpflichtet sich zu Visitationszwecken einer benachbarten Kirchenprovinz anzuschliessen Seit den 1980er Jahren werden solche Erzdiozesen allerdings zunehmend auch formlich einer Kirchenprovinz angeschlossen sodass nunmehr bereits eine Reihe von Erzbistumern welche fruher autokephal bzw sogar selbst Metropolitansitz waren einem anderen Erzbistum als Suffragan wenn auch unter Beibehaltung ihres Erzbischofstitels unterstellt sind Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Autokephalie Diozese amp oldid 225178171