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Der Atlantic Airways Flug 670 war ein Charterflug der faroischen Fluggesellschaft Atlantic Airways vom Flughafen Stavanger zum Flughafen Molde Aro mit einem Zwischenstopp auf dem Flughafen Stord Am 10 Oktober 2006 ereignete sich auf diesem Flug ein schwerer Zwischenfall als ein BAe 146 200A in Stord das Landebahnende uberrollte und von einer Klippe fiel Bei dem Unfall kamen 4 Menschen ums Leben 12 uberlebten Atlantic Airways Flug 670Das betroffene Flugzeug im Juli 2004Unfall ZusammenfassungUnfallart Uberrollen des LandebahnendesOrt Flughafen Stord Sorstokken Norwegen NorwegenDatum 10 Oktober 2006Todesopfer 4Uberlebende 12Verletzte 6LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigtes Konigreich BAe 146 200ABetreiber Faroer Atlantic AirwaysKennzeichen Danemark OY CRGAbflughafen Flughafen Stavanger Norwegen NorwegenZwischenlandung Flughafen Stord Sorstokken Norwegen NorwegenZielflughafen Flughafen Molde Aro Norwegen NorwegenPassagiere 12Besatzung 4Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug 2 Flughafen 3 Fluggesellschaft 4 Besatzung 5 Flugverlauf 6 Unfallhergang 7 Rettungs und Bergungsaktion 8 Unfalluntersuchung 9 Folgen 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseFlugzeug BearbeitenBei dem verungluckten Flugzeug handelte es sich um eine BAe 146 200A aus britischer Produktion Die Maschine wurde im Werk von British Aerospace am Werksflugplatz Woodford Metropolitan Borough of Stockport endmontiert Das Flugzeug trug die Werksnummer E2075 Die Maschine hatte am 23 Juni 1987 mit dem Testkennzeichen G 5 075 ihren Erstflug absolviert Im Juli 1987 folgte die Auslieferung an die Pacific Southwest Airlines Die Maschine erhielt das Luftfahrzeugkennzeichen N369PS Nach der Fusion dieser Fluggesellschaft mit der USAir ging die Maschine an Atlantic Airways wo sie mit dem Kennzeichen OY CRG in Betrieb ging Fur die Fluggesellschaft war die Maschine die erste dieses Typs die eingeflottet wurde Das vierstrahlige Kurzstreckenflugzeug war mit vier Triebwerken des Typs Lycoming ALF502R 5 ausgestattet Zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine eine Betriebsleistung von 39 828 Betriebsstunden bei 21 726 Starts und Landungen Die letzte technische Wartung war am 25 September 2006 durchgefuhrt worden Die BAe 146 ist ein strahlgetriebenes Flugzeug das speziell fur den Betrieb auf Flughafen mit kurzen Landebahnen entworfen wurde Mit ihren vier Triebwerken ist sie fur flache Landungen ausgelegt bei denen Bug und Hauptfahrwerk gleichzeitig auf der Landebahn aufkommen Die Maschine hat leistungsstarke Radbremsen und grossflachige Storklappen um den Auftrieb direkt nach dem Aufsetzen zu reduzieren und den Widerstand zu erhohen Die Maschinen verfugen nicht uber eine Schubumkehr Flughafen Bearbeiten nbsp Uberblick uber den Flughafen Stord im Vordergrund das WrackDer Flughafen Stord ist ein Regionalflughafen der auf der Halbinsel Sorstokken der Insel Stord gelegen ist Der Flughafen befindet sich in 49 Metern uber dem Meeresspiegel Die Start und Landebahn mit der Bezeichnung 15 33 kann aus nordnordwestlicher und sudsudostlicher Richtung angeflogen werden Sie hat eine Lange von 1460 Metern und ist 30 Meter breit Die Landebahnschwellen sind an beiden Enden der Start und Landebahn 130 Meter lang womit die verfugbare Landebahnlange 1200 Meter betragt Entlang beider Enden der Landebahn befinden sich steile Klippen Zum Zeitpunkt der Errichtung des Flughafens erfullten die baulichen Gegebenheiten auf dem Flughafen die gesetzlichen Sicherheitsanforderungen diese waren vor dem Unfall jedoch verscharft worden Es wurde vermutet dass die Landebahn zum Zeitpunkt des Unfalls feucht war wobei derartige Informationen nicht an die Piloten ubermittelt wurden Fluggesellschaft BearbeitenAtlantic Airways ist die nationale Fluggesellschaft der Faroer und befand sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz der faroischen Regierung OY CRG war zu diesem Zeitpunkt eine von funf BAe 146 die der Flotte der Atlantic Airways angehorten Die Fluggesellschaft hatte einen Langzeit Charterflugvertrag mit Aker Kvaerner abgeschlossen da das Schwerindustrieunternehmen sich an der Errichtung des Erdgasfeldes Ormen Lange in der Nahe von Molde beteiligt war Die Charterflugvertrage sahen funfmal wochentlich stattfindende regelmassige Linienfluge zwischen dem Flughafen Stavanger Sola uber den Flughafen Stord Sorstokken zum Flughafen Molde Aro in jeweils beide Richtungen vor Das Unternehmen flog im Zusammenhang mit der Errichtung von Snohvit auch den Flughafen Alta von Stavanger uber Stord an Um Abfluge von Stord bei vollem Abfluggewicht zu ermoglichen beantragte Atlantic Airways am 18 Februar 2005 bei der Zivilluftfahrtbehorde Norwegens die Erlaubnis eine langere Landebahnstrecke fur den Startlauf in Stord nutzen zu durfen Der Antrag wurde abgelehnt mit der Begrundung dass die Gegebenheiten in Stord bereits unterhalb von international empfohlenen Sicherheitsminima lagen Besatzung BearbeitenEs befand sich eine vierkopfige Besatzung an Bord die aus einem Kapitan einem Ersten Offizier und zwei Flugbegleiterinnen bestand Der verantwortliche Pilot war der 34 jahrige Flugkapitan Niklas Djurhuus der Erste Offizier der 38 jahrige Jakob Evald Die Piloten waren am Abend zuvor als Passagiere auf einem Flug der Atlantic Airways nach Stavanger eingeflogen worden Der Flugkapitan war die Strecke zuvor bereits geflogen und hatte insgesamt 21 Landungen auf dem Flughafen Stord absolviert Flugverlauf BearbeitenDer Charterflug wurde von der Atlantic Airways fur Aker Kvaerner durchgefuhrt Auf dem Flug sollten die Arbeiter des Unternehmens vom Flughafen Stavanger in Sola uber Sorstokken auf Stord zum Flughafen Molde gebracht werden Auf Stord befand sich eine Werft von Aker Kvaerner Die Maschine war am Vorabend um 23 30 Uhr in Sola gelandet und in der Nacht einer jeweils alle 48 Stunden durchgefuhrten Wartungsinspektion unterzogen worden die um 05 00 Uhr abgeschlossen war In Stavanger hatten 12 Passagiere in der Maschine Platz genommen Der Flug begann um 7 15 Uhr An diesem Morgen regnete es leicht der Wind wehte mit einer Geschwindigkeit von 5 8 Knoten 3 Meter pro Sekunde auf einer Hohe von 750 Metern befanden sich einige Wolken am Himmel Die Sicht war sehr gut mit Sichtweiten von mehr als 10 Kilometer Der virtuelle barometrische Druck QNH betrug 1 021 Hektopascal Der Flug verlief bis zum Anflug auf Stord ohne besondere Vorkommnisse nbsp Das brennende Wrack der Maschine 21 Sekunden nach dem Uberrollen des LandebahnendesUm 07 23 kontaktierten die Piloten die Flugsicherung von Flesland und ausserten dass sie im Sichtflug Bahn 15 anfliegen wollten Dies hatte einem Anflug aus nordnordwestlicher Richtung und einer Landung gegen den Wind entsprochen Die Flugsicherung in Flesland gab den Piloten um 07 24 Uhr die Freigabe auf 1200 Meter zu sinken Die Maschine verliess um 07 27 den kontrollierten Luftraum Zur gleichen Zeit hatte der Fluginformationsdienst in Sorstokken Sichtkontakt mit der Maschine Die Piloten entschieden einen Anflug auf Bahn 33 durchzufuhren Bei der entsprechenden Landung mit leichtem Ruckenwind war zwar eine langere Bremsstrecke zu erwarten jedoch ware dadurch die Ankunft beschleunigt da die Bahn in Flugrichtung lag und somit beim Anflug nicht erst eine Platzrunde geflogen werden musste Die Auftriebshilfen wurden um 7 31 Uhr auf 33 Grad ausgefahren wodurch sich die Fluggeschwindigkeit von 150 auf 130 Knoten ca 280 240 km h reduzierte Die Piloten hatten eine Landegeschwindigkeit von 112 Knoten ca 207 km h anvisiert und wurden dabei vom Precision Approach Path Indicator geleitet Die Maschine uberquerte die Landebahnschwelle mit einer leicht erhohten Fluggeschwindigkeit von 120 Knoten ca 220 km h und setzte um 7 32 Uhr ein paar Meter hinter dem idealen Landepunkt weich auf der Landebahn auf Unfallhergang Bearbeiten nbsp Das ausgebrannte Wrack der MaschineDer Erste Offizier rief eine Sekunde nach dem Aufsetzen das Aktivieren der Storklappen aus die der Kapitan eine halbe Sekunde darauf aktivierte Zwei Sekunden spater rief der Offizier Keine Storklappen Er warf anschliessend einen Blick auf die Anzeige fur den hydraulischen Druck wobei dieser Schalter korrekt eingestellt war Durch das Versagen des Storklappensystems war die Bremskraft der Maschine vermindert In der Zwischenzeit hatte der Kapitan die Schubhebel vom Flugleerlauf in den Bodenleerlauf umgestellt und sechs Sekunden nach dem Aufsetzen die Bremsen aktiviert Uber eine Dauer von 12 8 Sekunden nach dem Aufsetzen waren spater auf dem Stimmenrekorder verschiedene Kreischgerausche von den Reifen zu horen Die Bremsung wurde bis zur Halfte der Landebahn fortgesetzt Bis zu diesem Zeitpunkt war es in der Wahrnehmung der Piloten zu keiner nennenswerten Geschwindigkeitsverringerung gekommen Der Kapitan versuchte ohne Erfolg durch das Betatigen der Bremspedale eine bessere Bremskraft zu erzeugen Er schob dann den Bremshebel von grun auf gelb Dadurch wurde die Notbremse aktiviert und zugleich wie erst im Laufe der Flugunfalluntersuchungen bekannt wurde das Antiblockiersystem deaktiviert Zeugen sahen Rauch und Spruhwasser aus dem Fahrwerk aufsteigen Ab diesem Zeitpunkt war der Point of no Return erreicht an dem die Maschine nicht mehr genug Geschwindigkeit hatte um einen Fehlanflug durchzufuhren Als dem Kapitan bewusst wurde dass die Maschine hochstwahrscheinlich uber das Landebahnende hinauschiessen wurde uberlegte er ob er die Maschine nach links lenken sollte wo es steil die Klippen herunterging oder nach rechts wo sich Felsen befanden Als letzten Ausweg versuchte der Kapitan die Geschwindigkeit zu verringern indem er die Maschine vor dem Landebahnende erst abrupt nach rechts und dann nach links lenkte Um 07 32 Uhr Ortszeit 22 8 Sekunden nach dem Aufsetzen sturzte die Maschine mit einer geringen Geschwindigkeit von etwa 30 km h hinter dem Landebahnende von Stord den fast senkrechten Abhang hinunter Die Maschine rollte in einem Winkel von etwa 45 Grad einige Meter den Hang hinunter und pflugte sich durchs Geast bis sie schliesslich zum Stehen kam Dabei brachen die Tragflachen ab das austretende Kerosin geriet in Brand Rettungs und Bergungsaktion BearbeitenDrei Sekunden nachdem die Maschine von der Klippe gesturzt war aktivierte der Fluginformationsdienst den Notalarm dessen Empfang die Rettungsmannschaft weitere vier Sekunden spater bestatigte Funf Sekunden spater rief der Fluginformationsdiensthabende die Rettungsleitstelle des Medizinischen Notfalldienstes an Vier Minuten spater wurde die Polizei verstandigt ebenso wie das Rettungskoordinationszentrum Sudnorwegens das seine Rettungshubschrauber entsandte Die Polizei traf um 7 44 Uhr am Unfallort ein nbsp Ein Teil der an dem Einsatz beteiligten RettungsmannschaftenDie Maschine war auf dem Hang in etwa 46 Metern Entfernung vom Landebahnende und 50 Metern vom Meer zum Stehen gekommen Als die Maschine stoppte stellten die Piloten die Kerosinzufuhr ab und aktivierten das Triebwerksloschsystem Dennoch brach 13 Sekunden nachdem die Maschine von der Klippe gesturzt war ein Brand aus der sich zunachst auf den rechten Flugel und die mittlere Rumpfsektion konzentrierte sich jedoch schnell ausbreitete Die Piloten konnten die Evakuierung nicht durchsagen da das Gerat nicht funktionierte Die steuerbord und backbordseitigen Vorderturen waren durch den Aufprall blockiert ebenso wie die Cockpittur Nach dem Unfall kletterten die Passagiere durch den Rumpf der Maschine zur backbordseitigen Hintertur Mehrere Passagiere die im vorderen Flugzeugteil gesessen hatten beschlossen die Maschine uber das Heck zu verlassen da dieser Teil des Flugzeugs weitgehend intakt geblieben war nbsp Sitzverteilung grun unverletzt orange verletzt lila getotetDie beiden Piloten versuchten noch die Kabinentur fur eine Evakuierung der Passagiere zu offnen doch diese war blockiert Samtliche weiteren Versuche den Passagieren zu Hilfe zu kommen schlugen fehl und mussten wegen der immer intensiveren Hitze schliesslich abgebrochen werden Schliesslich kletterten die Piloten schwer verletzt nach vorne aus den Kabinenfenstern Die Verletzten wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhauser ausgeflogen Drei Passagiere und eine faroische Flugbegleiterin konnten sich nicht mehr rechtzeitig aus der Maschine retten und kamen in den Flammen um 45 Sekunden nachdem die Maschine das Landebahnende uberrollt hatte traf das erste Loschfahrzeug der Flughafenfeuerwehr an der Unfallstelle ein das zweite funf Sekunden spater Innerhalb von einer Minute und 45 Sekunden nach dem Unfall war ein Grossteil des Rumpfes in Brand Das Heck knickte 3 Minuten und 30 Sekunden nach dem Zwischenfall und 5 Minuten und 45 Sekunden nach dem Uberrollen schaltete sich Triebwerk Nr 3 ab Die Brandbekampfung gestaltete sich schwierig da die Maschine sich in unwegsamem Gelande befand und die LKW nur bis zum Ende der Landebahn vorfahren konnten Ein Feuerwehrfahrzeug verliess den Brandort nach 8 Minuten um erneut mit Wasser betankt zu werden und kehrte nach weiteren 5 Minuten wieder zuruck Das erste Loschfahrzeug der Ortsfeuerwehr traf nach 18 Minuten ein Die Feuerwehrleute sahen zunachst niemanden in der Nahe des Wracks und gingen davon aus dass alle Insassen bei dem Unfall getotet wurden Spater wurde ihnen bewusst dass es sich bei den umherstehenden Personen um Uberlebende handelte Der Brand konnte um 09 30 Uhr geloscht werden nbsp Die ausgebrannte CockpitsektionEin Grossteil des Rumpfes wurde durch das Feuer zerstort die Flugzeugnase und die Rumpfunterseite im Cockpitbereich blieben erhalten Die Tragflachenspitzen und Querruder waren nahezu unbeschadigt geblieben Der vordere Tragflachenholm war soweit erhalten dass die Tragflachen beim Heben zusammenblieben Die Innenteile der Tragflachen darunter die Storklappen wurden zerstort doch zwei Storklappenstellmotoren konnten geborgen werden Das Heck war weitestgehend intakt geblieben Die meisten Leichtmetallkomponenten der Triebwerke wurden zerstort Die Kompressorblatter blieben intakt und zeigten keine Spuren einer Beschadigung vor dem Aufprall Drei Baugruppen das linke Hauptfahrwerk eine Triebwerksabeckung und das Triebwerk Nr 4 wurden zwischen der Landebahn und dem Hauptwrack gefunden und waren nicht vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden Unfalluntersuchung BearbeitenDie Flugunfalluntersuchung wurde durch das Accident Investigation Board Norway AIBN gefuhrt Die Flugunfallermittler wurden per Hubschrauber um 13 08 Uhr zum Unfallort eingeflogen nbsp Das linke HauptfahrwerkDer Unfall wurde von drei Personen gefilmt Die Aufnahmen eines der Zeugen erwiesen sich als besonders nutzlich Die Aufnahme begann 13 Sekunden nachdem die Maschine das Landebahnende uberrollte und dauerte 21 Minuten Der Zeuge befand sich gegenuber von Stokksundet in 1 5 Kilometern Entfernung von der Unfallstelle Der Zeuge verkaufte sein Videoband an den Sender TV 2 der das Video der Unfalluntersuchungsbehorde aushandigte Die Ermittler stellten fest dass die Landebahn bei ihrer Ankunft feucht war konnten jedoch nicht ermitteln ob sie es wahrend des Unfalls auch gewesen war Aufgrund der massiven Zerstorungen durch das Feuer war es nahezu unmoglich eine aussagekraftige Unfalluntersuchung durchzufuhren Das abgerissene linke Hauptfahrwerk wurde untersucht Die Untersuchungskommission markierte alle Reifenspuren entlang der Landebahn Die ersten Reifenspuren die sie OY CRG zuordnen konnten befanden sich 945 Meter hinter der Schwelle von Landebahn 33 Es wurde Reifenabrieb gefunden Wahrend sie anfangs der Mittellinie folgte konnte festgestellt werden dass die Maschine nach 1140 Metern nach rechts und 1206 Metern nach links gelenkt wurde Bei 1274 Metern schlitterte die Maschine in einem graduell auf 25 Grad ansteigenden Winkel nach links und uberrollte nach 1465 Metern das Landebahnende Der Flugdatenschreiber konnte geborgen werden war jedoch durch das Feuer betrachtlich in Mitleidenschaft gezogen worden Das magnetbandbasierte Gerat des Typs Plessey Avionics PV1584J zur Untersuchungsstelle fur Luftfahrtunfalle geschickt Dort konnten anhand der Reste des Bandes nur drei Abschnitte rekonstruiert werden Auf dem ersten war eine Stunde des Fluges von den Faroern nach Stavanger aufgezeichnet auf dem zweiten 12 Sekunden des Anfluges auf Sorstokken welche 43 Sekunden vor dem letzten dreisekundigen Abschnitt endeten auf dem die Sekunden 6 bis 3 vor dem Ende der Aufnahme aufgezeichnet waren nbsp Der beschadigte Cockpit Voice RecorderDer Cockpit Voice Recorder des Typs Fairchild A100S verwendete ein bestandigeres Speichermedium Er wurde zur Untersuchung in das gleiche Labor geschickt doch aufgrund von Feuerschaden an der Platine konnten dort keine Daten abgelesen werden Als das Gerat an den Hersteller geschickt wurde war dieser in der Lage Reparaturen durchzufuhren mithilfe derer die Daten erfolgreich wiederhergestellt werden konnten Die Audiodateien wurden zur Unfalluntersuchungsstelle geschickt wo eine zeitliche Reihenfolge der Ablaufe im Cockpit rekonstruiert werden konnte Dabei konnte auch festgestellt werden dass der Storklappenhebel zum Zeitpunkt des Unfalls in die richtige Position gebracht worden war Das Verhalten der Piloten im Cockpit war professionell die gesamte Kommunikation im Cockpit stand in engem Bezug zum Flug Ein korrektes Crew Resource Management wurde ausgefuhrt Der Kapitan schatzte dass die Maschine auf der Landebahn zum Stehen gekommen ware ware diese 50 bis 100 Meter langer gewesen Der Erste Offizier schatzte die Geschwindigkeit beim Rollen uber den Hang auf 5 bis 10 km h und war der Meinung dass die Maschine mit weiteren 10 bis 15 Metern Landebahnlange zum Stehen gekommen ware Die sechs Storklappenstellmotoren wurden fur eine weitergehende Untersuchung zu einer Einrichtung der Norwegischen Luftstreitkrafte geschickt Radiografische Untersuchungen bestatigten dass die Klappen sich alle in einer eingefahrenen Position befunden hatten Es wurden Flugsimulatortests mit eingefahrenen Storklappen durchgefuhrt bei denen sich die Maschine jedoch auch unter den herrschenden Umstanden innerhalb der Landebahnflache stoppen liess Aus den Untersuchungen wurde geschlossen dass eine Landung mit eingefahrenen Storklappen bei einer trockenen Landebahn moglich sein moge nicht jedoch bei Nasse Es konnte nicht ermittelt werden weshalb die Storklappen bei der Landung nicht ausfuhren Drei Hypothesen wurden in Erwagung gezogen ein mechanisches Versagen im Schalthebel ein Versagen von zwei Mikroschaltern des Schalthebels oder zwei offene Lasttrennschalter im Hubsystem der Storklappen nbsp Ein StorklappenstellmotorEs wurde festgestellt dass zu dem Zeitpunkt als der Kapitan die Notbremse aktivierte das Antiblockiersystem deaktiviert wurde da die Notbremse nicht an das ABS gekoppelt war Durch diese Auswahl blockierten die Bremsen und es kam zu einer besonderen Form des Aquaplaning bei dem die Reifen durch die Reibungskrafte so heiss werden dass sie uber eine Dampfschicht auf der Landebahn entlang gleiten wodurch die Bremswirkung stark reduziert wird Dieser Umstand wurde durch die kurze Sicherheitszone hinter dem Landebahnende und fehlende Drainagekanale auf der Landebahnoberflache verschlimmert Dieser Ablauf der Geschehnisse konnte insbesondere anhand eines Fahrwerkreifens rekonstruiert werden der einen Bremsplatten aufwies Dies liess darauf schliessen dass sich die bei der Bremsung erzeugte Reibung auf die Stelle des Reifens konzentrierte an der der Bremsplatten entstand Dies liess nur den Ruckschluss dass der Reifen wahrend der Bremsung stillstand und die Bremsen somit blockiert waren Das Blockieren der Bremsen hatte nach Ansicht der Ermittler den Bremsweg der Maschine um etwa 60 Prozent verlangert Die Geschwindigkeit der Maschine wahrend des Uberrollens des Landebahnendes wurde auf 28 bis 37 km h geschatzt Die Beschadigungen an der Maschine seien nicht wahrend des Rollens uber die Landebahn entstanden sondern durch das Terrain des steilen Berghangs verursacht worden Das Feuer sei aufgrund eines Treibstofflecks nach dem Unfall in Zusammenhang mit einem Kurzschluss in der elektrischen Anlage entstanden Das Feuer breitete sich dann zu den Tanks aus was schliesslich zu dem Ausmass des Brandes fuhrte Durch ein nach der Kollision noch aktives Triebwerk sei dem Brand Sauerstoff zugefuhrt worden Obwohl die Feuerwehr schnell am Unfallort eintraf wurde sie durch das unwegsame Gelande daran gehindert den Brand wahrend des entscheidenden Zeitraums der Evakuierung effizient einzudammen Das Flugzeug war vor dem Unfall lufttuchtig und zertifiziert auch die Piloten verfugten uber alle erforderlichen Berechtigungen und befanden sich in einer guten korperlichen und mentalen Verfassung Die Piloten hatten keine Trainings durchlaufen die sie auf einen Ausfall der Landeklappen vorbereiteten Die Lage des Flughafens und das Fehlen adaquater Sicherheitsstandards spielte eine massgebliche Rolle fur den Ausgang des Unfalls Folgen BearbeitenFlug 670 ist der einzige Zwischenfall der Atlantic Airways mit Todesfolge oder einem Flugzeugverlust 1 Die Fluggesellschaft stellte ihre Fluge nach Stord im Herbst 2007 ein Weblinks Bearbeiten Report on aircraft accident on 10 October 2006 at Stord Airport Sorstokken ENSO Norway involving a BAE 146 200 OY CRG operated by Atlantic Airways Accident Investigation Board Norway Flugunfalldaten und bericht im Aviation Safety Network englisch Betriebsgeschichte BAe 146 200 CC CET auf planespotters netEinzelnachweise Bearbeiten Daten uber die Fluggesellschaft Atlantic Airways Flug 670 im Aviation Safety Network englisch abgerufen am 21 April 2019 59 792778 5 339722 Koordinaten 59 47 34 N 5 20 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Atlantic Airways Flug 670 amp oldid 222865815