Arthur Rich

Arthur Rich (* 21. Januar 1910 in Neuhausen am Rheinfall; † 25. Juli 1992 in Zürich) war ein Schweizer Theologe, Sozial- und Wirtschaftsethiker. Er gründete 1964 das Institut für Sozialethik an der Universität Zürich, dessen Direktor er bis 1977 war.

Leben

Arthur Rich wuchs in Neuhausen und Schaffhausen auf. Er absolvierte zunächst eine Lehre als Mechaniker, machte dann die Matura auf dem zweiten Bildungsweg und studierte von 1932 bis 1938 Theologie in Zürich. In Zürich war er Mitglied der antimilitaristischen Jugendgemeinschaft "Nie wieder Krieg". 1935 verbrachte er einen einjährigen Studienaufenthalt in Paris. 1937 begann er ein einjähriges Lehrvikariat bei dem religiössozialen Pfarrer Hermann Bachmann in Zürich-Wiedikon.

In den Jahren 1938 bis 1947 war er als Pfarrer in der reformierten Kirchgemeinde Hemmental tätig. 1947 promovierte er an der Universität Zürich zum Doktor der Theologie. 1948 bis 1954 war er Direktor des Lehrerseminars Schaffhausen. Nach seiner Habilitation an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich 1952 wurde er zum ordentlichen Professor für Systematische und Praktische Theologie berufen und bekleidete diesen Lehrstuhl von 1954 bis 1976. 1964 gründete er das Institut für Sozialethik an der Universität Zürich, dem er bis 1977 als Direktor vorstand. Nach seiner Emeritierung 1975 erhielt er einen Lehrauftrag für Sozialethik an der ETH Zürich. 1985 wurde ihm der Ehrendoktor der Hochschule St. Gallen verliehen.

Arthur Rich war seit 1938 mit Elisabeth Schneider verheiratet.

Werke (Auswahl)

• Christliche Existenz in der industriellen Welt: Eine Einführung in die sozialethischen Grundfragen der industriellen Arbeitswelt, Stuttgart: Zwingli Verl. 1964, ISBN
• Radikalität und Rechtsstaatlichkeit, TVZ Zürich, 1978, ISBN 3-290-11387-6
• Mitbestimmung in der Industrie: Probleme, Modelle, kritische Beurteilung; eine sozialethische Orientierung, Zürich: Flamberg, 1973; ISBN 3-7179-2126-6
• Wirtschaftsethik, Grundlagen in theologischer Perspektive, Gütersloh, 1984, ISBN 3-579-00197-3
• Wirtschaftsethik, Marktwirtschaft, Planwirtschaft, Weltwirtschaft aus sozialethischer Sicht, Gütersloh, 1990; ISBN 3-579-00198-1

Literatur

• Walter Wolf. Für eine sozial verantwortbare Marktwirtschaft: der Wirtschaftsethiker Arthur Rich. Zürich 2009. ISBN 978-3-290-17529-0
• Susanne Edel. Wirtschaftsethik im Dialog: der Beitrag Arthur Richs zur Verständigung zwischen Theologie und Ökonomik, 1995, ISBN 3-7668-3578-5
• Schaffhausen ehrt Arthur Rich. Einladung zur Gedenkveranstaltung vom 21. Januar 2010 in Hemmental und Schaffhausen
• Hermann Kocher: Rich, Arthur. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
• Susanne Edel: Rich, Arthur. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 504 (Digitalisat).
• Siegfried Karg: RICH, Arthur. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 8, Bautz, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-053-0, Sp. 194–203.

Weblinks

• Literatur von und über Arthur Rich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Institut für Sozialethik der Universität Zürich
• Doris Brodbeck: Der Schaffhauser Wirtschaftsethiker Arthur Rich. Evangelisch-reformierte Kirche Kanton Schaffhausen, 17. März 2015; abgerufen am 17. September 2018. 

Einzelnachweise

1. Eric Kresse, Darstellung und Beurteilung der wirtschaftsethischen Konzeption von Arthur Rich (2012), S. 4. M. Mattmüller, A. Rich, H.-U. Jäger-Werth (Hrsgg.), Leonhard Ragaz in seinen Briefen. Band 3: 1933-1945 (1992), S. 65 (Anm. 2).

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