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Arthur Gatter 24 Marz 1940 in Ravensburg 12 Dezember 1990 in Giessen 1 bekannt als der Hammermorder von Frankfurt war ein deutscher Serienmorder der im Jahr 1990 acht Menschen in den Parkanlagen der Stadt erschlagen hat Die Opfer waren uberwiegend obdachlos Bild eines Schlosserhammers Inhaltsverzeichnis 1 Mordfalle 2 Modus Operandi 3 Leben 4 Psychogramm des Taters 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMordfalle BearbeitenDie Taten ereigneten sich in der Zeit vom 1 Februar bis 22 Mai 1990 2 in den Wallanlagen von Frankfurt Frankfurt hatte in diesem Jahr eine Anzahl von etwa 2 400 Wohnsitzlosen 3 die in der Innenstadt und vor allem in den Grunanlagen ubernachten mussten 2 Februar 1990 Tatzeit 02 00 Tatort Arkaden Weissfrauenstrasse 3 Ein Wachmann fand gegen 05 00 morgens den obdachlosen Hans Peter Peterchen S 43 Jahre mit eingeschlagenem Schadel 7 Februar 1990 Tatort Friedberger Anlage 3 Ein weiteres Opfer Kurt Helmut H 22 Jahre mit todlichen Kopfverletzungen wurde gefunden H war kein Obdachloser daher wurde zunachst auch keine Verbindung zu Opfer Nr 1 hergestellt 2 April 1990 Bushaltestelle Rechneigrabenstrasse 3 Gegen 05 40 4 wurde Stadtstreicher Helmut R mit schweren Kopfverletzungen die zu seinem gewaltsamen Tod gefuhrt haben gefunden 3 April 1990 Zwei Opfer wurden in der Eschenheimer Anlage 3 getotet Die Polizei reagierte darauf und grundete die Sonderkommission Berber unter Kommissar Karlheinz Wagner 5 Es werden Massnahmen ergriffen 3 So wurden beispielsweise Puppen als potenzielle Opfer auf Parkbanken drapiert und Polizisten in Zivil sollten den Tater als Lockvogel aus seiner Reserve locken 9 April 1990 Mord an Helmut R in der Ostzeil 6 11 April 1990 Ein Obdachloser machte die Aussage er hatte einen Mann beobachtet wie er sich mit einem stumpfen Gegenstand einem Schlafenden genahert hatte 6 Aufgrund der Taterbeschreibung wurde ein Phantombild erstellt und ein Verdachtiger im Gallusviertel verhaftet der jedoch aufgrund von fehlendem Tatverdacht wieder freigelassen werden musste 4 Mai 1990 Mord an Hans Peter M 46 6 Der blutuberstromte Leichnam wurde gegen 07 30 gefunden 5 Mai 1990 Engelbert G 60 und Nicola Z 42 starben nur ca 50 Meter voneinander entfernt 6 Ein Tatortfoto mit blutbefleckter Parkbank zeugte von der Brutalitat der Tat Damit waren innerhalb von 24 Stunden gleich drei Wohnungslose ermordet worden Die Polizei versuchte mit Uberwachungstechnik u a getarnte Kameras in Vogelkasten den Tater in flagranti zu erwischen Die diffuse Parkbeleuchtung und die unzureichende Kameratechnik reichten jedoch nicht aus um ermittlungsrelevante Bilder zu gewinnen Auch eine Befragung von chemischen Reinigungsfirmen ob in der letzten Zeit blutbefleckte Kleidung abgegeben wurde lieferten keine Ergebnisse In der Obdachlosenszene ging die Angst um und die Stadt stellte zusatzliche Notunterkunfte auf und liess die U Bahn Haltestellen uber Nacht geoffnet damit moglichst wenige Personen auf Parkbanken ubernachten mussten 20 Mai 1990 Der Brasilianer Anderson S folgte einem Mann ins Gebusch vermeintlich um mit ihm Sex zu haben Dort erkannte er seinen fatalen Irrtum und wurde von ihm niedergestochen Er floh schwer verletzt und brach auf einer Parkbank zusammen Dort wurde er vom Tater mit einem Hammer erschlagen 22 Mai 1990 Heinrich O wurde das letzte Opfer des Hammermorders Ein Anwohner wurde Zeuge der Tat am Mainkai und alarmierte die Polizei Nur 12 Minuten nach dem Mord wurde eine verdachtigte Person gefasst Modus Operandi BearbeitenAm 22 Mai 1990 2 wurde Arthur Gatter im Zusammenhang mit den Hammermorden festgenommen Als Tatwaffe wurde bei ihm ein sogenannter Schlosserhammer 2 sichergestellt den er verborgen in einer Plastiktute in der Achselbeuge trug Durch dieses Tatwerkzeug kamen die typischen Impressionsfrakturen oder Lochbruche 7 in der Schadeldecke zustande wie in der Rechtsmedizin festgestellt wurde Er suchte seine Opfer systematisch auf Parkbanken offentlicher Anlagen und uberraschte sie im Schlaf Dabei beobachtete er sie eine ganze Weile bis er sich sicher war seine Tat ungefahrdet ausfuhren zu konnen Fur das Anschleichen trug er gerauscharme Gummisohlen Er schlug dabei mit so grosser Kraft zu dass das Blut meterweit spritzte 8 Leben BearbeitenArthur Gatter war von Beruf Elektroinstallateur und lebte eine Zeit lang in Australien Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland verdingte er sich auf Montage und bereiste dabei orientalische Lander Seit den 1980er Jahren war er nicht mehr arbeitsfahig und verlor nach Randalieren und Sachbeschadigung seine Wohnung in der Wilhelm Leuschner Strasse Es wird vermutet dass seine Schizophrenie bereits zu diesem Zeitpunkt stark fortgeschritten war Auch in seinem nachsten Wohnsitz in Frankfurt Bornheim wurde er verhaltensauffallig Teilweise musste er in der Klinik fur Psychiatrie und Psychotherapie Haina untersucht werden 9 Ein psychiatrisches Gutachten das seinerzeit angefertigt wurde attestierte ihm Schuldunfahigkeit 10 Gatter nahm sich am 12 Dezember 1990 in der Gerichtspsychiatrie Giessen das Leben indem er sich mit einer Mullbinde erhangte Psychogramm des Taters BearbeitenArthur Gatter wuchs als Einzelganger auf und litt schon in fruher Phase unter Angstzustanden und psychischen Problemen die sich zu einer paranoiden Schizophrenie ausweiteten Spatestens im Jahr 1990 ubernahm eine bizarre Wahnwelt sein Denken und Handeln Der Polizei machte er Angaben eine dunkle Macht hatte die Opfer in den Park gefuhrt um dort von ihm erschlagen zu werden Seit dem Jahr 1987 soll er Stimmen gehort haben die von nun an sein Leben beherrschten Wahrend der Tatbegehung machte Gatter gurgelnde Gerausche Manierismen die fur bestimmte psychische Erkrankungen typisch sind Fur seine Taten und die Schicksale seiner Opfer empfand er keinerlei Reue Weblinks BearbeitenDie Geschichte des Frankfurter Serienmorders Arthur Gatter FNP 2018Einzelnachweise Bearbeiten Christophe Braun Die Geschichte des Frankfurter Serienmorders Arthur Gatter 22 November 2018 fnp de abgerufen am 18 Januar 2023 a b c hr fernsehen de Maintower Kriminalreport Grosse Kriminalfalle hr online de abgerufen am 27 Februar 2017 a b c d e f Elisabeth Lucke Frankfurts dunkle Seite Spektakulare Kriminalfalle Sutton Verlag 2014 S 77 ISBN 978 3 95400 470 6 Stadtchronik FFM Karlheinz Wagner geht in Ruhestand Die Welt 28 Juni 2011 a b c d Michael Reinhard Obdachlose Der Typ mit der Eisenstange In Die Zeit 25 Mai 1990 ISSN 0044 2070 zeit de abgerufen am 27 Februar 2017 Dr Hans Werner Leukel Eine einzigartige Mordserie der Hammermorder MDR 23 Marz 2016 Archiviert vom Original nicht mehr online verfugbar am 25 Juli 2016 abgerufen am 25 April 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mdr de bild der wissenschaft online Heftarchiv Archiviert vom Original am 27 Februar 2017 abgerufen am 25 April 2021 Elisabeth Lucke Frankfurts dunkle Seite Spektakulare Kriminalfalle Sutton Verlag 2014 S 79 ISBN 978 3 95400 470 6 Elisabeth Lucke Frankfurts dunkle Seite Spektakulare Kriminalfalle Sutton Verlag 2014 S 80 ISBN 978 3 95400 470 6 PersonendatenNAME Gatter ArthurALTERNATIVNAMEN HammermorderKURZBESCHREIBUNG deutscher SerienmorderGEBURTSDATUM 24 Marz 1940GEBURTSORT RavensburgSTERBEDATUM 12 Dezember 1990STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arthur Gatter amp oldid 231636607