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Acciaio ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Mathematikerin und Hochschullehrerin siehe Beatrice Acciaio Arbeit macht glucklich Originaltitel Acciaio ist ein italienischer Spielfilm aus dem Jahre 1933 des deutschen Dokumentaristen Walter Ruttmann Die Geschichte basiert auf dem Roman Gioca Pietro von Luigi Pirandello der sich auch am Drehbuch beteiligte FilmTitel Arbeit macht glucklichOriginaltitel AcciaioProduktionsland ItalienOriginalsprache ItalienischErscheinungsjahr 1933Lange 67 MinutenStabRegie Walter RuttmannDrehbuch Walter RuttmannLuigi PirandelloEmilio CecchiProduktion Emilio CecchiBaldassarre NegroniMusik Gian Francesco MalipieroKamera Massimo TerzanoDomenico ScalaSchnitt Walter RuttmannGiuseppe FatigatiBesetzungIsa Pola Gina Piero Pastore Mario Vittorio Bellaccini Pietro Alfredo Polveroni Giuseppe sein Vater Olga Capri Pietros Mutter Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Wissenswertes 4 Kritiken 5 Einzelnachweise 6 WeblinksHandlung BearbeitenIn einem Stahlwerk im mittelitalienischen Terni Im Zentrum des relativ uberschaubaren Geschehens stehen die beiden Huttenarbeiter Mario und Pietro Mario hatte zwischenzeitlich als Rad fahrender Scharfschutze seinen Militardienst abgeleistet ist aber nun ins Stahlwerk zuruckkehren um wieder seinen Lebensunterhalt zu verdienen In seiner Abwesenheit haben sich Pietro und die hubsche Gina mit der Mario einst verbandelt gewesen war angenahert und sind in einer Beziehung Heirat nicht ausgeschlossen Dies fuhrt naturgemass zu einigen Spannungen zwischen den beiden Stahlarbeitern Eines Tages kommt es in der Giesserei zu einem schweren Arbeitsunfall bei dem einer der beiden rivalisierenden Manner Pietro den Tod findet nachdem er von einem gluhenden Barren getroffen wurde Da man vom heftigen Werben beider Manner um die Gunst Ginas allgemein wusste kommt sofort der schreckliche Verdacht auf dass Mario beim Tod Pietros seine Finger im Spiel gehabt haben konnte Schliesslich glauben die Kumpels dass es sich bei Pietros Ableben um vorsatzlichen Mord handeln musse obwohl der im Sterben liegende Pietro klarmachte es habe einen Unfall gegeben Mario wird von der Gemeinschaft isoliert und verachtet Pietros Vater Giuseppe hingegen will seinem Sohn nur noch eine wurdige Bestattung ermoglichen und geht ganz bewusst Seite an Seite mit Mario dem zu Unrecht Beschuldigten im Trauerzug Doch auch diese mitmenschliche Geste versohnt die Umgebung nicht jetzt machen Marios und Pietros Kollegen sogar dem trauernden Vater das Leben zur Holle Nachdem er zeitweilig daran gedacht hatte mit Gina an seiner Seite das Stahlwerk zu verlassen und eine Karriere als Profiradrennfahrer anzustreben entscheidet sich Mario nun um er will Seite an Seite von Giuseppe dem aufrechten Vater des toten Freundes weiterhin in der Giesserei arbeiten und damit gegenuber den ihn Verleumdenden auch das Statement abgeben dass es fur ihn keinen Grund gebe sich aus dem Staub zu machen Produktionsnotizen BearbeitenAcciaio auf deutsch Stahl entstand im Herbst 1932 vor Ort in einem Stahlwerk von Terni im faschistischen Italien Benito Mussolinis und wurde am 31 Marz 1933 in Rom uraufgefuhrt Die deutsche Premiere unter dem Titel Arbeit macht glucklich fand gut einen Monat spater am 1 Mai 1933 in Bochum statt 1 Der Firmenchef der Cines Pittaluga Produzione Emilio Cecchi ubernahm auch die Produktionsleitung Mario Rossi besass die musikalische Leitung Die Filmbauten schuf Gastone Medin der spatere Regisseur Mario Soldati war einer von zwei Regieassistenten Ruttmanns Die deutschen Dialoge stammen von dem NS Regimegunstling Hanns Heinz Ewers Wissenswertes BearbeitenDem Film war trotz der Mitarbeit des beruhmten Schriftstellers Pirandello in Italien kein Erfolg beschieden 2 und galt als nicht gegluckt 3 Ursprunglich sollte G W Pabst Regie fuhren doch der soll sich geweigert haben im faschistischen Italien zu arbeiten 3 Der grosse Misserfolg des Films fuhrte noch 1933 zum Rucktritt Cecchis als Produktionschef der Cines Kritiken BearbeitenDie Kritiken im In und Ausland die zeitgenossischen wie die modernen ausserten sich sehr zuruckhaltend uber die Qualitaten des Films Allgemein wurde die Banalitat Zahigkeit und Durftigkeit der Geschichte bemangelt wahrend die kunstlerische dokumentarische Darstellung der Arbeitswelt bei den Hochofen durchaus Lob erfuhr Im Fachblatt Der Kinematograph hiess es am 17 Mai 1933 Den Zusammenhang des Menschen mit der heutigen Technik bringt Ruttmann ausserordentlich gut heraus Aber er verfallt nicht nach Art amerikanischer Technokraten in eine ode Idolatrie vor der Maschine Sie ist ihm nicht Selbstzweck sondern Handwerkszeug und dient nur dazu die Arbeit in Gang zu halten und damit einen Sinn in das Leben zu bringen Walter Ruttmann benutzt dazu die von ihm virtuos beherrschte Form der Uberschneidung 4 Herbert Jhering urteilte Acciaio sei rein artistisch zu betrachten Seine inhaltliche Bedeutung ist gering Seine artistische Bedeutung ist trotzdem ausserordentlich weil er eine souverane und selten gewordene Beherrschung der filmischen Mittel zeigt 5 Kurt Pinthus verwies am selben Tag im 8 Uhr Abendblatt darauf dass die in dem Film gezeigten Aufnahmen von der Arbeit wohl doch zu sehr ins Detail gegangen seien und die Spielhandlung entsprechend zu gedehnt erschien Daher sei der Applaus des Publikums bei der Berliner Premiere eher verhalten gewesen Die Osterreichische Film Zeitung konstatierte Der Film zeichnet sich durch die landschaftlich schone Umgebung die Eindringlichkeit der Bildgestaltung und die packende musikalische Untermalung aus Ruttmann hat Dialoge mit ausserster Sorgsamkeit verwendet und aus seinen vier Hauptdarstellern schauspielerisch hervorragende Leistungen herausgeholt 6 Jerzy Toeplitz schreibt in seiner Geschichte des Films 1928 1933 Stahl war ein ambitionierter Film Pirandellos Novelle war eine psychologische Studie uber die Auswirkung des Todes auf menschliche Beziehungen Seine ganze Energie und sein Talent verwandte er Ruttmann darauf die Szenerie des Werkes wiederzugeben Er schuf von Bild und Ton her kraftvolle Sequenzen die keine Beziehung zum Drama der lebendigen Menschen hatten Der Film enthielt einige recht gute Milieuszenen aus dem Leben der Arbeitersiedlung im grossen und ganzen aber war er misslungen Als ein geborener Reporter vermochte Ruttmann nicht mit der Fabelfuhrung fertig zu werden 7 Einzelnachweise Bearbeiten Acciao in Irmgart Schenks Film und Kino in Italien Studien zur italienischen Filmgeschichte Schuren Verlag Marburg 2014 Buchers Enzyklopadie des Films Verlag C J Bucher Luzern und Frankfurt M 1977 S 670 a b Jerzy Toeplitz Geschichte des Films Band 2 1928 1933 Ostberlin 1976 S 317 Der Kinematograph Nr 94 vom 17 Mai 1933 Berliner Borsen Courier Nr 228 vom 17 Mai 1933 Stahl Acciaio In Osterreichische Film Zeitung 8 April 1933 S 6 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung fil Geschichte des Films Band 2 S 317 f Weblinks BearbeitenArbeit macht glucklich in der Internet Movie Database englisch hier falschlicherweise unter dem zynischen KZ Motto der deutschen Nationalsozialisten Arbeit macht frei gefuhrt Arbeit macht glucklich bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arbeit macht glucklich amp oldid 236705899