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Antonius Schultingh auch Anton Schulting Schultingius 23 Juli 1659 in Nijmegen 12 Marz 1734 in Leiden war einer der wichtigsten Vertreter der niederlandischen humanistischen Rechtsschule und wurde oft bezeichnet als der niederlandischen Cujacius Antonius Schultingh Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenDer Sohn des Professors am Athenaeum und Literaten in Nijmegen Johannes Schultingh 1630 1666 und dessen Frau Katharina van den Bergh hatte bereits in fruhester Jugend seinen Vater verloren so dass sich die Mutter um seine Erziehung kummern musste Der Hollandische Krieg notigte die Familie nach Dordrecht und Leiden zu fliehen Hier besuchte Schultingh die Trivialschule und liess sich am 19 September 1675 an der Universitat Leiden immatrikulieren Zunachst absolvierte er ein Studium der philosophischen Wissenschaften jedoch auf Zuspruch des Professors fur Rhetorik und Geschichte Theodorus Rijcke wechselte er an die juristische Fakultat Hier wurden Johannes Friedrich Bockelmann 1632 1681 und Johannes Voet 1647 1713 seine Lehrer Nach abgeschlossener Promotion 1683 mit der Disp de naturali obligatione Leiden 1683 setzte er als Privatlehrer seine Ausbildung fort Von grossem Einfluss auf den jungen Gelehrten war damals die Ankunft Gerard Noodt 1647 1725 Nachdem Jodocus von Gesseler 1688 verstorben war wurde er am 7 April 1691 Professor der Rechte an der Universitat Harderwijk welches Amt er mit der Rede de Optimo genere interpretum juris civilis antrat 1693 ubernahm er mit der Rede Oratio de militia advocatorum Harderwijk 1694 das Rektorat der Alma Mater Am 16 November 1694 wurde er an die Universitat Franeker berufen welches Amt er am 14 Marz 1695 mit der Rede Oratio qua disquirttur culpandusne sit Tribonianus quod Ictorum qui stante libera reipublica Romana claruere scripta suppresserit de posteriorum qui sub Imperatoribus floruere responsa in Pandectas retulerit Franeker 1695 ubernahm In Franeker entwickelte er sich zu einem bedeutenden Rechtsgelehrten seiner Zeit Vor allem kamen ihm hier seine Kenntnisse der romischen Geschichte zugute Er beteiligte sich auch hier an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und ubernahm 1701 02 und 1711 12 das Rektorat der Alma Mater zu welchen Anlassen er die Reden de Jurisprudentia M T Ciceronis Franeker 1702 und de Jurisprudentia historica Franeker 1712 hielt Am 9 November 1713 ubernahm er an der Universitat Leiden mit der Rede de Caussis praestantiae juris Romani die erste Professur des romischen Rechts an der juristischen Fakultat Dieses hatte er bis zu seinem Tod zwanzig Jahre lang inne Zudem beteiligte er sich dort auch an den organisatorischen Aufgaben der Hochschule und war dort 1717 18 Rektor der Alma Mater Wirken BearbeitenSeine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten welche ihm die Bezeichnung des Niederlandischen Cujacius eintrugen bewegen sich vorwiegend auf dem juristisch philologischen Grenzgebiete Ausser seinem Hauptwerk uber die Jurisprudenz von Justinian bearbeitete er mit seltenem Scharfsinn und Fleiss verschiedene Rechtsmaterien Zum Beispiel in seiner Antrittsrede in Harderwijk uber die beste Erklarung des Rechts Seine akademischen Abhandlungen so wie die von Johann Jacob Vitriarius 1679 1745 auf ihn gehaltene Leichenrede erschienen von Prof Johann Friedrich Uhl 1714 1790 in Frankfurt an der Oder in 4 Teilen in Halle Saale im Druck erschienen 1799 gab Professor Nicolaus Smallenburg 1761 1836 zur Probe Noten zu einigen Titeln der Pandekten von Schutting 1804 den ersten 1809 den zweiten 1820 den dritten und 1824 den vierten Teil dieser Noten welche jedoch nur bis zum 27 Buche gehen mit Anmerkungen des Herausgebers heraus Schutting den auch Christoph Saxe 1714 1806 den niederlandischen Cujacius nennt war auch ein grosser Kenner der griechischen und lateinischen Literatur und sogar der Kirchenvater wovon er genugend Beweise in seinen Anmerkungen zur Jurisprudentia Antijustinianea und zu den Pandekten geliefert hatte Alle seine Dissertationes Orationes und besonders seine Enarratio der vier ersten Bucher der Pandekten die er wie man sagt er nicht fortsetzte um nicht mit Noodt zu kollidieren und seine Theses controversae lassen uberall den scharfsinnigen und uberaus gebildeten Juristen erkennen Werke BearbeitenOrat Rectorales de Jurisprudentia M T Ciceronis Franeker 1702 Dissertationes de recusatione Iudicis pro rescriptis Imp Romanorum de transactione super contriversiis quae ex ultimis voluntatibus nascurtur etiam non inspectis vel cognitis Morum verbis recte ineunda Accedit Oratio de Juris prudentiia M T Ciceronis Franeker 1708 Dissertatio de Jurispr historica Franeker 1712 Dissertatio de recusatione judicis pro rescriptis Imp Rom Leiden 1714 Oratio funebris in Jubitum Jac Perizonii Leiden 1715 Jurisprudentia vetus Anteiustinianea cum duabus Orationibus inaugurali Franequerana alteraque de Jurisprudentia Historica Leiden 1717 Leipzig 1736 Dissertatio de Utilitate Jurispr Rom ad alias artes et sententias Leiden 1718 Enarratio partis I Digestorum constat Disputationibus Franequerae quondam ventilatis hic vero auctis et expolitis Accedit Diss ad l I ult ff de Quaestionibus Leiden 1720 Dissertatio de angusta hominis innocentia ad legem boni Leiden 1730 Thesium Controversarum inxta seriem Digestorum Decades C quae disputatae olim Franequerae Accedit Exercitatio ac Valerii Maximi L VII C 7 de Testamentis rescissis quae inserta quaque editioni huius Auctoris Abr Torrenii Et Vitriarii Orat funeb Leiden 1738 In 1778 werden twee afdrukken van het romeinsche wetboek Corpus Juris door Schulting gebruikt van de erven van den Hoogleeraar Rucker in wiens bezit zij tot dusverre geweest waren voor eene som van f 2000 door curatoren der Leidsche hoogeschool gekocht Deze zijn door den hoogleeraar Smallenburg met zijn eigene aanmerkingen in het licht gegeven onder den titel van Ant Schultingii Notae ad Digesta seu Pandectas Ed atque Animadversiones suas adiecit N Smallenburg Leiden 1804 1820Literatur BearbeitenFriedrich Julius Otto Die Gesammtliteratur Niederlands oder Leben und Wirken der hollandischen Schriftsteller seit dem dreizehnten Jahrhundert bis auf unsere Zeit Verlag des bibliographischen Instituts Hildburghausen Amsterdam Philadelphia 1838 Sp 399 Richard Hoche Schultingh Antonius In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 32 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 701 f Schulting Anton In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 4 S Z Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1751 Sp 377 378 Textarchiv Internet Archive Schulting oder Schultingius Anton In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 35 Leipzig 1743 Sp 1604 Abraham Jacob van der Aa Biographisch woordenboek der Nederlanden bevattende levensbeschrijvingen van zoodanige personen die zich op eenigerlei wijze in ons vaderland hebben vermaard gemaakt Verlag J J Van Brederode Haarlem 1874 Band 17 Teil 1 S 537 538 knaw nl niederlandisch Joh van Kuyk Schultingh Antonius In Petrus Johannes Blok Philipp Christiaan Molhuysen Hrsg Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek Teil 1 N Israel Amsterdam 1974 Sp 1462 1464 niederlandisch knaw nl dbnl org Erstausgabe A W Sijthoff Leiden 1911 unveranderter Nachdruck Weblinks BearbeitenAntonius Schulting bei der digitalen Bibliothek der NiederlandeNormdaten Person GND 117647187 lobid OGND AKS LCCN n90695684 VIAF 42620476 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schultingh AntoniusALTERNATIVNAMEN Anton Schulting SchultingiusKURZBESCHREIBUNG niederlandischer RechtswissenschaftlerGEBURTSDATUM 23 Juli 1659GEBURTSORT NijmegenSTERBEDATUM 12 Marz 1734STERBEORT Leiden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antonius Schultingh amp oldid 216074765