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Antonio Calegari 2 Oktober 1699 oder 1698 in Brescia 15 Juli 1777 in Brescia war ein italienischer Bildhauer Er gehorte zur Bildhauergeneration des Filippo della Valle Pietro Bracci und Giovanni Maria Morlaiter und er war Zeitgenosse des die Epoche pragenden Malers Giovanni Battista Tiepolo Madonnenaltar in der Kirche Faustino e Giovita in Brescia Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Ubernahme der Werkstatt 1 3 Steinmetzarbeiten 1 4 Kunstlerischer Durchbruch 1 5 Familienbetrieb 1 6 Spate Jahre 2 Schuler 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Antonio war der alteste Sohn von Santo Calegari genannt il Vecchio der in Brescia eine Bildhauerwerkstatt betrieb Santo soll das Metier bei einem Schuler Alessandro Algardis erlernt haben Er wird als ein besonders vielseitiger Kunstler beschrieben der in allen Materialien arbeitete und ausserdem ein hervorragender Zeichner und Kupferstecher gewesen sei Wie in Familienbetrieben ublich traten seine beiden Sohne Antonio und dessen jungerer Bruder Alessandro fruh in die vaterliche Werkstatt ein und wurden vom Vater in den verschiedenen Techniken und Materialien ausgebildet Obwohl Antonio wahrend seiner Lehrzeit die grossen Kunstzentren Venedig Mailand und vielleicht auch Rom zu Studienzwecken besucht haben konnte er hat sehr wahrscheinlich keine regulare Ausbildung ausserhalb der Heimatstadt durchlaufen Ubernahme der Werkstatt Bearbeiten Am 3 August 1719 war Santo il Vecchio in Brescia so schwer erkrankt dass er nach einem Notar rufen liess um sein Testament aufzusetzen Der nicht eben reiche Mann verstarb kurz darauf und hinterliess seinen Kindern insbesondere dem altesten Sohn Antonio die Verantwortung fur die Familie und eine wenig lukrative Werkstatt Diese erhielt ihre Auftrage vor allem von den alteingesessenen Brescianer Familien den Patres von SS Faustino e Giovita von S Agata und der Familie Martinengo Antonio heiratete im Jahre 1720 und im November 1721 wurde mit Santo der erste Sohn getauft der spater mit seinen jungeren Brudern Luca und Giuseppe die Bildhauertradition der Familie in der dritten Generation fortgefuhrt hat Steinmetzarbeiten Bearbeiten Die Gegebenheiten die Calegari des Ofteren gezwungen haben durften wie der Vater als Steinmetz als Restaurator bestenfalls als Kopist zu arbeiten anderten sich 1727 als das vakante Bischofsamt der Stadt neu besetzt wurde Mit Kardinal Angelo Maria Quirini 1680 1755 bekam Brescia einen Bischof der die Stadt und Diozese kulturell zu einem Hohepunkt fuhrte Mit seiner Amtsubernahme wurden die seit langem ruhenden Bauarbeiten am Neuen Dom von Brescia wieder aufgenommen und vom Kardinal mit grossem finanziellen Einsatz energisch vorangetrieben Die jetzt beschaftigten fremden Meister wirkten wie eine kulturelle Entwicklungshilfe auf die ortsansassigen Kunstler die den grossstadtischen Stil schnell zu adaptieren wussten der Erfolgreichste auf dem Gebiet der Skulptur war mit Abstand Antonio Calegari Kunstlerischer Durchbruch Bearbeiten Auf seinen Durchbruch als Kunstler musste Calegari bis in die Mitte der dreissiger Jahre des Jahrhunderts warten Erst dann bot sich ihm die Chance sowohl die einheimischen Gonner als auch den wohl einflussreichsten Protektor Kardinal Querini von seinen Fahigkeiten zu uberzeugen Das Dommonument fur den Bischof von den Stadtverordneten gestiftet bezeichnet den Wendepunkt in der Karriere des Bildhauers Obwohl das Ehrenmal im Rahmen des Oeuvres nur von relativer kunstlerischer Bedeutung ist und die Buste Querinis bei einem auswartigen Meister bestellt wurde begann man in Brescia die Bildhauerkunst Calegaris zu schatzen Durch das ihm zugeeignete Monument auf Antonio aufmerksam geworden ubertrug der Kardinal dem Bildhauer den Auftrag fur die zwei kolossalen Chorstatuen der Heiligen Gaudentius und Philastrius Ab jetzt erhielt Calegari fortan mehr Auftrage als er allein ausfuhren konnte Familienbetrieb Bearbeiten Spatestens 1741 war der Bruder Alessandro von seiner Wanderschaft und in den vaterlichen Betrieb zuruckgekehrt Uber die Organisation des Familienbetriebes weiss man nichts doch spricht vieles dafur dass zwischen den Brudern die Aufgaben verteilt waren Alessandro der sich in Deutschland als Stuckateur auf die Ausfuhrung von Ornamenten spezialisiert hatte ubernahm auch in Brescia und Umgebung bis hinauf nach Trient vor allem die Auftrage die in verganglichem Material auszufuhren waren Seine Dekorationen wie im Duomo Nuovo von Brescia ausnahmsweise in Marmor realisiert sind nirgendwo verzeichnet da es sich um Handwerk handelt Entsprechend sind auch nur zwei Werke uberliefert die Antonio selbst in Stuck gearbeitet haben soll Dies sind ein heute verlorenes Relief fur die Fassade der Biblioteca Queriniana in Brescia und die zwei Lowen mit dem Gaifami Wappen im Stadtpalast der Familie Er war ab 1735 so reichlich mit Auftragen fur Marmorbildwerke versorgt dass er nicht mehr dazu kam kleinere Auftrage wie die vier Engelfiguren fur den Altare dello Spirito Santo in der Pfarrkirche von Alzano auszufuhren Die Gips oder Stuckstatuen die gelegentlich Antonio zugeschrieben wurden sind alle spater entstanden was aus der Ahnlichkeit mit den Marmorskulpturen zu schliessen ist Genauso zu bezweifeln ist die Annahme Antonio sei Bronzebildhauer gewesen was ofter behauptet wird Er hat zwar in einigen Fallen die Modelle fur den Guss entworfen mit der Ausfuhrung wurde jedoch stets ein Bronzegiesser beauftragt Spate Jahre Bearbeiten In den vierziger und funfziger Jahren hatte sich Antonios Ruf bereits uber die Grenzen der Brescianer Diozese hinaus ausgebreitet Er wurde nach Cremona Bergamo und in die Provinz dieser Bistumer berufen Wahrscheinlich unterhielt Calegari seitdem mehrere Werkstatten wie zum Beispiel in Cremona in denen der Marmor fur die endgultige Bearbeitung von seinen Mitarbeitern vorbereitet wurde Werke von kunstlerisch bescheidenerem Anspruch wurden dort nach Modellvorlagen selbstandig ausgefuhrt Antonio ist uber 78 Jahre alt geworden und hat bis zu seinem Tod gearbeitet Er starb als wohlhabender Mann und wurde in seiner Heimatstadt in der Pfarrkirche von SS Nazaro e Celso begraben Schuler BearbeitenVon Antonios Figurenerfindungen sind eine Vielzahl italienischer Bildhauer stark beeinflusst worden Man nimmt deshalb an dass einige von ihnen in der Brescianer Werkstatt ausgebildet worden sind Der einzig namentlich bekannte Schuler ist Antonio Possenti Bergamo 1738 1768 Rom In dessen posthumer Vita ist zu lesen dass der damals Vierzehnjahrige als er vom Ruhm des Brescianer Bildhauers horte seinen ursprunglichen Lehrer verliess um unter Antonio zu arbeiten Possenti sei fur zwei Jahre zwischen 1752 und 1754 bei ihm gewesen in denen er unter der Anleitung des grossen Meisters einmalige Fortschritte gemacht habe Empfohlen von Kardinal Querini habe er anschliessend seine Ausbildung in Rom bei Bartolomeo Cavaceppi abgeschlossen und sei spater ein erfolgreicher Antikenrestaurator und kopist geworden Fur die jungere Generation der Bildhauer war die in der Lombardei bekannte und angesehene Werkstatt offenbar von grosser Anziehungskraft die Begabteren wie Antonio Possenti durften sich von der Ausbildung in Brescia Instruktion und Forderung der eigenen Karriere erwarten den weniger Befahigten bot sie doch zumindest ein Auskommen Viele der heute unbekannten ehemaligen Schuler haben noch lange nach dem Tod Antonios in dessen Tradition weitergearbeitet Die mittlerweile unzahligen Falschzuschreibungen sind ein augenfalliger Beleg dafur dass sein Stil noch bis in das folgende Jahrhundert hinein nachgewirkt hat Literatur BearbeitenBernd Noack Uber den Brescianer Bildhauer Antonio Calegari 1699 1777 Dissertation Freie Universitat Berlin 1991 Weblinks BearbeitenFoto des Domportals mit den Statuen von S Agata S Lucia und S ApolloniaNormdaten Person GND 119112515 lobid OGND AKS VIAF 72197067 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Calegari AntonioKURZBESCHREIBUNG italienischer BildhauerGEBURTSDATUM um 2 Oktober 1699GEBURTSORT BresciaSTERBEDATUM 15 Juli 1777STERBEORT Brescia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antonio Calegari amp oldid 214804155